Soziale Ängste im Job
Soziale Ängste im Job
Hallo , ich bin neu hier und schreibe das erste mal in einem Forum.
Ich versuche mich möglichst kurz zu fassen.
Also..
Seit drei Wochen arbeite ich in der Rezeption eines Hotels. Davor war ich ein Jahr arbeitslos und konnte auch in dem Handwerklichen Beruf den ich gelernt hatte nie richtig Fuß fassen. Was zum großteil daran lag dass ich sehr ruhig bin und mich nur schwer in eine Gruppe integrieren kann.
Ich hatte Anfangs schon Zweifel ob ich den Job an der Rezeption schaffe, wegen meiner Introvertierten schüchternen Art.
Zugleich hatte ich die Hoffnung mich durch diese Arbeit weiter zu entwickeln,.... also diese Sozialen Ängste abzubauen und lernen lockerer mit anderen Menschen umzugehen.
Seit 1,5 Woche arbeite ich nun alleine und es hat sich gezeigt das ich in dieser Zeit sehr viele Fehler gemacht habe, die nach drei wochen Erfahrung, wie meine Kollegin sagte nicht mehr passieren dürften.
Auch das ich zu wenig Gefühl zeige, zu wenig lächle, zu kühl und distanziert sei und mehr mit den Gästen reden solle.
Die Kollegin sagt auch das es so aussieht als ob mich diese Arbeit nicht Interessiert und ich den Job gar nicht machen will.
Leider ist es so dass mir schon der einfachste Kontakt (also das grüßen und fragen wie ich helfen kann) meine gesamten Kräfte kostet und dass ich dann wegen meiner Unsicherheit und Nervosität blöde Fehler mache. Ich grüble auch viel und erschrecke wenn jemand zur Tür rein kommt..
Ich hatte gehofft mich durch diesen Job zu verändern, vl meine Angst vor dem Reden mit anderen Menschen abzulegen und lockerer zu werden......
Oder ist das der falsche Weg und ich bin dort einfach nur fehl am Platz???
..habe Angst morgen wieder arbeiten zu gehen.... weiß nicht ob ich mir und meinen Kollegen nur schade oder ob das jemals gut gehn kann??
vl hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht....
Ich freu mich über jede Antwort
Ich versuche mich möglichst kurz zu fassen.
Also..
Seit drei Wochen arbeite ich in der Rezeption eines Hotels. Davor war ich ein Jahr arbeitslos und konnte auch in dem Handwerklichen Beruf den ich gelernt hatte nie richtig Fuß fassen. Was zum großteil daran lag dass ich sehr ruhig bin und mich nur schwer in eine Gruppe integrieren kann.
Ich hatte Anfangs schon Zweifel ob ich den Job an der Rezeption schaffe, wegen meiner Introvertierten schüchternen Art.
Zugleich hatte ich die Hoffnung mich durch diese Arbeit weiter zu entwickeln,.... also diese Sozialen Ängste abzubauen und lernen lockerer mit anderen Menschen umzugehen.
Seit 1,5 Woche arbeite ich nun alleine und es hat sich gezeigt das ich in dieser Zeit sehr viele Fehler gemacht habe, die nach drei wochen Erfahrung, wie meine Kollegin sagte nicht mehr passieren dürften.
Auch das ich zu wenig Gefühl zeige, zu wenig lächle, zu kühl und distanziert sei und mehr mit den Gästen reden solle.
Die Kollegin sagt auch das es so aussieht als ob mich diese Arbeit nicht Interessiert und ich den Job gar nicht machen will.
Leider ist es so dass mir schon der einfachste Kontakt (also das grüßen und fragen wie ich helfen kann) meine gesamten Kräfte kostet und dass ich dann wegen meiner Unsicherheit und Nervosität blöde Fehler mache. Ich grüble auch viel und erschrecke wenn jemand zur Tür rein kommt..
Ich hatte gehofft mich durch diesen Job zu verändern, vl meine Angst vor dem Reden mit anderen Menschen abzulegen und lockerer zu werden......
Oder ist das der falsche Weg und ich bin dort einfach nur fehl am Platz???
..habe Angst morgen wieder arbeiten zu gehen.... weiß nicht ob ich mir und meinen Kollegen nur schade oder ob das jemals gut gehn kann??
vl hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht....
