Burnout vs. Umschulung?

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Rubenslady79
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 29
Beiträge: 15

Burnout vs. Umschulung?

Beitrag Mi., 02.04.2008, 22:46

Nabend @ll,

derzeit bin ich wieder mal gekündigt natürlich immer ausschließlich in der Probezeit. Das hängt damit zusammen, das ich erst jetzt erkannt habe(letztes Jahr wurde mir die Diagnose zum ersten mal gestellt), das mich wieder meine Diagnose eingeholt hat. Da ich immer schön lächeln muß am Telefon, mir nie mal einen schlecht gelaunten Tag erlauben darf, und seit 2000 im Vertrieb auch mal Call-Center arbeite, ist nun einfach die Luft raus

Nun habe ich 3 Probesitzungen bei einem Psychologen hinter mir. Und diese tun mir sehr gut. Nun sprachen wir darüber was es auslösen könnte. Natürlich kamen wir dann schnell zum Nervenzehrenden Job.

Meine Frage ist, ist es möglich das ich eine Umschulung erhalte? Denn vorstellen in meinen "alten" Beruf zurück zu kehren, kann ich mir nicht. Weiß auch nicht über welchen Träger so etwas läuft. Derzeit erhalte ich Krankengeld, und meine Therapie beginnt in den nächsten Wochen. Somit kann ich all die Dinge belegen. Aber reicht das aus? Wißt Ihr wo ich mich hin wenden kann? Um das A-Amt möchte ich gerne einen großen Bogen machen wenn möglich, da diese Institution, ja nur begrentztes Budget hat.

Selber finanzieren kann ich solch eine Umschulung(in meinem Fall zur Visagistin, Stylistin) natürlich nicht!

Hoffe auch hilfreiche Antworten

Lg
vany

Werbung

Benutzeravatar

petrapan
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 40
Beiträge: 608

Beitrag Do., 03.04.2008, 16:00

Um Visagistin zu werden müßtest Du an eine teure Privatschule für Visagisten und Maskenbildner. Das bekommt man mit ziemlicher Sicherheit von keinem Träger finanziert. Ansonsten denke ich aber ,daß Du sehr wohl bestätigt bekommen kannst, daß Du in Call Centers nicht mehr arbeiten kannst aus psychischen Gründen. Umschulungen gibt´s immer nur in Brufe die das Arbeitsamt als "würdig" ampfindet bzw von dem sie denken, daß DU in Zukunft auch wirklich eine Chance hast, in dem Beruf zu arbeiten. Das läuft dann über eine Umschulung oder auch ein Praktikum. Dann ist man ein Quereinsteiger. Das würde ich Dir auch empfehlen für die Visagisten-Karriere, such Dir ein Praktikum am Theater oder bei einer Zeitschrift oder so (möglichst bezahlt, weil sonst erlaubt es das Arbeitsamt auch nicht einfach so) und lerne soviel wie es geht. Vielleicht kannst Du dann als Quereinsteiger auch mal in dem Job arbeiten.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Rubenslady79
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 29
Beiträge: 15

Beitrag Do., 03.04.2008, 22:33

Hallo,

oh schön das doch noch jemand geantwortet hat

Habe allerdings schon gehört/gelesen, das zum Beispiel auf
Kosmetikerin umgeschult werden kann per Amt. Nur muß denn das Amt der Träger sein? Gibts nur diese Möglichkeit?? Habe auch gehört, das man sich an die Krankenkasse oder Berufsgenossenschaft wenden kann.

Weiß das hier jemand? Kann mir die Ausbildung dann nicht leisten

Lg
vany

Benutzeravatar

candle
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 42
Beiträge: 6137

Beitrag Do., 03.04.2008, 22:36

Hallo Rubenslady!

Nun eine Umschulung ist (leider) auch kein Wunschkonzert. Ich habe nun des öfteren mitbekommen, dass Du wenn überhaupt immer in Bürojobs umgeschult wirst. Ob es das bringt für Dich?

Gruß!
candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Rubenslady79
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 29
Beiträge: 15

Beitrag Do., 03.04.2008, 22:40

mmmh...also habe ich Pech gehabt, da ich kein Geld habe mir es privat zu finanzieren?

Nein es ist für mich keine Alternative, da ich aus dem Büro komme

Wie schaffen es aber dann andere Leute?

Lg
vany

Benutzeravatar

candle
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 42
Beiträge: 6137

Beitrag Do., 03.04.2008, 22:44

Nun ja: Andere Leute wie ich finanzieren das selbst.

Wenn Du aufgrund psychischer Belastung eine Umschulung brauchst, dann kann ich mir kaum vorstellen, dass da was ganz ungewöhnliches, also auch ein Stressjob, in Frage kommt.

