Was kann die Firma konkret gegen burnout tun?

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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Medea
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Was kann die Firma konkret gegen burnout tun?

Beitrag Do., 19.05.2011, 12:24

Hallo liebe Leute!

Bin grad seit 2 Wochen in Krankenstand wegen drohendem burnout. Habe mich jetzt 2 mal in supervision begeben ( selbst bezahlt - insgesamt 200 Euro). Gesund ernähren und Bewegung an frischer Luft mach ich immer schon.
Ebenso verfolge ich meine hobbies so gut es geht.

Nun, ich denke ich tue viel dagegen.
Mich würde interessieren, was denn ein Unternehmen gegen burnout tun kann.
Ich arbeite in einer großen non Profit Organisation in Österreich im sozialbereich.
Mein Chef ist burnout gegenüber recht altertümlich eingestellt. Vor einem halben jahr schon äußerten 3 Kollegen den Wunsch, mal zu gucken, welche burnout Prophylaxe in unserem betrieb möglich wäre.

Da kamen nur Aussagen wie " burnout liegt nicht an der Firma, sondern an der Persönlichkeit des betroffenen."
"die Firma ist nicht für die eigentherapie da"
" der betroffene Mitarbeiter ist selber schuld"

das war's dann auch schon. Ach ja, ich bekam noch den Tip täglich hinter mir die bürotür zuzuschmeißen und "f..." zu fluchen.

Aber sonst?

Kann eine Firma - im sozialbereich- nicht mehr tun für die Mitarbeiter?

Es ist teilweise arg bei uns: 4 pc's für 20 Leute, kein rückzugsort für Mittagspausen, ständig kein Papier im Drucker, Kugelschreiber sucht man durchschnittlich 5 Minuten lang... Lob gibt's fast nie. Kritik auch nicht...

Naja und zusätzlich die emotional starke Arbeit mit den Klienten.

Puhhh.
Was tun denn eure Arbeitgeber so für euch?

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Eremit
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Beitrag Do., 19.05.2011, 15:00

Medea, sei froh, daß Dich Dein Chef nicht mit einem Tritt in den Hintern aus der Firma befördert, wenn Du den Begriff "Burnout" in den Mund nimmst. Denn das ist die übliche Prozedur...

Wobei aus einem solchen Arbeitsverhältnis herauszukommen sich wiederum positiv auf Deinen Zustand auswirken könnte...

Maßnahmen gegen Burnout von Firmenseite existieren nur auf dem Papier.

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metropolis
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Beitrag Do., 19.05.2011, 15:06

Hallo Medea,

vielleicht stehen in diesen Büchern ein paar Anregungen:

http://books.google.de/books?id=wFERQ1L ... ut&f=false

http://books.google.de/books?id=PU8psvF ... ut&f=false


LG

metro
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm


montagne
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Beitrag Do., 19.05.2011, 16:24

Lob gibt's fast nie. Kritik auch nicht...
Wenn man der Forschung glauben schenkt liegen da die Hauptursachen auf Seiten der Firma: Versagung von Anerkennung, dazu gehört ja auch Kritik, denn um konstruktive kritik zu üben, muss sich erstmal jemand mit meiner Arbeit auseinandersetzen.

Gerade in sozialen Berufen scheint es so zu sein. Jeder macht vor sich hin, mit seinen Klienten, hinter verschlossener Tür, kein Kollege schaut mal zu und intervidiert. Hat schon was mit der persönlichkeit zu tun, damit klar zu kommen. Ist aber sicher sehr schwer für manche.

