Teilzeit mit psychischer Erkrankung

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...

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Vi83
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Teilzeit mit psychischer Erkrankung

Beitrag So., 12.02.2017, 18:35

Hallo,

ich bin Studienabbrecherin. Nun habe ich in Vollzeit eine Umschulung begonnen und merke einfach, dass Vollzeit (derzeit) zu anstrengend für mich ist. So überlege ich intensiv, die Umschulung abzubrechen. Naja. Ich möchte aber arbeiten - Teilzeit. Mir tut es einfach sehr, sehr gut, eine sinnvolle Wochenstruktur zu haben, bei der ich (in gewissem Maße) gefordert werde.
Im Notfall würde ich sogar in einem Hotel o.ä. Teilzeit als Reinigungskraft arbeiten.
Oder, was schon besser wäre, als Mitarbeiterin in der Cafeteria, z. B. von einem Krankenhaus.
Vielleicht finde ich ja auch etwas deutlich besseres.

Also, ich freue mich auf Eure Kommentare.

Schöne Grüße
Vi83

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candle.
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Beitrag So., 12.02.2017, 18:39

Hallo Vi83!

Was möchtest du denn für Kommentare hören?

Ob du so einfach abbrechen kannst oder nicht oder ob eine Umwandlung der Umschulung auf Teilzeit möglich ist, solltest du mit dem entsprechenden "Geldgeber" besprechen. Ich weiß ja nicht wer der Träger der Kosten ist.

Und dann wirst du wohl vermutlich Atteste oder so vorlegen müssen.

Viele Grüße!
candle
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Vi83
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Beitrag So., 12.02.2017, 18:44

Hallo candle,

also, der Kostenträger ist die Arbeitsagentur.
Die Umschulung wird zwar auch in Teilzeit angeboten, doch das ist hauptsächlich für Mütter, die nachmittags ihre Kinder betreuen wollen.
Ich denke schon, dass ich die Umschulung generell abbrechen kann.

Schöne Grüße
Vi83

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candle.
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Beitrag So., 12.02.2017, 18:47

Dann besprich das mit deinem Sachbearbeiter.

candle
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nudels
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Beitrag So., 12.02.2017, 19:13

das wäre ev vor abruch wechsel aufteilkzeit ev bessa oder sotn ah was los in umschulung was ned oky ist
Bitte um Nachsicht wegen meiner Rechtschreibprobs. Habe Legasthenie, wenn man was nicht lesen kann, einfach nachfragen.


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Vi83
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Beitrag So., 12.02.2017, 19:54

Hallo nudels,

was ist denn aufteilzeit?

hm, was ist los in der umschulung, was nicht ok ist: Also, ich merke, dass ich nach der Umschulung total kaputt bin - also täglich, wenn ich nach Hause komme. Meine menschlichen Kontakte leiden unter der Vollzeit-Umschulung, worunter ich wiederum auch leide. Meine Hobbies leiden auch darunter. Ich bin in meiner Freizeit entweder müde und liege im Bett oder bin am lernen (und wenn ich nicht lerne, habe ich schlechtes Gewissen).
Ich bin sowieso ein Mensch, der wenige soziale Kontakte hat. Und wenn ich dann für diese wenigen zu wenig Zeit habe, leide ich.
Ich finde die Umschulung im Gesamten auch ganz schön anspruchsvoll. Vielleicht liegt es auch teilweise an meiner Erkrankung, dass ich es jetzt so anspruchsvoll finde.

Schöne Grüße
Vi83


Hallo candle,

danke für Deine Antwort. Ich werde wohl mehrere Gespräche führen müssen:
=> mit dem Zentrum, in dem ich derzeit die Umschulung absolviere
=> mit dem Jobcenter, die meine Miete und meinen Lebensunterhalt und meine Krankenkasse zahlen. Das Jobcenter hat mich durch einen Arzt vor 1,5 Jahren als vollerwerbsfähig eingestuft. Naja, meine Erkrankung müsste es zulassen, dass die mich nochmal untersuchen lassen.
=> mit dem Sachbearbeiter von der Arbeitsagentur, die wie gesagt die Umschulung bezahlen.

Schöne Grüße
Vi83

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candle.
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Beitrag So., 12.02.2017, 20:27

Hallo!

Ja, so einfach abbrechen geht ja gar nicht, vor allem weil es fremdfinanziert ist und du zudem gesund geschrieben bist. Nur aus Lust und Laune, weil dein Privatleben brach liegt, geht das nicht und ist auch kein gutes Argument. Dass du müde bist, ist völlig normal, das ging mir auch nicht anders. Das wird aber mit der Zeit besser, wenn du dich erstmal daran gewöhnt hast!

