Emotional stabil, souverän trotz Stress und Überlastung
Emotional stabil, souverän trotz Stress und Überlastung
Hallo zusammen,
dies ist mein Erster Beitrag im Forum und ich würde mich über Feedback von euch sehr freuen.
Habt ihr Anregungen, wie man trotz Ärger und Überlastung im Job professionell und dem Chef gegenüber loyal ist? Es fällt mir momentan zunehmend schwerer. professionell und souverän zu agieren unter erschwerten Bedingungen.
Ich befinde mich in einer dauerhaften beruflichen Überlastungssituation bedingt durch ein enormes, hochkomplexes Aufgabenpensum, dass in keinem Verhältnis zum Zeitrahmen und Personalschlüssel steht.
Der Chef unterschätzt den Aufwand. Für manche Aufgaben fehlen meinen Kollegen und mir die Kenntnisse und dem Chef die Geduld, dass die Dinge dann halt länger benötigen, da man sich da erst reinarbeiten muss. Für ihn ist das alles kein Problem, da er die Aufgaben nur deligiert, sie aber nicht ausführt.
Meine Arbeit wird häufig unterbrochen durch Telefonanrufe, Rückfragen von Kollegen, plötzlich auftauchenden Problemen, die schnelles Troubleshooting verlangen. Auch bekomme ich pro Tag sehr viele E-Mails. Diese ständige Informationsflut mit der Erfordernis schnell zu reagieren, Sachen schnell in die Wege zu leiten, überfordert mich zusehens.
Ich kann die Aufgaben gar nicht so schnell abarbeiten, wie neue dazukommen.
Ich merke, dass mich die Arbeitssituation dermaßen schlaucht, dass ich "schon" nach 8 Stunden kaputt bin Ich bin geistig und mental dann zu ausgepowert, um über die reguläre Arbeitszeit hinaus noch Einsatz zu zeigen.
Anfangs dachte ich, der Stress reguliert sich, wenn die Abteilung mal aufgebaut ist, aber der Zustand der Arbeitsverdichtung mit unrealistischen Zeitvorgaben, Personalmangel und zermürbendem Troubleshooting ist chronisch. Bei meinen Kollegen macht sich auch mehrheitlich Ernüchterung und Enttäuschung breit.
So hat sich das keiner vorgestellt .
Auf neue Aufgaben und Herausforderungen reagiere ich mit negativen Emotionen, die ich nur schwer unterdrücken kann. Es ist eine Mischung aus Wut, Ohnmacht und dem Bedürfnis laut loszubrüllen
Bei der Vorstellung, noch mehr Aufgaben zu erledigen, kann ich beim besten Willen keine Begeisterung zeigen, mein Gesichtsausdruck ist dann entsprechend .
Wenn ich in den Berufsratgebern lese, man müsste sich auch mal in die Position vom Chef hinein versetzen und Verständnis für ihn haben, fällt mir das wirklich sehr schwer, weil auch kein Verständnis für mich da ist.
Wenn wir im Kollegenkreis über die unbefriedigende Situation sprechen und Lösungswege ausarbeiten, um das Pensum irgendwie zu packen, muss ich wirklich aufpassen, dass meine Emotionen nicht überkochen und mich noch mehr reinsteigere und ich mich in der Wortwahl verirre. Ich merke da sehr deutlich, wie die Neven blank liegen und ich mein Temperament sehr zügeln muss. Hinterher grüble ich dann selbstkritisch, ob ich nicht etwas blödes gesagt habe, was dann dem Chef angetragen wird.
Wie kann ich meine Gefühle besser im Zaum halten? Welche Denkweise, Einstellung wäre da hilfreich?
Ein schönes Wochenende!
Cornichon
dies ist mein Erster Beitrag im Forum und ich würde mich über Feedback von euch sehr freuen.
Habt ihr Anregungen, wie man trotz Ärger und Überlastung im Job professionell und dem Chef gegenüber loyal ist? Es fällt mir momentan zunehmend schwerer. professionell und souverän zu agieren unter erschwerten Bedingungen.
Ich befinde mich in einer dauerhaften beruflichen Überlastungssituation bedingt durch ein enormes, hochkomplexes Aufgabenpensum, dass in keinem Verhältnis zum Zeitrahmen und Personalschlüssel steht.
Der Chef unterschätzt den Aufwand. Für manche Aufgaben fehlen meinen Kollegen und mir die Kenntnisse und dem Chef die Geduld, dass die Dinge dann halt länger benötigen, da man sich da erst reinarbeiten muss. Für ihn ist das alles kein Problem, da er die Aufgaben nur deligiert, sie aber nicht ausführt.
Meine Arbeit wird häufig unterbrochen durch Telefonanrufe, Rückfragen von Kollegen, plötzlich auftauchenden Problemen, die schnelles Troubleshooting verlangen. Auch bekomme ich pro Tag sehr viele E-Mails. Diese ständige Informationsflut mit der Erfordernis schnell zu reagieren, Sachen schnell in die Wege zu leiten, überfordert mich zusehens.
Ich kann die Aufgaben gar nicht so schnell abarbeiten, wie neue dazukommen.
Ich merke, dass mich die Arbeitssituation dermaßen schlaucht, dass ich "schon" nach 8 Stunden kaputt bin Ich bin geistig und mental dann zu ausgepowert, um über die reguläre Arbeitszeit hinaus noch Einsatz zu zeigen.