Schöner, konstruktiver (für einen slebst UND die Klienten) wäre natürlich Intervisionsteams zu bilden. Dafür ist man zumindest nicht auf den Chef angewiesen. Problem in der Praxis wohl: Zeit- und Energiemangel, sowie ungünstige Gruppendynamik, wenn nicht alle, bzw. nur eine Minderheit mitmachen, was wohl häufig so ist. In der Konsequenz lösen sich solche Gruppen dann wieder auf.
amor fati

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sofa-held
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Beitrag Do., 19.05.2011, 18:09

Medea, komischerweise habe ich heute über exakt das Thema nachgedacht.
Mir ging die Überstundenfrage nicht aus dem Kopf. Und weil ja immer alle sagen, ja warum hast du denn die Überstunden gemacht?, auch meine Thera übrigens, und klar sie hat recht und sie ist für meine Gesundheit zuständig und muss das sagen.
Aber ich dachte dann, ich hätte meine Überstunden nicht vermeiden können, also zuerst Gespräch mit dem Arbeitgeber, und wenn das nicht funktioniert, dann Kündigung.

Heute dachte über etwas nach, was ich so Rande mal aufgeschnappt hatte. Nämlich eine Arbeitszeitbegrenzung, freiwillig, von der Seite des Arbeitgebers.
Angeblich soll das ein Technologiekonzern so machen. Und logisch wäre es, weil wenn gute Mitarbeiter ausfallen ist das ein finanzieller Schaden.
Der Arbeitgeber wacht auch genau über die Einhaltung der Mindestarbeitszeit.

Allein während ich so schreibe, denke ich, es ist eine Utopie.

Tut mir übrigens leid für dich, dass dir jetzt wieder schlechter geht, weil ich hab dich gut von einem anderem "BO"-Thread in Erinnerung.

Aber immerhin tust du mal das richtige und nimmst dich raus.
Was du da beschreibst alleine von den Arbeitsgeräten, das finde ich extrem.
lg sofa

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Medea
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Beitrag Fr., 20.05.2011, 15:56

Hallo und danke für eure antworten.

Auch wenn hier scheinbar noch keiner mit einer "burnout-vorsorge-interessierten" Firma Punkten konnte.

Für mich ist es einfach wichtig, dass einige Punkte abgeklärt oder verändert werden. Wie eben der Material Zustand im Büro. Ich soll zwar Dokumentationen schreiben und Krieg eins auf den Deckel wenn ich nicht rechtzeitig abgebe, aber wenn kein Papier da ist---> wie soll das denn gehen???

Ich werde glaub ich als gute Mitarbeiterin angesehen. Dass ich sofort gekündigt werde, glaub ich nicht. Und wenn, dann haben die mich sowiso nicht verdient.

Ansonsten geht es mir recht schlecht. Heute morgen hab ich nur geheult und hatte herzrasen dass ich dachte mich zerreißt es gleich. Das war der schlimmste Tag meines Krankenstandes heute. :(. Eigentlich wollte ich nächste Woche wieder arbeiten, aber ich weiß nicht ob das schon so eine gute Idee ist.
Hatte sogar erstmals wieder suizidale Gedanken( mit denen ich aber gut umgehen kann--> also keine bange)

Ich bin etwas entsetzt wie mies es mir eigentlich wirklich geht.dachte eigentlich die Kurve zu kratzen vor solchen heulkrämpfen und Gedanken.

Vielleicht muss ich wieder AD's nehmen. Hab zwar von der Ärztin globuli bekommen, weil ich es so probieren wollte, aber wenn ich an morgen früh denke wird mir schon etwas mulmig.

Oder kann das die erstverschlechterung sein vom Natrium chloratum???

Lg Medea

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Medea
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Beitrag Fr., 20.05.2011, 16:03

Ach ja, intervision haben wir einmal pro Woche und supervisionsgruppe einmal im Monat. Das ist verpflichtend und auch sehr sehr gut. Aber es läuft einfach so vieles schief. Und das Pack ich so nicht. Wenn das nicht verändert wird, werde ich entweder in absehbarer Zeit gehen, ( es sind in den letzten 2 Jahren 7 Leute gegangen und mir geht nun ein lichtleinauf, warum) oder nur noch körperlich anwesend sein und in Gedanken schon auf Freizeit sein...

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sofa-held
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Beitrag Fr., 20.05.2011, 16:14

Aber Medea,
du weißt schon, wie sich das anhört. Ich hab suzidale Gedanken, kann aber gut damit umgehen. Ach wenn´s weiter nichts ist, dann mach ich mir keine Sorgen.

