Total erschöpft aber traue mich nicht in Krankenstand

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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edita77
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Total erschöpft aber traue mich nicht in Krankenstand

Beitrag Di., 29.03.2011, 04:47

Hallo Leute, ich weiß nicht ob ich hier in dieser Rubrik richtig bin, aber ich habe keine bessere gefunden. das Thema fällt wohl unter soziale Ängste.

Ein bisschen etwas zu mir vorab. Ich habe ein abgeschlossenes Studium und jetzt einen Job der mir sehr Spaß macht. Das einzige dass komplett an meinen Nerven zerrt ist meine Kollegin die gleich nebenan im Büro ohne Zwischentür sitzt und phasenweise intrigiert und dann wieder den ganzen Tag auf mich unnützes Zeug einredet. Das ist der erste Teil.

Das zweite ist dass ich und mein Partner in vier Monaten unser Haus gebaut haben - zwar nicht selbst aber doch mit vielen Eigenleistungen - und dass wir ende des vorjahres eingezogen sind. natürlich war auch das viel arbeit. wobei ich dazusagen muss dass wir erst ein jahr vor diesem umzug in eine andere mietsituation umgezogen sind. also 2x siedeln im jahr. mein partner ist mir eine volle stütze und ist total engagiert und tut und macht. was mich natürlich auch oft dazu innerlich auffordert an wochenenden mitzuziehen. ich kann ja kaum mal ausspannen wenn er sich rund ums haus voll reinschmeisst, da hätte ich ein schlechtes gewissen.


Mein Job erfordert sehr viel flexibilität und terminarbeit - man kann es mit presse/kommunikation intern extern vergleichen. zeitungen schreiben, moderation vor mehreren hundert leuten, was mich besonders stresst ....

mein problem ist nun, dass ich seit tagen nun schon so halb grippig bin und in der firma ab 10 uhr voll herhänge weil ich kopfweh hab und schwindelgefühle. dazu kommt dass ich total erschöpft bin, meine tage habe und deshalb nochmal mich überhaupt nicht wohlfühle und eigentlich einmal 2/3 tage brauche um mich auszukurieren. dieses wochenende hat nicht ausgereicht dazu. das problem ist - ich traue mich nicht in krankenstand zu gehen. das letzte mal als ich fieber hatte war ich nur einen tag zu hause weil meine kollegin telefonterror gemacht hat und noch dazu einen kompletten wirbel in meine themen gebracht hat sodass sofortiger handlungsbedarf war und ich somit am nächsten tag wieder krank in der firma gesessen bin und alles ausgebügelt habe. mit meinem chef hab ich über die situation gesprochen hat aber nichts geändert außer dass er mir gesagt hat dass ich meine arbeit so gut mache. er ist aber wenig da deshalb bekommt er die situation ganz anders mit als sie wirklich ist.

um zum punkt zu kommen. ich will eigentlich nur schlafen. ich will daheim sein und ich will mich erholen nur ich sehe erst den grund in krankenstand zu gehen wenn ich fieber habe und wirklich nicht mehr aufstehen kann...aber es geht mir auch ohne fieber überhaupt nicht gut und ich bin erschöpft...

was würdet ihr tun? tut ihr euch leichter, einmal zu hause zu bleiben und auf euch zu schauen? oder ist das generell so dass man angst vor dem krankenstand hat?

danke für eure ratschläge
lg

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Beitrag Di., 29.03.2011, 05:19

hi,
das Problem haben viele, ich auch. Immer weniger Leute müssen aus Kostengründen immer mehr Arbeit machen. Ich selber habe gerade ein WE mit Panikattacken hinter mir, aus ähnlichen Gründen. Ich weiß von mir, dass ich das so lange durchhalte, bis ich wirklich zusammenbreche. Und dann MUSS ich in Krankenstand, ob ich will oder nicht. Und wenn ich zurückkomme stehe ich immer vor einem Chaos, das entstanden ist, weil sich andere eingemischt haben - einmischen mussten. ABER: Nach einem Ausspann-Break habe ich mehr Kraft, das Chaos anzugehen und auch mehr Gelassenheit nach Oben hin zu sagen: So ist es nunmal und es ist nicht meine Schuld, denn ich war nicht da.
Wirkliche Lösung habe ich keine, es ist ein Durchhanteln von Krise zu Krise.
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Beitrag Di., 29.03.2011, 05:57

edita77 hat geschrieben: mein problem ist nun, dass ich seit tagen nun schon so halb grippig bin und in der firma ab 10 uhr voll herhänge weil ich kopfweh hab und schwindelgefühle. dazu kommt dass ich total erschöpft bin, meine tage habe und deshalb nochmal mich überhaupt nicht wohlfühle und eigentlich einmal 2/3 tage brauche um mich auszukurieren.
....das letzte mal als ich fieber hatte war ich nur einen tag zu hause weil meine kollegin telefonterror gemacht hat und noch dazu einen kompletten wirbel in meine themen gebracht hat sodass sofortiger handlungsbedarf war und ich somit am nächsten tag wieder krank in der firma gesessen bin und alles ausgebügelt habe.

um zum punkt zu kommen. ich will eigentlich nur schlafen. ich will daheim sein und ich will mich erholen nur ich sehe erst den grund in krankenstand zu gehen wenn ich fieber habe und wirklich nicht mehr aufstehen kann...aber es geht mir auch ohne fieber überhaupt nicht gut und ich bin erschöpft...

was würdet ihr tun? tut ihr euch leichter, einmal zu hause zu bleiben und auf euch zu schauen? oder ist das generell so dass man angst vor dem krankenstand hat?

