Wie haben es die Chefs gemeint?

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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Seifenblase
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Wie haben es die Chefs gemeint?

Beitrag Fr., 08.08.2008, 14:26

Hallo liebe Foris,

ich habe vor 5 Wochen den größten Fehler meines Lebens begangen: Ich hatte einen Superjob, der mir viel Spaß gemacht hat, den ich aufgegeben habe für einen anderen. Ich habe wochenlang hin und her überlegt, eigentlich entscheide ich immer emotional, dann haben die rationalen Gründe überwogen: Mehr Geld, wieder Heimatnähe, Weiterbildungsmöglichkeiten. Obwohl ich mir immer gesagt habe: „Du wärst superblöd wenn Du kündigst, so einen tollen Job bekommst Du nie wieder.“ Ich habe mich unheimlich wohl gefühlt, die Kollegen waren nett, mein Chef sowieso. Ich hab sogar im Juni eine kleine Gehaltserhöhung bekommen.
In den Tagen nach der Kündigung brach emotional alles in mir zusammen. Ich wollte alles rückgängig machen, hab mich aus Peinlichkeit nicht getraut. Jetzt bereue ich es zutiefst. Die Chefs dort haben mich sehr geschätzt. Ich wollte immer im Guten gehen, aber das habe ich gründlich vermasselt, zumal die Firma nach meinem Weggang erstmal einen externen Dienstleister für meinen Arbeitsbereich bezahlen musste.

Bei der Verabschiedung sagte mein 28-Jähriger-Vorgesetzter „Vielleicht sieht man sich mal wieder… Ich meine auf der Straße. Naja, kann ja immer mal passieren, dass man sich nochmal sieht.“ Der andere ältere meinte: „Wir sind Ihnen deswegen nicht böse“, obwohl er auf der Verabschiedungskarte nicht unterschreiben wollte. Wie ist das zu bewerten? Überhaupt waren alle „Firemnhäuptlinge“ in den letzen Wochen fair zu mir und haben freundlich gegrüßt und nicht weggeguckt.

Die neue Firma ist einfach nur schrecklich genauso wie der Aufgabenbereich. Ich will so schnell wie möglich weg. Da das nicht geht, werde ich wahnsinnig… Ich werde verrückt vor Selbstvorwürfen. Wie konnte ich so blöd sein?

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candle
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Beitrag Fr., 08.08.2008, 15:29

Hallo Seifenblase!

Nichts kann so peinlich sein als dass man dafür in Kauf nimmt sich zu verschlechtern und dass es Dir nicht gut geht. Nimm nochmal Kontakt auf zu Deiner ehemaligen Firma! Vielleicht ist es noch nicht zu spät zurückzukehren.

candle
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lebenslust
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Beitrag Fr., 08.08.2008, 20:56

Ist deine alte Stelle noch frei, oder weißt du ob eine ähnliche Stelle in deiner alten Firma zu besetzen ist? Wenn ja, bitte deinen alten Chef doch um ein Gespräch und schildere ihm deine Situation ehrlich. Schließlich warst du doch ein geschätzter Mitarbeiter. Peinlich finde ich das nicht. Ich habe schon 2 Mal eine Stelle gekündigt, würde bei Bedarf fragen ob ich da nochmal anfangen kann zu arbeiten.
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Seifenblase
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Beitrag Fr., 08.08.2008, 21:05

Die haben für meine Position schon zwei neue Mitarbeiter eingestellt. Die eine fängt am Montag an, die andere im September. Es ist alles ausweglos .

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Ratlosigkeit
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Beitrag Di., 12.08.2008, 17:52

Echt shit sowas...
Ich würde es trotzdem probieren. Einfach Kontakt aufnehmen zu früherem Chef und ganz offen zugeben, daß Du zurück möchtest. Daß es eine Fehlentscheidung war (passiert jedem).
Vielleicht sagt er nein, aber dann hast dus wenigstens versucht. Im Grunde kannst Du nix verlieren - nur gewinnen - wenn es doch eine Möglichkeit gibt. Machst dus nicht, denkst Du dir vielleicht irgendwann "ich hätts vielleicht doch versuchen sollen..."
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Beitrag Mo., 25.08.2008, 10:33

Hallo,
ich wollte meinen alten Job zurück. Habe sogar meinen alten Chef angerufen und der war begeistert. Habe mich auch angeboten, vorbeizukommen und die Neue auf meiner Position einzuarbeiten. Dummerweise hat sie wenig Fragen gestellt und wir haben fast 3h nur gequatscht. Sie machte einen netten Eindruck und als ich ging verneinte sie, ob sie denn noch was wissen möchte. Es ist so, dass generell 2 Leute für die Position vorgesehen sind.