Du hast doch einen enormen Widerstand gegen die Krankheitseinsicht entwickelt.

Heute sind mir Bücher über Burn-Out ins Auge "gestochen". Ich wollte mir nur meinen wöchentlichen Krimi holen.
Ich hab dann die Elaborate mal durchgeblättert und mich gefragt wer das lesen soll. Lauter so Maßtabellen und Bewertungs-Hilfen.

Ich fühle mich überfordert: Sehr (4 Punkte) , mittel (2 Punkte)... usw. Also ob mein Burnout sich damals messen lassen hätte.

Das inoffizielle Maß ist körperlicher Kollaps, Krankenstandstage, Kliniktage, Medikation...

Und dann gab es noch die gesammelten Memoiren eines Kärnter Bankers, der dann im Krankenhaus gelandet ist, seine Familie nicht mehr ertrug, sich zurück zog uns sich dann wieder aufpäpelte. Das wollte ich dann doch nicht so genau wissen. Außerdem hat da sogar die Buchhändlerin die Nase gerümpft, und die preist grundsätzlich jedes Buch mal an.

Also zwischen den sehr medizinisch gehaltenen ICD-artigen Büchern und Oral History eines Einzelnen gibt es nichts. Ich hab´s zumindest noch nicht gefunden.

pass auf dich auf, medea.


luciabava
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Beitrag Fr., 20.05.2011, 16:28

Medea hat geschrieben: Es ist teilweise arg bei uns: 4 pc's für 20 Leute, kein rückzugsort für Mittagspausen, ständig kein Papier im Drucker, Kugelschreiber sucht man durchschnittlich 5 Minuten lang... Lob gibt's fast nie. Kritik auch nicht...
Hallo Medea,

das sind ja ganz konkrete Dinge. Könntest du die an der zuständigen Stelle einfordern? Dich dabei mit mehreren zusammentun, damit es mehr Gewicht bekommt?

In meiner Firma liegen solche Dinge, wie du sie schilderst, in der Mehrzahl auch im Argen. Ich versuche mal zu differenzieren:
Lob und Kritik, ja, das gibt es, meist nicht ohne Nachfrage, aber wenn ich über eine bestimmte Sache reden will, ob die gut oder schlecht gelaufen ist, dann wird mir zugehört. (Sitze mit meinem direkten Vorgesetzten in einem Büro, das erzeugt zwar auch eine Menge Druck, ist für solche Fragen aber durchaus hilfreich.) Wenn ich nicht frage, wird das aber auch nicht Thema.
Andererseits: seit einem Jahr haben wir offizielle Mitarbeitergespräche, die das und auch die ganze Zusammenarbeit im Allgemeinen offen thematisieren sollen. (Auch Platz für Beschwerden ..) Das ist gut, allerdings ist es dieses Jahr so, dass die Gespräche von Vorgesetztenseite immer wieder aufgeschoben werden (bevorstehender Umzug ...). Und: ich weiß, dass eine Kollegin in ihrem letzten Gespräch von 2 Vorgesetzten "fertiggemacht" wurde. Es war sozusagen ein großer "Aufwasch", teils sicher berechtigt, aber in dieser Form traumatisch für sie.

Das Arbeitsaufkommen ist hoch, die Strukturen sind so, dass der Einzelne eine Menge Verantwortung hat, dabei aber gleichzeitig von den Vorgesetzten bevormundet wird sowie davon abhängig ist, dass die Arbeit im Team funktioniert (das tut sie eher nicht ...). Es wird wirklich nur etwas thematisiert oder etwas getan bei konkreten Missständen, wenn man sich konkret äußert, in vielen Fällen auch hartnäckig und immer wieder. Sonst geschieht nichts und im Grunde sind alle unsere Chefs froh, wenn sie nicht behelligt werden.

