Hallo
ich bin 22 und mich beschäftigt schon länger ein Problem und ich habe auch das Gefühl, dass es immer blöder wird.
Also ich tu mir einfach schwer mich locker mit jemandem zu unterhalten. Ganz egal wer es ist, ob jemand Fremder oder meine beste Freundin, ich fühl mich bei jedem Gespräch unsicher und verkrampft. Vor allem wenn ich alleine bin mit einer Person, fällt es mir schwer mich einfach locker und gelassen zu unterhalten. Ich hab dann immer Angst, dass kein Gespräch zustande kommt oder, dass sich der andere mit mir langweilt. Wenn ich in eine Gruppe bin, fällt es mir oft viel einfacher einfach locker zu sprechen. Da denk ich mir nämlich immer, dass es mal nicht so schlimm ist wenn ich nichts zu sagen weiß weil ja auch noch andere Personen da sind, die miteinander reden können und ich kann auch einfach mal still sein und nur zuhören. Wenn man jetzt aber nur zu zweit ist, dann hängt das Gespräch ja schon sehr von einem selbst ab.
Ich fühl mich durch diese Unsicherheit mittlerweile schon sehr eingeschränkt und habe auch das Gefühl, dass sich andere in meiner Gegenwart nicht so wohl fühlen. Ich möchte es schaffen, einfach locker und ohne Ängste mich mit jemanden zu unterhalten und auch einfach mal bisschen blödeln (mit Freunden) und gelassen auf das Gespräch zuzugehen
Ich weiß nicht genau, was der Grund für meine Unsicherheit ist. Hauptsächlich hab ich glaub ich Angst, dass mir nichts zu sagen einfällt, dass sich die andere Person langweilt, mich uninteressant und unlustig findet.
Oft fällt mir ein Gespräch mit Fremden sogar leichter als ein Gespräch mit Freunden. Die fremde Person weiß noch nichts von mir und ich kann ihr noch alles mögliche von mir erzählen (was ich gerade mache, wo ich zur Schule gegangen bin, über meine Familie, über Reisen,...). Freunde wissen diese Dinge ja schon alle und dann fällt es mir oft total schwer mich über irgendetwas zu unterhalten...
Habt ihr Tipps für mich? oder meint ihr, dass mir ev. eine Therapie helfen könnte?
Oder ein Kommunikationsseminar oder irgendwas?
Schwierigkeiten sich einfach locker mit jemanden zu unterhalten
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Thread-EröffnerIn - neu an Bo(a)rd!
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Hallo, liebe Sunny!
Die Kunst der guten Kommunikation besteht darin,
die richtigen Fragen zur richtigen Zeit im richtigen Tonfall zu stellen!
Dabei muß man aber darauf achten keine geschlossenen Fragen zu stellen,
die das Gegenüber nur mit Ja, oder Nein beantworten könnte!
Sehr gute Fragen wären z.B.:
"Was beschäftigt Dich momentan am meisten!"
"Welche Pläne hast Du für die Zukunft!"
"Was hast Du gestern, am WE, letzte Woche, oder in den Ferien gemacht!
usw.
Außerdem solltest Du immer ganz genau zuhören und alles andere vergessen, also vor allem Dir nicht schon ein passende Antwort überlegen, sondern nur mitdenken, mitfühlen, nachfrage und bei Deinem Gesprächsbeitragen immer wieder lange Pausen lassen, damit sich der Andere gut entfalten kann!
Was hälst Du von meinen Vorschlägen und worin siehst Du Dein größtes Problem!
Liebe Grüße vom Rainer-JGS
Die Kunst der guten Kommunikation besteht darin,
die richtigen Fragen zur richtigen Zeit im richtigen Tonfall zu stellen!
Dabei muß man aber darauf achten keine geschlossenen Fragen zu stellen,
die das Gegenüber nur mit Ja, oder Nein beantworten könnte!
Sehr gute Fragen wären z.B.:
"Was beschäftigt Dich momentan am meisten!"
"Welche Pläne hast Du für die Zukunft!"
"Was hast Du gestern, am WE, letzte Woche, oder in den Ferien gemacht!
usw.
Außerdem solltest Du immer ganz genau zuhören und alles andere vergessen, also vor allem Dir nicht schon ein passende Antwort überlegen, sondern nur mitdenken, mitfühlen, nachfrage und bei Deinem Gesprächsbeitragen immer wieder lange Pausen lassen, damit sich der Andere gut entfalten kann!