Geht es Dir nur darum einen Traumzu verwirklichen? Das kommt mir beinahe so vor, weil ich den Wunsch nicht sehr realistisch finde.

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Rubenslady79
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 29
Beiträge: 15

Beitrag Do., 03.04.2008, 22:47

Warum nicht sehr realistisch? Weshalb sollte ich mir einen Job auswählen der mich langfristig krank und unglücklich werden läßt?

Dann scheinst du viel Geld zu haben. Mir ist das nicht möglich mit meinem Krankengeld. Komme auch nicht aus einer vermögenden Familie. Ja es ist und bleibt mein Traum.

Lg
vany

Benutzeravatar

candle
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 42
Beiträge: 6137

Beitrag Do., 03.04.2008, 22:49

Hallo Rubenslady!

Nun ja, hast du Dich schon mal damit auseinandergestzt WAS Dich krank macht? Das finde ich sehr wichtig, weil es mit einen Jobwechsel nicht zwangsläufig besser wird. Das meine ich mit "realistisch".

Und ich habe KEIN Geld. Ich erarbeite es mir hart durch Nebenjobs. Von Zuhause aus wurde dieser Berufsweg leider unterbunden. Also ich landete in einen Beruf, den ich nie wollte und mir tut es gut meinen Traum nun zu erlernen.

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Rubenslady79
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 29
Beiträge: 15

Beitrag Do., 03.04.2008, 22:58

Naja ich befinde mich mitten in den Probesitzungen beim Psychologen. Im letzten Jahr hatte ich schon mal diese Diagnose, mich aber geschämt deswegen. Und meine Therapie beginnt in den nächsten Wochen. Ob und in wie weit mir das vor Augen führt, was mich krank macht, weiß ich nicht. Nur das Dauerlächeln und befristete Verträge, somit ein ständiger Wechsel und nie irgendwo heimisch werden, fördert meinen Zustand derzeit nicht. Kann mir nicht vorstellen, demnächst genau das wieder meinen Alltag nennen zu müßen....habe mir auch schon überlegt ob ich vor etwas weg laufe. Aber da komme ich zu keinem Ergebnis. Erreicht hab ich einiges beruflich, obwohl meine Ausgangsposition nicht gut war. Aber ich wollte es immer toppen, obwohl mich nie jemand aus meiner Familie oder dem Umfeld gedrängt hat. Nun habe ich Burnout, und die Umschulung läßt mich doch wieder positiver an die Dinge heran gehen.

Lg
vany

Benutzeravatar

candle
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 42
Beiträge: 6137

Beitrag Do., 03.04.2008, 23:05

Hallo nochmal!

Nun ja, Burnout, damit kenne ich mich nicht so aus. Man brennt aus.... und ich denke, das kann Dir in jeden Job wieder passieren, es sei denn Du kannst es in der Therapie hinbekommen damit umzugehen. Ob man dann wirklich eine Umschulung bekommt? Ich denke eher, dass Du wieder "hergestellt" wirst.

Nun und bürokratisch gesehen wird es wohl ein längerer Weg. Dauerlächeln ist wohl auch als Visagistin notwendig. Kannst Deine Kunden ja schlecht anmuffeln. Befristete Verträge sind derzeit Gang und Gebe.
Ich denke wie Du so schön sagst "toppen" ist das Problem. Du wirst sicher die Ursache finden und dann auch zur Ruhe kommen und dann das Arbeitsleben wieder bestreiten!

Gruß!
candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Rubenslady79
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 29
Beiträge: 15

Beitrag Do., 03.04.2008, 23:11

Lassen wir es mal so stehen. Es hat mir leider nicht wirklich weiter geholfen. Aber dennoch danke für den regen Austausch. Burnout ist weit mehr als ausgebrannt zu sein. Da du scheinbar die Tragweite der Diagnose nicht kennst, ist es sehr schwer Sie zu erklären. Und mich herstellen zu lassen, und weiterhin in meinem bisherigen Job zu arbeiten, das lasse ich nicht zu. Dann verkaufe ich lieber Dinge und verzichte. Denn ich versuche alles realistisch mögliche, um meinen Traum in die Tat umzusetzen. Wenn nicht dieses Jahr dann eben nächstes

Lg
vany

Benutzeravatar

candle
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 42
Beiträge: 6137

Beitrag Do., 03.04.2008, 23:16

Dann wünsche ich Dir alles Gute!

Nur Träume erfüllt das Arbeitsamt oder wie immer sie sich nennen nicht. Dafür ist man in höheren Alter selber zuständig. Aber vielleicht schaust Du Dich im Internet mal um was es für Möglichkeiten der Ausbildung gibt? Vielleicht packst Du es alleine?
Nun ja, ich weiß nicht, ob ich alles über Burnout wissen muß, ich denke die Grenzen verschwimmen da genauso wie bei anderen psychischen Erkrankungen und es macht Sinn wirklich zu schauen wo das eigentliche Problem ist, statt im Grunde wieder zu flüchten in einen neuen Job.
Nimm Dir erstmal Zeit für Deine Therapie. Ich denke DAS wäre erstmal der beste Schritt.