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- sporadischer Gast
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Hi marie hab vorher geschrieben und dann war der ganze text wieder weg -.- ich fass mich kurz weil ich schlafen gehen muss. Ich hab dasselbe problem wie du und weiß nicht ob der job so gut für dich ist!:/ Wenn es dir zu sehr schadet solltest du vl einen job suchen wo du nicht mit so vielen leuten zu tun hast, nicht dass du depressionen bekommst! Denke auch dass du eine gesprächstherapie machen solltest, oft bekommt man schnell einen kassaplatz (hab innerhalb 1 woche einen bekommen). Wenn du magst kannst du mir auch eine pn schreiben, würde mich freuen. Lg
Hallo
@ Sozpobieh_w: Danke für deine Antwort
Leider kann ich keine PN´s schreiben..keine Ahnung warum...
Mich würde Interessieren was du beruflich so machst und wies dir damit geht?
Ich war vor ca einem Jahr in Therapie, hatte damals auch Teilerfolge, also ich hab meine negativen Gedanken ein bisschen besser im Griff als früher.
Die Therapeutin hatte mir damals geraten möglichst viele Menschen anzusprechen, zb auf der Straße, Leute nach der Uhrzeit fragen....
Deshalb hab ich gedacht meine Probleme könnten sich vl verbessern, wenn ich wie jetzt (beruflich) quasi ständig aus meiner Komfortzone raus muss..
Jetzt nach 3,5 Wochen ist es noch sehr mühsam..
Ob sich das bessern kann? Oder ist es so nicht möglich sich so zu verändern?
Kann jemand der Soziale Ängste und Kontaktprobleme hat jemals unbeschwert in einem Dienstleistungsberuf mit viel Kundenkontakt arbeiten?
@ Sozpobieh_w: Danke für deine Antwort
Leider kann ich keine PN´s schreiben..keine Ahnung warum...
Mich würde Interessieren was du beruflich so machst und wies dir damit geht?
Ich war vor ca einem Jahr in Therapie, hatte damals auch Teilerfolge, also ich hab meine negativen Gedanken ein bisschen besser im Griff als früher.
Die Therapeutin hatte mir damals geraten möglichst viele Menschen anzusprechen, zb auf der Straße, Leute nach der Uhrzeit fragen....
Deshalb hab ich gedacht meine Probleme könnten sich vl verbessern, wenn ich wie jetzt (beruflich) quasi ständig aus meiner Komfortzone raus muss..
Jetzt nach 3,5 Wochen ist es noch sehr mühsam..
Ob sich das bessern kann? Oder ist es so nicht möglich sich so zu verändern?
Kann jemand der Soziale Ängste und Kontaktprobleme hat jemals unbeschwert in einem Dienstleistungsberuf mit viel Kundenkontakt arbeiten?
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- sporadischer Gast
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du hast eine PN
kann mir vorstellen wie mühsam das sein muss. Vl ist es auch einfach nur zu früh für dich um in so einem beruf zu arbeiten. Ich würde da starke kopfschmerzen etc. bekommen.
Bessern kann es sich schon denk ich aber ganz verändern wird man sich leider nicht können. Ich denke das kommt auf die person an, wie stark die sozialphobie ist. Ich könnte nicht unbeschwert so arbeiten glaub ich.
kann mir vorstellen wie mühsam das sein muss. Vl ist es auch einfach nur zu früh für dich um in so einem beruf zu arbeiten. Ich würde da starke kopfschmerzen etc. bekommen.
Bessern kann es sich schon denk ich aber ganz verändern wird man sich leider nicht können. Ich denke das kommt auf die person an, wie stark die sozialphobie ist. Ich könnte nicht unbeschwert so arbeiten glaub ich.
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- Helferlein
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Liebe Marie, da hast Du Dir aber eine Rosskur verordnet mit dem Rezeptionsjob! Natürlich ist die Pflege von Kontakten zu einem Großteil Übungssache und es ist sehr wahrscheinlich, dass Du Dich daran gewöhnst. Ich habe den Eindruck, dass man dort nicht besonders gut mit Dir umgeht. Vielleicht gelingt es Dir ja, diesen Job einfach nur als "Übung" anzusehen und Dir zu erlauben, Dir die Zeit zu nehmen, die Du brauchst? Egal wie sehr die anderen nörgeln.
