Hallo Nev3erMind!
ah genau, du warst ja jetz in der Tagesklinik.
Nev3rMind hat geschrieben:So, nun war ich bereits 4 Tage in der Tk. Es war sehr anstrengend, psychisch. Ein paar Leute haben sich aber bereits mit mir unterhalten, jedoch gab es wieder gewisse Situationen die mich verunsichert haben. Am ersten Tag wurde ich von jemandem nicht begrüßt und am 3ten Tag unterhält sich derjenige ganz normal mit mir über Hobbys etc. Nun weiß ich nicht wie ich ihn einschätzen kann. Aber naja mal schauen.
Vermutlich das Beste, was du machen kannst. Also schauen und ihn beobachten, wie er sich so verhält. Ich hatte mal einen sehr schweigsamen Therapeuten. Weil ich bei ihm einfach nicht wusste, woran ich bei ihm bin und was er denkt weil er einfach so häufig nichts gesagt hat, habe ich angefangen, ihn genau zu beobachten. Seine Körpersprache, seine Gesten, seine Mimik, auf seine Stimme zu hören (wenn er denn doch mal was gesagt hat) und dadurch konnte ich ihn dann irgendwann auch besser 'lesen' und einschätzen. Mit der Zeit hab ich dann gespürt, wenn er mit etwas nicht einverstanden war, was ich gesagt habe. Oder wenn er angespannt war oder genervt. Als ich dann von ihm weg war, hab ich auch andere Therapeuten so genau beobachtet und später überhaupt andere Menschen. Das hat mir enorm viel gebracht. Um Menschen einzuschätzen, wer ehrlich zu mir ist, auf wen ich mich verlassen kann - und bei wem ich lieber vorsichtig bin. Seither achte ich darauf, Menschen auszuwählen, mit denen es gut passt, also z.B. im Beruf mir einen Chef auszusuchen, von dem ich das Gefühl habe, dass er Menschen gut behandelt etc.
Was war das btw für eine Situation, wo er dich am Anfang nicht begrüßt hat?
Warum glaubst du, hat er nicht?
Nev3rMind hat geschrieben: Denn es reicht eine Situation am Tag um mich vollkommen deprimiert oder vollkommen freudig zu machen.
Spannend. Ich hab grad was gelesen, dass es häufig nicht die Situation selbst ist, die einen deprimiert oder freudig macht, sondern wie man sie interpretiert. Also der andere begrüßt einen nicht und man denkt, der lehnt mich ab, was wahrscheinlich dann alle machen werden -> deprimiert.
Oder man denkt: Der hat mich nicht begrüßt, war wahrscheinlich grad unaufmerksam, hat nichts mit mir zu tun. Werd ihn mal in den nächsten Tagen ansprechen.
Nev3rMind hat geschrieben: Und ich merke meine Anspannung, auch die anderen Menschen merken es in der Tk, ich kann beispielsweise nicht ruhig auf einem Stuhl sitzen weil ich so unter Spannung stehe.
Wenn man es anfängt zu merken, ist es der Anfang, dass man es verändern kann.
Klingt eigentlich ganz gut, was du von der Tk erzählst.
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