Mobbing und Bossing - die doppelte Dosis

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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wildbach
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Mobbing und Bossing - die doppelte Dosis

Beitrag So., 21.06.2009, 19:02


Hallo!
Bin das erste Mal in einem Forum. Werde seit 5(!) Jahren systematisch von einer Kollegin gemobbt, die durch die Passivität unseres Chef´s (möchte nichts hören, nichts sehen...) geradezu Höchstleistungen angespornt wird.
Das beste dabei ist noch, dass sie perfekt die Opferrolle spielt.
In unserer Abteilung kann im Prinzip keiner mehr mit ihr. Sie eckt überall an, hat beispielsweise nach Dienstschluss die Abteilungspost geöffnet und wurde dabei auch noch von einem Kollegen erwischt. Wenn man sie mit Krititk konfrontiert, haut sie einfach ab. Musste ihr einmal bei einer Arbeit helfen, weil sie sich nicht auskannte. Blöd wie ich war, habe ich das in meiner Freizeit und somit unentgeltlich gemacht. Als ich die Arbeit fertig hatte, hat sie die Summen (Buchhaltungsarbeit) schnell in den Computer getippt und nachdem ich weg war dem Chef präsentiert. Ist dem Prinzip nach ja nicht schlecht, aber zur Krönung hat sie mir (meine eigenen Summen) zur Kenntnis gegeben. Sie Lorbeeren beim Chef hat sie für sich beansprucht. Ich könnte -zig solche Geschichten schreiben, möchte Euch aber nicht gleich beim ersten Mal überstrapazieren.
Traurige Tatsache ist, dass ich zwischenzeitlich durch die extreme Dauer von 5 Jahren und die Aussichtslosigkeit auf Besserung schon richtige psych. Probleme (kann keine Nacht mehr durchschlafen) habe. Würde mich über Antworten freuen.

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Hiob
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Beitrag Mo., 22.06.2009, 10:49

Hallo Wildbach.

Wenn es keinen Sinn macht, dich mit den Kollegen zu verbünden und dann beim Chef einen gemeinsamen Gesprächstermin einzurichten, um ihm klar zu machen, dass ihr alle unter ihr leidet und sie das Klima vergiftet und das so nicht weiter gehen kann, dann .....dann wirst du wahrscheinlich noch eine Weile weiter standhalten und kämpfen können......
.... und dann könnte dich irgendwann dein Körper zwingen, diese Leidensgeschichte abzubrechen...oder aber du brichst es sofort ab.

Du könntest bei dem Chefgespräch deutlich machen, dass entweder sie geht oder du...und die anderen sollen dann meinetwegen abstimmen, wer ihnen lieber ist. Darüber könntest du mal nachdenken.

Klingt bestimmt albern, aber nochmal 5 Jahre leiden und durchhalten, das ist m.E. die schlechtere Variante. Es sind 5 deiner besten Lebensjahre....es ist nicht irgendwas, was du „durchhalten“ musst. Es ist deine Lebenszeit. Ich finde die zu wertvoll, um sie mit kämpfen zu verbringen.

Viele Grüße
Hiob

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easy
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Beitrag Mo., 22.06.2009, 11:13

Wildbach, mir wäre in 5 Jahren bestimmt mal in den Sinn gekommen ihr mal einen gleich niederträchtigen Streich zu liefern. Dir nicht? Bist doch ein Mensch aus Fleisch und Blut?
Amen.

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wildbach
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Beitrag Di., 23.06.2009, 04:35

hallo easy!

Nein, so absurd es klingen mag, aber dieser Gedanke ist mir nie gekommen.
Möchte mich nicht auf das gleich tiefe Niveau herunterlassen. Bin wahrscheinlich zu ehrlich oder zu blöd, um mich zu rächen und hab´s auch nicht vor, denn sie steht ja unter dem Schutz unseres allmächtigen Vorgesetzten. Das haben die beiden uns ja schon mehrfach erfolgreich demonstriert.
lg

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wildbach
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Beitrag Di., 23.06.2009, 04:57

Hiob hat geschrieben:Hallo Wildbach.

Wenn es keinen Sinn macht, dich mit den Kollegen zu verbünden und dann beim Chef einen gemeinsamen Gesprächstermin einzurichten, um ihm klar zu machen, dass ihr alle unter ihr leidet und sie das Klima vergiftet und das so nicht weiter gehen kann, dann .....dann wirst du wahrscheinlich noch eine Weile weiter standhalten und kämpfen können......
.... und dann könnte dich irgendwann dein Körper zwingen, diese Leidensgeschichte abzubrechen...oder aber du brichst es sofort ab.