Was hälst Du von meinen Vorschlägen und worin siehst Du Dein größtes Problem!
Liebe Grüße vom Rainer-JGS
Liebe Grüße vom Rainer-JGS,
der immer gerne das aufhebt, was ihm der liebe Gott vor die Haustüre legt.
Wegen der besseren Lesbarkeit und aus Liebe zur deutschen Sprache benütze ich gerne die traditionelle Rechtschreibung und das generische Maskulinum.
der immer gerne das aufhebt, was ihm der liebe Gott vor die Haustüre legt.
Wegen der besseren Lesbarkeit und aus Liebe zur deutschen Sprache benütze ich gerne die traditionelle Rechtschreibung und das generische Maskulinum.
Das Problem kenne ich von mir. Kann es sein, dass du nicht nur nicht weißt, was du sagen sollst, sondern auch, dass du oft Angst hast, das, was du zu sagen hättest, würden andere Leute lächerlich, unwichtig, doof, etc. finden? Also mehr die Angst davor, dich anderen gegenüber zu öffnen?
Wie sind denn deine Gespräche mit Freunden so, redet ihr mehr über "oberflächliche" Themen wie was man die letzten Wochen so gemacht hat, was im Beruf so läuft, etc. oder sprecht ihr auch über "intimere" Themen wie Gefühle, Meinungen zu bestimmten Lebensfragen, positive/negative Lebenserfahrungen, Dinge die dir persönlich viel bedeuten etc.?
Wie mein Vorgänger hier schon schrieb, kann es durchaus hilfreich sein, um deinem Gegenüber auch ab und zu ein paar Fragen zu stellen, wodurch du Interesse zeigst. Natürlich funktioniert das nicht unbedingt mit jedem Gesprächspartner, da manche Leute auf Fragen eher kurz antworten und man ihnen Antworten regelrecht aus der Nase ziehen muss. Kann also gut sein, dass es vonseiten deiner Gesprächspartner auch nicht optimal läuft. Es muss eben eine gewisse "Chemie" geben, sprich gleiche Interessen bzw. trotz unterschiedlicher Hobbys ein echtes Interesse aneinander.
Ich versuche in Gesprächen auch so oft wie möglich Fragen an mein Gegenüber zu stellen. Bei manchen Leuten kommt das ganz gut an und sie fangen an, dir alles Mögliche zu erzählen (wenn sie sehr extrovertiert sind), sodass du dich ein wenig entspannen und einfach nur zuhören kannst. Mir ist jedoch schon öfter gesagt worden, dass ich zu viele Fragen stelle (manche Leute fühlen sich davon anscheinend genervt/bedrängt) und stattdessen lieber mehr über mich erzählen sollte. Wie gesagt, es kommt wohl stark auf deine Gesprächspartner drauf an, was sie für Erwartungen an das Gespräch haben, wie offen sie dir gegenüber sind und wie viel Interesse sie zeigen. Ich habe leider auch noch keine "Formel" für dieses Problem gefunden und mich belastet es oft auch so sehr, dass ich mich immer wieder sozial zurückziehe und Gespräche vermeide. Vielleicht ist es bei dir ähnlich? Was ich auf jeden Fall sagen kann: Die Lösung besteht wohl darin, an seinem Selbstvertrauen zu arbeiten und sich nicht zu scheuen, auch mal etwas aus sich heraus zu kommen und persönlicher zu werden.
Wie sind denn deine Gespräche mit Freunden so, redet ihr mehr über "oberflächliche" Themen wie was man die letzten Wochen so gemacht hat, was im Beruf so läuft, etc. oder sprecht ihr auch über "intimere" Themen wie Gefühle, Meinungen zu bestimmten Lebensfragen, positive/negative Lebenserfahrungen, Dinge die dir persönlich viel bedeuten etc.?
Wie mein Vorgänger hier schon schrieb, kann es durchaus hilfreich sein, um deinem Gegenüber auch ab und zu ein paar Fragen zu stellen, wodurch du Interesse zeigst. Natürlich funktioniert das nicht unbedingt mit jedem Gesprächspartner, da manche Leute auf Fragen eher kurz antworten und man ihnen Antworten regelrecht aus der Nase ziehen muss. Kann also gut sein, dass es vonseiten deiner Gesprächspartner auch nicht optimal läuft. Es muss eben eine gewisse "Chemie" geben, sprich gleiche Interessen bzw. trotz unterschiedlicher Hobbys ein echtes Interesse aneinander.