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Nicht umsonst sagt man bei Schnupfen: "Ich habe die Nase voll"!
Wir Alle sind entbehrlich! Die Firma wird nicht in den Konkurs gehen, nur weil man nicht anwesend ist. Es wird immer Ersatz gefunden, gefunden werden müssen!
Denn was ist, wenn man den Arbeitgeber wechselt? Der AG muß den Platz anders besetzen.
Über die eigene Gesundheit bestimmt niemand Anderes! Egal wieviel man verdient.
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edita77
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Beitrag Di., 29.03.2011, 06:00

ja schon, dass man ersetzbar ist ist doch klar - aber es zieht ja schlechte stimmung mit sich wenn man krank zu hause ist und ich will nicht ersetzt werden....ich brauche meinen job!

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vita
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Beitrag Di., 29.03.2011, 06:09

Hallo edita,

das hört sich an, als hättest du generell Probleme, für dich klare Grenzen zu setzen. Einmal in den Krankenstand zu gehen wird daher das eigentliche Problem nicht lösen.

Du könntest dir ja auch völlig ohne Krankenstand einige Tage Urlaub nehmen und dir in aller Ruhe überlegen, wie du dich gegen deine Kollegin durchsetzen kannst. Je mehr du arbeitest, desto mehr wird dir aufgebürdet werden, wenn du keine Grenzen setzt.

lg
vita

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Beitrag Di., 29.03.2011, 06:12

Wer braucht seinen Job nicht? Die Frage ist nur, wie lange willst Du ihn unter diesen Umständen machen?
Bestimme selbst wie gesund Du Deine Rente erreichst. Wenn man krank ist, ist man krank. Du suchst Dir
das doch nicht aus, oder? Es ist der AG der diesen Druck aufbaut.
Mein Fazit zur heutigen Arbeitswelt: Mehr Arbeit, weniger Freizeit, weniger Lohn = öfter krank. Und das wissen
die AGer auch, nur gibt es Menschen die das mit sich machen lassen und Andere die erkannt haben, dass man nur
einmal lebt. Bourn-out ist als Krankheit anzusehen. Mach das nicht chronisch, denn der spätere eventuelle
Totalausfall wird dem AG egal sein (denn da geht der Streit erst richtig los-arbeitsbedingt EU, ect ), Blumen hat dafür noch niemand bekommen.

Try this! http://www.psychotherapiepraxis.at/surv ... nout.phtml
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debussy
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Beitrag Di., 29.03.2011, 06:35

bei depressiven verstimmungen bekommt man kein fieber.

ich habe den eindruck, dass irgendetwas in deinem umfeld nicht passt.
irgendetwas belastet dich so sehr, dass
edita77 hat geschrieben:ich will eigentlich nur schlafen.
du dies als ausweg siehst.

auszeit, pause, augen zu.

wo möchtest du nicht hinsehen?
auf dein berufliches feld?
auf dein privates?
edita77 hat geschrieben: ich kann ja kaum mal ausspannen wenn er sich rund ums haus voll reinschmeisst, da hätte ich ein schlechtes gewissen.
sollte da nicht ER ein schlechtes gewissen haben?

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Beitrag Di., 29.03.2011, 06:45

Ihm ein schlechtes Gewissen zu zuschreiben, würde ich für falsch halten.
Er scheint auch arbeiten zu gehen und in seiner Freizeit das gemeinsame Haus
in Stand zusetzen. Schlechtes Gewissen ist an dieser Stelle so oder so nicht
angebracht. Egal wer.
Wenn man nicht frühzeitig die Signale erkennt, dann wird der Körper eine
Auszeit erzwingen!
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edita77
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Beitrag Di., 29.03.2011, 07:46

Nein schlechtes Gewissen will ich ihm keines Zuschreiben, ich kann ja froh sein dass er so ein Typ ist und sich kümmert um alles!
Ich habe eine wirklich tolle Beziehung und wir h eiraten auch noch in diesem Jahr. Ich kann auch gut mit ihm reden und so hab ich ihm letztes Wochenende gesagt dass ich keine Energie auftanken kann wenn er das ganze Wochenende am Haus arbeitet. Er hat mich dann in den Arm genommen und gesagt er versteht das und versprochen dass wir nächstes Wochenende nur relaxen.