LG SHG Mobbing Wien
LG SHG Mobbing Wien
Kontakt: shg-mobbing-wien@gmx.at
Wenn du dir das auf diese harte Tour beibringen willst, dann achte aber sehr, sehr, sehr genau auf deine Grenzen und deine Gefühle.
Meine Bedenken (die ich aber auch bei Verhaltenstherapien habe): Es gibt meist einen sehr guten Grund (Ursache) für die Sozialphobie. Meist negative soziale Erfahrungen. Wenn genug positive soziale Erfahrungen als Gegengewicht passieren, dann ist das ein recht guter Weg. (Vielfach gibt es das 5:1 Prinzip: Eine schlechte Erfahrung wiegt so viel wie fünf gute Erfahrungen. Um dein positives Erfahrungskonto auf ein Plus zu bringen, sollten diese also deutlich überwiegen. Für jede negative Erfahrung mindestens sieben und deutlich mehr positive Erfahrungen.)
Wenn der Wille und Biss da ist, aber die Erfahrungen sind in der Mehrzahl negativ, (also "nur" maximal vier bis fünf positive Erfahrungen pro negativer Erfahrung) könnte sich die Angst nicht nur halten, sondern auch so richtig schön zementieren, da du ja dann den Beweis erbracht hast, dass es tatsächlich eine schaurige Angelegenheit ist, mit Menschen in Kontakt zu treten.
Ich selbst kämpfe auch mit sozialer Phobie und hatter auch einige gute Jahre. Ähnlich strikt habe auch ich mich gezwungen, kommunikativ zu sein. Das waren traumatische Erlebnisse, aber mit einem "Effekt". Ich wirkte tatsächlich offener und kommunikativer. Ich wurde "funktionstüchtig". Meine Symptome waren nicht (oder kaum) mehr sichtbar und ein bisschen ging auch die Angst zurück. Dennoch blieben diese Kontakte enorm anstrengend (anstrengender, als für andere, ich brauchte nach Kontakten immer längere Erholungszeiten und kam irgendwann überhaupt nicht mehr zur Erholung, das Stresslevel stieg kontinuierlich an.) Es fühlte sich "gut" an, "normal" zu sein, aber es war nicht echt. Hinter der Dressur blieb ich zurück und das war dann wie ein Boomerang.
Daher: Achte sehr genau, dass du auch wirklich zu positiven Erfahrungen kommst (und zwar vielen, vielen, vielen) und du den Erfolg auch tief innendrin fühlst. Und zwar nicht nur: Hurra, ich wirke normal. Sondern: Hurra, es hat Spaß gemacht, es fühlt sich gut und befriedigend an. Also nicht nur darauf achten, dass du funktionierst, sondern dass du Erfolge fühlst und diesen Weg auch "erlebst". Alles andere wäre bloße Dressur und dann muss nur eine Kleinigkeit passieren, und du steckts wieder tief drin. Du brauchst quasi einen Pool, damit dich eine (unweigerlich kommende) negative Erfahrung nicht umwirft.
Meine Bedenken (die ich aber auch bei Verhaltenstherapien habe): Es gibt meist einen sehr guten Grund (Ursache) für die Sozialphobie. Meist negative soziale Erfahrungen. Wenn genug positive soziale Erfahrungen als Gegengewicht passieren, dann ist das ein recht guter Weg. (Vielfach gibt es das 5:1 Prinzip: Eine schlechte Erfahrung wiegt so viel wie fünf gute Erfahrungen. Um dein positives Erfahrungskonto auf ein Plus zu bringen, sollten diese also deutlich überwiegen. Für jede negative Erfahrung mindestens sieben und deutlich mehr positive Erfahrungen.)
Wenn der Wille und Biss da ist, aber die Erfahrungen sind in der Mehrzahl negativ, (also "nur" maximal vier bis fünf positive Erfahrungen pro negativer Erfahrung) könnte sich die Angst nicht nur halten, sondern auch so richtig schön zementieren, da du ja dann den Beweis erbracht hast, dass es tatsächlich eine schaurige Angelegenheit ist, mit Menschen in Kontakt zu treten.