Anfangs dachte ich, der Stress reguliert sich, wenn die Abteilung mal aufgebaut ist, aber der Zustand der Arbeitsverdichtung mit unrealistischen Zeitvorgaben, Personalmangel und zermürbendem Troubleshooting ist chronisch. Bei meinen Kollegen macht sich auch mehrheitlich Ernüchterung und Enttäuschung breit.
So hat sich das keiner vorgestellt .
Auf neue Aufgaben und Herausforderungen reagiere ich mit negativen Emotionen, die ich nur schwer unterdrücken kann. Es ist eine Mischung aus Wut, Ohnmacht und dem Bedürfnis laut loszubrüllen
Bei der Vorstellung, noch mehr Aufgaben zu erledigen, kann ich beim besten Willen keine Begeisterung zeigen, mein Gesichtsausdruck ist dann entsprechend .
Wenn ich in den Berufsratgebern lese, man müsste sich auch mal in die Position vom Chef hinein versetzen und Verständnis für ihn haben, fällt mir das wirklich sehr schwer, weil auch kein Verständnis für mich da ist.
Wenn wir im Kollegenkreis über die unbefriedigende Situation sprechen und Lösungswege ausarbeiten, um das Pensum irgendwie zu packen, muss ich wirklich aufpassen, dass meine Emotionen nicht überkochen und mich noch mehr reinsteigere und ich mich in der Wortwahl verirre. Ich merke da sehr deutlich, wie die Neven blank liegen und ich mein Temperament sehr zügeln muss. Hinterher grüble ich dann selbstkritisch, ob ich nicht etwas blödes gesagt habe, was dann dem Chef angetragen wird.
Wie kann ich meine Gefühle besser im Zaum halten? Welche Denkweise, Einstellung wäre da hilfreich?
Ein schönes Wochenende!
Cornichon
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hi,
mir gehts grad haargenau wie dir.
mir gehts grad haargenau wie dir.
Nein, hab ich definitiv nicht. Ich denke mir im Moment, der Chef muss halt erleben, dass es nicht klappen kann. Es muss zum großen Crash kommen. Anders kapiern diese Leute nicht, dass Unmögliches nicht zu schaffen ist. Ich bin inzwischen schon so weit, dass ich nur noch nach einer Methode suche, wie ich mich persönlich absichere, im Fall des unvermeidlichen Crashs. Was allerdings bedeutet, dass ich alles dokumentieren muss, was warum nicht gemacht werden kann - was mich noch mehr Zeit kostet...cornichon hat geschrieben:Habt ihr Anregungen, wie man trotz Ärger und Überlastung im Job professionell und dem Chef gegenüber loyal ist?
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.
Hallo Ratlosigkeit!
Ja, ich habe auch begonnen zu dokumentieren, insbesondere auch deshalb, da ich in einer Branche arbeite, bei der Flüchtigkeitsfehler durch Überlastung ein Sicherheitsrisiko für unbeteiligte Dritte bedeuten können.
Das ist mir zu heiß, das einfach zu ignorieren.
Lässt Du es vom Chef auch unterschreiben oder von einem Zeugen (Arbeitskollegen) oder dokumentierst Du für Dich?
Ich dokumentiere nur für mich, mein Chef reagiert auf Kritik und Anmerkungen hinsichtlich der Arbeitsüberlastung stets genervt. Eine Dokumentation der Zustände würde er als Vertrauensmissbrauch werten, da ich ihn ja schriftlich "anschwärze" = Illoyalität und er müsste es auch noch gegenzeichnen. Ihm ist es lieber, seine Mitarbeiter decken ihn seinen Führungsstil.
Momentan stemmen wir ein komplexes Projekt und der Chef ist als Ansprechpartner gar nicht im Haus, sondern auf Geschäftsreise und bringt wahrscheinlich wieder viele Projekte und Aufgaben mit .
Mit allem kommen wir uns ziemlich allein und im Stich gelassen vor, da er selbst in zu viele Projekte involviert ist und jedem einzelnen wenig Zeit und Aufmerksamkeit widmen kann.
In den Ratgebern und im Internet steht oft, dass man dem Chef bei zuviel Arbeit nicht "die Ohren voll jammern soll", sondern Lösungsansätze präsentieren. Letzteres habe ich immer gemacht, mit dem Resultat, dass ich immer noch mehr Aufgaben aufgebrummt bekomme, da ich ja stets eine Lösung parat habe, wie man es am besten stemmt. Das ist dauerhaft kontraproduktiv für mich und mein Wohlbefinden.
Bei dem jetzigen Projekt könnte es allerdings gut passieren, dass die Sache scheitert und es zum großen Crash kommt. Das ist dann unangenehm für das ganze Team.
Um das Projekt zu retten, müssten meine Kollegen und ich die nächsten Wochen Unmenschliches leisten, d.h. wahrscheinlich jeden Tag 12 h arbeiten, auch am Wochenende, um Dinge ausbügeln/zu vervollständigen, die in der Hektik und ständig neuen Prioritäten ins Hintertreffen gerutscht sind.
Dazu fehlt mir wirklich die Kraft. Ich kann nicht mehr.
Und wenn wir es knapp auf knapp schaffen würden, wäre das für den Chef der Beweis, dass es in seinem Stil grade so weitergehen kann, da die Mitarbeiter ihn stets rausreißen.
Ja, ich habe auch begonnen zu dokumentieren, insbesondere auch deshalb, da ich in einer Branche arbeite, bei der Flüchtigkeitsfehler durch Überlastung ein Sicherheitsrisiko für unbeteiligte Dritte bedeuten können.