Ich versuche in Gesprächen auch so oft wie möglich Fragen an mein Gegenüber zu stellen. Bei manchen Leuten kommt das ganz gut an und sie fangen an, dir alles Mögliche zu erzählen (wenn sie sehr extrovertiert sind), sodass du dich ein wenig entspannen und einfach nur zuhören kannst. Mir ist jedoch schon öfter gesagt worden, dass ich zu viele Fragen stelle (manche Leute fühlen sich davon anscheinend genervt/bedrängt) und stattdessen lieber mehr über mich erzählen sollte. Wie gesagt, es kommt wohl stark auf deine Gesprächspartner drauf an, was sie für Erwartungen an das Gespräch haben, wie offen sie dir gegenüber sind und wie viel Interesse sie zeigen. Ich habe leider auch noch keine "Formel" für dieses Problem gefunden und mich belastet es oft auch so sehr, dass ich mich immer wieder sozial zurückziehe und Gespräche vermeide. Vielleicht ist es bei dir ähnlich? Was ich auf jeden Fall sagen kann: Die Lösung besteht wohl darin, an seinem Selbstvertrauen zu arbeiten und sich nicht zu scheuen, auch mal etwas aus sich heraus zu kommen und persönlicher zu werden.
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- Helferlein
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Die wichtigste organisatorische Grundlage für entspannte und ersprießliche menschliche Kontakte ist die regelmäßige Teilnahme bei mehr oder weniger festen Gruppen, wie sie von vielen Vereinen, den Kirchen, der Vhs und anderen Organisationen - gerade im deutschsprachigen Raume - so vielfältig angeboten werden!
In diesen Gruppen öffnet sich ein geschützter Raum, wo man allein schon durch sein regelmäßiges bloßes Dasein, mehr und mehr mit den Anderen vertraut wird und es dann ganz ungezwungen viele Gesprächsmöglichkeiten ergeben, von denen man lernen und an denen man wachsen kann!
Ich gehe z.B. immer wieder mal gerne mit unserem Waldverein auf eine Halbtageswanderung, wo man dann mit den verschiedensten Leuten ganz zwanglos ins Gespräch kommt und bei der Einkehr im Wirtshaus sehr gemütlich auch längere und tiefere Gespräche führen kann.
Auf diese Weise habe ich mich in eine ganz fremde Umgebung, hier in Niederbayern eingewöhnt, wenngleich es gut bekannt ist, daß die Niederbayern das mit Abstand schlechteste Kommunikationsverhalten von allen deutschen Stämmen haben.
Man darf sich halt auch nicht von solchen Aussagen wie:
"Sie mit ehrnem gestochenen Hochdeitsch!
Llernen 'se erstamol gscheit Borisch, dann redma miteinand!"
abschrecken lassen!
In diesen Gruppen öffnet sich ein geschützter Raum, wo man allein schon durch sein regelmäßiges bloßes Dasein, mehr und mehr mit den Anderen vertraut wird und es dann ganz ungezwungen viele Gesprächsmöglichkeiten ergeben, von denen man lernen und an denen man wachsen kann!
Ich gehe z.B. immer wieder mal gerne mit unserem Waldverein auf eine Halbtageswanderung, wo man dann mit den verschiedensten Leuten ganz zwanglos ins Gespräch kommt und bei der Einkehr im Wirtshaus sehr gemütlich auch längere und tiefere Gespräche führen kann.
Auf diese Weise habe ich mich in eine ganz fremde Umgebung, hier in Niederbayern eingewöhnt, wenngleich es gut bekannt ist, daß die Niederbayern das mit Abstand schlechteste Kommunikationsverhalten von allen deutschen Stämmen haben.
Man darf sich halt auch nicht von solchen Aussagen wie:
"Sie mit ehrnem gestochenen Hochdeitsch!
Llernen 'se erstamol gscheit Borisch, dann redma miteinand!"
abschrecken lassen!
Liebe Grüße vom Rainer-JGS,
der immer gerne das aufhebt, was ihm der liebe Gott vor die Haustüre legt.
Wegen der besseren Lesbarkeit und aus Liebe zur deutschen Sprache benütze ich gerne die traditionelle Rechtschreibung und das generische Maskulinum.
der immer gerne das aufhebt, was ihm der liebe Gott vor die Haustüre legt.