Dann hat sich mein Ex-Chef nicht mehr gemeldet. Ich rief diese Neue an, ob sie etwas wüsste, da sagt sie mir frech: Ich kann mir nicht vorstellen mit Dir zusammen zu arbeiten, Du warst total von oben herab, hast nur negativ geredet etc. Was gar nicht stimmt. Zum Ende sagte sie, sie hätte Angst, wenn ich wieder komme, dass sie gehen muss. Bis auf letzteres hat sie alles meinem Ex-Chef erzählt. Ich dachte ich sterbe, als ich das gehört haben.

Ich habe danach bei ihm angerufen und das Verrückte ist, dass er ihr alles glaubt (So nach dem Motto, jetzt erfahre ich mal die Wahrheit über meine Ex-Mitarbeiterin). Er war auf 180 und hat mich kaum zu Wort kommen lassen. Obwohl wir uns immer gut verstanden haben und er mich kennt und weiß, dass ich eher ruhig und bescheiden bin. Er meinte, eigentlich war es schon sicher, dass ich wieder eingestellt werde. Jetzt am Wochenende wolle er nochmal drüber nachdenken und sich dann melden. Weiß nicht, was ich ihm sagen soll. Mit dieser hinterhältigen Frau möchte ich nicht zusammenarbeiten, aber andererseits hat sie ja dann bekommen, was sie wollte: Meinen Job allein für sich. Was meint Ihr?


Hinweis Kleine Fee: Bitte bei neuen Fragestellungen zum gleichen Thema im Sinne der Übersichtlichkeit und Nachvollziehbarkeit für deine Leser keinen neuen Thread eröffnen.

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kokobiene
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Beitrag Mo., 25.08.2008, 11:30

Hallo Seifenblase!

Warum war es dein Ex-Job?
Hast du gekündigt oder wurdest du gekündigt?
Und wenn ja warum, was waren damals deine Gründe zu gehen oder gegangen zu werden?

Weisst du ich denke im Job-Bereich (gerade heutzutage) gibt es keine Freunde.
Jeder schaut nur auf sein eigenes Wohl.

Eventuell hat die Neue Angst, dass irgendwann der Job nur mehr für 1 Position vorgesehen (sein) wird. Wenn Sie den Chef dies so gut verkauft hat, dann welcher Chef sagt da nicht nein, wenn sie sagt "ich schaffe den Job (Arbeit) auch alleine ohne einer zweiten Kraft". Chef spart Geld und ist zufrieden!

Stempel es als (Büros)erfahrung ab und such dir einen neuen Job und lerne aus dieser Erfahrung?

Alles Gute
kokobiene

P.S. Mir ist ähnliches passiert. Ich und eine Kollegin bekamen am selben Tag die Kündigung. Am nächsten Tag bzw. nächsten Montag wurde sie angebettelt, doch wieder zurückzukommen und sie bekam meinen Job.
Eine war zu viel, Einsparungsmaßnahmen. Sie war die Ältere in der Firma und hatte Familie und Kinder.
Ich habe keine Kinder und war gearde noch in der Weiterbilung neben dem Job, wo sie meinten ich finde ganz schnell wieder einen guten Job.
Nach außen hin wollten sie mir jedoch zeigen "schau her wir kündigen eh zwei" und dann stellte sich das Gegenteil heraus.
Doch heute bin ich froh, dort weggekommen zu sein. Denn die Firma gibt es so nicht mehr.

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Seifenblase
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Beitrag Mo., 25.08.2008, 17:09

Danke für Deine Schilderungen, Kokobiene!

Ich habe selbst gekündigt, dann aber sehr schnell gemerkt, dass es ein großer Fehler war. Mein Ex-Chef, aber auch andere Führungspersonen in der Firma, haben sich nach meiner Anfrage dafür eingesetzt, dass ich wieder eingestellt werde. Die Neue hat ja nicht gesagt, dass sie keine andere Kollegin duldet. Sie fürchtet mich, weil ich dort alles schon kann.

Das Schlimme ist aber, dass mein Ex-Chef das einfach nicht durchschaut. Er denkt, ich halte es mit niemandem aus, bin einfach unkollegial. Dabei ist es genau andersrum. Das ärgert mich. Ich finde es furchtbar schade, dass es mit meinem Ex-Chef so in die Brüche gegangen ist. Vor allem, dass er die Dinge nicht objektiv betrachten kann. Das tut unheimlich weh!!!

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lingaroni
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Beitrag Mo., 25.08.2008, 18:33

Hallo,

also ich denke mir, dass Deinem Chef das wirklich sauweh tat und auch finanzielle Nachteile für Ihn hatte, dass Du gekündigt hast. Bestimmt versteht er überhaupt nicht wie Du ihm das antun konntest. Sicher hat er Dir total vertraut und hätte nicht im Traum daran gedacht, dass Du ihn derart im Stich lassen würdest und ist trotzdem voll ins offene Messer gerannt. Wie lange wird er an diesen Wunden wohl zu arbeiten haben?