Du könntest bei dem Chefgespräch deutlich machen, dass entweder sie geht oder du...und die anderen sollen dann meinetwegen abstimmen, wer ihnen lieber ist. Darüber könntest du mal nachdenken.
Klingt bestimmt albern, aber nochmal 5 Jahre leiden und durchhalten, das ist m.E. die schlechtere Variante. Es sind 5 deiner besten Lebensjahre....es ist nicht irgendwas, was du „durchhalten“ musst. Es ist deine Lebenszeit. Ich finde die zu wertvoll, um sie mit kämpfen zu verbringen.

Viele Grüße
Hiob
Hallo Hiob!
Danke für Deine ausführliche Antwort und Deine Ratschläge.
Meine Kollegen und Ich haben unseren Chef erstmals im Jahr 2006 gemeinsam und zuletzt noch jeder Anfang 2008 einzeln im Mitarbeitergespräch auf die belastende Situation angesprochen. Nur passiert ist bis jetzt gar nichts. Unsere Mobberin hat bei ihm einfach zu viele Pluspunkte . Als er vor 5 Jahren die Abteilung übernommen hat, hatte er verständlicherweise null Durchblick. Sie war zu diesem Zeitpunkt stv.Leiterin und hat quasi in seinem Namen den Laden geschmissen. Wir hatten sogar den Eindruck, dass sie zur Mobberin beauftragt wurde, den vorher war sie ja noch recht umgänglich.
Sie hat mir und auch einer anderen Kollegin bsp.weise im Namen des Chef´s ausrichten lassen, dass er uns beide sowieso einsparen bzw. zur Verfügung stellen will. Natürlich haben wir den Chef daraus angesprochen und er hat´s abgestritten.
Ich habe ihm auch gesagt, dass er -wenn er glaubt, dass ich das Problem bin- doch offen sein und es auch sagen soll. Hab ihm erzählt, wie ich unter der Situation leide. Er hat mir geantwortet, dass er weiss, dass nicht ich das Problem sei, aber was solle er machen ... (ohne Worte!) Er schätze meine Arbeit und wolle nicht, dass ich die Abteilung verlasse.
Das mit dem Abstimmen wär eine praktische Lösung, nur leider nicht umsetzbar. Arbeite im öffentl. Dienst. Hier kann man ungestraft gemobbt werden und ist wahrscheinlich auch die Sicherheit des Arbeitsplatzes ein Grund dafür, sich das alles so lange gefallen zu lassen.
Habe am Anfang dagegen angekämpft, aber mittlerweile ist mein Akku leer.
Danke für Deinen Beitrag! Würde mich freuen wieder mal was von Dir zu hören.
lg wildbach

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Eve...
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Beitrag Di., 23.06.2009, 07:20

Was ich nicht verstehe: Wieso kann diese Kollegin sich all das leisten? Ist sie unkünd- bzw. nicht versetzbar?

Sie macht doch ganz offenbar Schwierigkeiten, hat der Chef denn Angst vor ihr?
Was er "machen soll"? Einschreiten, bei IHR - was sonst? Hast Du ihn mal gefragt, warum die Kollegin Narrenfreiheit hat?

Eve

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wildbach
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Beitrag Di., 23.06.2009, 18:29

Eve... hat geschrieben:Was ich nicht verstehe: Wieso kann diese Kollegin sich all das leisten? Ist sie unkünd- bzw. nicht versetzbar?

Sie macht doch ganz offenbar Schwierigkeiten, hat der Chef denn Angst vor ihr?
Was er "machen soll"? Einschreiten, bei IHR - was sonst? Hast Du ihn mal gefragt, warum die Kollegin Narrenfreiheit hat?

Eve
Hallo Eve!
Ja, sie ist unkündbar und gegen ihren Willen auch nicht versetzbar.
Dass sie Schwierigkeiten macht ist dem Chef egal. Er hat offensichtlich einfach keine Führungsqualität bzw. -willen.
Ich vermute mal, dass sie deshalb Narrenfreiheit hat, weil sie für ihn ja auch jede Menge Drecksarbeit leistet. Sie kontrolliert alles und jeden und berichtet ihm alles (aber leider nur ihre Version!). Wenn man sie darauf anspricht, entgegnet sie nur :" Der Chef hat mich beauftragt" und "er will nicht, dass wir uns untereinander verstehen" usw.. Wenn man dann zu ihm geht, blockt er ab mit den Worten: "Ja, irgendetwas in die Richtung haben wir geredet". Dann wechselt er sofort das Thema und lässt sich auf keine Diskussion ein.
Ciao, wildbach

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Eve...
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Beitrag Di., 23.06.2009, 19:12

Hallo Wildbach!