Wegen der besseren Lesbarkeit und aus Liebe zur deutschen Sprache benütze ich gerne die traditionelle Rechtschreibung und das generische Maskulinum.
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Das Spannende am Schauspiel ist ja, dass man nicht nur die Kommunikation mit Anderen in einer Art von spielerischer Inszenierung lernt, sondern auch mit sich selber.
Man muss ja nicht gleich den Schauspielerberuf ergreifen, sondern könnte - bei Problemen - Gestik und Mimik vor dem Spiegel üben. Sich selber mehr kennenlernen, Kommunikation auch als Spiel verstehen.
Erfahrung bringt dann irgendwann einen Lerneffekt.
Mit Sprache selber wird nur ein Bruchteil an Information transportiert, Vieles erfolgt über die Körpersprache. Also sollte man diesen von der Kommunikation nicht ausschließen, sondern genau dort ansetzen. Möglicherweise ist der Körper nur frustriert, weil er von der Kommunikation durch zu viel Gehirnaktivität ausgeschlossen wird.
Man muss ja nicht gleich den Schauspielerberuf ergreifen, sondern könnte - bei Problemen - Gestik und Mimik vor dem Spiegel üben. Sich selber mehr kennenlernen, Kommunikation auch als Spiel verstehen.
Erfahrung bringt dann irgendwann einen Lerneffekt.
Mit Sprache selber wird nur ein Bruchteil an Information transportiert, Vieles erfolgt über die Körpersprache. Also sollte man diesen von der Kommunikation nicht ausschließen, sondern genau dort ansetzen. Möglicherweise ist der Körper nur frustriert, weil er von der Kommunikation durch zu viel Gehirnaktivität ausgeschlossen wird.
Ich denke bei so etwas hilt nur, dass man es immer und immer wieder übt. Das man sich solchen Situationen stellt und das Gehirn abspeichert, dass diese Situationen keine reale Gefahr darstellen. Du wirst dadurch nicht von allen Menschen isoliert werden, wenn Gesprächspausen entstehen und du wirst davon nicht sterben.sunnysideup hat geschrieben: ↑Do., 29.03.2018, 09:58 Habt ihr Tipps für mich? oder meint ihr, dass mir ev. eine Therapie helfen könnte?
Oder ein Kommunikationsseminar oder irgendwas?
Ich denke, es ist immer das Problem, dass man das rein rational natürlich alles weiß.
Aber auf der emotionalen Ebene eben nicht. Da sind wir eben noch etwas "zurückgeblieben". Das Gehirn lebt noch in der Steinzeit und wenn man da von seiner Familie ausgeschlossen wurde, war das das Todesurteil.... also allein in der Wildnis überleben, ist halt rein statistisch viel unwahrscheinlicher als in der Gruppe. Was macht man zum Beispiel ganz allein in der Wildnis, wenn man sich ein Bein bricht und da keiner ist, der einem Essen, Wasser usw. besorgen kann bis das Bein wieder verheilt ist?
Ich denke, dass soziale Ängste daher kommen. Letztendlich will man sich so verhalten, dass man von Menschen nicht verstoßen wird. Und manchmal übertreibt man etwas. Natürlich wird man vielleicht von einer Gruppe ausgeschlossen, wenn man mit niemandem redet und sich abkapselt. Aber selbst das wäre heute nicht mehr lebensgefährlich.
Aber das man wegen kleinen Gesprächspausen verstoßen wird, halte ich für eher unrealistisch. Es gibt zumindest sehr, sehr viele Menschen die damit gut klar kommen.
Ich finde es eher ein Qualitätsmerkmal von Freundschaft, wenn man auch mal zusammen schweigen kann.
Ja und damit das Urzeitgehirn emotional begreift, dass man nicht sterben wird und dass auch nichts Schlimmes passieren wird, wenn man mal schweigt, wenn sich der Gesprächspartner vielleicht auch mal nicht super wohl fühlt... braucht es einfach Übung und Wiederholungen. Ich finde man muss da für sich selbst einfach viel ausprobieren.
Ich denke, dass jedem da etwas anderes hilft. Dem einen hilft es vielleicht sich ein bisschen vorzubreiten und Gesprächsthemen zu überlegen... dem anderen hilft es den Fokus nicht auf's Gespräch zu legen, sondern irgendwas nebenbei zu machen...
Man kann ja im Alltag auch mal bewusst auf seine Erlebnisse achten, die vielleicht ein Gesprächthema werden sollten.