Das ist mir zu heiß, das einfach zu ignorieren.
Lässt Du es vom Chef auch unterschreiben oder von einem Zeugen (Arbeitskollegen) oder dokumentierst Du für Dich?
Ich dokumentiere nur für mich, mein Chef reagiert auf Kritik und Anmerkungen hinsichtlich der Arbeitsüberlastung stets genervt. Eine Dokumentation der Zustände würde er als Vertrauensmissbrauch werten, da ich ihn ja schriftlich "anschwärze" = Illoyalität und er müsste es auch noch gegenzeichnen. Ihm ist es lieber, seine Mitarbeiter decken ihn seinen Führungsstil.
Momentan stemmen wir ein komplexes Projekt und der Chef ist als Ansprechpartner gar nicht im Haus, sondern auf Geschäftsreise und bringt wahrscheinlich wieder viele Projekte und Aufgaben mit .
Mit allem kommen wir uns ziemlich allein und im Stich gelassen vor, da er selbst in zu viele Projekte involviert ist und jedem einzelnen wenig Zeit und Aufmerksamkeit widmen kann.
In den Ratgebern und im Internet steht oft, dass man dem Chef bei zuviel Arbeit nicht "die Ohren voll jammern soll", sondern Lösungsansätze präsentieren. Letzteres habe ich immer gemacht, mit dem Resultat, dass ich immer noch mehr Aufgaben aufgebrummt bekomme, da ich ja stets eine Lösung parat habe, wie man es am besten stemmt. Das ist dauerhaft kontraproduktiv für mich und mein Wohlbefinden.
Bei dem jetzigen Projekt könnte es allerdings gut passieren, dass die Sache scheitert und es zum großen Crash kommt. Das ist dann unangenehm für das ganze Team.
Um das Projekt zu retten, müssten meine Kollegen und ich die nächsten Wochen Unmenschliches leisten, d.h. wahrscheinlich jeden Tag 12 h arbeiten, auch am Wochenende, um Dinge ausbügeln/zu vervollständigen, die in der Hektik und ständig neuen Prioritäten ins Hintertreffen gerutscht sind.
Dazu fehlt mir wirklich die Kraft. Ich kann nicht mehr.
Und wenn wir es knapp auf knapp schaffen würden, wäre das für den Chef der Beweis, dass es in seinem Stil grade so weitergehen kann, da die Mitarbeiter ihn stets rausreißen.
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Morgen Cornichon,
ich bin noch am überlegen, wie ich dokumentiere, da schriftliche Dokumentationen bei uns einfach nicht üblich sind, nicht einmal gelesen werden. Und selbst da hätte ich das Problem, dass ich sowieso einen Zeugen brauche. Also werde ich wohl gleich einen Zeugen suchen, aber vermutlich keinen finden, weil kein Mensch Zeit dafür hat. Also noch keine Lösung in Sicht.
Wir stemmen auch gerade ein Mega-Projekt, wir haben 2 Chefs, die parallel arbeiten, sich dadurch boykottieren und eine Menge Unterchefs, die demgemäß einander gegenseitig behindernde Anweisungen geben. Das Chaos ist vorprogrammiert. Ich bin gerade in der akuten Situation, dass ich zwei Anweisungen - die einander ausschließen - von je einem Chef ausführen soll. Beide sind gleich wichtig, und eine ist einfach nicht machbar - ausser man stoppt die andere - was unmöglich ist.
Das mit den Lösungsansätzen - in die Falle bin ich auch getappt. Ich habe immer "Wunder" vollbracht - keiner will verstehen, dass auch ich Grenzen habe. Bisher hatte ich auch immer die Möglichkeit zu Argumentieren, die ist mir jetzt genommen, weil die Entscheidungen schon getroffen sind, und zwar willkürlich ohne Rücksicht auf Umstände und Ressourcen.
Mein Trost ist, dass sich unhaltbare Situationen per definition nicht halten lassen. Es wird crashen. Erst wenn das passiert ist, wird man sich vernünftig zusammensetzen und weiterarbeiten können.
ich bin noch am überlegen, wie ich dokumentiere, da schriftliche Dokumentationen bei uns einfach nicht üblich sind, nicht einmal gelesen werden. Und selbst da hätte ich das Problem, dass ich sowieso einen Zeugen brauche. Also werde ich wohl gleich einen Zeugen suchen, aber vermutlich keinen finden, weil kein Mensch Zeit dafür hat. Also noch keine Lösung in Sicht.
Wir stemmen auch gerade ein Mega-Projekt, wir haben 2 Chefs, die parallel arbeiten, sich dadurch boykottieren und eine Menge Unterchefs, die demgemäß einander gegenseitig behindernde Anweisungen geben. Das Chaos ist vorprogrammiert. Ich bin gerade in der akuten Situation, dass ich zwei Anweisungen - die einander ausschließen - von je einem Chef ausführen soll. Beide sind gleich wichtig, und eine ist einfach nicht machbar - ausser man stoppt die andere - was unmöglich ist.
Das mit den Lösungsansätzen - in die Falle bin ich auch getappt. Ich habe immer "Wunder" vollbracht - keiner will verstehen, dass auch ich Grenzen habe. Bisher hatte ich auch immer die Möglichkeit zu Argumentieren, die ist mir jetzt genommen, weil die Entscheidungen schon getroffen sind, und zwar willkürlich ohne Rücksicht auf Umstände und Ressourcen.