Ich selbst kämpfe auch mit sozialer Phobie und hatter auch einige gute Jahre. Ähnlich strikt habe auch ich mich gezwungen, kommunikativ zu sein. Das waren traumatische Erlebnisse, aber mit einem "Effekt". Ich wirkte tatsächlich offener und kommunikativer. Ich wurde "funktionstüchtig". Meine Symptome waren nicht (oder kaum) mehr sichtbar und ein bisschen ging auch die Angst zurück. Dennoch blieben diese Kontakte enorm anstrengend (anstrengender, als für andere, ich brauchte nach Kontakten immer längere Erholungszeiten und kam irgendwann überhaupt nicht mehr zur Erholung, das Stresslevel stieg kontinuierlich an.) Es fühlte sich "gut" an, "normal" zu sein, aber es war nicht echt. Hinter der Dressur blieb ich zurück und das war dann wie ein Boomerang.
Daher: Achte sehr genau, dass du auch wirklich zu positiven Erfahrungen kommst (und zwar vielen, vielen, vielen) und du den Erfolg auch tief innendrin fühlst. Und zwar nicht nur: Hurra, ich wirke normal. Sondern: Hurra, es hat Spaß gemacht, es fühlt sich gut und befriedigend an. Also nicht nur darauf achten, dass du funktionierst, sondern dass du Erfolge fühlst und diesen Weg auch "erlebst". Alles andere wäre bloße Dressur und dann muss nur eine Kleinigkeit passieren, und du steckts wieder tief drin. Du brauchst quasi einen Pool, damit dich eine (unweigerlich kommende) negative Erfahrung nicht umwirft.
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]
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VT ist nicht immer schlecht. Oft nützt es gar nichts Hintergründe zu wissen. Und die Schematherapie gehört auch zur VT und arbeitet schon an der Wurzel. Ich glaube, so allgemein kann man das heute nicht mehr sagen. Dazu wachsen die einzelnen Therapieschulen doch schon zu stark zusammen.
Kontakt: shg-mobbing-wien@gmx.at
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Hallo ,
das ist mein erster Post in diesem Forum. Ich versuche mal, mein Anliegen hier zusammenfassen und hoffe, dass ich hier richtig bin. Ich suche nach ein bisschen Input/Tipps, um die ganze Angelegenheit in meinem Kopf mal ein bisschen besser einordnen zu können...
Mein Problem würde ich grob unter dem Stichwort soziale Ängste/Kontaktschwierigkeiten im Berufsleben zusammenfassen.
Ich habe vor etwa 8 Monaten meinen Arbeitgeber gewechselt. Meine Tätigkeit erfordert "analytisches" und schnelles Handeln und passt meiner Meinung nach gut zu mir, weil ich ein "Kopf-Mensch" bin. Ich mache meine Arbeit (also das Inhaltliche) gerne, selbstständig und gut. Auch dem laufenden Feedback und der Verwertung meiner Ergebnisse entnehmen ich, dass man auf Managementebene mit der Qualität meiner Leistung sehr zufrieden ist.
Jetzt aber zum Problem: Ich bin in der sozialen Interaktion mit Kollegen in der Arbeit sehr zurückhaltend.
Das ist teilweise auf (schmerzhafte) Erfahrungen zurückzuführen, die ich in der Vergangenheit im beruflichen Kontext gemacht habe: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass (zumindest in meiner - recht kompetitiven - Branche) eigenes fehlendes Wissen und (tja...) Faulheit mit hinterlistigen psychologischen Manipulationen und informeller "Informationspolitik" (=Lästern) kompensiert werden.
Ich wünschte, ich wäre nicht so sensibel, aber ich komme mit diesem Getratsche und Geläster und diesem kollektiven "Beurteilen" und Ausrichten von Kollegen durch Kollegen, das es offenbar überall gibt (und in meinem jetzigen Job ganz sicher auch, und zwar offenbar über alles und jeden, das habe ich schon mitbekommen), überhaupt nicht klar! Ich kränke mich und mache mir Gedanken und am Ende stecke ich so tief in diesem Gedankenkreislauf, dass ich mich gar nicht mehr auf das Fachliche, sondern nur noch auf dieses dumme Gerede konzentrieren kann.
