Psychische Probleme wegen falschen Beruf

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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kira77
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Psychische Probleme wegen falschen Beruf

Beitrag Do., 08.10.2009, 20:06

Hallo @ All,

eigentlich bin ich Sozialpädagogin, doch in diesem Beruf habe ich bisher leider nur Misserfolge ernten können. Innerhalb von 4 Jahren habe ich nun die 6. Arbeitsstelle angetreten, vom Arbeitsamt vermittelt. Die Arbeit mit Kindern war sozusagen der letzte "Hoffnungsschimmer" für das Arbeitsamt und irgendwie auch für mich. Bisher hatte ich mit geistig behinderten Erwachsenen (mit schweren Verhaltensauffälligkeiten), mit schwer erziehbaren Jugendlichen und mit Kindern gearbeitet. Alle Jobs waren für mich nichts anderes als eine Qual, die komplett meine Nerven gekostet hat. So anstrengend und belastend hatte ich mir die Arbeit in dem Bereich nicht vorgestellt. Nun bin ich als Erzieherin in einer Integrativgruppe angestellt und weiß nicht mehr wo mir der Kopf steht. Dazu kommt noch, dass neben den Integrativkindern (7 Kinder!!!) von den restlichen Kindern über die Hälfte auch verhaltensauffällig sind, d.h. laut sind, toben, schreien, andere ärgern und Anweisungen wiederholt nicht Folge leisten. Ich frage mich, was sind das für Kinder, die wir erziehen sollen???!! Was sind das für Eltern, die Kinder in die Welt setzen, ohne zu wissen, was das an Verantwortung bedeutet? Die scheinbar nicht mehr in der Lage sind, ihren Kindern Werte und Normen beizubringen, die für ein gesundes Zusammenleben mit anderen notwendig sind. Und sowas sollen wir Erzieher dann nachholen, oder wie??!!
Also ich für meine Begriffe habe diesen Kampf aufgegeben. Ich kann auch einfach nicht mehr, muss ständig zum Arzt, weil ich chronisch erschöpft bin. Auch Entspannung daheim und ausreichend Schlaf können den Energieverlust nicht mehr ausgleichen. Die köperlichen Symptome, wie Tinnitus, Kopfschmerzen, Schlafstörungen und chron. Erschöpfungszustände sind die Folge einer mich krank machenden Arbeit. Ich halte den Lärm, die Hektik, die Energie, die Kinder mir entgegenbringen einfach nicht mehr aus, zumal ich nicht 2/3 Kinder, sondern manchmal gleich 15 Kinder in der Gruppe. Ich brauche einen ruhigen Job, bei dem ich mich auf EINE Sache konzentrieren kann und meine Augen und Aufmerksamkeit nicht ständig woanders haben muss. Das macht mich auf Dauer krank. Und nicht nur mich. Fast alle Erziéherinnen in unserer Einrichtung sind genervt und gestresst, das merke ich an ihren Äußerungen ("Ich kann nicht mehr", "Bald landen wir alle noch in der Klapse") und ihrer Mimik und Gestik, manche reden einfach nur noch laut, egal was sie sagen, sie sagen es laut. Aber sie machen den Job halt weiter und schlagen sich damit tagtägl. herum.

Ich war nun bei einer Fachärztin und die hat mir dringend empfohlen erstmal eine Therapie zu machen und zwar in einer psychotherap. Tagesklinik, um erstmal wieder zu mir selber zu finden, denn so ist es kein Leben mehr, sondern nur noch Zwang und Qual. Ich habe eindeutig den falschen Beruf studiert, war zu blauäugig, habe es mir nicht so anstrengend und belastend vorgestellt. Nicht so. Eine Stelle in einem Jugendclub mußte ich sogar schon auf ärztl. Rat hin kündigen... Naja, ich hoffe nach dieser Thera eine berufl. Reha beginnen zu können, um einen neuen Beruf zu erlernen. Ich möchte einfach niemanden mehr erziehen, betreuen, begleiten, fördern etc. Am besten gar keine Arbeit mehr, bei der ich direkt mit Menschen zu tun habe, denn davor habe ich nun entsprechend Angst.
Jetzt warte ich erstmal dieTagesklinik ab, hoffentlich muss ich danach nicht mehr allzulange in diesem Job arbeiten.

