Berufliche Zukunft

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
Antworten
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Departed Soul
sporadischer Gast
sporadischer Gast
männlich/male, 35
Beiträge: 6

Berufliche Zukunft

Beitrag Fr., 06.02.2009, 09:18

Hallo zusammen!

Dies ist mein erster Eintrag in diesem doch überragendem Forum Ich bin froh es gerade gefunden zu haben, gerade Jetzt wo ich glaube mich mal etwas auskotzen zu MÜSSEN!

Mir geht es gerade richtig dreckig! Mein Hals fühlt sich wie zugeschnürt, mein Herz rast, mir wird warm und kalt. Schlafen konnte ich auch nicht richtig weshalb ich schon wieder seit 4 Uhr auf den Beinen.

Daß wir vor ca 3 Wochen auf einer Betriebsversammlung mitgeteilt bekamen daß wir erneut Insolvent sind, damit habe ich mich schon etwas abgefunden. Unsere derzeitige Firma ging aus der Insolvenz der alten Firma ende 2007 hervor. Bei der Letzten Insolvenz sind wir von der Mitarbeiterzahl schon um ca. 50 Leute auf 120 Mitarbeiter geschrumpft. Nun sind wir aufgrund der Weltweit in aller Munde liegenden Wirtschaftskrise erneut gebeutelt.
Musste gestern aus Insiderkreisen erfahren, daß auch bei dieser Insolvenz wieder sehr viele Köpfe rollen werden, ende März! Die Zahl die im Raume steht ist so erschreckend hoch, daß die Möglickeit für mich diesen Arbeitsplatz zu verlieren bei ca 1:3 ist. Und das in Zeiten, wo alles aus den Fugen gerät und ein neuer fester Arbeitsplatz schwierig zu finden sein wird. Nur Schreckensnachrichten bezüglich dieser Krise erschüttern jeden Tag. Jetzt bin ich schon bei der damaligen Situation fast gänzlich aus aus dem Ruder gelaufen, mit Depressionsattacken und Alkoholexzessen!

Konnte mich aber während des Letzten Jahres wieder so einigermaßen gut erholen, dank Pharmaindustrie

Aber nun stehe ich wieder kurz davor die Kontrolle zu verlieren. Sehe mich im Gedanken schon von Brücken springen, auf dem Bahngleis liegend, die Adern aufschneidend oder am Baum hängend! Wenn mir diese Gedankengänge aber wieder bewußt werden, schlägt´s in "Heiß & Kalt" um, muss nach Luft ringen und muss alle Kraft aufbringen um nicht weinend auf die Knie zu fallen! Daß mir dabei die Augen mehr als Wässrig werden kann ich gar nicht vermeiden. Ich bin so wirr im Kopf ich kann mich rein auf gar nix konzentrieren.

Ich hatte kürzlich schon eine Art Nervenzusammenbruch bei der Arbeit, weil der allgemeine Druck und Umgangston in der Firma schon seit geraumer Zeit rauher wurde. Unser "Produktionsleiter" vergreift sich gerne extremst im Ton, droht bei jeder Kleinigkeit mit Abmahnungen. Dieser Mann wird schon in der Ganzen Firma gehaßt. Ich selbst muss das Werkzeug aus der Hand legen, wenn ich den Typen schon sehe, weil ich Angst habe auszurasten und auf diese Person loszugehen.

LEISTUNG-LEISTUNG-LEISTUNG... und das obwohl wir schon seit mehr als 6 Jahren auf alle in unserer Branche üblichen "Leistungen" wie Urlaubs-und Weinachtsgeld und aktuelle Lohnerhöhungen verzichten. Unbezahlte Überstunden hinzunehmen ist auch an der Tagesordnung bei eh schon 5 Unbezahlten Stunden/Woche mehr als üblich. Die Zufriedenheit des Mitarbeiters steht an UNTERSTER Stelle, wenn sie schon überhaupt erwähnung findet! Total erschöpft und zu fast nichts mehr im stande. Alltägliche Hausarbeit gibt´s fast nicht. Der Wäschekorb quillt über, das Geschirr häuft und die Pizzaschachteln türmen sich. Es kostet viel Kraft und Anstrengung daß ich nicht gänzlich "Verwahrlose"

Mein Hobby, das Modellfliegen kann mich auch nicht mehr so richtig ablenken und aufbauen.