Das klingt, als hätten sie eine Leiche im Keller. Blöde Situation.

Kannst DU Dich nicht versetzen lassen?

Gruß, Eve

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lingaroni
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Beitrag Di., 23.06.2009, 21:41

hallo, ich habe eigentlich noch nie was anderes erlebt als das, was wildbach da so beschreibt. keiner übernimmt verantwortung, jeder redet an jedem vorbei und die hühner und hähne hacken sich gegenseitig die ärsche wund. ich sehe keine andere lösung als totale abgrenzung. LG

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Hiob
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Beitrag Di., 23.06.2009, 22:03

Hallo Wildbach.
Ich hoffe, du verlangst nicht von dir, solange zu leiden, nur um der „Sicherheit im Öff. Dienst wegen“, bis du von deinem Geld nichts mehr genießen kannst . Sojemanden kenn ich übrigenz. Ist keine Theorie.

Wenn du /ihr wirklich schon all das probiert habt, dann würde ich flüchten. Meinem Seelchen zuliebe.

Und weg bin ich.
Hiob

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wildbach
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Beitrag Mi., 24.06.2009, 09:47

Hiob hat geschrieben:Hallo Wildbach.
Ich hoffe, du verlangst nicht von dir, solange zu leiden, nur um der „Sicherheit im Öff. Dienst wegen“, bis du von deinem Geld nichts mehr genießen kannst . Sojemanden kenn ich übrigenz. Ist keine Theorie.

Wenn du /ihr wirklich schon all das probiert habt, dann würde ich flüchten. Meinem Seelchen zuliebe.

Und weg bin ich.
Hiob
Hallo Hiob.
Irgendwie hast Du ja recht. Mein Seelchen ist ja auch schon angeschlagen. Werde mir mal eine längere Auszeit nehmen um darüber nachzudenken.
lg wildbach

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wildbach
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Beitrag Mi., 24.06.2009, 09:52

Eve... hat geschrieben:Hallo Wildbach!

Das klingt, als hätten sie eine Leiche im Keller. Blöde Situation.

Kannst DU Dich nicht versetzen lassen?

Gruß, Eve
Hallo Eve!
Ich glaube, die haben mehrere Leichen im Keller. Schei... Situation.
Versetzen ist nicht so einfach. Ohne Wissen des Chef´s quasi unmöglich und mit seinem Wissen auch, dh. er will und hat mich auch nicht gehen lassen. Meine Arbeit schätzt er ja wie er selbst sagt. Es ist wie Zuckerbrot und Peitsche. Wenn auch jeder glaubt ÖfDi ist das Paradies, ich glaube da geht es schlimmer zu als sonst wo ....
Ciao Eve, wildbach

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wildbach
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Beitrag Mi., 24.06.2009, 09:56

lingaroni hat geschrieben:hallo, ich habe eigentlich noch nie was anderes erlebt als das, was wildbach da so beschreibt. keiner übernimmt verantwortung, jeder redet an jedem vorbei und die hühner und hähne hacken sich gegenseitig die ärsche wund. ich sehe keine andere lösung als totale abgrenzung. LG
Guten Tag lingaroni!
Es ist ein kleiner Trost für mich, mit diesem Problem nicht alleine dazustehen.
Der Führungskodex scheint so zu sein: "Nach oben buckeln und nach unten treten...." Sind ganz schön viele solche Radfahrer unterwegs. ..
tschüss, wildbach

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lingaroni
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Beitrag Mi., 24.06.2009, 09:56

@wildbach
net glei davon rennen. eventuell versuchst du zuerst in einem coaching dich abzugrenzen. es wäre ja schade, dass du finanzielle nachteile hast, nur weil die anderen bissi deppert sind.
LG

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wildbach
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Beitrag Mi., 24.06.2009, 10:02

lingaroni hat geschrieben:@wildbach
net glei davon rennen. eventuell versuchst du zuerst in einem coaching dich abzugrenzen. es wäre ja schade, dass du finanzielle nachteile hast, nur weil die anderen bissi deppert sind.
LG
Halli lingaroni!
Hab mich die letzten Jahre schon total abgegrenzt. Bin dabei leider auch nicht glücklich. Hab jede Menge Bücher über Coaching gelesen. Theoretisch kenn ich mich ja bestens aus - aber praktisch happert´s ein wenig.
Vorallem wurde ich mich jeder neuen Kränkung etwas verletzlicher. Am Anfang war´s mir noch egal, aber 5 Jahre sind einfach zu viel, vorallem die Ausweglosigkeit und die Tatsache, dass man sowieso immer der 2. ist ist schlimm.
lg, wildbach

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