Fazit: man ist komplett auf sich gestellt, auch mit der persönlichen Erschöpfung und Überforderung, kann aber auf Verständnis treffen, wenn man sich äußert. Ich erlebe immer wieder Phasen kurz vor dem Burnout, kann mir aber eigenverantwortlich leicht helfen, weil wir eben das "Privileg" haben, dass man in einem gewissen Rahmen seine Arbeitszeiten selbst bestimmen kann. Abhängig aber natürlich auch vom Arbeitsaufkommen ...

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Medea
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Beitrag Fr., 20.05.2011, 17:09

@sofa held:

ich hab einen Widerstand gegen die Krankheitseinsicht entwickelt? Hä, das ist mir jetzt zu hoch.

Ja, ich kann mit solchen Gedanken umgehen. Hatte das vor 2,5 Jahren schon mal einige Zeit recht intensiv und habe in der Therapie gelernt, was ich tun kann.
Hat ja auch heute geholfen. Ich hab wohl ab und an mal (wenn ich nicht gut genug auf mich aufpasse) einen recht lebensmüden Teil in mir.
Aber ich hab auch einen sehr lebenslustigen Teil (der schläft grad) und ich hab einen inneren Coach, der dem lebensmüden Teil sagt, dass das normal ist, dass man sowas durchsteht, dass das zum Leben ab und an mal dazugehört und dass ich nicht verrückt bin, sondern einfach nur sehr sehr fertig und dass wieder bessere Zeiten kommen werden wenn ich mich gedulde.

Ja. Also IN der Situation schon schlimm, aber objektiv betrachtet kein Weltuntergang. Ich muss nur wissen, wie ich mich beruhige. Und das weiß ich ja.

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sofa-held
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Beitrag Fr., 20.05.2011, 22:41

ich meinte, dass du alles runterspielst. Widerstand = du wehrst es ab, es einzugestehen, dass dir Situation zu stressig wird. Wenn ich mich täusche umso besser, aber ich hatte ziemlich lange, dass ich mir immer wieder eingeredet habe, dass alles nicht so schlimm ist. ("das ist doch keine Weltuntergang")

ich weiß schon in etwas was du meinst, dass suizidale Gedanken nicht unbedingt dazu führen, dass man konkret aus dem Fenster klettert, aber dennoch sind diese Gedanken da und sie sollten dir etwas sagen.

naja, ich sage da nichts mehr dazu, weil ich nicht deine Problem in ihrer Intensität nicht einschätzen kann und du im selben Moment ein Problem beschreibst und beschwichtigst. Lg sofa

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Rezna
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Beitrag Fr., 20.05.2011, 23:24

Ich frage mal radikal und provokant: WAS genau HÄLT dich in dieser Firma? Ego durch persönliches Engagement, das gepuscht wird durch das Etikett "NPO"?

Wenn eine Firma es geschafft hat, das Level zu erklimmen, das du beschreibst, dann wird es keine Wunder mehr geben, niemand wird aufwachen und über Nacht die Wunder des Humanismus erspüren und darob in eine Erkenntnis sinken, die plötzlich 180° gedreht all jenes erkennt, das bisher scheinbar unsichtbar ist.

Ich durfte auf Reha einem langatmigen Plädoyer für die Selbstbestimmung und Burout-Stadien beiwohnen, das allerdings von 100% der voll im Burnuot festgefahrenen Menschen als Hohn und als Beleidigung aufgefasst wurde. Niemand plant, in absehbarer Zeit in ein Burnout zu rutschen, und für dessen Erfolg auch bewusst alle Hilfestellungen zu negieren. Wer eine Ahnung hat, was Burnout ist, und in der Lage ist, die Mechanismen und Strukturen zu erkennen, und darüber hinaus selbstreflektiert genug ist, SICH SELBER in diesem Mechanismus zu erkennen, wird den Burnout nicht erreichen... Selbstschutz. Ein Ego ist immer noch das Stärkste, egal wie falsch getrieben. Nur Negierende, nicht Wissende, Bagatellisierende fallen rein, weil SIE es SICHER NIE treffen wir, deswegen besteht die Chance, dass sie getroffen werden.