Mein Trost ist, dass sich unhaltbare Situationen per definition nicht halten lassen. Es wird crashen. Erst wenn das passiert ist, wird man sich vernünftig zusammensetzen und weiterarbeiten können.
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.
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Hallo cornichon!
Willkommen im PT Forum!
Was mir direkt auffällt, dass es keine Teambesprechungen MIT Chef zu geben scheint bei euch. Das ist aber ganz wichtig! Habt ihr denn keinen Ansprechpartner in Vertretung?
Viele Grüße!
candle
Willkommen im PT Forum!
Was mir direkt auffällt, dass es keine Teambesprechungen MIT Chef zu geben scheint bei euch. Das ist aber ganz wichtig! Habt ihr denn keinen Ansprechpartner in Vertretung?
Viele Grüße!
candle
Now I know how the bunny runs!
Hallo candle!
Es gibt Teambesprechungen bei uns, sowohl mit Chef als auch ohne.
Die Teambesprechungen mit Chef sind dazu da, dass er neue Aufgaben verteilt und sich nach dem Ist-Stand der bisherigen Aufgaben erkundigt.
Dann ist er immer ganz erstaunt und enttäuscht, wenn noch so wenig komplett erledigt worden ist oder es Verzögerungen/Probleme gibt. Seine Erwartungshaltung ist da sehr hoch.
Diskussionen über Arbeitsüberlastung verkneife ich mir inzwischen bei den Teambesprechungen mit Chef, da da ich die einzige bin, die die Probleme der Arbeitsverdichtung offen anspricht. Meine anderen Kollegen trauen sich aufgrund befristeter Verträge oder Probezeit nicht, ihre Meinung kundzutun. Die erfahre ich dann halt hinterher in den kollegialen Frustgesprächen untereinander. Kann ich auch verstehen, würde da vielleicht nicht anders handeln.
Meine Bedenken und Hinweise werden vom Chef auch negativ wahrgenommen, für ihn bin ich ein nerviger Bedenkenträger, der sein Zeitmanagement einfach noch mehr optimieren muss. Auf die Idee, dass das Arbeitspensum auch mit dem besten Zeitmanagement unrealistisch ist, kommt er nicht.
Im Falle einer Kündigung wegen neuer Stelle möchte ich nicht, dass das irgendwie ins Arbeitszeugnis mit einfließt. Von den Rahmenbedingungen, die dazu geführt haben, weiß ein neuer Arbeitgeber ja nicht.
Die Teambesprechungen ohne Chef sind nötig, um mich mit meinen Kollegen bei der Erfüllung der Aufgaben abzusprechen und Kollegen mit wenig Berufserfahrung anzuleiten und zu betreuen. Ich bin für sie der Hauptansprechpartner. Ich bekomme dadurch auch die Stimmung untereinander mit und es ist anstrengend, sich selbst zu motivieren und auch die unerfahreneren neuen Kollegen da nicht im Stich zu lassen, die natürlich Rat, Tipps, Lob und Anerkennung benötigen. Wir verstehen uns gut untereinander und ich bin froh, dass ich sie habe.
Der Chef hat auch keinen Vertreter, d.h. wenn er nicht da ist, müssen wir gucken, wie wir das Pensum stemmen und Entscheidungen alleine treffen nach bestem Wissen und Gewissen.
Es ist jetzt schon zum dritten Mal passiert, dass er in einer wichtigen End-Phase eines Projektes nicht vor Ort bei seinem Team war, sondern entweder 3 Wochen in Urlaub oder private Termine hatte, die man auch hätte verschieben können.
Durch diese Umstände habe ich wirklich schwierigkeiten, in Stresssituationen nicht emotional hochzugehen, und souverän und dem Chef gegenüber loyal nach außen hin zu tun.
Es gibt Teambesprechungen bei uns, sowohl mit Chef als auch ohne.
Die Teambesprechungen mit Chef sind dazu da, dass er neue Aufgaben verteilt und sich nach dem Ist-Stand der bisherigen Aufgaben erkundigt.
Dann ist er immer ganz erstaunt und enttäuscht, wenn noch so wenig komplett erledigt worden ist oder es Verzögerungen/Probleme gibt. Seine Erwartungshaltung ist da sehr hoch.
Diskussionen über Arbeitsüberlastung verkneife ich mir inzwischen bei den Teambesprechungen mit Chef, da da ich die einzige bin, die die Probleme der Arbeitsverdichtung offen anspricht. Meine anderen Kollegen trauen sich aufgrund befristeter Verträge oder Probezeit nicht, ihre Meinung kundzutun. Die erfahre ich dann halt hinterher in den kollegialen Frustgesprächen untereinander. Kann ich auch verstehen, würde da vielleicht nicht anders handeln.
Meine Bedenken und Hinweise werden vom Chef auch negativ wahrgenommen, für ihn bin ich ein nerviger Bedenkenträger, der sein Zeitmanagement einfach noch mehr optimieren muss. Auf die Idee, dass das Arbeitspensum auch mit dem besten Zeitmanagement unrealistisch ist, kommt er nicht.
Im Falle einer Kündigung wegen neuer Stelle möchte ich nicht, dass das irgendwie ins Arbeitszeugnis mit einfließt. Von den Rahmenbedingungen, die dazu geführt haben, weiß ein neuer Arbeitgeber ja nicht.