Aber manchen Menschen hilft es auch eher, sich gar nicht so viele Gedanken zu machen, um nicht zu verkrampfen, sondern einfach sich spontan häufiger in die Situationen zu versetzen.
Manchen Menschen hilft auch sich zu überlegen, was denn allerschlimmstenfall passieren könnte, in so einer Gesprächssituation und dann für diese "Notfälle" sich Pläne zurecht legen, mit denen man sich etwas besser fühlt.
Ich denke, da muss man einfach ein bisschen ausprobieren.
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf
Virginia Woolf
Servus Sunny,
Nur so in Stichworten, was sich bei mir bewährt:
Am Besten beginn man mit den einfachen Situationen und übt VIEL.
Dann variiert man und erhöht LANGSAM den Schwierigkeitsgrad und ÜBT VIEL.
Ein paar Themenpfade kann man sich zurechtlegen. Die müssen weder intelligent, noch originell sein.
Beispiele: Wetter -> Sport -> Freizeitgestaltung -> Museum; Uhrzeit -> Aufstehen -> Alltag -> Wochenendpläne -> Urlaubspläne;
Schau und höre, welche Themenpfade andere verwenden.
Wechsle laufend zwischen dem Erzählen und dem Stellen offener Fragen.
Beim Üben ist das Wichtigste, zu lernen, dass man sich WOHL FÜHLT dabei. Das Wohl fühlen kommt mit der Vertrautheit mit den Situationen und mit der Vertrautheit mit dem Gespräch. Also: Vertiefen, vertiefen, vertiefen ... .
Oft ist es sinnvoller das, was man gerade so über die Runden bringt, so zu vertiefen, dass sich Wohlbefinden einstellt, als den nächsten Schwierigkeitsgrad mit Ach und Krach über die Runden zu kriegen.
Belohne dich, indem du zwischendurch das Erlernte einfach geniesst, ohne einen Hintergedanken auf Steigerung und Perfektion zu verschwenden.
Nur so in Stichworten, was sich bei mir bewährt:
Am Besten beginn man mit den einfachen Situationen und übt VIEL.
Dann variiert man und erhöht LANGSAM den Schwierigkeitsgrad und ÜBT VIEL.
Ein paar Themenpfade kann man sich zurechtlegen. Die müssen weder intelligent, noch originell sein.
Beispiele: Wetter -> Sport -> Freizeitgestaltung -> Museum; Uhrzeit -> Aufstehen -> Alltag -> Wochenendpläne -> Urlaubspläne;
Schau und höre, welche Themenpfade andere verwenden.
Wechsle laufend zwischen dem Erzählen und dem Stellen offener Fragen.
Beim Üben ist das Wichtigste, zu lernen, dass man sich WOHL FÜHLT dabei. Das Wohl fühlen kommt mit der Vertrautheit mit den Situationen und mit der Vertrautheit mit dem Gespräch. Also: Vertiefen, vertiefen, vertiefen ... .
Oft ist es sinnvoller das, was man gerade so über die Runden bringt, so zu vertiefen, dass sich Wohlbefinden einstellt, als den nächsten Schwierigkeitsgrad mit Ach und Krach über die Runden zu kriegen.
Belohne dich, indem du zwischendurch das Erlernte einfach geniesst, ohne einen Hintergedanken auf Steigerung und Perfektion zu verschwenden.
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- Forums-Insider
- , 25
- Beiträge: 427
Hallo liebe sunnysideup,
Einzelgespräche können mehr in die Tiefe gehen, man kann sich sehr nahe kommen. Mit mehreren Leuten passiert das sehr selten. Hast du vielleicht Angst vor Nähe? Vor der Tiefe? Je öfter man eine Person sieht, desto mehr bindet man sich an diese Person. Erwartungen kommen hoch, positiv wie negativ. Du wirst viel mehr wahrgenommen, kannst dich nicht verstecken wie in Gruppen.
Ich kann davon ein Lied singen, weil ich genau das auch habe Bindungsangst nennt sich das bei mir. Längerfristige Beziehungen fallen mir schwer, ich bekomme Angst (je nach Gegenüber früher oder später) und habe so meine Strategien um wieder mehr Distanz zu schaffen.
Es ist ein langer Weg weg von der Bindungsangst. Aber es gibt zum Glück viele Informationen dazu. Einige Therapeuten kennen das Thema auch.