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

Benutzeravatar

münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 38
Beiträge: 9791

Beitrag Fr., 04.04.2008, 12:23

Rubenslady79 hat geschrieben:mmmh...also habe ich Pech gehabt, da ich kein Geld habe mir es privat zu finanzieren?

Nein es ist für mich keine Alternative, da ich aus dem Büro komme

Wie schaffen es aber dann andere Leute?

Lg
vany
Nö, Du kannst auch in andere Berufe umschulen... Nur muss es entweder der Rentenversicherungsträger oder das Arbeitsamt finanzieren. Du kannst auch eine normale Lehrstelle nehmen wenn die Träger Dir den Lebensunterhalt draufzahlen was an Lehrgeld zu wenig zum Leben ist.

Also erstmal Attest, dann kündigen, dann Attest daß Dein Arzt eine Ausbildung in einem anderen Beruf für wichtig hält und dann zum LVA und zum Arbietsamt. Eine Garantie daß Du eine bewilligt bekommst ist das aber nicht.

Grüssle,

Petra

Benutzeravatar

petrapan
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 40
Beiträge: 608

Beitrag Fr., 04.04.2008, 15:51

Du scheinst sehr ehrgeizig zu sein. Auch in Deiner neuen Berufswahl bist Du ja ziemlich ehrgeizig. Das scheint also nicht nur ein Burn out zu sein sondern auch noch was anderes psychisches was Dich, obwohl Du ausgebrannt bist, doch wieder so ehrgeizige Pläne schmiedest.
Erstmal ist es gut daß Du Krankengeld bekommst, das würd ich erstmal so lassen und mich in der sich ergebenen Freizeit etwas tun was Dir Spaß macht. Egal was! Muß auch gar nichts mit nem Beruf zu tun haben. Aber Du kannst ja zum Beispiel mal alle Deine Bekannten schminken und Dir so eine Mappe mit Photos zusammenstellen, um Dich irgendwo bewerben zu können. Am besten machst Du einen Aushang in einer Kunsthochschule daß Du einen Photographie-Studenten suchst der Dir die Bilder macht. Die machen das unentgeltlich dafür, daß sie ja dann auch ein schönes Motiv für ihre Mappe haben. So hilft man sich gegenseitig.
Ich hab das damals auch so gemacht. Hab mir von einer Maskenbildnerschule eine Visagisten-Schülerin kommen lassen und von der Kunsthochschule einen Photographie-Studenten und wir haben dann alle zusammen voneinander profitiert.
Willst Du denn lieber im Mode-Bereich oder im Theaterbereich arbeiten?

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Rubenslady79
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 29
Beiträge: 15

Beitrag Fr., 04.04.2008, 17:56

Hallo,

naja wenn ich nicht ehrgeizig wäre, und das bin ich selbt jetzt während der Depri, könnte ich mich gleich weg räumen. Oder seht Ihr das anders? Welchen Anreiz hat denn der Alltag noch wenn ich mich immer integrieren muß, in eine Gesellschaft, die mir zuwider ist. Wenn ich mich an Regeln halten muß, die jenseits von gut und Böse sind. Ich mag´s nicht mehr, und falle eben dadurch eher negativ auf. Meistens nur bei Menschen, die sich Ihre Friede Freude Eierkuchenwelt was ich sehr scheinheilig finde aufrecht erhalten wollen, aber selbst sehr unglücklich darüber sind. Das ist meine persönliche Sichtweise seit einiger Zeit, also es soll sich bitte keiner angegriffen fühlen!!!

Danke für die guten Tipps von euch

Ach Maskenbildnerin ist eher weniger von Interesse für mich.Genauso wie Kosmetikerin. Visagistik, trifft genau meinen Geschmack. Natürlich ist das A-Amt keine ich Wünsch mir was Show. Zurück ins Büro kann ich mir in der Konstellation nicht mehr vorstellen. Da muß es ja auch eine Lösungsmöglichkeit geben....

Habe zum ersten mal nein zu einer Firma gesagt, die mich mal wie fast alle meistens zu einem Hungerlohn einstellen wollte, und ich auch noch ewig weit an KM hätte fahren müßen. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie befreit ich mich gefühlt habe. Glaube meine Richtung die ich derzeit und eben auch mit Hilfe meines Psychologen eingeschlagen bin ist richtig.

mmmh naja ich analysiere momentan was mir Spass macht, und eine Veränderung brauche ich schon seit Jahren ganz dringend. Und talent habe ich, auch meine Kreativität käme in diesem Bereich zum vorschein.

Lg
vany

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag