Angst vor meinem Chef

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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angel88
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Angst vor meinem Chef

Beitrag Fr., 03.04.2009, 15:01

Hallo

Ich habe folgendes Problem: Am Dienstag dieser Woche hatte ich eine grosse Auseinandersetzung mit meinem Chef. Ich wollte ihm meine Meinung sagen, doch er liess mich nicht ausreden. Dann sagte er: sei jetzt einfach still, sag einfach nichts mehr, sei jetzt auf der Stelle still!!!! Zum Schluss meinte er: Du kannst auf der Stelle gehen!

Dazu muss ich noch sagen, dass ich gekündigt habe und der April mein letzter Monat in dieser Firma ist. Als er mir sagte, ich solle gehen, habe ich meine Sachen gepackt und bin gegangen. Ich ging direkt zu meinem Arzt, da ich nervlich am Ende war. Ich konnte es gar nicht glauben, dass mich ein Mensch wie ein Hund behandelte. Am Donnerstag habe ich meinen Chef angerufen und mit ihm die Situation besprochen. 20 Minuten lang machte er mir nur Vorwürfe, er entschuldigte sich aber für nichts. Als ich fragte, ob ich jetzt noch arbeiten soll oder nicht, sagte er, er und mein Team hätten meine Arbeit schon umgeteilt. Sie rechneten nicht mehr damit, dass ich überhaupt noch kommen würde. Und nun hätten die andern Vorrang, da ich ja einfach abgehauen sei.

Das Beste kommt noch: Ich habe am Dienstag meinem Arbeitskollegen eine SMS geschrieben und habe über meinen Chef gelästert vor Wut.

Nun sagte mir gestern die andere Arbeitskollegin, dass derjenige, dem ich das SMS geschrieben habe, das SMS meinem Chef und dem Ausbildungsleiter gezeigt hat!!!!!!! Als ich das hörte, wurde mir direkt schwarz vor Augen. Ich konnte es nicht glauben, dass der mir so in den Rücken fallen kann. Nun stehe ich in einer ziemlich verzwickten Lage.

Nun muss ich am Montag wieder arbeiten. Ich "darf" eine Woche lang die andern mit meiner Arbeit einschaffen, danach muss ich in ein anderes Büro, wo mein Chef ist. Dies den ganzen restlichen Monat lang. Ich muss dann 10 Tage lang herumtelefonieren und so Sch****-Befragungen durchführen, welche eigentlich ein Lehrling machen müsste.

Erstens habe ich überhaupt keine Lust und Energie, diese Arbeit zu machen und vorallem bei meinem Chef in direkter Nähe sein und

Zweitens muss ich einfach mitten im Monat meine "alten" Arbeitskollegen verlassen.

Es ist für mich alles recht komisch und ich komme mit dieser ungewohnten Situation nicht klar. Ich weiss einfach nicht, ob ich das alles schaffen werde. Und mit dem Arbeitskollen, dem "Verräter" wird's wahrscheinlich auch nicht einfach sein nächste Woche.

So, jetzt konnte ich meine Sorgen von der Seele schreiben...habe seit diesem Streit nicht mehr schlafen können und dauernd auch noch diese tausende Gedanken im Kopf... *heul*

Wie würdet ihr Euch in dieser Situation verhalten?

Liebe Grüsse

Angel

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Grit_45
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Beitrag Fr., 03.04.2009, 15:09

Ganz klar: Ich würde mich vom Arzt für den Rest der Zeit krankschreiben lassen und nicht mehr hingehen. Wäre doch ein reiner Spießrutenlauf dort.
Gruß von Grit Bild

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angel88
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Beitrag Fr., 03.04.2009, 15:15

Danke für Deine Antwort.

Eigentlich war ich diese Woche und bis zum 9. April krankgeschrieben. Zuerst dachte ich auch, dass dies Wohl die beste Lösung für mich wäre. Doch dann kam das schlechte Gewissen gegenüber den andern Mitarbeitern, mit denen ich es gut hatte. Das Problem wäre auch, dass mir mein Chef den Lohn nicht zahlen würde, auch wenn ich krankgeschrieben wäre. Ich bin 100%ig überzogen, dass der noch vor Gericht gehen würde, oder was weiss ich.

Ausserdem würde ich mich schlecht fühlen, mit einem solchen "Abgang". Ich bin ja nun auch schon 5 Jahre in der Firma. Ich weiss genau, dass mich dann nach dem Monat das schlechte Gewissen und die Schuldgefühle einholen würden.

Ich wünschte mir einfach, ich müsste nicht noch in das andere Büro wechseln...aber das kann ich wohl vergessen. Ich muss ja "dankbar" sein, dass ich den Rest noch dort Arbeiten "darf"...

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candle
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Beitrag Fr., 03.04.2009, 15:32

Also das kapiere ich nicht. Der Chef sagt Du sollst gehen, dann hat jemand Deine SMS weitergeleitet...
Spätestens da müßtest Du merken, dass sich jeder selbst der Nächste ist. Sei es für Dich auch und tue es Dir nicht mehr an dort hinzugehen. Ich wette sogar, dass Deine Kollegen damit auch rechnen, nachdem was dort offenbar abgeht.

Was ist überhaupt passiert?

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w_s_
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Beitrag Fr., 03.04.2009, 15:36

Als er mir sagte, ich solle gehen, habe ich meine Sachen gepackt und bin gegangen.