LG

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candle
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Beitrag Mo., 25.08.2008, 19:32

Hallo!

Ich verstehe nicht warum Du einen neuen Thread eröffnet hast. Das ist wirklich unübersichtlich.


Und wieso gehst Du den Weg über die Kollegin? Das finde ich wirklich merkwürdig. Möglicherweise hast Du Dir diese Chance nun wirklich versa....

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Seifenblase
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Beitrag Di., 26.08.2008, 07:39

@lingaroni: Also mein Ex-Chef war gar nicht enttäuscht, als ich ihm gesagt habe, ich habe einen Fehler gemacht und würde gern zurückkommen. Er meinte, dass man sich mal woanders umschaut, sei ganz normal. An dem Tag, wo ich die Neue einarbeiten sollte, haben wir auch noch eine halbe Stunde gequatscht und gescherzt. Es war ein richtig nettes Gespräch.

@ candle: Ich bin nicht den direkten Weg über die Neue gegangen. Ich habe es angeboten, sie einzuweisen, damit die Firma mir entgegenkommt und mich wieder einstellt. Verstehe nur nicht, wie jemand so link und eiskalt sein kann. Gut, letztenendes habe ich jetzt viel daraus gelernt.
Finde es einfach nur schade, dass mein Ex-Chef ihr, die er gerade 3 Wochen kennt, alles glaubt, obwohl er mich mittlerweile sehr gut kennt.

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candle
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Beitrag Di., 26.08.2008, 17:39

Ich finde einfach sowas macht man nicht. Warum hast Du es getan? Da steckt doch sicher auch ein Gedanke hinter? Dich einer Fremden so schnell anzuvertrauen.... naja seltsam und Du wunderst Dich, dass der Chef ihr nun traut?
Letztlich hast Du dem Chef gegenüber auch irgendwie Mist gebaut. Die Kollegin kann erstmal nix dazu.

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lebenslust
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Beitrag Di., 26.08.2008, 23:09

Seifenblase hat geschrieben:Ich habe danach bei ihm angerufen und das Verrückte ist, dass er ihr alles glaubt (So nach dem Motto, jetzt erfahre ich mal die Wahrheit über meine Ex-Mitarbeiterin).
Exmitarbeiterin??? Bist du männlich oder weiblich?



Wenn die neue Frau in deiner alten Firma jetzt schon solche Probleme macht, würdet ihr kein gutes Team sein.

Wie läuft es bei deinem neuen Job?
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Seifenblase
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Beitrag Mi., 27.08.2008, 08:57

Ja, ja, hinterher ist man immer schlauer. Mit so einer Hinterhältigkeit rechnet man ja nicht. Gut, jetzt habe ich viel dazugelernt. Selbstverständlich kann man der Neuen Schuld geben: Sowas macht man einfach nicht. Ich würde nicht im Traum auf die Idee kommen, ohne Gewissensbisse so hinterhältig zu sein!!!

Denke auch, dass das mit der Neuen nie gut gegangen wäre. Die würde ständig darauf lauern, mir eins reinzuwürgen. Manchmal denke ich, dass ich den richtigen Geistesblitz hatte und im richtigen Moment gekündigt habe. Das einzige Positive ist ja, dass ich jetzt nicht mehr die Kündigung bedauere und nicht mehr zurück will. Im neuen Job läuft es immer besser. Die alte Arbeit hat mir zwar viiiiiel besser gefallen, aber ich habe zwei Kollegen, die in keinster Weise hinterhältig sind. Die sind froh, dass ich da bin und dass sie Verstärkung im Team haben.

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Ratlosigkeit
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Beitrag Sa., 30.08.2008, 16:30

Ich finde auch, daß du ziemlich ... sagen wir, ungeschickt vorgegangen bist. Schon allein das Angebot die Neue "einzuarbeiten" war ein Fehler: was meinst du ist in der Frau dabei vorgegangen? Die muß völlig in Panik gewesen sein, als ihr ihre neuen Chefs eine Exmitarbeiterin vor die Nase gesetzt haben um sie einzuarbeiten. Es wundert mich gar nicht, daß die Frau so reagiert hat. Du hast einfach nicht verstanden, daß sich da eine extreme Konkurrenzsituation ergeben hat. Und dann zu erwarten, daß die Neue, deine Konkurrenz, dich unterstützt war schon sehr naiv.
Nimms als Erfahrung. Shit happens. Und schau nach vorn.
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.

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