Angst vor dem Chef

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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Angst vor dem Chef

Beitrag So., 19.04.2009, 12:18

Hallo,
ich arbeite seit 6 Jahren bei einer Firma, vorher 14 Jahre in der gleichen Branche. Bis vor kurzem habe ich meine Arbeit sehr gern gemacht. Habe einen neue jungen Chef, der sehr viel Wert auf Genauigkeit legt. Seit ca. 3 Monaten sind mir Fehler passiert, die bisher nie vorgekommen sind. Mein Chef dramatisiert jeden einzelnen Fehler so sehr, dass ich jetzt schon immer wieder Angst habe, wenn ich was machen, dass mir das wieder passiert. Bisher war meine Arbeit stets in Ordnung, nur die Art un Weise, wie mein Chef das immer wieder dramatisiert macht mich fertig. Habe auch um Stundenverkürzung gebeten, da ich 2 Kinder habe und mir das zuviel ist.
Mein Mann ist seit einem Jahr durch verschulden seiner Firma berufsfähig und krank. Macht jetzt eine Umschulung und muss dies in Wien machen, 2 Jahre. Ich versuche das Beste daraus zu machen, habe auch dauernd Schuldgefühle meinen Kindern (10, 3) gegenüber, da ich kaum mehr Zeit für sie habe. Wie kann ich mich von der Angst gegenüber meinem Chef lösen?
Bin für jede Hilfe dankbar.
eine
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w_s_
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Beitrag So., 19.04.2009, 12:26

In den meisten größeren Firmen gibt es sowas wie etabliete Mitarbeitergespräche - wo man auch derartige Probleme ansprechen kann. Also auch dem Chef Feedback geben kann. Ich weiß nicht, ob es sowas bei euch gibt.

Aber grundsätzlich ist es auch ohne etabliertem Mitarbeitergespräch so, dass man sich mit jedem Chef ein Vieraugengespräch ausmachen kann. Das würde ich dir auch dringend raten. Beachte dabei folgende Punkte:

- vereinbare voarb einen Termin, mindestens eine Woche im vorhinein.

- Dauer des Gepräches - bitte um 40-60 Minuten.

- sag ihm vorab dass du über die Fehler im Job reden willst, unter vier Augen. Ersuche ihn um ein ungestörtes Gesprüch, dass solltest du mit ankündigen und klar vorher sagen.

- gehe im Gespräch so vor, dass du ihm sagst, dass du gerne besser weden willst. Und sag ihm aber auch recht klar, was seine Art und Weise des Feedbacks bei dir bewirkt (nämlich die Angst diese Fehler wieder zu machen). Ersuche ihn um Unterstützung genau das zu vermeiden. Er soll dich auf Fehler aufmerksam machen, aber nicht anklagend und nicht verletzend - und sicher nicht vor anderen Kolleginnen und Kollegen.

Die Angst kannst du nur so lösen, dass du auch ein wenig eine menschliche Beziehung zu ihm aufbaust, und er vor allem begreift, dass du besser arbeitest wenn er hier auch seinen Führungsstil etwas besser anpasst. Eben zu nicht-Verletzendem Feedback hin.

Unter uns: eine sehr erfahrene Führungskraft dürfte der junge Herr ja nicht sein. Sowas würden wir beruflich eher mal intensiv coachen...

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Eve...
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Beitrag So., 19.04.2009, 16:54

und sag ihm ... recht klar, was seine Art und Weise des Feedbacks bei dir bewirkt (nämlich die Angst diese Fehler wieder zu machen). Ersuche ihn um Unterstützung genau das zu vermeiden. Er soll dich auf Fehler aufmerksam machen, aber nicht anklagend und nicht verletzend - und sicher nicht vor anderen Kolleginnen und Kollegen.
Leider kann ich dem aus eigener Erfahrung nicht zustimmen. Als ich einmal im Chefgespräch in ähnlicher Weise um eine derartige Unterstützung bat, wurde das nur als Schwäche ausgelegt.

Und dies:
... und er vor allem begreift, dass du besser arbeitest wenn er hier auch seinen Führungsstil etwas besser anpasst. Eben zu nicht-Verletzendem Feedback hin.
wird meines Erachtens auch nicht unbedingt gut ankommen, weil es als Kritik an seinem Führungsstil interpretiert werden kann - etwas, was Chefs in aller Regel gar nicht mögen.