Vielleicht gibt es den ein oder anderen hier, dem es ähnlich geht oder erging. Könnten uns darüber austauschen.

Allen anderen wünsche ich viel Kraft und Energie in dem Beruf der Erzieherin. Oft wird von Außenstehenden die Arbeit mit Kindern, die vieles an Einsatz und Nerven kostet unterschätzt. Viele, vor allem die Eltern wissen nicht, was dies bedeutet.

MFG, Kira.

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candle
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Beitrag Do., 08.10.2009, 20:12

Hallo kira77!

Ich kann das schon sehr gut nachvollziehen.
Ich weiß nicht wie erfolgreich es sein wird, dass Du eine Umschulung bekommst. Soweit ich weiß, endet es in eine Bürostelle, die Du vielleicht jetzt schon quer bekommen kannst.

Ich will mich auch neu orientieren, ist aber als Quereinsteiger beinahe unmöglich.

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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SamuelZ.
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Beitrag Do., 08.10.2009, 20:21

Hallo kira77:

gib dir nicht allein die Schuld! Es sind - wie du schon richtig sagst - auch die geringen sozialen und Selbstkompetenzen der Kinder, die einen verzweifeln lassen. wenn man dann die eltern kennenlernt, dann weiß man, woher die kinder das haben. (heute lief im tv eine reportage über kindesmisshandlung und -vernachlässigung in deutschen familien. die eltern wirken häufig selbst noch wie kinder, die betreuung benötigen).
hinzu kommt: übergroße gruppen, schlechte räumlichkeiten, aufoktroyierter zeitdruck, problematische eltern, verlängerte arbeitszeiten, reformzwang zum nulltarif, keine oder nur gerine gesellschaftliche anerkennung der geleisteten arbeit....undundund....

kein wunder, dass man da irgendwann nicht mehr kann und die kinder in die wüste wünscht. das ist schade, denn sie können einem auch einiges zurückgeben. ich werde da häufiger mal überrascht.

take care!
sandyp.

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sarah2009
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Beitrag Sa., 10.10.2009, 18:36

Du bist nicht allein.

Auch ich kenne das Problem der falschen Berufswahl.

Habe einfach nur studiert was mich interessiert und mir gefallen hat, ohne mir klar zu machen, dass in meinem Beruf die Arbeitszeiten katastrophal sind und Überstunden an der Tagesordnung sind. Damit werde halt ich nicht fertig.

Im Prinzip das gleiche wie bei dir, nur in grün.

Helfen tut dir nur ein Berufswechsel.
Du kannst ja mal vorsichtig beim Arbeitsamt nachfragen ob da was möglich ist.
Was du selber machen kannst, ist dir selbst einen Job in einem ganz anderen Bereich zu suchen.
Das bringt natürlich Probleme mit der Qualifikation und natürlich mit dem Verdienst mit sich.
Dafür habe ich auch noch keine Lösung, ausser dass ich aufstockend AlgII bekomme.

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kira77
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Beitrag Sa., 10.10.2009, 23:19

Hallo Sarah,

Danke für Deine Antwort. Ist zwar traurig zu hören, dass es anscheind mehrere gibt, die eine falsche Berufswahl getroffen haben und sich damit gezwungener Maßen Jahre lang herum schlagen müssen, aber tut auch gut zu wissen, dass man nicht ein "Ausnahmefall" ist.

Ja, was Du beschrieben hast, damit kann ich mich auch identifizieren. Mich hat das Studium auch sehr interessiert, ich habe mich viel mit der THEORIE befaßt und hatte gute Noten in den Prüfungen. Von der Praxis hatte ich allerdings nicht den blassen Schimmer, d.h. nicht davon, wie es mir wohl mit der tägl. Arbeit darin geht. Wie auch, wenn man es noch nicht SO erlebt hat.

Was hast Du denn studiert, wenn ich fragen darf?? Was Ähnliches?

Mit dem Arbeitsamt bin ich ziemlich durch, ehrlich gesagt. Bereits nach der letzten Stelle (die Fünfte innerhalb der letzten 4 Jahre) sagte ich dem Arbeitsamt, dass ich es kaum noch schaffe als Soz.Päd. zu arbeiten und das AA meinte nur, ich hätte doch einen hochqualifizierten Abschluß.... Hm schön, bloß der nützt mich jetzt nicht viel, wenn es an der Praxis scheitert, für die man eben absolut in jeder Hinsicht belastbar sein muß. Und das bin ich nicht, was ich aber nicht dachte. Das Arbeitsamt vermittelt einem eine Stelle nach der anderen, sobald man arbeitslos ist.

