Als Studentin in Berufsunfähigkeitspension?

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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Schokokeksi
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Als Studentin in Berufsunfähigkeitspension?

Beitrag Fr., 19.12.2014, 13:02

Hallo liebe Leute,
ich bin neu hier und brauche eure Hilfe.
Ich bin 26 Jahre alt und mit meinem Masterstudium in 3 Monaten fertig. Seit meiner Kindheit habe ich ein schweres Darmleiden und im Laufe der Jahre kamen vermehrt psychische Probleme (Depression, Insomnia, Panikattacken, Ängste etc) dazu. Beides macht mein Leben kaum noch möglich.
Da mir seit Jahrzehnten weder Ärzte noch Therapien helfen konnten und ich nicht leistungsfähig bin, habe ich mir überlegt, eine Berufsunfähigkeitspension (oder zumindest Rehabilitationsgeld) zu beantragen.
In den Voraussetzungen dafür stehen 180 Beitragsmonate bzw. 300 Versicherungsmonate. Diese Monate erreiche ich bei weitem nicht (bin aber mit meiner Mama mitversichert). Die Versiche-rungen gehen davon aus, dass man einen existenten Beruf nicht mehr ausüben kann – aber den habe ich als Studentin nicht und nie gehabt.
Wisst ihr, ob ich auch als Studentin/Arbeitslose in Berufsunfähigkeitspension gehen kann? Oder fehlen mir dazu gänzlich die Versicherungsmonate?
Welche Alternativen habe ich? Gibt es noch andere Unterstützung, die ich beantragen kann? An wen soll ich mich wenden?

Ich hoffe sehr auf eure Unterstützung! Ich weiß nicht mehr weiter.

Vielen herzlichen Dank!
Schokokeks

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pandas
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Beitrag Fr., 19.12.2014, 13:17

Wenn Du zeitgerecht Dein Masterstudium abschließen kannst, wird es unwahrscheinlich wirken, wenn Du punktgenau danach behauptest, plötzlich nicht mehr leistungsfähig zu sein. Der Abschluß des Studiums beweist Deine Leistungsfähigkeit.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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Schokokeksi
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Beitrag Fr., 19.12.2014, 13:36

Hallo Pandas,
danke für die rasche Antwort! Ich habe aufgrund meiner Krankheit schon zwei Mal von Fachärzten eine "krankheitsbedingte Verlängerung" bekommen, die die Stipendienstelle auch akzeptiert hat. Dh. statt 4 Semestern (+1 Toleranzsemester) schließe ich (wenn alles gut geht) erst nach 7 Semestern ab. Damit hab ich aber meine letzte Energie verschossen.
Abgesehen davon sind meine Krankheiten seit vielen Jahren bekannt und werden regelmäßig (aber erfolglos) behandelt.


pandas
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Beitrag Fr., 19.12.2014, 13:39

Nun, aber Du hast den Abschluss durch diese Vermittlung mit Deiner Krankheit geschafft.

Es ist anzunehmen, dass bei einer Antragsstellung auf Berufunfähigkeit dahin geprüft wird, inwiefern Du nun im studierten Feld arbeiten kannst, mit Rücksichtnahme auf Deine Krankheit. Insofern kannst Du Dich wohl zunächst arbeitslos melden und dann mit Gutachten & etc. einen Antrag bei der Rehastelle auf Teilhabe am Arbeitsleben stellen.
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Schokokeksi
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Beitrag Fr., 19.12.2014, 14:25

Danke nochmal für deine Antwort!
Nun, habe den Abschluss noch nicht geschafft, aber hoffen wir mal das beste!
Ich will ja an der Arbeitswelt teilnehmen, aber ich verbringe mein Leben am WC und im Bett - ich bezweifle, dass sich da ein geeigneter Beruf finden wird. Schon gar keiner, der einen Lebensunterhalt finanzieren kann.
Was, wenn sich kein (ausreichend bezahlter) Job findet? Was wird aus mir? Kann ich ohne genug Versicherungsjahre in Pension gehen? Oder gibt es andere Möglichkeiten für chronisch Kranke? Ich kann ja nicht auf Ewig zwischen Krankenstand und AMS pendeln...


pandas
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Beitrag Fr., 19.12.2014, 14:31

Ich nehme an, die Rehastelle wird alle Stricke in Bewegung setzen, für Dich ein Berufsbild zu finden, dass Du mit Deinem Krankheitsbild erfüllen kannst.
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Schokokeksi
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Beitrag Fr., 19.12.2014, 14:40

Schön, dass du positiv bleibst. Danke.
Welche Rehastelle meinst du? Wie komme ich zu der?
Liebe Grüße aus Kärnten


pandas
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Beitrag Fr., 19.12.2014, 14:43

Nun, ich meine den Reha-Berater des Arbeitsmarktservice.