Die Teambesprechungen ohne Chef sind nötig, um mich mit meinen Kollegen bei der Erfüllung der Aufgaben abzusprechen und Kollegen mit wenig Berufserfahrung anzuleiten und zu betreuen. Ich bin für sie der Hauptansprechpartner. Ich bekomme dadurch auch die Stimmung untereinander mit und es ist anstrengend, sich selbst zu motivieren und auch die unerfahreneren neuen Kollegen da nicht im Stich zu lassen, die natürlich Rat, Tipps, Lob und Anerkennung benötigen. Wir verstehen uns gut untereinander und ich bin froh, dass ich sie habe.
Der Chef hat auch keinen Vertreter, d.h. wenn er nicht da ist, müssen wir gucken, wie wir das Pensum stemmen und Entscheidungen alleine treffen nach bestem Wissen und Gewissen.
Es ist jetzt schon zum dritten Mal passiert, dass er in einer wichtigen End-Phase eines Projektes nicht vor Ort bei seinem Team war, sondern entweder 3 Wochen in Urlaub oder private Termine hatte, die man auch hätte verschieben können.
Durch diese Umstände habe ich wirklich schwierigkeiten, in Stresssituationen nicht emotional hochzugehen, und souverän und dem Chef gegenüber loyal nach außen hin zu tun.
Hallo!
Also wenn du gar keine Wahl hast, dann bleibt ja nur, dass du dich allein um dich kümmerst. Ich weiß nicht wie du das durchsetzen kannst? Pünktlich Feierabend?
Ich kenne diese Problematiken leider auch sehr gut von früher, da hilft nur noch sich selbst zu helfen. Die Frage ist nur, ob du dich auch traust deine "Rechte" für dich selbst und allein durchzusetzen. Wie sieht es denn aus mit den Überstunden? Werden die bezahlt oder bekommst du Freizeitausgleich?
Viele Grüße!
candle
Also wenn du gar keine Wahl hast, dann bleibt ja nur, dass du dich allein um dich kümmerst. Ich weiß nicht wie du das durchsetzen kannst? Pünktlich Feierabend?
Ich kenne diese Problematiken leider auch sehr gut von früher, da hilft nur noch sich selbst zu helfen. Die Frage ist nur, ob du dich auch traust deine "Rechte" für dich selbst und allein durchzusetzen. Wie sieht es denn aus mit den Überstunden? Werden die bezahlt oder bekommst du Freizeitausgleich?
Viele Grüße!
candle
Now I know how the bunny runs!
Hallo Cornichon!
Frage: geht's in deinem Job um Leben und Tod? Falls nein, rate ich dir zu einer "realistischeren" Einschätzung deiner Tätigkeit
Der Chef ist während einer wichtigen Endphase auf Urlaub? DANN KANN ES NICHT SO WICHTIG GEWESEN SEIN! Zumindest nahm er es nicht so wichtig - warum dann du?
Ohne dir zu Nahe treten zu wollen, aber vielleicht passt der Job einfach nicht zu dir, wenn er dich so - im wahrsten Sinne des Wortes - aufreibt?!
Eventuell würde jemand anders an deiner Stelle wesentlich ruhiger und souveräner mit den gestellten Anforderungen umgehen - und diese Souveränität aufs gesamte Team übertragen?! Du scheinst in dem Betrieb ja eine/die treibende Kraft zu sein. Dementsprechend groß ist dann natürlich auch dein Einfluss auf die anderen Kollegen mit den befristeten Verträgen und der mangelnden Berufserfahrung?!
Frage: geht's in deinem Job um Leben und Tod? Falls nein, rate ich dir zu einer "realistischeren" Einschätzung deiner Tätigkeit
Der Chef ist während einer wichtigen Endphase auf Urlaub? DANN KANN ES NICHT SO WICHTIG GEWESEN SEIN! Zumindest nahm er es nicht so wichtig - warum dann du?
Ohne dir zu Nahe treten zu wollen, aber vielleicht passt der Job einfach nicht zu dir, wenn er dich so - im wahrsten Sinne des Wortes - aufreibt?!
Eventuell würde jemand anders an deiner Stelle wesentlich ruhiger und souveräner mit den gestellten Anforderungen umgehen - und diese Souveränität aufs gesamte Team übertragen?! Du scheinst in dem Betrieb ja eine/die treibende Kraft zu sein. Dementsprechend groß ist dann natürlich auch dein Einfluss auf die anderen Kollegen mit den befristeten Verträgen und der mangelnden Berufserfahrung?!
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Es geht um Lebensqualität und manchmal sogar um die Existenz.Sunny75 hat geschrieben:Frage: geht's in deinem Job um Leben und Tod? Falls nein, rate ich dir zu einer "realistischeren" Einschätzung deiner Tätigkeit
Weil er weisungsbefugt ist, delegieren darf und erwartet, dass man seinen Weisungen folge leistet. Hab ich mir nicht ausgedacht, steht so in den Arbeitsverträgen, ist also im worst case juristisch relevant.Sunny75 hat geschrieben:Der Chef ist während einer wichtigen Endphase auf Urlaub? DANN KANN ES NICHT SO WICHTIG GEWESEN SEIN! Zumindest nahm er es nicht so wichtig - warum dann du?
Zum Rest sag ich erst mal nix, da soll sich die threaderöffnerin angemessen äussern.
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.
Guten Abend zusammen,
vielen Dank erstmal für die gesamten Beiträge bisher! Sie haben mich zum Nachdenken angeregt und ich bin mir bewusst, dass ich etwas ändern muss, wahrscheinlich beides: meine Einstellung und den Job.