Es ist nicht so einfach mit einem Job in einem anderen Bereich, den man nicht gelernt hat. Möchte nicht unbedingt an der Kasse arbeiten oder im Lager, verstehst Du?
Ich brauch einfach ersteinmal eine Auszeit, ohne dabei das Arbeitsamt mit neuen Stellen im Nacken zu haben. Ich muß erstmal wieder zu mir selbst finden ohne das Gefühl zu haben, nur zu funktionieren, um dann herauszufinden, welcher Beruf wirklich zu mir paßt und zu meinen Belastbarkeitsgrenzen. Würde auch nochmal eine Ausbildung machen.

Ich habe das Gefühl, mit der Therapie, die ich bald in ner Tagesklinik mache bin ich auf einem guten Weg und im Anschluß versuche ich eine berufl Reha zu bekommen. Hab schon Kontakt zu einer Reha- Einrichtung, die sich sofort um mich kümmern würden und mir dann sogar bei der Jobsuche behilflich sind. Mir geht es nicht gut, ich fühle mich krank, deshalb ist es besser ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen und nicht wieder auf eigene Faust eine Veränderung herbei zu führen. Habe in den 4 Jahren genug Mist erlebt was den Beruf angeht bzw. die Jobs die ich hatte.

Wo arbeitest denn Du gerade und wie geht es Dir damit?

Könnte Dich ja auf dem Laufenden halten, vielleicht hilft es Dir auch.

LG Kira

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nofling
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Beitrag So., 11.10.2009, 10:34

Also ich habe das auch hinter mir. Habe auch ein Studium angefangen aus reinem Interesse für die Inhalte. Habe mir die Praxis auch viel zu leicht vorgestellt. Habe dann erst ziemlich spät im Hauptstudium angefangen, die Praxis durch Praktika kennenzulernen, und habe dabei gemerkt, dass ich in dem Beruf gar nicht klarkommen würde. Ich habe dann trotz Widerstände von allen Seiten spät das Fach gewechselt und bin jetzt mit dem Beruf wesentlich zufriedener. Natürlich bedeutet das immer eine große finanzielle Einbuße, weil man das Geld, das man für die doppelte Ausbildungszeit verbraucht, natürlich nicht mehr zurückbekommt, aber es ging in meinem Fall einfach nicht anders.

Wenn ich gefragt werde, warum ich mein heutiges Fach studiert habe, dann antworte ich, weil ich genau in dem und dem Beruf arbeiten wollte und das Studienfach die beste Voraussetzung dafür ist. Eine Dozentin hat mir darauf mal gesagt, dass sie an ihre Studienwahl nie so "berechnend" herangegangen ist und sie einfach später geschaut hat, was sie mit dem Studium machen kan. Da habe ich mir im Stillen gedacht, ja, und deshalb wirst du für den Rest deines Lebens mit auf zwei Jahre befristeten Teilzeit-Lehrverträgen abgespeist du blöde Kuh!. Ich meine, die Berufsaussichten und -bedingungen zu berücksichtigen, ist doch ganz normal und ich wünschte, ich hätte mir gleich nach der Schule mehr Gedanken darum gemacht.

Meiner Meinung nach sollte man sich vor der Wahl der Berufsausbildung oder des Studienfaches sehr genau die Vor- und Nachteile und die Einstellungschancen ansehen. Z.B. führen bestimmte Berufe fast immer zu Schichtarbeit, die, wenn man einfach nicht dafür gemacht ist, ganz schön zusetzen können. Als ich das mal Studienanfängern gesagt habe, haben die nur gesagt, dass ich das alles viel zu negativ sehe. Dass bei der Wahl der Ausbildung sehr naiv rangegangen wird und Nachteile ausgeblendet werden, scheint mir sehr weit verbreitet zu sein.

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kaffetasse
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Beitrag So., 11.10.2009, 21:30

Naja, aber wenn du jetzt im Beruf stehst, kann der Wechsel wohl nicht sooo spät gewesen sein oder ?
Würde sagen rechtzeitig geschafft .

