Endlich gekündigt!

[Malve]

Leute, ich habe es geschafft...ich habe endlich gekündigt!

Die ersten Tage nach der Kündigung war ich euphorisch, dann hat mich die Existenzangst gepackt (sogar ziemlich heftig) da bin ich dann nochmals mit meinem Arbeitgeber über alles sprechen gegangen, aber jetzt ist es in mir definitiv, aus, Schluss, Basta!!!

Ich möchte hier nicht genau über meinen Job schreiben, aber es war Multitasking der Reinkultur und freundlich, freundlich, freundlich sein. Das oft sieben Stunden am Stück, nicht einmal Zeit zum pinkeln oder einen Schluck Wasser.
Das Arbeitsrecht schreibt Pausen vor, ich weiß. Auf die kann man auch pochen und seinen Job verlieren, geht ganz schnell.

Lustig ist ja, das ich meinen Job doch gerne gemacht habe, allerdings hat sich in den letzten zwei Jahren der Arbeitsdruck verdoppelt. Freie Urlaubsplanung war nicht möglich, die wurde immer bestimmt. Das da aber auch immer die ganze Familie dranhängt, an das wird nicht gedacht. Also deswegen und wegen meines täglichen ausgepowert seins , gabs natürlich wieder zu Hause Zoff.

Meine Praktische Ärztin wollte mich schon mehrmals wegen eines burn outs (ich mag diesen Ausdruck nicht besonders) krank schreiben.
Irgendwie habe ich es dann doch, weil ich an meine Kollegen gedacht habe, wieder geschafft zur Arbeit zu gehen und meinen Mann/Frau zu stehen.
Die Rechnung habe ich bald präsentiert bekommen. Alle möglichen schweren psychosomatischen Beschwerden, Gewichtszunahme von 25 kg ,Schlafstörungen, Haarausfall,etc, etc. etc......
Die einzige Panik die ich habe, dass mich das Arbeitsamt wieder in meinen alten Beruf zurück stecken will, weil ich super Dienstzeugnisse habe und einfach wirklich gut war.

Dabei habe ich keinen gelernten Beruf, wäre also ein Kandidat für eine Umschulung.... hat da jemand von Euch Erfahrung?

Ich weiss eines nur ganz sicher, ich brauche eine Auszeit, ich muss mich psychisch und körperlich wieder auf die Reihe bekommen. In zwei Wochen habe ich meinen ersten Psychotherapietermin, freue mich schon sehr darauf!

So, das musste ich jetzt schreiben!! Danke fürs Lesen!!

LG Malve

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[Eve...]

Das erinnert mich sehr an meinen letzten gesundeitsschädlichen Job: Selbst Toilettengänge wurden rationiert und zum Trinken in die Küche zu verschwinden, wurde ungern gesehen - was bin ich froh, dass ich aus der Knochenmühle raus bin! Auch nach zwei Jahren noch. Gut hast Du das gemacht. Dass Du Existenzängste entwickelst, ist verständlich, aber glaub mir: Aus einer schlimmen Situation heraus befreit, kanns eigentlich nur besser werden.

LG Eve

[lotto79]

Nö, ich glaube man wird dir Zeitarbeit aufdrücken, und das ist noch viel schlimmer als dein Job davor,weil man gezwungen wird von dem Verleiher alles zutun für 6,50€/die stunde,egal ob gelernt oder nicht.

Ich bin gerade dabei mit ein Gutachten zu beschaffen das ich keine Schichtarbeit und wechselnde Einsatzgebiete verkrafte, ich war bei 2 Verleihern , es war einfach die Hölle, ich fühlte mich wie ein Ackergaul! und wurde stark depressiv!

[runn12]

Herzlichen Glückwunsch Malve!
Ich finde es super und es freut mich für dich, dass du die Kraft hattest und gekündigt hast!
Das war das Beste was du machen kannst und der erste Schritt in deine neue Zukunft!!
Lass den ganzen Mist hinter dir!
Nie wieder den Scheiss machen den dir irgendein Penner den du sowieso nicht magst anschaffst.
Nie wieder Stress, nie wieder Bauchweh in der Arbeit!
Jetzt kannst du durchatmen, es stehen dir alle Türen offen.
Geh es langsam an.Lieber nochmal drüber schlafen bevor du dich für etwas neues entscheidest.
Ab jetzt hast DU dein Leben in der Hand!
Es wird sich alles zum Guten wenden!Den ersten Schritt hast du schon getan...

LG
Runn

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[Dakota]

Hallo Malve,

Also ich finde es auch gut, dass Du gekündigt hast ! Das war ein wichtiger, aber sicher riesen Schritt für Dich ! Du hast auf Dich selbst geachtet, die Warnzeichen (psychosomatische Probleme) ernst genommen und Dein Gefühl entscheiden lassen, was richtig für Dich ist.
Darf ich fragen wie lange Du in der Firma warst ??

Ich war selbst ein Jahr lang arbeitslos. Allerdings wurde mir gekündigt, weil umstrukturiert wurde. Meine Abteilung wurde geschlossen, man hatte keinen anderen Job für mich
Erst war das für mich die absolute Niederlage und Katastrophe (zum Glück war ich zu dieser Zeit eh in der Klinik), aber dann wurde mir immer mehr bewusst, dass mich der Job eh kaputt gemacht hat. Ich stand ständig unter Druck, hatte Stress, Schlafprobleme und ständig morgens einen Knoten im Bauch. Hatte mir aber die ganze Zeit selbst gesagt, der Job ist gut, er macht Spass, ich verdiene gut...ja, ich habe nicht wirklich hinsehen wollen, weil ich Angst hatte etwas Neues zu suchen und nicht zu finden.
Nun ja...das Jahr habe ich schliesslich genutzt um mich selbst zu finden, an mir selbst zu arbeiten, mich auf die Therapie zu konzentrieren...zu sehen was mir gut tut und was nicht. Was brauche ich ? Was ist mir wichtig ? Was geht gar nicht ?....

Ich habe nun einen neuen Job, totale Neuorientierung, bin als "Quereinsteiger" in eine völlig andere Branche gerutscht. Und ich bin happy ! Ich lerne dabei viel über mich selbst. Im Nachhinein war die Kündigung mein Segen, denn allein hätte ich nie den Absprung gefunden.

Ich habe nun zu viel über mich selbst geschrieben...sorry !!

Wollte Dir damit nur sagen, dass wenn sich eine Tür schliesst, sich eine neue öffnet und dieser Neuanfang kann etwas richtig Gutes bedeuten !

Alles Gute !

Dakota

[Eve...]

Nö, ich glaube man wird dir Zeitarbeit aufdrücken, und das ist noch viel schlimmer als dein Job davor ... Ich bin gerade dabei mit ein Gutachten zu beschaffen ...

Ich würde das nicht so skeptisch sehen; für absolut unzumutbare Jobs gibts - genau! - ärztliche Gutachten, die eine Zwangs-"Bejobbung" verhindern. Auch heute noch.

Schade, von Malve haben wir seit Mai nichts mehr gelesen ...

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