Ich würde es deshalb heute so nicht machen. Es ist sehr schwierig, mit dieser Situation konstruktiv umzugehen. Eigentlich gibt es wenig Hilfreiches, außer sich gegen die Kritik abzuhärten. Mir hat geholfen, mir selbst zu sagen, dass man mich dort nicht kleinkriegen würde, und dann, mein Bestes zu geben.

Wenn das nicht genügt, ist es manchmal definitiv besser, den Arbeitsplatz zu wechseln, auch wenn das alles andere als einfach ist.

Gruß, Eve

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w_s_
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Beitrag So., 19.04.2009, 17:08

Mag sein, dass unsichere Chefs da schwierig reagieren. Normalerweise kann man auch ein wenig Bauchpinseln, wenn man auch mal um Hilfe ersucht. Aber den Arbeitsplatz jetzt sofort zu wechseln ist auch keine gute Lösung - die Suche kann auch eine Weile dauern.

Also ich würde versuchen die Situation zu bereinigen - und wenn das nichts bringt den Arbeitsplatz versuchen zu wechseln. Mußt aber du einschätzen, ob du meinst mit ihm überhaupt noch halbwegs reden zu können.

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lingaroni
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Beitrag So., 19.04.2009, 18:16

hallo!
dazu kann ich auch was sagen. ich hab schon soviel hirnrissige führungskräfte erlebt und mich auch beraten lassen. mir hat man auch dasselbe gesagt, wie w-s das gemeint hat. gefühle kommunizieren. aber man darf dabei nicht den fehler machen, dass man schwäche kommuniziert, das stimmt auch. also nicht sagen, es verunsichert mich, es verletzt mich, es macht mir angst. sondern sich völlig fassungslos und erstaunt zeigen: "also das erstaunt mich jetzt schon, dass sie meine fehler als so gravierend wahrnehmen. bislang habe ich immer gedacht, ich würde gute arbeit leisten." oder sowas in diesem stil. aber natürlich nicht sich wirklich öffnen ... das risiko dass man damit ins offene messer rennt und sich weitere verletzungen abholt ist sehr wahrscheinlich.
ansonsten abgrenzen, abgrenzen, abgrenzen. und wer das nicht kann, muss es mühsam lernen. ich habe dafür auch 20 coaching-stunden gebraucht. peinlich. aber negative sozialkompetenz ist echt nicht meine stärke.

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lingaroni
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Beitrag Mo., 20.04.2009, 06:39

@Angestellte
Deine Frage war ja, wie kann ich mich von der angst vor meinem chef lösen. ich habe keine angst vor vorgesetzten, weil ich ihre macht akzeptiere. die allergrößte macht haben sie über dich dadurch, dass das gesetz es erlaubt, angestellte einfach so auf die straße zu setzen. das ist zugleich auch das schlimmste, was dir passieren kann. wenn du dir dein leben so einrichtest, dass du den job nicht unbedingt brauchst, dann brauchst du keine angst mehr vor dem chef zu haben, weil du dein leben so eingerichtet hast, das du mit dem schlimmsten leben kannst.

@w-s
wenn menschen mit angst und druck führen, dann wissen die meistens was sie tun. denn in jeder besseren psychologischen literatur kann man nachlesen, dass 1) angst ein guter motivator ist, 2) psychische gewalt ein äußerst effektives und mangels beweisbarkeit straffreies mittel seine interessen durchzusetzen ist. also wieso sein verhalten ändern, solange die mitarbeiter es sich gefallen lassen. und die überwiegende mehrzahl der mitarbeiter lassen es sich gefallen. ERGO ist dieses verhalten eine wirksame strategie (und von unserer gesellschaft so gewollt, sonst wäre die gesetzeslage anders) und wird als solche überleben. jene personen aber, die stark genug sind, dieser strategie erhobenen hauptes und gelassen zu begegnen, werden gekündigt.

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w_s_
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Beitrag Mo., 20.04.2009, 07:38

Liebe Ligaroni,

ich kann dir nur folgendes sagen: Angst und Druck ist ein ausgesprochen schlechter Motivator. Genau genommen ist er gar kein Motivator. Warum ist das so? Nun, einfach deshalb weil in dem Moment, wo die Aufsicht weggenommen wird - die es dann nämlich braucht - dazu führt, dass die doofen "Sklaven" sofort in der Leistung nachlassen! Die von dir zum Ausdruck gebrachte Sichtweise wird von schlechten Führungskräften aber durchaus benutzt - da bin ich schon bei dir. Und führt aber tatsächlich mit zu beträchtlichen Unproduktivitäten. Denn warum soll jemand, der wie ein Sklave gehalten wird, eigentlich von sich aus aus motiviert sein, und von sich aus Freude an der Leistung haben? Er wird nach Möglichkeit versuchen auszuweichen, und es werden mehr Fehler entstehen als wenn jemand mit einer gewissen, gesunden Grundfreude bei der Arbeit ist. Die von dir genannte Literatur muss da eine recht veraltete sein.... und enstpricht kaum den heutigen modernen Ansätzen.

