Psychotherapie versus Berufswunsch

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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Ms. Safu
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Psychotherapie versus Berufswunsch

Beitrag Fr., 17.09.2010, 00:02

Hallo,

normalerweise ist es ja so, dass ein zukünftiger Arbeitgeber nichts von einer Psychotherapie erfährt.
Allerdings gibt es auch Berufe bei denen man einen Nachweis erbringen muss, dass man psychisch gesund ist und ein Amtsarzt einblick erhält.

Ich bin mir schon seit längerem am überlegen, ob eine Psychotherapie mir in bestimmten Bereichen weiterhelfen könnte... Allerdings sind meine Berufswünsche noch nicht 100% klar und ich möchte mir nicht meine Zukunft wegen einer Therapie verbauen.
Vor allem, weil ich nicht mal einschätzen kann, ob meine "Probleme" sich überhaupt dadurch verbessern würden.

Hat jemand eine Idee woher ich Informationen dazu bekommen kann? Mein momentaner Berufswunsch ist etwas ungewöhnlich, hat also auch keinen Berufsverband oder ähnliches, setzt aber eine psychische Stabilität voraus.


Vielen Dank
Ms. Safu

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neele
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Beitrag Fr., 17.09.2010, 12:57

Hi Ms. Safu!

Was ist denn dein Berufswunsch?
Also, ich denke nicht, dass eine Therapie einem Beruf im Wege steht. Und falls du einen Nachweiß, wegen deiner psychischen Stabilität benötigst, geschieht das doch meistens durch einen unabhängigen Arzt, also sowas wie einen Amtsarzt, oder?

Und wenn du jetzt eine Therapie machst, aber sie ist beendet bis du in diesen Beruf einsteigen willst, kann doch sowieso niemand etwas dagegen sagen.
Dann hast du dich doch im Vorfeld gut um deine psychische Stabilität gekümmert.

Ich denke im übrigen, dass es sinnvoller ist eine Therapie zu beginnen, wenn du glaubst eine zu benötigen.
Was nützt es dir keine zu machen aus Angst deinen Wunschberuf nicht ausüben zu können, es dir aber immer schlechter geht und du im Endeffekt unstabiler bist als jetzt?

LG neele

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Mandira
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Beitrag So., 19.09.2010, 21:50

Hallo Ms. Safu,

ich würde auch sagen, dass du zu allererst an deine psychische Gesundheit denken solltest.
Ich bin eigentlich immer davon ausgegangen, dass kein Arbeitgeber der Welt das Recht hat, seine Arbeitnehmer auf laufende oder vergangene Psychotherapien zu überprüfen.
Mich würde jetzt auch interessieren, welche Berufe das sind, bei denen man einen solchen Nachweis erbringen muss. Ich bin im sozialen Bereich tätig... arbeite auch unter anderem mit psychisch kranken Menschen. Ich brauchte lediglich ein allgemeinärztliches Gutachten, in dem überhaupt nicht auf meine Psyche eingegangen wurde.
Und ich von meiner Seite aus kann nur sagen, dass es nicht nur mir, sondern auch den Menschen, mit denen ich arbeite, sehr hilfreich ist, dass ich eine PT mache. Das muss keiner wissen, aber somit kümmere ich mich auch um mich selbst und habe auf Arbeit den Kopf frei für die Probleme anderer.
Was ist es denn für ein Beruf, den du ergreifen möchtest?
lg

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Ms. Safu
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Beitrag Mo., 20.09.2010, 09:59

Hallo,

vielen Dank für eure Antworten.
Ich möchte ins Katasrophenmanagement oder ähnlichen Bereich, allerdings mit Auslandseinsatz etc.

Das Problem ist, dass ich da recht wenig Infos zu Voraussetzungen bekomme und sichin dem Bereich in einigen Jahren vermutlich sehr viel tun wird, auch was die Voraussetzungen angeht.

Natürlich geht die psychische wie auch die physische Gesundheit vor, allerdings weiß ich auch hier nicht, ob ich wirklich einen Nutzen aus einer Therapie ziehen könnte.

LG

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chandelle
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Beitrag Mo., 20.09.2010, 10:33

Meinst Du das der Beruf für Dich richtig ist, wenn Du psychisch nicht stabil bist? Und ganz jung bist Du ja auch nicht mehr. Hast Du keine Ausbildung?