@sunny75:
Es kann in meinem Job um Leben und Tod gehen, nicht bei mir selbst, aber bei unbeteiligten Dritten, deren Sicherheit gefährdet wird. Mehr möchte ich aus Gründen der Anonymität nicht preisgeben.
Insbesondere für meinen Chef sind die besagten Projekte wichtig, dass macht er uns ja mit entsprechendem Zeitdruck und dem dabei zu absolvierenden Aufgabenpensum klar, deshalb wundere ich mich wirklich, dass er sich zum Dritten Mal in Folge in einer relevanten Phase ausklinkt und lieber Order aus der Ferne gibt, anstatt VOR ORT BEIM Team zu sein.
Das ist so, als müsste sich die Fußballnationalmannschaft OHNE Trainer und Coach auf ein wichtiges Spiel vorbereiten, obwohl der Trainer ständig betont, wie wichtig der Sieg wäre und dass er Tore sehen will.
Anweisungen werden dann mal ab und zu per Lautsprecher auf den Trainingsplatz oder in die Umkleidekabine übertragen.
Unter einer Führungskraft stelle ich mir etwas anderes vor.
Sunny75, Du trittst mir mit der Frage nicht zu nahe, ob es der richtige Job für mich ist. Diese Frage habe ich mir auch schon gestellt.
Ich muss sie in letzter Zeit öfter mit Nein als mit Ja beantworten. Daher sondiere ich meine nächsten beruflichen Entwicklungsschritte, neben einem Jobwechsel denke ich auch unabhängig davon über eine berufliche Weiterbildung nach, um mir die Fähigkeiten anzueignen, die mir fehlen und die mitunter auch das Gefühl der Überforderung auslösten.
Vielleicht auch ganz andere Qualifikationen, da mir die aktuelle Arbeitssituation die Lust auf dieses Sachgebiet verleidet hat und mir ein anderes Arbeitsumfeld in der gleichen Branche gut tun würde. Der Branche selbst möchte ich schon treu bleiben, da sie meinen Interessen entspricht.
Sobald sich da was ergibt, werde ich kündigen und meinen Platz freimachen für jemand, der hoffentlich souveräner agiert.
Ich werde mir Deine Worte zu Herzen nehmen und versuchen, bis dahin meine negativen Schwingungen nicht auf die anderen Kollegen zu übertragen. Ich fühle mich da selbst zu hilflos und zu überfordert, um andere Mitarbeiter da souverän und ruhig um die Klippen zu schiffen, die unser Chef uns in den Weg legt.
Es ist gut möglich, dass ich mich durch die chronische Überlastung da habe gehen lassen.
Einen schönen morgigen Sonntag
Cornichon
vielen Dank erstmal für die gesamten Beiträge bisher! Sie haben mich zum Nachdenken angeregt und ich bin mir bewusst, dass ich etwas ändern muss, wahrscheinlich beides: meine Einstellung und den Job.
@sunny75:
Es kann in meinem Job um Leben und Tod gehen, nicht bei mir selbst, aber bei unbeteiligten Dritten, deren Sicherheit gefährdet wird. Mehr möchte ich aus Gründen der Anonymität nicht preisgeben.
Insbesondere für meinen Chef sind die besagten Projekte wichtig, dass macht er uns ja mit entsprechendem Zeitdruck und dem dabei zu absolvierenden Aufgabenpensum klar, deshalb wundere ich mich wirklich, dass er sich zum Dritten Mal in Folge in einer relevanten Phase ausklinkt und lieber Order aus der Ferne gibt, anstatt VOR ORT BEIM Team zu sein.
Das ist so, als müsste sich die Fußballnationalmannschaft OHNE Trainer und Coach auf ein wichtiges Spiel vorbereiten, obwohl der Trainer ständig betont, wie wichtig der Sieg wäre und dass er Tore sehen will.
Anweisungen werden dann mal ab und zu per Lautsprecher auf den Trainingsplatz oder in die Umkleidekabine übertragen.
Unter einer Führungskraft stelle ich mir etwas anderes vor.
Sunny75, Du trittst mir mit der Frage nicht zu nahe, ob es der richtige Job für mich ist. Diese Frage habe ich mir auch schon gestellt.
Ich muss sie in letzter Zeit öfter mit Nein als mit Ja beantworten. Daher sondiere ich meine nächsten beruflichen Entwicklungsschritte, neben einem Jobwechsel denke ich auch unabhängig davon über eine berufliche Weiterbildung nach, um mir die Fähigkeiten anzueignen, die mir fehlen und die mitunter auch das Gefühl der Überforderung auslösten.
Vielleicht auch ganz andere Qualifikationen, da mir die aktuelle Arbeitssituation die Lust auf dieses Sachgebiet verleidet hat und mir ein anderes Arbeitsumfeld in der gleichen Branche gut tun würde. Der Branche selbst möchte ich schon treu bleiben, da sie meinen Interessen entspricht.
Sobald sich da was ergibt, werde ich kündigen und meinen Platz freimachen für jemand, der hoffentlich souveräner agiert.
Ich werde mir Deine Worte zu Herzen nehmen und versuchen, bis dahin meine negativen Schwingungen nicht auf die anderen Kollegen zu übertragen. Ich fühle mich da selbst zu hilflos und zu überfordert, um andere Mitarbeiter da souverän und ruhig um die Klippen zu schiffen, die unser Chef uns in den Weg legt.