Weißt du, es ist so: wenn ich autokratisch führe, dann funktioniert das natürlich - aber mit den erwähnten negativen Auswirkungen. Wenn ich partizipativ führe, funktioniert das aber auch - mit einigen positiven Upside Effekten. Viel besser ist es über objektive Meßkriterien zu führen, dem Mitarbeiter zu sagen wo die Ziele liegen, und sachlich aber wertschätzend zu schauen dass die Ziele erreicht werden.

Die klügsten Kapitalisten sind bereits längst soweit, dass sie das wissen. Nicht unbedingt nur aus Menschenfreundlichkeit, sondern weil sie längst erkannt haben wie wirkungslos die von dir dargestellten Führungsinstrumente sind. Vor allem überall dort, wo die Arbeit vom Inhalt her mehr Fachwissen erfordert, und nicht mehr völlig tayloristisch zerlegt ist wie im Frühkapitalismus.

Führungskräfte, die heute noch auf solche Mechanismen wie Angst und Furcht setzen, tun mir immer sehr leid. Nicht nur weil sie (unnötige) psychologische Schmerzen verursachen, sondern weil sie auch nicht verstanden haben, dass gerade ihr Führungsstil im Regelfall sogar noch dem Unternehmen gewaltig was an Produktivität kostet!

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Eve...
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Beitrag Mo., 20.04.2009, 08:18

Viel besser ist es über objektive Meßkriterien zu führen, dem Mitarbeiter zu sagen wo die Ziele liegen, und sachlich aber wertschätzend zu schauen dass die Ziele erreicht werden.
Natürlich ist das besser. Das würde theoretisch wohl niemand bestreiten.

Aber von dem Dutzend Chefs, die ich kennen und leider auch zum Großteil fürchten gelernt habe, war das entweder nicht allen bewusst oder sie waren menschliche Versager, die es zwar wussten, aber nicht umgesetzt haben, oder sie waren schlicht unfähig.

Es waren mehr Misanthropen dabei, als psychologisch geschulte und menschlich reife Charaktere. Traurig, aber wahr, dass offenbar gerade dieser Menschenschlag, der keine echten Führungsqualitäten aufweist, in unserer Gesellschaftsform eher zur Führungsriege aufsteigt als die anderen ...

Eve

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w_s_
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Beitrag Mo., 20.04.2009, 09:03

Du, der andere Punkt ist, dass die schönen Theorien nix nützen. Natürlich ist man als Arbeitnehmer in der schwächeren Position, kann am Ende des Tages nur "mit den Füssen" wählen indem man geht, wenn es zu arg wird. Aber vorher würde ich halt immer die Situation versuchen nüchtern einzuschätzen. Und dann überlegen, ob ich halt durch gezielte Kommunikation was verbessern kann oder ob eben nicht. Und ja, Risken sind auch da immer dabei... aber das ist im Leben so!

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lingaroni
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Beitrag Mo., 20.04.2009, 09:27

w_s_
hab ja wirtschaft studiert und weiß daher, was empfohlen ist. ich selbst bin auch so geprägt leider. und führen mit angst und druck ist ausdruck einer pathologischen kultur/persölichkeit. klar. haben wir so gelernt. kennen wir alle. nur die pathologie ist die realität und der humanismus das ideal. vom ideal kann man träumen, aber mit pathologischen strukturen muss man umgehen lernen.

und angst und druck funktionieren. oder anders ausgedrückt: mit angst und druck führen ist wirtschaftlich kein knock-out kriterium aber mindestens stabilisiert es den selbstwert des täters.

die wirksamkeit negativer sozialkompetenz wird heute unter den tisch gespielt und ist nach wie vor ein tabu. und mit tabuisieren hat noch keiner was verändert.

LG

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w_s_
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Beitrag Mo., 20.04.2009, 10:26

und mit tabuisieren hat noch keiner was verändert.

Stimmt, allerdings tabuisierst doch gerade du es mit deiner impliziten Einschätzung, dass es eben so ist - denn damit nimmst du es aus der Diskussion.