Ich gehe übrigens davon aus, dass in einem Bewerbungsverfahren mit Dir psychologische Tests gemacht werden.

chandelle

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Ms. Safu
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Beitrag Mo., 20.09.2010, 13:49

@chandelle

Also als psychisch unstabil würde ich mich nicht bezeichnen, da es solche Anzeichen meiner Meinung nach nicht gibt. Ich denke viel mehr, dass ich mit einer anderen Einstellung zu mir selber an Lebensqualität gewinnen kann.

Was hat das ganze denn nun mit meinem Alter zu tun? So alt bin ich nun auch wieder nicht. Aber um dich zu beruhigen ich habe eine Ausbildung und habe eben wieder angefangen zu studieren. Das mag ungewöhnlich sein, allerdings seh ich an den Unis viele in meinem Alter.

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chandelle
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Beitrag Mo., 20.09.2010, 13:52

Weil es Stellen gibt, wo das Einstellkungsalter einfach begrenzt ist und das vermute ich bei Deinem Berufswunsch auch.

chandelle

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Ms. Safu
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Beitrag Mo., 20.09.2010, 14:04

Nein, soweit ich weis ist das nicht der Fall. Möchte das ganze aber auch auf Master Ebene machen.

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chandelle
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Beitrag Mo., 20.09.2010, 14:08

Ich verstehe gerade nur Bahnhof. Wenn es ein Studium ist, wo ist dann das Problem? Im Studium fragt ja keiner nach Psychotherapie. Und wenn Du Therapie nicht brauchst aufgrund einer akuten Situation wie wäre es denn zu sozialen Beratungsstellen oder Selbsthilfegruppen zu gehen?

chandelle

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mitsuko
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Beitrag Mo., 20.09.2010, 14:23

Ein Freund von mir ist seit Kurzen im Staatsdienst (als Lehrer). Dort musste er in der Tat angeben, ob er in therapeutischer Behandlung ist. Wäre er es gewesen, er wäre nicht eingestellt worden. Er hatte jedoch eine Therapie zu Studienzeiten gemacht und darüber musste er keine Angaben machen.

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Ms. Safu
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Beitrag Mo., 20.09.2010, 15:35

@chandelle

In der Tat denke ich, dass wir aneinander vorbei reden. Ich möchte hier nicht unbedingt meine Probleme ausbreiten. Allerdings denke ich, dass es für mein Problem keine Sozialebratungsstelle gibt und auch keine Selbsthilfegruppe. Jedoch wurde mir von mehreren Personen, die mich gut kennen, geraten doch mal Hilfe in Anspruch zu nehmen.


@mitsuko
Das ist interessant. Schließlich würde das bedeuten, dass nur auf die momentane Situation geschaut wird.


Eremit
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Beitrag Mo., 20.09.2010, 17:45

Ms. Safu, hast Du schon mal in Erwägung gezogen, einem psychosozialen Dienst bzw. einem sozialpsychiatrischen Dienst einen Besuch abzustatten und dort mit den ansässigen Sozialarbeitern zu reden? Die kennen üblicherweise die gesetzlichen Bestimmungen für solche arbeitsrechtlichen Sachen ganz gut, sind aber auch nicht gänzlich unbewandert bezüglich psychopatholischer Aspekte. Und falls sie Dir nicht direkt weiterhelfen können, könnten sie Dir zumindest Stellen empfehlen. Wäre einen Versuch wert.

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mitsuko
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Beitrag Mo., 20.09.2010, 17:58

Ms. Safu hat geschrieben:Schließlich würde das bedeuten, dass nur auf die momentane Situation geschaut wird.
Zumindest bei Lehrern und in meinem Bundesland. Ist natürlich keine Garantie für dich, daher würde ich auch sagen, informier dich besser mal ganz konkret.

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Ms. Safu
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Beitrag Mi., 22.09.2010, 09:42

@ Eremit
Ja, ich habe mir schon mal überlegt zum psychosozialen Dienst an unserer Uni zu gehen, allerdings ist sowas eine sehr große Hürde für mich. Außerdem bezweifle ich, dass sie mir wirklich eine Antwort geben können....

@ mitsuko
Nein, das ist schon klar. Aber das ist eben mal ne ganz andere Möglichkeit.

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Ms. Safu
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Beitrag Mi., 22.09.2010, 14:49

@ eremit

In wie weit kann dir der psychosoziale Dienst denn noch helfen? Ich frage, weil ich mir ja nicht mal sicher bin, ob eine Therapie mir helfen könnte oder ob ich in Wirklichkeit gar kein Problem habe und mir nur selber welche mache....

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