Es ist gut möglich, dass ich mich durch die chronische Überlastung da habe gehen lassen.
Einen schönen morgigen Sonntag
Cornichon
Guten Morgen,
worüber ich noch gestern abend nachgedacht habe: Ich habe meine Souveränität und Sicherheit im Auftreten durch die ständige Überlastung und den chaotischen Führungsstil des Chefs verloren.
Wir arbeiten in ständiger Eile, Zeitdruck und es gibt keine Erholungsphasen zwischendurch, in denen man mal ganz routiniert und ruhig arbeitet, sondern immer Zack Zack, höher schneller weiter.
Dann sehr häufig Troubleshooting, weil man Fehler in der ganzen Hetze und Überlastung gemacht hat. Wir bekommen vom Chef kaum Zeit zugesprochen, Arbeitsschritte in Ruhe durchzuplanen.
Viele Aufgaben haben wir mit Hängen und Würgen gemeistert und nicht so ganz optimal, weil uns die Fachkenntnisse gefehlt haben. Es werden aber auch keine weiteren Mitarbeiter mit entsprechendem Hintergrund eingestellt. Ich würde mir auch wünschen, es gäbe da noch eine "Zwischenperson" zwischen Chef und uns, die die Dinge koordiniert und die auch aufgrund ihres Könnens mehr Einfluss auf den Chef hätte.
Das alles macht sehr unzufrieden und demotiviert, so zu arbeiten ist erschöpfend und macht mich innerlich sehr wütend.
Ich arbeite schon einige Jahre, davor bei einem anderen Arbeitgeber. Da gab es auch StressPHASEN und zeitweilig hohes Arbeitsaufkommen, aber dann gab es auch ruhige Zeiten, in denen man Sachen, die liegengeblieben sind, aufarbeiten konnte. Ich war da sehr souverän und fühlte mich überhaupt nicht überfordert.
Hier ist Überlastung und Stress der Normalzustand. Da leidet irgendwann die Souveränität.
Ich bin jemand, der es dann auch irgendwann nicht mehr überspielen kann.
@Ratlosigkeit:
Zwischen zwei Chefs zu arbeiten, deren Arbeitsanweisungen sich total widersprechen, stelle ich mir auch unmöglich vor. Wissen die beiden denn von ihren gegensätzlichen Zielen?
Liebe Grüße
Cornichon
worüber ich noch gestern abend nachgedacht habe: Ich habe meine Souveränität und Sicherheit im Auftreten durch die ständige Überlastung und den chaotischen Führungsstil des Chefs verloren.
Wir arbeiten in ständiger Eile, Zeitdruck und es gibt keine Erholungsphasen zwischendurch, in denen man mal ganz routiniert und ruhig arbeitet, sondern immer Zack Zack, höher schneller weiter.
Dann sehr häufig Troubleshooting, weil man Fehler in der ganzen Hetze und Überlastung gemacht hat. Wir bekommen vom Chef kaum Zeit zugesprochen, Arbeitsschritte in Ruhe durchzuplanen.
Viele Aufgaben haben wir mit Hängen und Würgen gemeistert und nicht so ganz optimal, weil uns die Fachkenntnisse gefehlt haben. Es werden aber auch keine weiteren Mitarbeiter mit entsprechendem Hintergrund eingestellt. Ich würde mir auch wünschen, es gäbe da noch eine "Zwischenperson" zwischen Chef und uns, die die Dinge koordiniert und die auch aufgrund ihres Könnens mehr Einfluss auf den Chef hätte.
Das alles macht sehr unzufrieden und demotiviert, so zu arbeiten ist erschöpfend und macht mich innerlich sehr wütend.
Ich arbeite schon einige Jahre, davor bei einem anderen Arbeitgeber. Da gab es auch StressPHASEN und zeitweilig hohes Arbeitsaufkommen, aber dann gab es auch ruhige Zeiten, in denen man Sachen, die liegengeblieben sind, aufarbeiten konnte. Ich war da sehr souverän und fühlte mich überhaupt nicht überfordert.
Hier ist Überlastung und Stress der Normalzustand. Da leidet irgendwann die Souveränität.
Ich bin jemand, der es dann auch irgendwann nicht mehr überspielen kann.
@Ratlosigkeit:
Zwischen zwei Chefs zu arbeiten, deren Arbeitsanweisungen sich total widersprechen, stelle ich mir auch unmöglich vor. Wissen die beiden denn von ihren gegensätzlichen Zielen?
Liebe Grüße
Cornichon
Zuletzt geändert von cornichon am So., 10.03.2013, 08:33, insgesamt 1-mal geändert.
Hallo Cornichon!
Angenommen dein Chef würde noch jemanden einstellen - würdest du dich dann den gestellten Anforderungen gewachsen fühlen? Oder wäre das auch nur wieder eine Lösung "am Problem vorbei", weil du prinzipiell mit der Art deines Vorgesetzten nicht (mehr) klar kommst?
Angenommen dein Chef würde noch jemanden einstellen - würdest du dich dann den gestellten Anforderungen gewachsen fühlen? Oder wäre das auch nur wieder eine Lösung "am Problem vorbei", weil du prinzipiell mit der Art deines Vorgesetzten nicht (mehr) klar kommst?
