Bewerbung erfolgreich verlaufen - aber nun?

[Medea]

Hallo,

ich bin ein schrecklicher Angsthase.
Gestern bekam ich zufällig für heute einen Bewerbungstermin - total unerwartet, denn eigentlich wollte ich mich nur über den Job informieren.
Schon das Telefongespräch kostete mich einige Überwindung.

Dann war ich gestern den ganzen Tag super nervös, wollte eigentlich schon wieder absagen, hab mich unqualifiziert und dumm gefühlt.

Mein Mann hat mich dann irgendwie überredet, dass ich doch hingehen soll.

Nun ich bin hin, war danach überzeugt, dass ich eine Absage bekomme, weil mir schon vorm Gespräch gesagt wurde, dass die Entscheidung eigentlich schon fast gefallen ist.

Naja und dann bekam ich plötzlich doch die Zusage!
Ich kann das gar nicht glauben.
Warum bin ich nur sooo super ängstlich, schüchtern und nervös?

Anscheinend hab ich die Leute überzeugt.
Aber ich weiß nicht warum und wie.
Ich fühl mich als totaler Versager.

Nun weiß ich dass in 3 Wochen meine Arbeit beginnt und ich bilde mir jetzt schon ein, dass mich meine Kollegen nicht mögen werden, dass ich zu dumm bin für den Job...

Warum bin ich denn nur so?
Was kann ich tun dagegen?

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[Eve...]

Was Du spürst, ist, so absurd es klingt, die Angst vor dem Erfolg. Die kann ebenso groß oder sogar stärker sein, als die vor dem Misserfolg.

Erkärung dazu: Misserfolg kann unter "Pech" laufen, ich kann mich dafür sogar bedauern lassen. Erfolg ist aber erst einmal nur ein temporärer Zustand: Ich muss mich ja anschließend beweisen, ob ich den Erwartungen gerecht werde - den fremden, aber vor allem auch meinen eigenen. Das kann viel Angst einflößen.

Meiner Erfahrung nach wollen Menschen mit Angst vor dem Erfolg (hinter dem natürlich die vor dem anschließenden Versagen steht!) gern sofort perfekt sein. Sie sind nicht bereit, für sich die Übergänge des "Sich-dumm-Fühlens" beim Lernen zu akzeptieren. Dass das mehr oder weniger jedem so geht, "wissen" sie nicht, sie spüren ja nicht, wie es anderen dabei zumute ist, und nehmen fälschlicherweise an, diese hätten es leichter; sie würden keine Ängste kennen und sich die ganze Zeit wohl fühlen ... was natürlich so nicht zutrifft; andere gehen damit nur anders um: Selbstsichere Menschen verbuchen die erste Zeit in einer neuen Stelle meist einfach als unumgängliche, blöde Phase - nicht mehr.

Die Menschen können nicht in Dich hineinsehen, das hast Du bei Dir selbst ja am Vorstellungsgespräch gemerkt. Geh einfach so tapfer wie möglich durch alle unangenehmen Anfangssituationen hindurch; Du wirst das schon packen.

Gruß, Eve

[littlebuddha]

Hallo!
Mal ehrlich, nicht immer sind die extrovertiertesten und großmäuligsten Menschen die sympathischsten.

Vielleicht hast du mit deiner Ängstlichkeit und Nervosität einfach nur menschlich gewirkt und das hat denen Gefallen. Oftmals wirken gerade die kleinen Schwächen sympathisch. Ein Mensch ohne diese erscheint übermenschlich und unmenschlich.

Was war das denn für ein Job? Denkst du du hast die Qualifikationen? Wenn ja, dann wird das schon. Wahrscheinlich ist es auch die Angst vor dem Neuen. Ich hätte auch Sorgen in etwas neuem anzufangen. Vielleicht hast du ja auch ganz wunderbare Kollegen. Als Neue hat man es wohl erst Mal etwas schwer, aber das wird schon. Gib dir ein paar Wochen Einarbeitungs- und Einlebungszeit.

Immerhin war der erste Eindruck, den du hinterlassen hast, positiv. Darauf kannst du aufbauen, die fanden dich also nicht schon gleich scheiße Und wie wir alle wissen zählt der erste Eindruck am meisten, also kann jetzt nix mehr schief gehen. Ich ziehe demnächst in eine neue WG und fühle mich auch nicht danach, mich neu einleben zu müssen; aber der erste Eindruck gegenseitig war sehr nett - ich denke mir da, das wird schon.

Alles Gute,
der kleene Buddha

[Katzenmama]

zuerst mal ein applaus für das erfolgreiche bewerbungsgespräch!
steht mir nächste woche bevor ... *PANIK*

ich kann deine lage gut nachvollziehen.
ich hab die erfahrung gemacht, dass es gar nicht schlimm ist, mal ganz offen zu sagen, dass man angst hat etwas falsch zu machen, wenn man gleichzeitig signalisiert, dass man sein bestes bereit ist zu tun und gerne ratschläge annimmt. man muss in einem neuen job nicht vom start weg alles perfekt können, das kann niemand! aber wenn man zeigt, dass man bereit ist schnell dazuzulernen, hat man schon viel gewonnen.

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