Was mir auf die Schnelle hilft, ist, wenn ich aus dem Kontakt gehe, wenn ich unsicher werde. Ich stabilisiere mich dann außerhalb, bis ich meine Freiheit und Unabhängigkeit wieder spüre und die Angst weg ist, und dann gehe ich wieder in Kontakt (mit der selben Person) Bzw. bin ich wieder offener für Kontakt. Ich bin oft auch leider sehr ambivalent und möchte auf biegen und brechen Kontakt, irgendwie und dann werde ich erst recht unsicher. Wenn ich mich aber stabilisiere und aufhöre, mir sehnsüchtig Kontakt zu wünschen und vielleicht ein bisschen in Richtung "Ich brauche euch nicht, ihr seid mir egal" gehe, dann ist die Ambivalenz weg und ich bin viel klarer und kann entspannt etwas sagen und habe auch nicht mehr so schnell Angst vor Tiefe, ich kann mir dann auch mehr Zeit lassen und bin nicht hektisch.
Und, meine liebe Therapeutin erinnert mich immer daran (und nervt mich damit ), dass ich konkret werden soll. Das hilft mir und dem anderen. Also keine schwammigen Aussagen, keine Pauschalsätze, sondern ein konkretes Erlebnis von mir. Das bringt mich wieder in Kontakt mit mir, weil ich nach Erinnerungen suche, die auch mit Emotionen verknüpft sind und es fällt dem anderen leichter, daran anzuknüpfen. Und es sagt etwas über dich aus. Du bist greifbar und damit halt auch angreifbar. Wer Meinungen hat, macht sich angreifbar. Vielleicht hast du ein stärkeres Bedürfnis dich zu schützen?
Was auch helfen kann, ist dem anderen zu sagen, dass du unsicher bist. Manchmal lockert sich das Gespräch daraufhin. Wenn man das mit der selben Person aber zu häufig macht, kann das anstrengend werden. Wenn die Unsicherheit mit der selben Person daraufhin nicht besser wird, hast du vermutlich eine tiefere Angst in Beziehungen vielleicht Verlustangst, Angst vor Enttäuschungen, Misstrauen, etc.
Verschiedene Techniken für gute Gespräche können natürlich auch helfen. Aber ich denke nicht, dass der Grund für deine Unsicherheit dadurch ganz weg geht.
Ich hoffe, du findest etwas hilfreiches für dich in meinem Text und würde mich über eine Antwort freuen
Liebe Grüße
stilleswasser
Einzelgespräche können mehr in die Tiefe gehen, man kann sich sehr nahe kommen. Mit mehreren Leuten passiert das sehr selten. Hast du vielleicht Angst vor Nähe? Vor der Tiefe? Je öfter man eine Person sieht, desto mehr bindet man sich an diese Person. Erwartungen kommen hoch, positiv wie negativ. Du wirst viel mehr wahrgenommen, kannst dich nicht verstecken wie in Gruppen.
Ich kann davon ein Lied singen, weil ich genau das auch habe Bindungsangst nennt sich das bei mir. Längerfristige Beziehungen fallen mir schwer, ich bekomme Angst (je nach Gegenüber früher oder später) und habe so meine Strategien um wieder mehr Distanz zu schaffen.
Es ist ein langer Weg weg von der Bindungsangst. Aber es gibt zum Glück viele Informationen dazu. Einige Therapeuten kennen das Thema auch.
Was mir auf die Schnelle hilft, ist, wenn ich aus dem Kontakt gehe, wenn ich unsicher werde. Ich stabilisiere mich dann außerhalb, bis ich meine Freiheit und Unabhängigkeit wieder spüre und die Angst weg ist, und dann gehe ich wieder in Kontakt (mit der selben Person) Bzw. bin ich wieder offener für Kontakt. Ich bin oft auch leider sehr ambivalent und möchte auf biegen und brechen Kontakt, irgendwie und dann werde ich erst recht unsicher. Wenn ich mich aber stabilisiere und aufhöre, mir sehnsüchtig Kontakt zu wünschen und vielleicht ein bisschen in Richtung "Ich brauche euch nicht, ihr seid mir egal" gehe, dann ist die Ambivalenz weg und ich bin viel klarer und kann entspannt etwas sagen und habe auch nicht mehr so schnell Angst vor Tiefe, ich kann mir dann auch mehr Zeit lassen und bin nicht hektisch.
