Sozial unbeholfen und extrem Selbstkritisch

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Thread-EröffnerIn
sgtmax1
Helferlein
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männlich/male, 32
Beiträge: 131

Sozial unbeholfen und extrem Selbstkritisch

Beitrag Mi., 16.08.2023, 17:09

Hallo,

schon länger her das ich hier was reingeschrieben habe.

Ich denke auch das ich mich wirklich mal wegen einer Therapie umschauen sollte.

Nachdem jetzt Sommerferien sind, kam ich zu Erkenntnis, ich hab zwar ein paar Schulfreunde, aber abseits davon fast keine.(in der Schule klebt man quasi irgendwie zusammen, sonst ja nicht so wirklich)
Ich wüsste nicht einmal, wie ich welche finden sollte.
Davon das ich in meinem Alter noch ein "Absolute Beginner" bin nicht zu reden.
Ich merke aus das ich was den Körper, aber auch mich selber betrifft, in den letzten Wochen wieder viel Selbstkritischer geworden bin.

Ja, es ist Jammern.

Aber ich merke, das es meiner Seele gerade nicht sehr gut geht und ich das einfach mal loswerden musste.

Ich dachte wirklich die Themen würden mit der Zeit verschwinden und es schien auch so, aber wahrscheinlich ist eine Therapie mit den Schwerpunkten sicherlich vernünftig.

lg Max

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Louna
Forums-Gruftie
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Beiträge: 750

Beitrag Mo., 21.08.2023, 12:05

Therapie ist nicht für Jeden gemacht, aber wenn es Dir sehr wichtig ist, Kontakte zu finden und zu schauen weshalb Du Dich so abwertest, dann wahrscheinlich ist das ein großer Knackpunkt. (nur so eine Idee von mir)

Das stimmt, in der Schule fanden wir alle mehr oder weniger Freunde oder Kontakte, ich habe aber nach meiner Schul- und Ausbildungszeit mit Niemandem mehr Kontakt.

Wären es denn denkbar über Hobbys oder Interessen jemanden zu finden? Also gemeinsame Kontakte? Das geht natürlich nicht von heute auf morgen, aber eventuell langfristig?
Möglich wäre es doch, oder?

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suse
neu an Bo(a)rd!
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weiblich/female, 47
Beiträge: 1

Beitrag Fr., 01.09.2023, 15:27

Hallo Max,

ich lese aus Deinem Beitrag heraus, dass Du Dich Deiner momentanen Situation (keine Freunde, absolut beginner, Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper…) recht ausgeliefert fühlst. Liege ich da richtig? So, als müsstest Du das, was Dich quält, hinnehmen und könntest selber gar nichts an Dir, Deiner Situation und den Gefühlen, die damit verbunden sind, ändern. Das kannst Du aber. Setz Dir für Dich selber Ziele, ganz unabhängig von anderen. Nur für Dich und Deine persönliche Entwicklung. Das können zum Beispiel sportliche Ziele sein (4 x die Woche joggen oder ein Workout machen, jeden Tag eine Liegestütze mehr schaffen, bis Du 50 schaffst,…). Oder auch Ziele, die andere Fähigkeiten betreffen (z.B. an der eigenen Rhetorik arbeiten, mental ausgeglichener werden, ein Instrument oder eine Sprache richtig gut erlernen,… ). Je weiter Du hier mit Dir selber kommst (mit Deinem Geist und Deinem Körper, Du kannst immer an beidem arbeiten), desto mehr wirst Du mit Dir zufrieden und zunehmend unabhängig sein davon, ob und wie andere Deine Freunde sein möchten. Und je unabhängiger Du davon bist, desto mehr ziehst Du andere Menschen an.
Liebe Grüße
Suse

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Fabulus6812
sporadischer Gast
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weiblich/female, 16
Beiträge: 5

Beitrag Mi., 08.05.2024, 19:58

Hallo Max,

ich bin in der Therapie mit einer sozialen Angststörung (= Angst vor der Bewertung von anderen Menschen) und kenne es auch von mir, mich negativ zu bewerten und so Angst zu haben, dass andere mich auch so sehen wie ich mich sehe.

Was mir persönlich hilft, um Selbstkritik etwas umzuwandeln ist, dass ich mir all die Sätze aufschreibe (in einem Notizbuch, welches du mit dir trägst/digital auf dem Handy etc.) und mir einen Satz heraussuche und diesen ganz kritisch hinterfrage. Denn meist sind diese neagtiven Sätze, die man sich selbst zuspricht sehr subjektiv. Versuche hierbei, dich selbst mit einem sanfteren Auge zu betrachten bzw. den Satz selbst neutral zu betrachten.

Welche Gedanken, Erlebnisse, Gefühle und Erfahrungen fallen dir dazu ein?
In welcher Situation hast du diesen Gedanken?
Warum denkst du so über dich?
Wenn du dich aus der 3. Person betrachten würdest, wie würdest du dich aufmuntern, wenn du dein eigener bester Freund wärst?
Oder irgendeine Person auf der Welt, die gerade so über sich denkt?

Der letzte Schritt: Welchen positiven Ersatzgedanken kannst du statt dem negativen herausziehen?

Lasse dir auf jeden Fall Zeit, um darüber zu reflektieren. Sich gegenüber selbstkritisch zu sein und dann etwas positives herauszuziehen kann anfangs schwer sein. Ich selbst habe Hemmungen, wenn ich etwas angehen möchte, denn der "innere Kritier", so heißt die Stimme in deinem Kopf laut psychologischen Internetseiten, sagt mir, dass ich etwas nicht schaffe. Doch wenn du den ersten Schritt wagst und dich immer mehr herantastest, kann ich dir sagen, dass es so viele Dinge gibt, die du schaffen kannst, obwohl du innerlich verzweifelst und nicht mehr weiterweißt. Steh für dich selbst auf - du schaffst das ganz bestimmt, Max :)

Viele Grüße
Fabulus

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