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- Beiträge: 1294
Morgen cornichon,
ich weiß nicht, ob ich deine zuletzt geäusserte Haltung bewundern soll oder nicht. Ich selbst würde niemals die Fehler, die das "System" macht, meiner eigenen "Schwäche" zuschreiben und einfach aufgeben. Ich weiß, dass ich unter vernünftigen Bedingungen gute Arbeit leiste, und wenn ich versage, liegt es nicht an mir, sondern an den unvernünftigen Umständen. Ich könnte nicht einfach sagen: OK, es liegt an mir, wenns nicht klappt. Weil es eben nicht an mir liegt. Wie kann man sich - wenn man unter dieser Prämisse einen Job verlassen hat - für einen neuen bewerben, mit der Aussage im Hinterkopf, ich habe meinen letzten Job nicht gepackt?
Umgekehrt verstehe ich aber, dass man lieber geht und es gut sein lässt, unter welchen Bedingungen auch immer, wenn das eigene Wohl massiv gefährdet ist. Im Moment kommt mir dieser Gdeanke sehr wohl auch.
Bei uns ist es so, das jeder Chef sein eigenes Projekt hat, die einander widersprechen, sie sich aber aus einem gemeinsamen Mitarbeiterpool bedienen müssen. Beide Projekte sind gleich wichtig, arbeitsintensiv und behindern sich gegenseitig. Im Grunde wird es auf einen crash zwischen den Chefs hinauslaufen - aber ich sehe konkret nicht, wie das gehen soll. Noch dazu haben wir kaum zeitlichen Spielraum - das eine Projekt muss bis November stehen, das andere bis Ende des Jahres. Also es muss bald crashen, sonst klappt keines von beiden.
ich weiß nicht, ob ich deine zuletzt geäusserte Haltung bewundern soll oder nicht. Ich selbst würde niemals die Fehler, die das "System" macht, meiner eigenen "Schwäche" zuschreiben und einfach aufgeben. Ich weiß, dass ich unter vernünftigen Bedingungen gute Arbeit leiste, und wenn ich versage, liegt es nicht an mir, sondern an den unvernünftigen Umständen. Ich könnte nicht einfach sagen: OK, es liegt an mir, wenns nicht klappt. Weil es eben nicht an mir liegt. Wie kann man sich - wenn man unter dieser Prämisse einen Job verlassen hat - für einen neuen bewerben, mit der Aussage im Hinterkopf, ich habe meinen letzten Job nicht gepackt?
Umgekehrt verstehe ich aber, dass man lieber geht und es gut sein lässt, unter welchen Bedingungen auch immer, wenn das eigene Wohl massiv gefährdet ist. Im Moment kommt mir dieser Gdeanke sehr wohl auch.
Bei uns ist es so, das jeder Chef sein eigenes Projekt hat, die einander widersprechen, sie sich aber aus einem gemeinsamen Mitarbeiterpool bedienen müssen. Beide Projekte sind gleich wichtig, arbeitsintensiv und behindern sich gegenseitig. Im Grunde wird es auf einen crash zwischen den Chefs hinauslaufen - aber ich sehe konkret nicht, wie das gehen soll. Noch dazu haben wir kaum zeitlichen Spielraum - das eine Projekt muss bis November stehen, das andere bis Ende des Jahres. Also es muss bald crashen, sonst klappt keines von beiden.
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.
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- Forums-Gruftie
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- Beiträge: 604
Cornichon,
in meinen Augen versuchst du die Quadratur des Kreises.
Das sind Situationen, in denen es nur Verlierer gibt - egal was all die schönen Ratgeber theoretisch empfehlen - auch die Chefs gewinnen nicht auf diese Art und Weise, jedenfalls nicht auf Dauer. Das ist Ausbeutung; Raubbau mit den eigenen Kräften, den man sich zumuten lassen muss (?)
Ich habs jahrelang so ausgehalten und dabei mein berufliches Selbstbewusstsein weitgehend eingebüßt, denn die Chefs haben es hervorragend verstanden, MIR den Eindruck von Überforderung sprich den schwarzen Peter zuzuschieben.
Natürlich war es nicht zu viel Arbeit, nicht mit zu vielen Störungen verbunden, die daraus resultierenden Fehler nur das Zeichen dafür, dass ich es eben nicht packte
Ich kann nur empfehlen, diese Situation möglichst schnell hinter dir zu lassen.
in meinen Augen versuchst du die Quadratur des Kreises.
Das sind Situationen, in denen es nur Verlierer gibt - egal was all die schönen Ratgeber theoretisch empfehlen - auch die Chefs gewinnen nicht auf diese Art und Weise, jedenfalls nicht auf Dauer. Das ist Ausbeutung; Raubbau mit den eigenen Kräften, den man sich zumuten lassen muss (?)
Ich habs jahrelang so ausgehalten und dabei mein berufliches Selbstbewusstsein weitgehend eingebüßt, denn die Chefs haben es hervorragend verstanden, MIR den Eindruck von Überforderung sprich den schwarzen Peter zuzuschieben.
Natürlich war es nicht zu viel Arbeit, nicht mit zu vielen Störungen verbunden, die daraus resultierenden Fehler nur das Zeichen dafür, dass ich es eben nicht packte
Ich kann nur empfehlen, diese Situation möglichst schnell hinter dir zu lassen.
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- [nicht mehr wegzudenken]
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Ja, es ist die Quadratur des Kreises. Und ja, mankriegt den Schwarzen Peter der Unfähigkeit zugeschoben.
Vernunft scheint es gar nicht mehr zu geben.
Vernunft scheint es gar nicht mehr zu geben.
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.
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