Und, meine liebe Therapeutin erinnert mich immer daran (und nervt mich damit ), dass ich konkret werden soll. Das hilft mir und dem anderen. Also keine schwammigen Aussagen, keine Pauschalsätze, sondern ein konkretes Erlebnis von mir. Das bringt mich wieder in Kontakt mit mir, weil ich nach Erinnerungen suche, die auch mit Emotionen verknüpft sind und es fällt dem anderen leichter, daran anzuknüpfen. Und es sagt etwas über dich aus. Du bist greifbar und damit halt auch angreifbar. Wer Meinungen hat, macht sich angreifbar. Vielleicht hast du ein stärkeres Bedürfnis dich zu schützen?
Was auch helfen kann, ist dem anderen zu sagen, dass du unsicher bist. Manchmal lockert sich das Gespräch daraufhin. Wenn man das mit der selben Person aber zu häufig macht, kann das anstrengend werden. Wenn die Unsicherheit mit der selben Person daraufhin nicht besser wird, hast du vermutlich eine tiefere Angst in Beziehungen vielleicht Verlustangst, Angst vor Enttäuschungen, Misstrauen, etc.
Verschiedene Techniken für gute Gespräche können natürlich auch helfen. Aber ich denke nicht, dass der Grund für deine Unsicherheit dadurch ganz weg geht.
Ich hoffe, du findest etwas hilfreiches für dich in meinem Text und würde mich über eine Antwort freuen
Liebe Grüße
stilleswasser
*
Ich bin gerade sehr empfindsam und schnell verletzt. Ich bitte dies zu berücksichtigen, wenn du mir antworten möchtest, da mir achtlose, grenzüberschreitende Kommentare sehr weh tun können u ich aber weiterhin im Forum bleiben möchte. Danke.
*
Du scheinst dich selbst nicht zu akzeptieren, dadurch hast du Angst vor Ablehnung. Sprechpausen scheinen dir Angst zu machen. Hast du das Gefühl deine beste Freundin wirklich zu kennen? Denkst du deine beste Freundin kennt dich wirklich?
Den Grundsatz, den mir meine Therapeutin damals immer wieder gesagt hat ist "Zu einem Gespräch gehören immer zwei Leute. Man ist nie allein dafür verantwortlich, wenn ein Gespräch nicht funktioniert"
Ich denke, um eine Veränderung zu bewirken, reicht es nicht aus nur an der Kommunikation zu arbeiten. Es wäre sinnvoll auch an deinem Selbstwertgefühl/Selbstbewusstsein zu arbeiten. Eine Therapie macht Sinn, wenn du noch weitere Probleme hast. Ich weiß nicht, ob die Kommunikationsprobleme dein einziges Problem sind. Ein Kommunikationsseminar würde ich nicht helfen, da hier ein psychologischer Hintergrund dabei ist und sich solche Seminare nicht wirklich um die Psyche kümmern. Hier würde ich eher nach Seminaren schauen, wo es um Akzeptanz, Selbstwertgefühl oder so geht, wo du lernen kannst dich so zu akzeptieren wie du bist.
Was du für dich analysieren kann ist: Gibt es Themen, die du grundsätzlich nie ansprichst? Traust dich deine beste Freundin wirklich alles zu fragen? Hast du das Gefühl, dass du kommunikativ immer nur an der Oberfläche kratzt? Mit neutralen Themen lassen sich auf Dauer keine guten Gespräche führen, zumindest nicht mit Freunden.
Du könntest mit Übungen anfangen z.B. halte die Stille aus. Dabei braucht man sich auch nicht peinlich in die Augen zu schauen. Dann wird es unangenehmer und man starrt sich an. Versuche dich mehr auf den Inhalt zu konzentrieren, den man dir erzählt. Versuche Interesse zu entwickeln, statt krampfhaft daran zu denken, was du als nächstes sagen könntest. Mach dir eine Liste, wo du zB draufschreibst, was dich an deiner Freundin besonders interessiert, was du bereits alles über sie weisst.
Den Grundsatz, den mir meine Therapeutin damals immer wieder gesagt hat ist "Zu einem Gespräch gehören immer zwei Leute. Man ist nie allein dafür verantwortlich, wenn ein Gespräch nicht funktioniert"
Ich denke, um eine Veränderung zu bewirken, reicht es nicht aus nur an der Kommunikation zu arbeiten. Es wäre sinnvoll auch an deinem Selbstwertgefühl/Selbstbewusstsein zu arbeiten. Eine Therapie macht Sinn, wenn du noch weitere Probleme hast. Ich weiß nicht, ob die Kommunikationsprobleme dein einziges Problem sind. Ein Kommunikationsseminar würde ich nicht helfen, da hier ein psychologischer Hintergrund dabei ist und sich solche Seminare nicht wirklich um die Psyche kümmern. Hier würde ich eher nach Seminaren schauen, wo es um Akzeptanz, Selbstwertgefühl oder so geht, wo du lernen kannst dich so zu akzeptieren wie du bist.
