Betriebsarzt - was erwartet mich?

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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Mary-Lou
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Betriebsarzt - was erwartet mich?

Beitrag Do., 16.02.2012, 18:05

Hallo,

ich habe mich für eine Art Nebenjob beworben und eine Zusage bekommen. Nun muss ich vor Beginn zum Betriebsarzt.

Was erwartet mich dort? Welche Untersuchungen werden gemacht?

Ich habe insofern Angst vor diesem Termin, als dass ich ADs nehme, in Therapie bin und er an meinem Arm sehen könnte, dass ich mich ritze. Sind das Ausschlusskriterien?

Was muss ich alles beantworten?

Am meisten habe ich Angst wegen dem Ritzen
Frühling: „Eine echte Auferstehung, ein Stück Unsterblichkeit.” (Henry David Thoreau)

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Mary-Lou
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Beitrag Do., 16.02.2012, 18:11

Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass es sich um einen Job handelt, bei dem ich mit Tieren in Kontakt bin, auch einigen kranken. Allerdings nie kurzärmelig, aufgrund der Berufskleidung.
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Dakota
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Beitrag Fr., 17.02.2012, 06:05

Hallo Mary-Lou,

Ich denke nicht, dass Du deine Arme zeigen musst. Normalerweise (aus eigener Erfahrung) beeinhaltet eine solche Untersuchung eine normale Anamnese per Fragebogen (also Krankheiten, Allergien, Medikamente, etc) und eine Überprüfung des Impfstatus (ich denke mal gerade bei der Arbeit mit Tieren wichtig).
Leute die im Büro arbeiten oder viel vor dem Computer sitzen bekommen in der Regel einen Sehtest.
Ich arbeite im medizinischen Bereich, da wurde mein Blut untersucht (ob Du das auch musst kann ich Dir nicht sagen). Blutdruck, Puls und Lunge abhorchen.
Das war's eigentlich schon. Du bist nicht verpflichtet deine psych.Probleme auf den Tisch zu legen. Ausserdem hat auch ein Betriebsarzt Schweigepflicht !

Hoffe ich konnte Dir ein wenig helfen.

Gruss !

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Mary-Lou
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Beitrag Fr., 17.02.2012, 15:19

Hallo Dakota,

sobald es ans Blutabnehmen oder Blutdruckmessen geht, würde er es wohl sehen.

Meine Befürchtungen gingen nicht in die Richtung Schweigepflicht sondern vielmehr in Richtung einer Untauglichkeit z.b. aufgrund eines erhöhten Infektionsrisikos.

Letztlich bleibt mir nur das abwarten Zum Blut nehmen könnte ich auch meinen anderen Arm frei machen, beim Blutdruck messen weiß ich gar nicht, ob das beim Menschen an beiden Oberarmen geht?
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Engel22
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Beitrag Fr., 17.02.2012, 22:03

hallo mary - lou
ja es ist völlig egal an welchem arm der Blutdruck gemessen wird. antidepressiva sind NICHT im blut nachweisbar!
das hatte ich meine ärztin nämlich auch gefragt wg Betriebsarzt, genau wie es dakota beschrieben hat geht es da nur um überprüfung des Impfstatus und man wird eigtl. auch nicht danach gefragt wg psyschichen problemen.... nicht bei einer normalen betriebsärztl. untersuchung. ich arbeite mit menschen und selbst da worde nicht speziel danach gefragt... also mach dir keine gedanken... das ist halb so wild. und mit den ads auch nicht, das weiß bei meiner arbeit keiner, hat auch keiner danach gefragt... es ist als wenn du hormone nehmen musst wenn du eine störung der schilddrüse hast, nur das hier halt der hormonhaushalt im gehirn geregelt wird durch die ads.

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~confianza~
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Beitrag Fr., 17.02.2012, 22:44

Liebe Mary-Lou,

ich hatte auch sehr viel Angst vor der betriebsärztlichen Untersuchung, als ich meinen jetzigen Job bekam (Gesundheitswesen). Dabei hat mir die Ärztin auch gesagt, dass sie Schweigepflicht hat und dass eventuelle körperliche oder psychische Probleme NICHT dazu führen würden, dass ich den Job verlieren würde, sondern, dass es nur eventuelle Konsequenzen haben könnte. Als Beispiel nannte sie, dass ich bei Bildschirmarbeit evtl. häufigere Pausen machen müsse, nur eine geringere Stundenanzahl im Stück davor verbringen dürfte oder solche Dinge.
Das hatte mit mir persönlich nicht viel zu tun, sie wollte mir damit nur die Banalität der Auswirkungen verdeutlichen.
Ich habe bei der Einstellungsuntersuchung einen HIV-Test abgelehnt, obwohl der vorgesehen war, weil mir der Stress zuviel war mit neuem Job und gleichzeitig auf das Ergebnis warten.
Aber auch das war okay!
Sie hat mich nur aufgeklärt, dass ich mich selbst damit nur absichern würde, falls ich mal von einem Patienten angesteckt würde, könnte ich belegen, dass ich vorher "negativ" war. Und sie sagte auch, falls ich "positiv" wäre, würde das nicht dazu führen, dass ich den Job nun wieder los wäre!
Es war meine Entscheidung und hatte bzgl. der Jobeinstellung null Konsequenzen.