Und jetzt ist wohl ein absoluter Tiefpunkt erreicht ich bin total platt!

Danke fürs zuhören!
Im Dunkel gehend wusstest Du ums Lich,
nun bist Du da und siehst es trotzdem nicht!

Werbung

Benutzeravatar

w_s_
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
männlich/male, 46
Beiträge: 746

Beitrag Fr., 06.02.2009, 14:58

Ja, die aktuelle Situation in vielen Firmen ist eine, die einem schon zumindest betroffen, aber auch krank machen kann. Ich kann dir unmittelbar zur Jobsituation in deiner Frima nichts sagen, natürlich nicht. Aber als jemand der auch Mitarbeiter fallweise in schwierigen Abteilungen coached, wo ebenfalls so ein richtiger Hass auf die Obrigkeit da ist, kann ich dir nur eines raten: versuche dir Hilfe zu holen. Lass die Dinge nicht so an dich heran. Deinen Kollegen gehts um nichts besser, sie könnten genauso den Job verlieren wie du. Aber du mußt mit diesem Klima der permanenten Bedrohung umgehen lernen, und ja, du solltest dir dabei wirklich versuchen Hilfe zu holen. Denn wenn dich deine Situatuation so krank macht, dann ist das ja noch eine ganz andere art der Bedrohung - nämlich die Bedrohung die sich aus einer krankheitsbedingten Arbeitsunfähigkeit ergeben könnte. Mach was dagegen!

Benutzeravatar

lingaroni
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 45
Beiträge: 666

Beitrag Sa., 07.02.2009, 21:20

Hallo, ich kann ws nur zustimmen. man kann lernen sich besser zu schützen. auch wenn es nicht immer einfach sein wird.

Benutzeravatar

Nolife
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
männlich/male, 48
Beiträge: 4

Beitrag Mo., 09.02.2009, 05:36

Hallo Departed Soul,

Deine Situation scheint im Moment sehr schlimm zu sein, aber ich finde man sollte sich nicht vom Job krankmachen lassen. Das Wichtigste im Leben ist doch die Gesundheit und ein Krebskranker etwa würde mit den meisten die Lebenssituation tauschen, selbst wenn es jahrelange Arbeitslosigkeit wäre. Man verdient höchsten Respekt und Anerkennung für unbezahlte Leistungen und jahrelang auf Urlaubsgeld etc. verzichtet zu haben, um die Firma und den Arbeitsplatz zu retten. Ich bin sicher, viele hätten das alles mit Überstunden und diesem Druck nicht ausgehalten. Egal was jetzt kommt, du solltest dir auf die Schulter klopfen und dich auch bestmöglich dafür behandeln.
Selbst für den schlimmsten Fall dass die Arbeit demnächst weg wäre, hättest du dann mal die Zeit und Möglichkeit andere Berufsperspektiven zu finden. Wenn man vom rein materialistischen Denken wegkommen kann, das in der Summe nur Egoismus, Krieg und Zerstörung bringt, gibt es viele Wege, die offen stehen. Die Welt braucht heute nicht mehr Waren, Lebensstandard und Geld, sondern Gemeinsamkeit, Lebensfreude und kreatives Schaffen und Handeln. Bis man aber etwas in seinem Leben ändern kann, hilft oft einige Stunden Fernsehen und alle Einflussnehmer abzudrehen und nur auf sich und die eigene Stimme zu hören. Was will man selbst eigentlich vom Leben, unabhängig davon was die Wirtschaft und andere sagen. Man braucht vielleicht auch die Zeit neue Kontakte und Interessen zu finden. Die Lebenserfahrung zeigt, was man sich vorerst ganz schlimm und unerträglich vorstellt, dann oft als erfreulicher Wechsel erweisen kann. Wir brauchen alle aber Mut, Hoffnung und Solidarität

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag