Arbeitslosigkeit - Schwere Zeit!

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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Arbeitslosigkeit - Schwere Zeit!

Beitrag Di., 12.03.2013, 09:21

Ich möchte dieses Thema eröffnen weil ich gerne mehr über Erfahrungen anderer Personen hören möchte. Meine Situation ist folgende: Ich habe mich im letzten Jahr entschlossen meine damalige Tätigkeit (Facharbeiter-Bau) zu beenden und mich beruflich weiterzubilden um in meinem zweiten Beruf (Bürokaufmann) wiedereinzusteigen. Alles gut soweit. Kündigung im Mai. Kurs beginnt im Juni. Dann aber eine Verzögerung aufgrund der Kursplätze. Also Beginn erst im August. Als Mensch bin ich es gewohnt meine Pflicht zu erfüllen und es war eine unangenehme Zeit weil es kein wirklicher Urlaub war. Die Zeit habe ich dann doch noch gut genutzt und die Weiterbildung erfolgreich im Dezember abgeschlossen. Leider habe ich nicht daran gedacht das Mitte Dezember wenn der Kurs zu Ende ist genau der Zeitpunkt für den Start an meinen neuen Arbeitsplatz sein wird. Diese Zeit denke ich mal ist eher ungünstig weil Unternehmer vielleicht vor Jahresabschluß und Feiertagen grundsätzlich keine neuen Mitarbeiter aufnehmen werden. Und genau zu der Zeit habe ich meine Trumph-Karte (die Initiativbewerbungen) aufgrund meines Übereifers schon ausgespielt. Ab Jänner habe ich dann aktuelle Stellenangebote beantwortet. Immer mit sehr netten Absagen (andere Bewerber würden noch besser passen) erhalten - ABER eben DOCH Absagen. Jetzt sind es schon 80 an der Zahl. (ca. 55 davon beantwortet). Diese Zeit ist für mich eine Belastung. Die Selbstmotivation bei mir ist hoch aber sie leidet darunter. Der Selbstwert in der Gesellschaft sinkt. usw.

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Gisi
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Beitrag Di., 12.03.2013, 10:26

Erst einmal Respekt, dass du diesen Schritt gegangen bist und ich würde mich nicht von meinem Ziel abbringen lassen.
Ja, es belastet, soviele - wenn auch nett geschriebene - Absagen zu erhalten. Aber es wird auch eine Zusage kommen, nur nicht den Mut verlieren.

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Manchmal muss man Menschen aufgeben. Nicht weil sie dir egal sind, sondern weil du es ihnen bist.

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Rubeus Darko
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Beitrag Do., 14.03.2013, 00:33

Vllt. sollltst du dich gerade da bewerben, wo deine vorherige Tätigkeit als Plus gesehen wird oder sich verkaufen lässt. Bei Baufirmen?

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Beitrag Do., 14.03.2013, 08:47

Ja genau das habe ich gemacht. Wie vorher gesagt waren das meine Initiativbewerbungen die ich natürlich alle in der Baubranche versendet habe (nicht nur Baufirmen auch Baumaterialgrosshändler usw.) Für eine Stelle als Sachbearbeiter denke ich sind das die idealen Voraussetzungen. Meistens kenne ich die Produkte der Hersteller im Detail. Der Arbeitgeber müsste mich nicht einmal einschulen. Fachkenntnisse in der Baubranche + aktuelles betriebswirtschaftliches und kaufmännisches Wissen. Aber vielleicht sind die Vorurteile an verantwortlicher Stelle ja auch too much. (Bauarbeiter hat Schwierigkeiten mit dem Rechnen oder dem Benehmen.....???) Naja wie auch immer.

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Rubeus Darko
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Beitrag Do., 14.03.2013, 09:51

Na ja, man sollte meinen, dass die Leute, die in dem Gerwerbe arbeiten, weniger Vorurteile haben.

Hast du deine Bewerbung und Lebenslauf mal von anderen Personen überprüfen lassen? Nicth nur auf Fehler, sondern auch auf optimale Darstellung deiner Selbst und auf die Ausrichtung auf eine Stelle. Am besten Menschen, die sich damit auskennnen. Freunde, notfalls auch die BA. Ich habe auch kurz mal in diesem Beruf gearbeitet.

Wenn du Lust hast, schick dir mir doch mal den Text eines Bewerbungsschreibens per PM, vllt. fällt mir was auf, habe ich Verbesserungsvorschläge.

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(V)
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Beitrag Do., 14.03.2013, 12:43

Ich schätze mal, hier im PT-Forum geht es weniger um Bewerbungstipps, sondern wie man seelisch mit der Arbeitslosigkeit fertig wird.

Bin ein bisschen um diesen Thread drumherumgeschlichen, habe lange überlegt, ob ich antworten möchte oder nicht. Möglicherweise kommt es falsch rüber. Und zwar, wenn ich sage: "Gewöhn dich besser dran!" Leider sieht es auf dem Arbeitsmarkt nun mal bes****en aus, egal wie kompetent man ist oder sich bemüht.

Ja, es stimmt: Arbeitslosigkeit und/oder vielleicht sogar ALGII macht krank. Definitiv. Eine depressiv-fördernde Situation per se, in der nur ganz wenige Resilenz zeigen. Auf dauer immun dagegen sind, daran kaputt zu gehen, und wie man solche Menschen nennt... denen eine Arbeitslosigkeit nichts ausmacht oder sogar genießen, nun... das kann sich jeder selbst denken. Damit möchte ich zum Ausdruck bringen, dass es VÖLLIG NORMAL ist, unter der Situation zu leiden bishin zu waschfesten psychischen Erkrankungen. Was ich oben mit "dran gewöhnen" meinte, war, dass man aus eben diesem Grund seine Nerven SCHONEN und sich nicht zu sehr hineinsteigern sollte. Es dauert nun mal seine Zeit. Und darauf sollte man sich einstellen und entsprechend die psychische Resourcen einteilen. Wenn es dich JETZT bereits so fertig macht, wie wird es dann nach 1, 2 oder 3 Jahren Arbeitslosigkeit aussehen?

Klar, neigt man als NEULING in der Arbeitslosigkeit dazu, sich erst recht Druck machen zu wollen, damit es gar nicht erst so weit käme. Die Hoffnung, dass man ANDERS sei als die anderen Arbeitslosen, um jeden Preis erhalten. Dass es ja nur "an denen" läge, dass die sich so schwer tun, aber man selbst sei ja besser. Bis man begreit, dass sich bemühen und fördern eben weniger als die halbe Miete ist, man braucht schlichtweg ... GLÜCK. Ich schätze, dass es zwangsweise einen unangenehmen Wendenpunkt geben wird, in dem man sich nicht mehr als "eigentlich-berufstätig-nur-vorrübergehend-ohne-Job" fühlt, sondern einer von vielen als Arbeitslosen. Ein kritischer Moment, in dem man dann anfängt, sich in der Arbeitslosigkeit einzurichten. Hoffentlich nicht zu sehr.

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lotto79
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Beitrag So., 31.03.2013, 13:33

Hast du lücken im lebenslauf? wie sind deine abschlußnoten? gab es eine reha oder ähnliches?

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Fify
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Beitrag Mi., 04.09.2013, 11:25

Ich bin jetzt arbeitslos. Leider hat es bis jetzt nicht mit einem neuen passenderen Job geklappt. In dem Bereich, in dem ich mich bewerbe ist es schwierig einen Job zu bekommen von dem man von Anfang an Leben kann. Das haben mir schon zwei Chefs gesagt, bei denen ich mich beworben habe. Das ist beschissen.
Ich hatte mich deshalb immer nur auf Jobs beworben, von denen ich hätte leben können, hatte da aber nie Chancen, weil dann doch interne Leute bevorzugt wurden, die bisher schon dort gearbeitet haben, aber bis dahin von dem Job nicht leben konnten.
Das ist sehr ärgerlich. Sie meinten alle, dass ich sehr hartnäckig und zäh mich da durchbeißen müsste und ich dann auf lange Sicht gute Chancen hätte.
Grade bin ich Gott sei Dank nicht mehr in einer tiefen Depression drin, hab natürlich Schiss, dass mich die Arbeitsplatzsuche zermürbt. Außerdem fehlt mir natürlich ohne Job Geld.
Wie schafft man es als Arbeitsloser sein Leben gut zugestalten und gut durchzuhalten?

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