Wie lange bist du denn dabei?

candle
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Vi83
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Beitrag Mo., 13.02.2017, 18:28

Hallo candle,

ich habe jetzt beantragt, dass man meine Erwerbsfähigkeit noch einmal untersuchen lässt vom Amtsarzt.
Die Umschulung hat erst vor einem Monat angefangen. Aber ich habe schon in Vollzeit einen 3monatigen Vorkurs absolviert.
Da ich innerhalb des einen Monats bereits 5 Fehltage habe, will mein Psychiater mir nun ein Gutachten schreiben, dass ich die Umschulung in Teilzeit absolvieren kann.

Vi83


MariJane
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Beitrag Mo., 13.02.2017, 18:31

Wieso muss das der Amtsarzt entscheiden? Du könntest auch erstmal probieren von deinem Psychiater ein Gutachten zu bekommen, woraus hervorgeht, dass du auf längere Sicht nicht voll erwerbsfähig bist und die Umschulung gerade nicht das richtig ist. Erst wenn das Jobcenter da Zweifel hegt, würde ich den Amtsarzt ranlassen.

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candle.
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Beitrag Mo., 13.02.2017, 20:18

MariJane, sie scheint ja von der DRV her voll erwerbsfähig Zusein, das betrifft jetzt quasi "nur" den Kostenträger, das Jobcenter.

Vi83: Das hast du super gemacht!

candle
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MariJane
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Beitrag Mo., 13.02.2017, 20:24

candle. hat geschrieben:MariJane, sie scheint ja von der DRV her voll erwerbsfähig Zusein, das betrifft jetzt quasi "nur" den Kostenträger, das Jobcenter.

Vi83: Das hast du super gemacht!

candle

Eben. Genau deshalb würde ich nicht zum Amtsarzt gehen... ein Attest vom behandelnden Arzt reicht aus- erfahrungsgemäß. Ich würde mich so einer Prozedur nciht stellen wollen...


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Vi83
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Beitrag Mo., 13.02.2017, 20:41

Hallo ihr beiden,

also, ich wurde schon einmal vom Jobcenter aus zum Amtsarzt geschickt, der meine Erwerbsfähigkeit mit 100% eingestuft hat (aber erst nach der Frage, was ich für Pläne habe... Er meinte damals (vor 1,5 Jahren), dass das, was in den Unterlagen steht über meine Gesundheit, sich nicht so gut anhört).

Er war sehr nett. Ich hätte kein Problem, noch einmal zu ihm zu gehen.

Der Kostenträger der Umschulung ist nicht die DRV, sondern die Arbeitsagentur. Dafür habe ich noch viel zu wenig eingezahlt, als dass es ein Fall für die DRV wäre. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass die Reha-Abteilung der Arbeitsagentur (die für mich zuständig ist) mit dem Jobcenter zusammen arbeitet.

Da es eine Umschulung im Rahmen von Teilhabe-Leistungen ist, wäre es gg. auch möglich, die in Teilzeit (25 Std./Woche) zu absolvieren. Dann wäre ich aber bei der Umschulung ein absoluter Ausnahmefall.

Candle, danke für das Lob .

Also, mein Facharzt hat mir heute zugesichert, dass er mir ein Gutachten schreiben würde.

Schöne Grüße
Vi83


MariJane
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Beitrag Mo., 13.02.2017, 20:51

Na gut, ich hätte halt die Amtsarzterfahrung vermeiden wollen, aber wenn es für dich schon mal ok war, dann ist das ja der richtige Weg!

Hast du neben dem Studium gearbeitet und wenn ja, könntest du dir sowas wieder vorstellen? Ich finds halt immer so schade, wenn Menschen auf Grund einer Erkrankung ihre Ressourcen verschwenden. Deshalb würde ich an deiner Stelle auch in Betracht ziehen, die Umschulung in Teilzeit zu machen. Mir wurde von allen Seiten eingebleut, wie wichtig ein Abschluss ist. Und ich glaube, das ist wirklich so.


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Vi83
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Beitrag Mo., 13.02.2017, 21:13

Hallo MariJane,

hmm, ich bin jetzt schon 33. Bin ich da nicht etwas zu alt um zu studieren? Ich habe vor mehreren Jahren parallel zum Studium in Teilzeit einen Werkstudenten-Job inne gehabt. Das hat mir auch ziemlich viel Spaß gemacht. Damals habe ich noch keine Medikamente genommen und leider musste ich dann nach 3/4 Jahr den Job aufgeben .