Eine Firma kann so gesehen NICHTS gegen Burnout tun, wenn dies bereits Teil der Realität ist. Eine Firma, die etwas tun KÖNNTE, hätte dies bereits lange getan, ehe Burnout auch nur den hellgraubereich erfasst, ach, noch nicht einmal als Idee an den Rändern der Wahrnehmung aufgefallen wäre.

Wen auch immer ich traf, wer auch immer sich äußerte, gäbe man Burnout-Patienten die Chance, einen gewissen Teil ihres Lebens zu widerholen, sie ALLE hätten RECHTZEITIG gekündigt. Was Burnout-Patienten am nachhaltigsten Bereuen? Ihr festhalten an kranken Strukturen. Sie bereuen definitiv, NICHT zum gegebenen Zeitpunkt gekpndigt zu haben und der völlig irrealen, irrationalen, idiotischen Idee aufgesessen zu sein, IRGEND ETWAS würde sich ändern, solange sie nur brav funktionieren.
Aber, so etwas entbehrt eben jeder Logik. NUR und AUSSCHLIESSLICH, wenn etwas (jemand) NICHT (MEHR) funktioniert, besteht der geringe Ansatz einer Chance, dass obere Entscheider etwas in die Wege leiten. Das Stichwort ist also: NICHT funktionieren. NICHT. Kollaps. Zusammenbruch. Stillstand. Versagen. Revolte. Rebellion. Untergang. NUR das, bewegt etwas. Burnoutler sind die Letzten, die das kapieren wollen!

Insofern: das gesündeste, das diesem Betrieb, NGO oder nicht, passieren kann, ist der Kollaps. Nachteil: Ein Heer an Arbeitskräften steht vor der Tür, sich ausnehmen zu lassen.

Die Chance ist dieselbe wie die Gefahr: Das Ego!

Vergiss die Firma, rette DICH! Es gibt nur eine Instanz, mit der du bis zu deinem Tode auskommen musst: Das bist DU. Nicht diese Firma.
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]

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Beitrag Sa., 21.05.2011, 00:04

Arta hat geschrieben:gäbe man Burnout-Patienten die Chance, einen gewissen Teil ihres Lebens zu widerholen, sie ALLE hätten RECHTZEITIG gekündigt.
Arta, Spitzentext. Wie immer. Steigerungen sind da wohl nicht möglich.
irgendwie erleichternd, als ich das gelesen habe, insbesondere den Absatz der mit dem Zitat oben beginnt. Ich weiß es zwar, rutsche aber immer wieder in meine persönliche Falle - (ich bin der einzige dem es genau so ergangen ist wie mir - bei den anderen war es gaaanz anders - da wird mir dann wieder bewusst, wie strukturell das alles ist, und wie sehr es doch von der Persönlichkeit abhängt).

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Medea
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Beitrag Sa., 21.05.2011, 11:59

Arta,
danke für deine Zeilen. Ich werde meine anliegen vorbringen und einfordern.
Wenn nichts besser wird, werde ich mir was anderes suchen.

Bin aber natürlich auf mein Gehalt angewiesen. Kann nicht so mir nichts dir nichts gehen. Und eine Frist habe ich ja auch einzuhalten.

Ich denke aber, dass sich was verändern lässt. Ich muss mich nur ordentlich beschweren.

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Beitrag So., 22.05.2011, 10:00

Ein paar Monate wegen dem Gehalt zu bleiben, kann die Monate (Jahre) wegen Burnout arbeitsunfähig zu sein entsprechend in die Höhe treiben. Eines meiner Argumente war auch leider der Gehalt, der nicht schlecht war (so er ausbezahlt wurde - da gab es gegen Ende hin rege Probleme). Heute weiß ich: Wäre ich gleich gegeangen (eigentlich sogar gleich, als ich das erste Mal den lichten Moment hatte, zu erkennen was passiert) hätte ich mir viel erspart und ich hätte die Firma noch als eine schöne Lebenserfahrung in Erinnerung behalten - und nicht als ein zähes Trauma.
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