Eher sorgen macht mir der Job. Ich sitze jetzt im Büro, der Chef, der übrigens wirklich nett ist, war da und fragt wies mir geht. und was sag ich??? ich sag zu ihm ja ich bin seit freitag schon gesundheitlich angeschlagen aber ist nicht so schlimm, es geht schon......IST NICHT SO SCHLIMM?????? jetzt hab ich mir das ganze noch mehr verhaut, jetzt kann ich überhaupt nicht mehr zu hause bleiben nach der ansage :o(

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Beitrag Di., 29.03.2011, 08:30

edita77 hat geschrieben:Nein schlechtes Gewissen will ich ihm keines Zuschreiben, ich kann ja froh sein dass er so ein Typ ist und sich kümmert um alles!
Ich habe eine wirklich tolle Beziehung und wir h eiraten auch noch in diesem Jahr. Ich kann auch gut mit ihm reden und so hab ich ihm letztes Wochenende gesagt dass ich keine Energie auftanken kann wenn er das ganze Wochenende am Haus arbeitet. Er hat mich dann in den Arm genommen und gesagt er versteht das und versprochen dass wir nächstes Wochenende nur relaxen.


Eher sorgen macht mir der Job. Ich sitze jetzt im Büro, der Chef, der übrigens wirklich nett ist, war da und fragt wies mir geht. und was sag ich??? ich sag zu ihm ja ich bin seit freitag schon gesundheitlich angeschlagen aber ist nicht so schlimm, es geht schon......IST NICHT SO SCHLIMM?????? jetzt hab ich mir das ganze noch mehr verhaut, jetzt kann ich überhaupt nicht mehr zu hause bleiben nach der ansage :o(
So habe ich Dich auch oben im ersten postin´ verstanden

Ja der Job. Hmmmm?! Wenn der Chef nett ist, dann wird er es auch verstehen das sich Dein Zustand eventuell verschlimmern kann.
Keiner ist vor Krankheiten geschützt. Wenn Du aber jetzt ein bis zwei Wochen Auszeit nimmst ist es besser, als wenn Du irgendwann
zusammenbrichst und für mehr als ein halbes Jahr ausfällst, oder? Vielleicht solltest Du es mal von dieser Varte aus sehen.

Ich hatte einmal ähnlich gedacht wie Du. Jahrzehnte immer 150% gegeben. Krank arbeiten gegangen, sogar mit Arm im Gips. Wollte
immer als unentbehrlich gelten oder der Letzte sein, der eventuell gehen muß.
Ich hatte einen mittelschweren Arbeitsunfall und nach der siebten OP hat mich der AG gekündigt. "So kann ich Dich nicht gebrauchen" waren seine Worte.
Und das nach 15-jähriger Zugehörigkeit. Im Endeffekt bestimme ich nach 23 Arbeitsjahren( späte Einsicht-jetzt krank und kaputt ), wer für meine Gesundheit Sorge trägt. ICH und nur ICH. Mach das Beste daraus!
LG TF
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edita77
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Beitrag Di., 29.03.2011, 08:37

danke, ich werde es beherzigen.
am liebsten würde ich jetzt einfach heim und mich hinlegen ...

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Ive
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Beitrag Di., 29.03.2011, 08:46

Krank arbeiten gegangen, sogar mit Arm im Gips. Wollte
immer als unentbehrlich gelten oder der Letzte sein, der eventuell gehen muß.
Ich hatte einen mittelschweren Arbeitsunfall und nach der siebten OP hat mich der AG gekündigt. "So kann ich Dich nicht gebrauchen" waren seine Worte.
Duplizität der Ereignisse: Auch ich ging noch mit einem Arm in Gips noch arbeiten, auch mich hats nicht davor geschützt, gemobbt und schließlich dort gekündigt zu werden; Grund: MIR dann unterstellte Aufmüpfigkeit, nach zig Schikanen von Seiten der "Oberen".

SO siehts aus. Heute wäre ich ganz klar "egoistischer".

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Beitrag Di., 29.03.2011, 08:48

Was soll ich jetzt sagen?

Verstehe Dich ja. Mach doch einfach einen Arzttermin, erkläre ihm/ihr Deine Situation. Vielleicht
muß es ja keine AU sein, sondern erstmal Etwas zum "Abschalten" oder "Runterkommen" verschreiben
lassen.
Ich wünsche Dir viel Kraft, Durchhaltevermögen und schaue auf DEIN Inneres, die Zukunft und
Deine Partnerschaft. Wer möchte denn gerne als Pflegefall dem Liebsten das Leben ......

Viele sonnige Grüße aus Berlin
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Beitrag Di., 29.03.2011, 08:49

Ive hat geschrieben: Duplizität der Ereignisse: Auch ich ging noch mit einem Arm in Gips noch arbeiten, auch mich hats nicht davor geschützt, gemobbt und schließlich dort gekündigt zu werden; Grund: MIR dann unterstellte Aufmüpfigkeit, nach zig Schikanen von Seiten der "Oberen".

SO siehts aus. Heute wäre ich ganz klar "egoistischer".
Richtig !!!!
Leider lernt man erst manchmal zu spät aus den Dingen.
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edita77
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Beitrag Di., 29.03.2011, 08:58

ja aber was kann man tun dagegen, wenn man krank zu hause ist und in der zeit gemobbt wird?
wenn man dann zurück kommt ist das eine total ungute situation

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