Verhalten meiner Vorgesetzten verletzt mich. Oder übertreibe ich?

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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Talya
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Verhalten meiner Vorgesetzten verletzt mich. Oder übertreibe ich?

Beitrag Do., 06.08.2020, 21:29

Liebe Community,

ich arbeite seit 1,5 Jahren als Betreuungskraft in einem Altenheim. Der Job ist nicht einfach, weil man echt ein dickes Fell haben muss. Ich arbeite immer noch an mir, weil ich von Natur aus ein Sensibelchen bin. Auch habe ich viele schlechte Erfahrungen im Berufsleben gemacht, was mich auch geprägt hat.

In letzter Zeit hatte ich den Eindruck, dass man soweit mit mir zufrieden ist. Doch jetzt ist etwas passiert, das mich sehr runterzieht.

Vergangene Woche hatte ich eine Arbeitsprobe. Das heißt, dass mich meine Vorgesetzte ca. eine halbe Stunde bei einem Betreuungsangebot beobachtet und dann eine Beurteilung schreibt.

Ich hatte als Arbeitsprobe die Gymnastikrunde mit 5 Bewohnern. Leider vergaß ich vor lauter Nervosität, dass die Bewohner sich vor Beginn die Hände desinfizieren müssen. Mir wurde auch angekreidet, dass ich zu leise gesprochen habe und die Übungen teilweise zu hektisch durchgeführt habe. An der Dokumentation wurde bemängelt, dass ich zu oberflächlich geschrieben habe.

Da die Beurteilung nicht so gut war, sollte heute noch mal eine Arbeitsprobe stattfinden, dieses Mal beim Gedächtnistraining. Ich versuchte, gelassen zu bleiben und hatte gerade angefangen, als meine Vorgesetzte dazukam. Sie beobachtete das Ganze kurz und sagte dann, sie würde lieber noch mal zur Gymastikrunde an einem anderen Tag dazukommen.

Dann meinte sie laut, dass ich auf die Dokumentation achten solle. Sie habe gerade meine Dokumentation von der Betreuung von Herrn X von gestern gelesen und damit sei sie nicht einverstanden. Sie hätte doch über dieses Problem mit mir gesprochen. Das sagte sie laut, so dass die Bewohner in der Runde das mitbekamen.

Ich finde so ein Verhalten nicht fair.

Ich empfinde es so, dass sie mich im Beisein von Anderen runtergemacht hat statt die Kritik unter vier Augen anzubringen.

Entsprechend sauer war ich auch in der Teambesprechung heute Nachmittag. Ich habe mich sehr zurückgehalten! Jetzte bin ich eher traurig, weil ich das so sehe, dass ich versagt habe.

Wie findet ihr das? Ist das nicht sehr respektlos von einer Vorgesetzten?

Liebe Grüße,
Talya

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Joa
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Beitrag So., 09.08.2020, 16:26

Hi Talya,

doch, ich finde das auch unangebracht. Ja, sie hätte das unter vier Augen besprechen sollen! VG

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Talya
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Beitrag So., 09.08.2020, 16:59

Joa hat geschrieben: So., 09.08.2020, 16:26 Hi Talya,

doch, ich finde das auch unangebracht. Ja, sie hätte das unter vier Augen besprechen sollen! VG
Hallo Joa,

danke für deine Antwort.

Ich finde auch, dass das eine Kritik von ihr ist, die sie hätte unter vier Augen besprechen sollen. Das ist noch etwas anderes als wenn eine Mitarbeiterin vom sozialen Dienst in den Wohnbereich kommt und mir sagt, dass ich darauf zu achten habe, dass alle Bewohner eine Atemschutzmaske tragen.

Ich finde das Verhalten meiner Vorgesetzten respektlos. Es gibt mir das Gefühl, dass sie mich nicht genügend schätzt.

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Beitrag Mo., 10.08.2020, 00:14

Talya hat geschrieben: So., 09.08.2020, 16:59 Ich finde das Verhalten meiner Vorgesetzten respektlos. Es gibt mir das Gefühl, dass sie mich nicht genügend schätzt.
Manche Vorgesetzt denken, dass sie einen so motivieren können, besser zu arbeiten.

Wenn man Kritil quasi vor allen äußert.... Druck aufbaut

Das einzige, was du machen kannst: Ihr unter 4 Augen sagen, dass du das nicht ok fandst...

Nach meiner Erfahrung ändern sich Vorgesetzte aber selten.
Aber wenn mans geäußert hat, dann hat man wenigstens was für sich getan u es geht einem etwas besser. Man sollte aber nicht voraussetzen, dass es was ändert
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf

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DerWiener
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Beitrag Mo., 26.10.2020, 01:21

Hallo!
Kenne solche bzw. ähnliche Situationen. Meiner Meinung nach könntest du dir diese Frage in Zukunft "ersparen", weil prinzipiell alles schlecht für dich ist, was dir ein schlechtes Gefühl gibt. Das heißt, ganz egal was jemand anderer sagt - selbst ein Experte! - wenn es sich für dich falsch anfühlt, ist es das auch. 100%.
Meiner Meinung nach solltest du dich nicht zuerst fragen, wie du etwas ändern kanst, sondern ob du dich dort wohl fühlen kannst. Das sollte an erster Stelle stehen. Wenn ja, dann erst unternehme etwas.
Wenn nein, dann wird dir nichts und niemand dort helfen können. Es ist einfach ein Sch**loch.

LG
DerWiener
"Ich bin hier, um etwas zu tun. Warum stehen wir herum? Tun wir etwas!"
(aus: Land of the Dead)

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Anna-Luisa
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Beitrag Mo., 26.10.2020, 06:55

Betreuungskraft - ist das dieser dreimonatige Kurs, der dazu befähigt im Pflegeheim leichte Freizeitaktivitäten anzubieten nebst leichter Alltagsassistenz?

Dann würde ich mir mal die Arbeitsplatzbeschreibung zeigen lassen. Umfassende Doku gehört nicht dazu.

Ich würde die Kritik, die unter 4 Augen gehört hätte, ansprechen. Auch das die anderen Bewohner die Doku von Herrn X nichts angeht.

Im Hinterkopf solltest du haben, dass DU jederzeit woanders eine Stelle bekommen kannst....
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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