Und nein, das ist absolut kein Traum. Nur sind unterschiedliche Firmenkulturen und unterschiedliche Führungskräfte da einfach unterschiedlich weit. Und das hat absolut nichts mit Humanismus zu tun - sondern mit geradezu brutalem Kapitalismus. Dass das Personal doch besser funktioniert wenn man es wertschätzend behandelt und entsprechend führt .

Natürlich sind die von dir als "pathologisch" bezeichneten Strukturen in Kraft. Und weißt du, das ist für Leute wie mich durchaus brauchbar.... weil die Implementierung derartiger Führungskonzepte doch schöne und umfassende Coachingprojekte sind, die man Firmen gegen viel Geld verkaufen kann (ich bin übrigens unter Anderem auch Betriebswirt, und in einer Unternehmensberatung tätig die damit durchaus viel Geld verdient.... und befasse mich auch mit dem Coachen von Führungskräften .... und du, wir verkaufen das nur über Leistungssteigerungen).

Aber ich sage nochmals: in einem spezifischen Jobumfeld nützt diese eher akademische Diskussion wenig - weil hier ist für den Mitarbeitern als schwächerer Teil immer einzuschätzen wie weit er was verändern kann - ob das möglich ist oder nicht. Wird das nur über deralt veraltete Machtmechanismen gelebt und beantwortet, dann kann das für sensiblere Mitarbeiter tatsächlich fatal sein.

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Eve...
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Beitrag Mo., 20.04.2009, 11:18

Gut, dann soll es der sensible Mitarbeiter ruhig versuchen - wie ich seinerzeit, im guten Glauben, dass der Chef sich einem ernsthaft um Hilfe bittenden Gespräch (bezüglich übergroßen Stresses übrigens) nicht verschließen würde.

Gebracht hats mir nichts, außer dass ich mir zusätzlich noch dämlich vorkam, auf Deutsch gesagt, und mich womöglich nachher noch hilfloser, weil gemobbt fühlte. Eine "menschliche Beziehung" zum Chef aufzubauen, ist ein schönes Ideal, schützt jedoch davor nicht im geringsten.

Ein unfähiger Chef presst eher noch die letzte Leistung aus dem Mitarbeiter heraus und lässt ihn letztlich, wenn er am Rande der Erschöpfung steht, gern ziehen, weil der sich ja als überfordert erwiesen hat.

Der Sensible hat leider den Nachteil, dass er Abweisungen auch beruflicher Art schwerer verkraftet als der Coole, dem, wenn nicht die Arbeit, so doch der Chef im Grunde am A*** vorbeigeht.

ICH sehe diese Dinge inzwischen so, dass ich gerade meine Chefs nicht ändern kann (was für ein Ansinnen überhaupt! ), sondern nur MICH, und wenn nicht mich, meine Einstellung.

Lingaroni hat Recht: Die schönste Theorie bleibt eine Wunschvorstellung, wenn uns die Realität beweist, dass es eben anders abläuft.

Aber den Versuch ists wahrscheinlich wert, dann weiß man's wenigstens und ist nicht aufs Vermuten angewiesen.

Gruß, Eve

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malli
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Beitrag Fr., 17.07.2009, 19:47

Hallo,

ich habe hier nicht alle Beiträge zu dem Thema gelesen, sonder nur ein paar wenige und bin entsetzt.

Wo sind die Menschen, wo die soziale Verantwortung, wo die Kompetenz? Wird Deutschland bzw. "relativ" erfolgreiche firmen nur noch von Wixern, Theoretikern und Arschkriechern regiert?

Mein Gott, dass kann es nicht sein.

Heute führte mich ein erneutes Erlebnis negativer Form auf diese Seite. Weil ich leider erfahren muß, tagtäglich, dass selbst Kollegen, die man einst als ähnlich denkend, zu Arschlöschern mutieren.

Wieso glaubt ihr alle man muß selbst zum Arschloch werden, um in einer Geschäftswelt zu bestehen um einigermaßen ohne Probleme zu bestehen? Was soll das für ein Leben sein.

Ich habe seit 3 Jahren einen Wixer als Chef!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Ich hasse ihn. Und bete täglich zu Gott, dass ihm Böses widerfährt! Ich fühle mich scheisse bei diesen Gedanken, aber hoffe trotzdem darauf. Absurd, krank.