Du wirst Dich ja nach Abschluss des Studiums beim AMS melden und wirst dann wohl zu diesem verwiesen.
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Schokokeksi
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Beitrag Fr., 19.12.2014, 15:26

Ach so! Wusste gar nicht, dass es dort einen Reha-Berater gibt!?
Vielen Dank für deine Hilfe!


pandas
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Beitrag Fr., 19.12.2014, 15:31

Doch, die haben da Fachpersonal, die das genau mit Dir durchbesprechen werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dabei rauskommt, dass Du (auch mit der geschilderten Problematik) GAR NICHTS mehr machen kannst.

http://www.ams.at/service-arbeitsuchend ... inderungen

Es gibt ja auch immer mehr Arbeitgeber, die Menschen beschäftigen, die von zu Hause aus für sie arbeiten.
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Schokokeksi
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Beitrag Fr., 19.12.2014, 15:38

Super, werde mir den Link ansehen.
Vielen herzlichen Dank!!!

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Sonnenschein007
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Beitrag Fr., 02.01.2015, 09:43

Ich glaube nicht - tut mir leid für den Pessimismus -, dass Dir das AMS helfen wird wollen, weil Du ja keinen AMS-Anspruch hast, du hast ja noch nie gearbeitet. Es gibt aber eine Vermittlungsstelle "interflex", die psychisch kranke Menschen in den Arbeitsmarkt einzugliedern hilft, d.h. dementsprechend "geschützte Arbeitsplätze" sucht. Ich bin nicht sicher, ob die "interflex" heißen.


Feenya
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Beitrag Fr., 02.01.2015, 11:19

Ich lese das erst jetzt und weiß nicht, ob du noch mitliest.

Mit Berufsunfähigkeitspension kenne ich mich auch nicht aus, aber vielleicht habe ich eine andere Lösung für dich.

Bis 2 Jahre nach Masterabschluss kann man sich noch bei den Eltern bei der GKK mit krankenversichern lassen. Jedenfalls bei der GKK in unserem Bundesland.
Ich hoffe, dass diese Regelung österreichweit gilt.

Wenn dich deine Mutter diese beiden Jahre "durchzieht", du bei ihr Kost und Loggie haben kannst, dann könntest du diese Zeit nutzen um dich psychisch wieder aufzubauen.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.

*Albert Einstein*


Eremit
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Beitrag Fr., 02.01.2015, 20:49

Anmerkung: Sowohl die befristete als auch unbefristete I-Pension wurde für unter 50jährige gesetzlich abgeschafft.

Ich kann den Gang zur nächsten PSD-Zweigstelle (Psychosozialer Dienst) empfehlen. Die Sozialarbeiter dort können Dir ziemlich sicher weiterhelfen, Schokokeksi, die kennen (in der Regel) nicht nur alle relevanten Angebote, sie helfen auch bei der Vermittlung, können Türen öffnen, die einem sonst verschlossen bleiben würden.

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Schokokeksi
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Beitrag Do., 08.01.2015, 20:08

Hallo ihr Lieben,
vielen Dank für eure Vorschläge! Ohne euch hätte ich gar keine Anhaltspunkte. Mein Hausarzt etc hat davon keine Ahnung...
Habe versucht mich schlau zu machen, aber leider ohne Erfolg:
- Den Namen Interflex konnte ich leider nicht finden
- PSD scheint es in Kärnten nicht zu geben (aber wir werde ein Büro in Niederösterreich kontaktieren)

Bekomme ich echt keinerlei AMS-Geld? Zählt ein Studium nicht auch irgendwie als Arbeit?

Die Mitversicherung mit meiner Mutter wäre eine befristete Notlösung

Vielen Dank an alle!!

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