Das ist mir in der Vergangenheit schon passiert, und ich weiß nicht, wie ich es (also das Mich-nicht-Reinziehen-Lassen) besser machen kann.
Und aus diesem Grund - weil ich Angst vor diesem schmerzhaften Geläster habe - bin ich sehr zurückhaltend im beruflichen Kontext geworden, freundlich, aber distanziert aus meiner Perspektive betrachtet. - Aus der Perspektive meiner Kollegen betrachtet wahrscheinlich wie eine Autistin (ich habe keine Ahnung von Autismus, ich meine Autistin im unwissenschaftlichen Volksverständnis gesprochen).
Und das Resultat ist nun, dass ich im Job eine Außenseiterin bin. Ich werde nicht gefragt, ob ich mit essen gehe und mich am WE mit den Kollegen treffen will und sowas. Die Kollegen stehen in der Küche und trinken Kaffee - und ich arbeite währenddessen. Ich habe damit kein Problem in dem Sinne, dass ich mehr arbeite als die anderen oder sowas. Meine Sorge ist, so banal es klingt, ob mit mir "sozial" irgendwas nicht stimmt und ob das eine Dauerlösung ist...
Ich war nicht immer so. Früher war ich auch im Job kotaktfreundig und offen. Was aber teilweise ein Fehler war. Aber mittlerweile traue ich mich nicht einmal mehr, aktiv auf die Leute zuzugehen. Ich kann es selbst nicht glauben, wie ich es hier schreibe, aber die Wahrheit ist: Ich habe zB Angst, (irgend)einen Kollegen aktiv und eigeninitiativ (dh nicht als Gegenfrage sondern quasi als "Gesprächsinitiatorin") zu fragen, wie sein Urlaub war, wenn andere Leute dabei sind! Ich glaube, das nennt sich "schüchtern". Und das wiederum führt dazu, dass ich Angst habe, dass mein zurückhaltendes Verhalten als unhöflich oder arrogant aufgefasst wird.
Was ist los mit mir? Wie kann ich raus aus diesem Teufelskreis der "Befürchtungen"? Kennt ihr dieses Geläster auch und wie geht ihr "nachhaltig" damit um (klar es gibt so viele theoretische Tipps, aber wie funktioniert es in der Praxis)? Soll ich was tun und wenn ja was?
Im privaten Kontext und im "sonstigen Alltag" fällt es mir nicht schwer, proaktiv auf die Leute zuzugehen. Zwar bin ich auch da nicht die Allerkontaktfreudigste, weil ich auch gerne mal für mich bin, aber wenn mir nach Kommunikation ist, habe ich kein Problem, offen auf die Leute zuzugehen.
Ich hoffe, das hier ist einigermaßen verständlich geschrieben, und bin gespannt auf eure Antworten.
Wingardium Leviosa
das ist mein erster Post in diesem Forum. Ich versuche mal, mein Anliegen hier zusammenfassen und hoffe, dass ich hier richtig bin. Ich suche nach ein bisschen Input/Tipps, um die ganze Angelegenheit in meinem Kopf mal ein bisschen besser einordnen zu können...
Mein Problem würde ich grob unter dem Stichwort soziale Ängste/Kontaktschwierigkeiten im Berufsleben zusammenfassen.
Ich habe vor etwa 8 Monaten meinen Arbeitgeber gewechselt. Meine Tätigkeit erfordert "analytisches" und schnelles Handeln und passt meiner Meinung nach gut zu mir, weil ich ein "Kopf-Mensch" bin. Ich mache meine Arbeit (also das Inhaltliche) gerne, selbstständig und gut. Auch dem laufenden Feedback und der Verwertung meiner Ergebnisse entnehmen ich, dass man auf Managementebene mit der Qualität meiner Leistung sehr zufrieden ist.
Jetzt aber zum Problem: Ich bin in der sozialen Interaktion mit Kollegen in der Arbeit sehr zurückhaltend.
Das ist teilweise auf (schmerzhafte) Erfahrungen zurückzuführen, die ich in der Vergangenheit im beruflichen Kontext gemacht habe: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass (zumindest in meiner - recht kompetitiven - Branche) eigenes fehlendes Wissen und (tja...) Faulheit mit hinterlistigen psychologischen Manipulationen und informeller "Informationspolitik" (=Lästern) kompensiert werden.