Ja, Angst vor dem Chef! Schlimme Überschrift. Ich selbst bin sehr offen, sage meine Meinung, dabei spielt es für mich keine Rolle, ob es ein Kollege, ein Vorgesetzter, oder der Geschäftsführer ist. Aber nicht weil ich mich für besonders schlau halte, sondern weil ich respektiere und denke, jeder hat es verdient ernst genommen zu werden und auch dass man ihn kritisiert ist für mich eher positiv. Denn die meisten sind Duckmäuser und halten ihren Mund.

Leider habe ich damit schon seit Jahren Probleme, wiederum jedoch entlässt man mich nicht. Obwohl bei jedem Firmenwechsel und Sozialplan immer wieder versucht, war man der Meinung, ich müsste bleiben. Dabei wäre meine Abfindung nie so hoch gewesen, wie die, Dutzend anderer, die gehen "durften".

Ich frage Euch, wie lange will man Theoretikern noch die Zügel überlassen?


feffanie
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Beitrag Fr., 23.01.2015, 22:44

Hallo,

Ich bin seit über 2 Jahren in einer Firma als assistentin angestellt.
Seit ca 6 Monaten erledige ich zusätzlich noch Aufgaben von eine Kollegin die in Elternteil ist.
Ich mache seit dem ein paar Fehler.
Ich bekomme meine aufgaben direkt von meinem Chef und habe dann so eine angst diese Aufgaben nicht zu seiner Zufriedenheit ausführen zu können. Ich habe jetzt mehrere male versehentlich Account falsch abgeschickt und deswegen jetzt ärger bekommen.
er schrieb jetzt ist seiner e Mail an mich was ich falsch gemacht habe und das dies der letzte Hinweis zu diesem thema für mich ware.
ich habe angst Fehler zu machen und mache damit alles nur noch viel schlimmer.
Ich habe soviel Arbeit das ich es nicht schaffe und dadurch Fehler mache
was mache ich nur?
Mir ist die zusätzliche Arbeit einfach zu viel.
Und dann noch die Angst vorm chef.
ich weiss nicht weiter.
Mir gefällt es eigentlich dort.aber so kann ich nicht weiter machen. Sollte ich meinem Chef sagen das diese Aufgaben zu viel für mich sind und ich diese nicht schaffe?

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public affair
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Beitrag Do., 06.08.2015, 21:44

lingaroni hat geschrieben:hallo!
dazu kann ich auch was sagen. ich hab schon soviel hirnrissige führungskräfte erlebt und mich auch beraten lassen. mir hat man auch dasselbe gesagt, wie w-s das gemeint hat. gefühle kommunizieren. aber man darf dabei nicht den fehler machen, dass man schwäche kommuniziert, das stimmt auch. also nicht sagen, es verunsichert mich, es verletzt mich, es macht mir angst. sondern sich völlig fassungslos und erstaunt zeigen: "also das erstaunt mich jetzt schon, dass sie meine fehler als so gravierend wahrnehmen. bislang habe ich immer gedacht, ich würde gute arbeit leisten." oder sowas in diesem stil. aber natürlich nicht sich wirklich öffnen ... das risiko dass man damit ins offene messer rennt und sich weitere verletzungen abholt ist sehr wahrscheinlich.
ansonsten abgrenzen, abgrenzen, abgrenzen. und wer das nicht kann, muss es mühsam lernen. ich habe dafür auch 20 coaching-stunden gebraucht. peinlich. aber negative sozialkompetenz ist echt nicht meine stärke.
Hallo,
ich bin selber Arbeitgeberin und ich könnte schreiend weglaufen, wenn mir meine Kollegen so ankämen wie oben empfohlen. Ich möchte nicht angelogen werden und die meisten Coaching Tips sind so offensichtlich knapp an der Wahrheit vorbei, daß es jeder merkt, der seinem Gegenüber auch nur mit halbem Ohr zuhört.
Und die Arbeit wirklich gut verteilen kann ich doch auch erst, wenn ich meine Kollegen kenne und ich bin froh, wenn ich die Stärken und auch die Schwächen kenne.
Also mir geht es so, daß ich nur wenn ich das Gefühl habe, mein Gegenüber ist ehrlich mit mir mich ernsthaft mit ihm beschäftige, höre ich aber Floskeln wie oben beschrieben, bin ich unaufmerksam und es ändert sich durch so ein Gespräch bestenfalls nichts. Meistens jedoch habe ich danach einen sehr großen emotionalen Abstand zu diesem Menschen und halte ihn für nicht vertrauenswürdig.

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