Ich finde auch, dass ich durch meine Erkrankung enorm stark Ressourcen verschwendet habe. Ich habe ein gutes Abi hingelegt, auch wenn das jetzt schon viele Jahre her ist. Die Uni hat mir auch viel Spaß gemacht - es ist sogar so, dass ich das studieren ungeheuer stark vermisse. Weißt Du, ich wäre gerne Ärztin geworden oder Lehrerin. Aber mit so einer Erkrankung hat man keine Chance .
Ein wichtiger Punkt, wieso ich das Studium abgebrochen habe, ist der, dass ich nicht wusste, was ich beruflich machen möchte. Ich habe Sozial- und Politikwissenschafen studiert, aber eben nicht beendet.Die Idee, dass ich gerne Lehrerin oder Ärztin geworden wäre, ist mir erst später gekommen. Und meine Eltern hatten eben von mir erwartet, dass ich mit 20 Jahren schon weiß, was ich beruflich genau machen will.

Ich ziehe das auch in Betracht, die Umschulung in Teilzeit zu absolvieren. Das muss jetzt eben erst mal genehmigt werden vom Kostenträger. Dann hätte ich jedenfalls eine ganz normale kaufmännische Ausbildung absolviert. Das hat dann zwar nichts mit meinem Traumberuf zu tun (bzw. fast nichts), aber ich sehe das genauso wie Du, MariJane: Jedenfalls hätte ich dann endlich einen Berufsabschluss.

Auch wenn ich in der Zwischenzeit - ironischerweise - schon mehrere Leute kennen gelernt habe, die gearbeitet haben ohne Berufsabschluss. Also, das scheint auch zu gehen. Gerade der Einzelhandel scheint da Türöffner zu sein. Ich kenne sogar zwei, die sich bis zum Filialleiter hochgearbeitet haben.

Schöne Grüße
Vi83


MariJane
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Beitrag Mo., 13.02.2017, 21:38

Mhm, ob das Studium, besonders ein neues, Sinn macht, weiß ich nicht- zumal du das finanzieren müsstest und dann bist du doch Vollzeit auf Achse oder sogar noch mehr. Das Jobcenter zahlt das nicht. Allerdings würde ich mir an deiner Stelle wirklich überlegen, wieviel Zeit das in Anspruch nehmen würde das angefangene Studium zu beenden etc. und ob dus finanziert bekommst. Das heißt danach nicht automatisch nen Job, aber ggf. ist das fürs eigene Wohlgefühl sehr wichtig? Selbst wenn das jetzt nicht zu deinen Traumberufen führt? Das solltest du dich mal ehrlich fragen. Für mich klingen jetzt beide Berufe so, als ob du gerne mit Studium gewusst hättest, wo die Reise hingeht: Lehrerin, Arzt? Kann das sein? Du kannst auch mit nem sozialwissenschaftlichen Studium einJob- Profil haben, was für den Arbeitsmarkt interessant ist. Zumal dir dein Studijob Spaß gemacht hat...

Umschulung wäre aber vielleicht die beste Variante; zumindest die einfachste. Ich mag es ja persönlich gar nicht, dass immer auf Abschlüsse geschielt wird, aber so ist das eben und ich glaube man tut sich langfristig was gutes, wenn man die Spielregeln des Marktes einhält. Mit Abschluss hast du immer eine bessere Verhandlungspostion, wenns ums Gehalt geht- denke ich. Und klar, man kann sich hocharbeiten. Ich kenne einen Juristen, der das zweite Staatsexamen nicht geschafft hat, der heute ne Rechtsabteilung leitet... gibt es alles. Aber der hat auch Probleme den Job zu wechseln, sagt er- und da ist zumindest schon die erste Qualifikation da. Deshalb würde ich ne Ausbildung mit Abschluss wohl immer vorziehen. Langfristig wird das Leben so sicher einfacher. Selbst der Filialleiter könnte Probleme bekommen, wenn seine Filiale geschlossen wird. Ich weiß das natürlich nicht, aber wenn ich jetzt von dem Juristen und seinen Erfahrungen Rückschlüsse ziehe, könnte das so sein...

Was hast du in deiner Werkstudententätigkeit gemacht? Auch Sekretariatsaufgaben? Dann käme für dich auch irgendwas als Bürohilfe oder wie das heißt in Frage. Wobei ich immer den Abschluss favorisieren würde. Da haste hinterher wenigstens was in der Hand und wirst zumindest branchenadäquat bezahlt- wobei es ja mittlerweile Mindestlohn gibt; ist die Frage, ob du darüber hinaus gerne verdienen möchtest?

PS: Ich bin auch Sozialwissenschaftlerin und hab ordentlich viel Drama mit meinem Studium durch. Auch mit Fragen danach, was ich beruflich damit machen will etc. Deshalb komm ich auf die Fragen...

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