Was du für dich analysieren kann ist: Gibt es Themen, die du grundsätzlich nie ansprichst? Traust dich deine beste Freundin wirklich alles zu fragen? Hast du das Gefühl, dass du kommunikativ immer nur an der Oberfläche kratzt? Mit neutralen Themen lassen sich auf Dauer keine guten Gespräche führen, zumindest nicht mit Freunden.
Du könntest mit Übungen anfangen z.B. halte die Stille aus. Dabei braucht man sich auch nicht peinlich in die Augen zu schauen. Dann wird es unangenehmer und man starrt sich an. Versuche dich mehr auf den Inhalt zu konzentrieren, den man dir erzählt. Versuche Interesse zu entwickeln, statt krampfhaft daran zu denken, was du als nächstes sagen könntest. Mach dir eine Liste, wo du zB draufschreibst, was dich an deiner Freundin besonders interessiert, was du bereits alles über sie weisst.
Bei mir hat da nur reden, reden, reden weitergeholfen.
Meistens hat man Angst vor der Bewertung des Gesprächspartners. Wenn man erstmal mit 1000 Menschen geredet hat, misst man einer einzelnen Bewertung nicht mehr soviel Bedeutung bei.
Ich war selber super schüchtern und hatte Probleme mit Menschen in Kontakt zu kommen. Ich habe mich auch immer verstellt und nicht getraut meine "negativen" Seiten zu zeigen. Das hat mich sehr belastet.
Irgendwann hats mir gereicht und ich hab anschließend eine Weile im Sales gearbeitet. Da musste ich 10 Stunden am Tag mit Menschen reden. Am Anfang bin ich damit gar nicht klar gekommen. Irgendwann wurde es dann besser. Dennoch hatte ich viel Angst und musste mich durch viel durchquälen bis es wirklich Verbesserung gab.
Ich glaube wenn man erstmal mehr soziale Erfahrung und soziales Feedback hat, wird vieles besser. Nämlich wenn man das nicht hat, ist ein einzelnes Gespräch noch VIEL WICHTIGER. Und dann verkackt man es oder ist zu nervös.
Und selbst wenn man dann sozial fähiger ist kommt die nächste Herausforderung. Nämlich authentische Beziehungen aufzubauen und sich zu trauen sich selbst zu zeigen. Auch da muss man wieder viele Ängste überwinden.
Am Besten sieht man das Ganze als Prozess und freut sich über jede kleine Verbesserung. Dann macht der Weg auch Spaß!!
Liebe Grüße
Meistens hat man Angst vor der Bewertung des Gesprächspartners. Wenn man erstmal mit 1000 Menschen geredet hat, misst man einer einzelnen Bewertung nicht mehr soviel Bedeutung bei.
Ich war selber super schüchtern und hatte Probleme mit Menschen in Kontakt zu kommen. Ich habe mich auch immer verstellt und nicht getraut meine "negativen" Seiten zu zeigen. Das hat mich sehr belastet.
Irgendwann hats mir gereicht und ich hab anschließend eine Weile im Sales gearbeitet. Da musste ich 10 Stunden am Tag mit Menschen reden. Am Anfang bin ich damit gar nicht klar gekommen. Irgendwann wurde es dann besser. Dennoch hatte ich viel Angst und musste mich durch viel durchquälen bis es wirklich Verbesserung gab.
Ich glaube wenn man erstmal mehr soziale Erfahrung und soziales Feedback hat, wird vieles besser. Nämlich wenn man das nicht hat, ist ein einzelnes Gespräch noch VIEL WICHTIGER. Und dann verkackt man es oder ist zu nervös.
Und selbst wenn man dann sozial fähiger ist kommt die nächste Herausforderung. Nämlich authentische Beziehungen aufzubauen und sich zu trauen sich selbst zu zeigen. Auch da muss man wieder viele Ängste überwinden.
Am Besten sieht man das Ganze als Prozess und freut sich über jede kleine Verbesserung. Dann macht der Weg auch Spaß!!
Liebe Grüße
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