Vorsicht - arbeitsrechtlich mußt du bis zum Ende deiner Dienstzeit arbeiten, oder Urlaub nehmen oder im Krankenstand sein.

Wenn er dich wirklich dienstfrei stellt, dann bitte nur schriftlich. Sonst wäre das Wegbleiben vom Arbeitsplatz sogar einklagbar, weil er argumentieren kann dass die Arbeitsleistung fehlt.

Krankschreiben ist eine gute Idee, wenn es geht.

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angel88
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Beitrag Fr., 03.04.2009, 15:50

candle hat geschrieben:Also das kapiere ich nicht. Der Chef sagt Du sollst gehen, dann hat jemand Deine SMS weitergeleitet...
Spätestens da müßtest Du merken, dass sich jeder selbst der Nächste ist. Sei es für Dich auch und tue es Dir nicht mehr an dort hinzugehen. Ich wette sogar, dass Deine Kollegen damit auch rechnen, nachdem was dort offenbar abgeht.

Was ist überhaupt passiert?
Es ist zu kompliziert, Euch das zu Erklären....es war einfach eine Diskussion, die letztendlich ausgeartet ist. Mit den meisten Arbeitskollegen komme ich gut aus, bis auf den Chef und den "Verräter" mit der SMS. Ich weiss jetzt nicht genau, was Du meinst mit "dass sich jeder selbst der Nächste ist"? Meinst Du, dass jetzt jeder denkt, er müsse gehen?

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candle
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Beitrag Fr., 03.04.2009, 16:02

angel88 hat geschrieben: Mit den meisten Arbeitskollegen komme ich gut aus, bis auf den Chef und den "Verräter" mit der SMS. Ich weiss jetzt nicht genau, was Du meinst mit "dass sich jeder selbst der Nächste ist"? Meinst Du, dass jetzt jeder denkt, er müsse gehen?
Erstmal habe ich den Eindruck, dass Du den Arbeitsplatz eigentlich nicht verlassen möchtest- generell. Richtig?

Nun, es mag den einen Verräter geben, aber meinst Du nicht, dass die anderen Kollegen sich darüber auch das Maul zerreißen? Was ist, wenn die Dich nun auch meiden wegen der Geschehnisse?

Wegen einer ausgearteten Diskussion verliert man nicht gleich den Arbeitsplatz. Es gibt Instanzen, die schlichten können, wenn der Chef nicht zugänglich ist.

Nein, es denkt sicher keiner mehr, dass ÉR oder SIE auch gehen muß. Es hat eben so eine Eigendynamik wo man sich gerne das "Hexlein" bastelt um seinen Frust in Lästereien abzutreten. Nun bist Du grad das Hexlein.
Nun ja, ich kann das nur für mich nachfühlen und wäre in Deiner Lage sicher nicht wieder in den Betrieb gegangen.

Also was willst Du denn nun?

Und drohen kann man Dir nicht, wenn Du krankgeschrieben bist, bekommst Du Geld, wenn es bei Euch auch so geregelt ist wie in Deutschland.

candle
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angel88
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Beitrag Fr., 03.04.2009, 16:10

Ja, am liebsten würde ich ja nicht mehr dort hin gehen wollen. Aber ich möchte den Monat noch irgendwie durchziehen wegen dem Geld und meinem Gewissen.

Das wegen dem Hexlein: 90% der Mitarbeiter haben die gleiche Meinung wie ich über den Chef, trauen sich aber irgendwie nicht zu kündigen...wegen Finanzkriese und so. Die meisten stehen hinter mir, einige haben die Diskussion auch mitbekommen.

Ich weiss, dass der Chef den Lohn bezahlen müsste, wenn ich krankgeschrieben wäre...aber das gäbe wieder Terror. Wenn ich jetzt den restlichen Monat "krank" wäre, hätte ich schlussendlich noch mehr Ärger am Hals, auch wenn ich im Recht bin.

Ich versuche jetzt einfach, den Monat noch zu überstehen, auch wenn es für mich die Hölle sein wird...

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candle
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Beitrag Fr., 03.04.2009, 16:16

angel88 hat geschrieben: Die meisten stehen hinter mir, einige haben die Diskussion auch mitbekommen.
Nun mal ehrlich? Was nützt Dir das? Dass Du Dich im Recht fühlst? Du wirst einen neuen Job haben und dann wirst Du neue Kollegen finden.

Ich begreife langsam, dass Du auch ein kleiner Sturkopf bist.
Wenn ich jetzt den restlichen Monat "krank" wäre, hätte ich schlussendlich noch mehr Ärger am Hals, auch wenn ich im Recht bin.
Verstehe ich nicht. Was denn für einen Ärger? Man wird Dir Deine Papiere senden und dann ist alles vorbei.

Also was willst Du noch in dieser Firma?

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Grit_45
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Beitrag Fr., 03.04.2009, 17:51

Den Monat überstehen, indem du hingehst, hm - ich hab das auch mal gemacht, habs gerade 2 Tage ausgehalten, und bin dann doch zum Arzt. Weil ich von den Chefs Sch*** behandelt wurde. Nicht zu ertragen. Sowas muss man auch nicht!

Hast du dir mal überlegt, wie deine Kollegen das Ganze jetzt sehen? Brauchst du deren Mitleid?

Pfeif auf das "gute Gewissen", ein Monat kann ganz schön (zu) lang sein. Wenn du dich aber unbedingt quälen willst, dann geh und mach deine eigene Erfahrung.
Gruß von Grit Bild

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