Ich wünschte, ich wäre nicht so sensibel, aber ich komme mit diesem Getratsche und Geläster und diesem kollektiven "Beurteilen" und Ausrichten von Kollegen durch Kollegen, das es offenbar überall gibt (und in meinem jetzigen Job ganz sicher auch, und zwar offenbar über alles und jeden, das habe ich schon mitbekommen), überhaupt nicht klar! Ich kränke mich und mache mir Gedanken und am Ende stecke ich so tief in diesem Gedankenkreislauf, dass ich mich gar nicht mehr auf das Fachliche, sondern nur noch auf dieses dumme Gerede konzentrieren kann.
Das ist mir in der Vergangenheit schon passiert, und ich weiß nicht, wie ich es (also das Mich-nicht-Reinziehen-Lassen) besser machen kann.
Und aus diesem Grund - weil ich Angst vor diesem schmerzhaften Geläster habe - bin ich sehr zurückhaltend im beruflichen Kontext geworden, freundlich, aber distanziert aus meiner Perspektive betrachtet. - Aus der Perspektive meiner Kollegen betrachtet wahrscheinlich wie eine Autistin (ich habe keine Ahnung von Autismus, ich meine Autistin im unwissenschaftlichen Volksverständnis gesprochen).
Und das Resultat ist nun, dass ich im Job eine Außenseiterin bin. Ich werde nicht gefragt, ob ich mit essen gehe und mich am WE mit den Kollegen treffen will und sowas. Die Kollegen stehen in der Küche und trinken Kaffee - und ich arbeite währenddessen. Ich habe damit kein Problem in dem Sinne, dass ich mehr arbeite als die anderen oder sowas. Meine Sorge ist, so banal es klingt, ob mit mir "sozial" irgendwas nicht stimmt und ob das eine Dauerlösung ist...
Ich war nicht immer so. Früher war ich auch im Job kotaktfreundig und offen. Was aber teilweise ein Fehler war. Aber mittlerweile traue ich mich nicht einmal mehr, aktiv auf die Leute zuzugehen. Ich kann es selbst nicht glauben, wie ich es hier schreibe, aber die Wahrheit ist: Ich habe zB Angst, (irgend)einen Kollegen aktiv und eigeninitiativ (dh nicht als Gegenfrage sondern quasi als "Gesprächsinitiatorin") zu fragen, wie sein Urlaub war, wenn andere Leute dabei sind! Ich glaube, das nennt sich "schüchtern". Und das wiederum führt dazu, dass ich Angst habe, dass mein zurückhaltendes Verhalten als unhöflich oder arrogant aufgefasst wird.
Was ist los mit mir? Wie kann ich raus aus diesem Teufelskreis der "Befürchtungen"? Kennt ihr dieses Geläster auch und wie geht ihr "nachhaltig" damit um (klar es gibt so viele theoretische Tipps, aber wie funktioniert es in der Praxis)? Soll ich was tun und wenn ja was?
Im privaten Kontext und im "sonstigen Alltag" fällt es mir nicht schwer, proaktiv auf die Leute zuzugehen. Zwar bin ich auch da nicht die Allerkontaktfreudigste, weil ich auch gerne mal für mich bin, aber wenn mir nach Kommunikation ist, habe ich kein Problem, offen auf die Leute zuzugehen.
Ich hoffe, das hier ist einigermaßen verständlich geschrieben, und bin gespannt auf eure Antworten.
Wingardium Leviosa
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Wenn dich dein soziales Verhalten stört, ändere es einfach.
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- sporadischer Gast
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Das kann ich nicht "einfach", es hat ja einen Grund, weshalb ich mich so verhalte, wie ich mich verhalte.
Jetzt hast du mit deinem Verhalten ja eigentlich genau das erreicht, wovor du Angst hattest, nämlich dass du eher eine Außenseiterposition hast und befürchten musst, dass die anderen über dich lästern, weil du so distanziert bist. Wobei das Letztere nur eine Vermutung sein kann, denn das bekommst du ja ggf. nicht mit. Es kann auch sein, dass du ganz anders wahrgenommen wirst als du denkst. Ich hatte mal eine Kollegin, die niemals über Privates gesprochen hat und niemals zu Unternehmungen mitgegangen ist, aber trotzdem respektiert war.