Ich denke nicht, dass Du befürchten musst, den Job wegen des Ritzens doch noch verlieren zu können.
Warum denn? Du hast doch schon eine Zusage bekommen! Und zwar genau so, wie Du bist und Dich gezeigt hast!
Du hast überzeugt!
Warum sollte der Blick auf Deine Arme das verändern?
Der Betriebsarzt ist nicht Dein Feind.
Vielleicht guckt er mit Dir gemeinsam und berät Dich, wie Du Dich besser schützen kannst, damit Du Dir von den Tieren keine Infektionen einfängst, weil Du Wunden an den Armen hast.
Du musst doch nicht sagen, dass Du ADs nimmst. Und wenn - was wäre denn so schlimm daran?
Ist das ein Verbrechen? Oder hieße das, dass Du nicht mehr arbeitsfähig wärst?
Quatsch! Und das wird der Arzt auch wissen!

Kein Grund zur Sorge, denke ich!
Freu Dich über die Zusage! Herzlichen Glückwunsch!

LG
confianza
Wahrlich, keiner ist weise, der nicht das Dunkel kennt. Hermann Hesse


Silent*
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Beitrag Fr., 17.02.2012, 23:06

Hallo Mary-Lou

Vor einem Jahr stand mir auch so ein Terin bevor und ich drückte mich aufgrund Befürchtungen - wie bei dir mit dem Selbstverletzenden Verhalten. Meine Arme zeigen lange Narben auf, hatte tierisch Bammel, das ich als nicht arbeitstauglich eingestuft werde oder ungeeignet (arbeite mit Menschen).

Es wurde Blut abgenommen (ingesamt 2 Mal zu verschiedenen Terminen), Impfstatus aufgefrischt und eine kleine körperliche Untersuchung. Auch nach der Haut hat der Arzt geschaut ... wegen der Desinfekionsittel und der Chemikalien, wo man in Berührung mit kommt.

Hatte mir damals schon zurecht gelegt, was ich sagen könnte, wenn er fragt und ich häte dann gesagt was ist. Das ich ein solches Symptom habe und deswegen aber auch in Therapie bin, damit dieses Verhalten in ferner Zukunft keine Option mehr für mich ist.

Mittlerweile weiß meine Chefin (aufgrund anderer Umstände, Problem was da bestand und sich auf meine Arbeit auswirkte) auch, das ich in Therapie bin und es passierte auch da gar nichts. Auch wenn meine Kollegen wissen, wie Arme und Beine aussehen, ich mich über mein Gewicht ärgere ... ich wurde so aufgenommen da. Sie kannten mich ja auch gar nicht anders ... was mir gefällt, ich werde dort so normal wie alle andere anderen auch behandelt, was mir wichtig ist ^^

Also, hab da nicht so viel Angst.
Es ist halb so schlimm ...
aber wie geschrieben, mir erging es zuvor ähnlich

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Mary-Lou
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Beitrag Sa., 18.02.2012, 12:31

Hallo Engel, confianza und Silent Hill,

danke für Eure Antworten! Das tat ganz gut von euer Erfahrungen zu lesen und hat mich nun auch etwas beruhigt.
Engel22 hat geschrieben:es ist völlig egal an welchem arm der Blutdruck gemessen wird
Das macht mir doch Hoffnung. Vielleicht fällt es dann gar nicht auf.
~confianza~ hat geschrieben:Der Betriebsarzt ist nicht Dein Feind.
Vielleicht guckt er mit Dir gemeinsam und berät Dich, wie Du Dich besser schützen kannst, damit Du Dir von den Tieren keine Infektionen einfängst, weil Du Wunden an den Armen hast.
Das beruhigt mich sehr. Auch die Aussage mit den Konsequenzen. Im Sommer gibt es ja dennoch langärmelige Berufskleidung.
Silent Hill hat geschrieben:Hatte mir damals schon zurecht gelegt, was ich sagen könnte, wenn er fragt und ich häte dann gesagt was ist. Das ich ein solches Symptom habe und deswegen aber auch in Therapie bin, damit dieses Verhalten in ferner Zukunft keine Option mehr für mich ist.
Klingt wirklich sehr gut und ist ein Argument. Ich finde es auch toll, dass sie dich dort so nehmen, wie du bist!


Eure Beiträge haben mich tatsächlich wieder etwas entspannter werden lassen. Letztendlich bleibt mir eh nichts anderes übrig als abwarten und schauen, was passiert. Aber ich werde jedenfalls nicht mehr ganz so nervös dort erscheinen.

Danke!
Frühling: „Eine echte Auferstehung, ein Stück Unsterblichkeit.” (Henry David Thoreau)

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Dakota
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Beitrag Sa., 18.02.2012, 15:26

Hallo Mary-Lou,

was mir noch einfällt (ich habe auch einen stark vernarbten Arm) ist dass ich vor dem Betriebsarzt zu meinem Hausarzt gegangen bin, der mich schon Jahre kennt (inkl. Probleme). Von ihm habe ich mich abhorchen lassen, Blutdruck und Puls, etc. checken lassen. Dann habe ich mir eine schriftliche Bescheinigung über die Untersuchung geben lassen, dass ich gesund bin.
Damit bin ich dann zum Betriebsarzt und habe ihm das vorgelegt, somit musste ich nur noch einen Fragebogen beantworten, Blut abnehmen (habe meinen "gesunden" Arm hingehalten und einen Sehtest gemacht...ganz easy).

Übrigens weiss man bei mir auf der Arbeit nun auch Bescheid über meine Erkranklungen aber ich werde nach meiner Arbeit bewertet und habe sogar die Chefs hinter mir stehen !

Dakota

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