Deshalb wäre es eigentlich am besten, wenn du dir gar keine Gedanken mehr darüber machen würdest, was die anderen über dich denken oder sagen. Sei einfach du selbst. Wenn du das Lästern selber nicht magst, dann halte dich aus solchen Gesprächen raus, aber bei anderen Themen kannst du ja mitreden. So kannst du auch selber ein kleines bisschen das Betriebsklima mitgestalten.
Ein bisschen Lästern gehört halt dazu. Blöd ist es nur, wenn permanent über alles gelästert wird.
Die Grenze zwischen "reden über andere" und "Lästern" zieht vielleicht auch jeder anders. Wenn meine Kollegin z.B. über einen anderen Kollegen sagt, dass er Sachen liegenlässt, die er erledigen müsste, dann muss das kein Lästern sein. Es kann auch einfach etwas sein, was sie bewegt, weil vielleicht diese liegengebliebenen Sachen irgendwann die anderen Kollegen treffen. Es gibt auch bei manchen Leuten so eine Bösartigkeit, die mitschwingt, und bei anderen nicht. Je besser man seine Kollegen kennt, umso besser erkennt man sowas dann auch (weil bestimmte Leute z.B. ständig über andere reden und niemals was Gutes sagen). Dann kann man besser unterscheiden, mit wem man sich einlassen kann und zu wem man lieber Abstand hält.
Deshalb wäre es eigentlich am besten, wenn du dir gar keine Gedanken mehr darüber machen würdest, was die anderen über dich denken oder sagen. Sei einfach du selbst. Wenn du das Lästern selber nicht magst, dann halte dich aus solchen Gesprächen raus, aber bei anderen Themen kannst du ja mitreden. So kannst du auch selber ein kleines bisschen das Betriebsklima mitgestalten.
Ein bisschen Lästern gehört halt dazu. Blöd ist es nur, wenn permanent über alles gelästert wird.
Die Grenze zwischen "reden über andere" und "Lästern" zieht vielleicht auch jeder anders. Wenn meine Kollegin z.B. über einen anderen Kollegen sagt, dass er Sachen liegenlässt, die er erledigen müsste, dann muss das kein Lästern sein. Es kann auch einfach etwas sein, was sie bewegt, weil vielleicht diese liegengebliebenen Sachen irgendwann die anderen Kollegen treffen. Es gibt auch bei manchen Leuten so eine Bösartigkeit, die mitschwingt, und bei anderen nicht. Je besser man seine Kollegen kennt, umso besser erkennt man sowas dann auch (weil bestimmte Leute z.B. ständig über andere reden und niemals was Gutes sagen). Dann kann man besser unterscheiden, mit wem man sich einlassen kann und zu wem man lieber Abstand hält.
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Wenn es dich stört, dann suche dir professionelle Hilfe. Aber solange für dich klar ist, was richtig oder falsch ist, ist doch alles kein Problem ...Wingardium_Leviosa hat geschrieben: ↑Fr., 30.03.2018, 19:19 Das kann ich nicht "einfach", es hat ja einen Grund, weshalb ich mich so verhalte, wie ich mich verhalte.
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- sporadischer Gast
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Uli + kaonashi, vielen Dank für eure Antworten.
Kaonashi, du hast recht damit, dass mir eigentlich egal sein müsste, was andere Leute über mich denken. Das fällt mir nicht leicht. Aber das ist wohl der Schlüssel zum dem Ganzen...
Den Gedanken von wegen das Betriebsklima positiv mitgestalten finde ich motivierend, das habe ich so noch nicht gehört oder bedacht. Danke für die Idee!
Kaonashi, du hast recht damit, dass mir eigentlich egal sein müsste, was andere Leute über mich denken. Das fällt mir nicht leicht. Aber das ist wohl der Schlüssel zum dem Ganzen...
Den Gedanken von wegen das Betriebsklima positiv mitgestalten finde ich motivierend, das habe ich so noch nicht gehört oder bedacht. Danke für die Idee!
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