Allgemein ist das mit dem Studium und Beruf halt sehr schwierig.. werde nächstes Jahr mein Studium beenden, weil ich zu feige war zum Abbrechen und stehe dann mit 25 mit einem Diplom da, dass ich am liebsten verbrennen würde, und stehe vor der Wahl entweder was zu arbeiten, was mich nicht die Bohne interessiert oder in einem Alter nochmal neu anzufangen, wo mich sowieso kein Arbeitnehmer mehr einstellt :(

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nofling
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Beitrag Mo., 12.10.2009, 18:38

@kaffetasse
Also richtig geschafft habe ich es noch nicht. Ich bin ein Jahr älter das im Profil angegeben (die Angaben werden anscheinend einmal im Jahr automatisch angepasst) und ganz fertig bin ich mit dem Studium noch nicht, aber sehr bald scheinfrei. Ich arbeite nur nebenher und muss sagen, dass ich mit dem, was ich nach dem Wechsel jetzt machen kann, wesentlich zufriedener bin. Es gibt viel mehr Auswahl an Stellen, ich kann mehr meine Stärken einsetzen und keiner erwartet, dass ich umsonst arbeite. Das war vor meinem Wechsel ganz anders. Ich bin mit meiner neuen Richtung einfach zufrieden und denke, dass sie das Richtige für mich ist. Ob ich dann nach dem Studium wegen meines Alters Probleme kriege, muss sich halt noch zeigen. Es gibt immer noch Leute, die mir heute noch sagen, dass ich in dem Alter kaum eine Chance haben werde. Ich bin da aber eher optimistisch, weil ich denke, dass die Unternehmen nicht wirklich auf das Alter schauen, sondern wie gut man auf die Stelle passt. Da versuche ich eben, ein deutliches Profil aufzubauen.

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kaffetasse
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Beitrag Di., 13.10.2009, 08:03

Hey!

Also das heißt, du wirst mit 29/30 fertig werden? Hmm ja das ist kein niedriges Alter, dass stimmt. Hast du vorher nur das andere Fach studiert oder noch eine Ausbildung gemacht? Was hast du denn vorher gemacht, und was jetzt ?

Ich bin auch am Überlegen, später was anderes zu machen, nach meinem aktuellen Studium, aber denke auch, dass ich dann zu alt bin...

Grüße aus Wien

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nofling
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Beitrag Di., 13.10.2009, 17:11

@kaffetasse
Tut mir leid, die Fragen möchte ich dir jetzt nicht so genau beantworten, weil ich meine Daten nicht im Internet veröffentlichen möchte und sie doch relativ speziell sind.

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kaffetasse
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Beitrag Di., 13.10.2009, 19:23

verstehe ich vollkommen.. wünsch dir weiterhin viel erfolg, und das alles so hinhaut wie du es wünschst, immerhin hast du dich getraut

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Winterblume
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Beitrag Mi., 09.12.2009, 16:54

@kira77:
Ich brauch einfach ersteinmal eine Auszeit, ohne dabei das Arbeitsamt mit neuen Stellen im Nacken zu haben. Ich muß erstmal wieder zu mir selbst finden ohne das Gefühl zu haben, nur zu funktionieren, um dann herauszufinden, welcher Beruf wirklich zu mir paßt und zu meinen Belastbarkeitsgrenzen. Würde auch nochmal eine Ausbildung machen.
Vielleicht kannst du ja nach einer medizinischen Reha eine berufliche machen? Eine Umschulung anstreben? So etwas geht über das Arbeitsamt oder über die Rentenversicherung. Informationen müssten dir sowohl dein Hausarzt, ein Therapeut oder auch die Klinik geben können.

Ich wünsch dir einen guten Neustart! Hut ab vor deinem Beruf und dass du dich mit aller Kraft eingesetzt hast!

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Newlife
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Beitrag Di., 18.05.2010, 16:15

Hallo habe mir mal die Berichte durchgelesen und kann nur sagen das ich ähnliches durchgemacht habe . Ich habe mich damals als Jugendlicher für eine Ausbildung entschieden die mich viel Nerven und Kraft gekostet hat . Es war ein handwerklicher Beruf und ich kam damit eigentlich die letzen 5 Jahre nicht zurecht . Kündigungen über kündigungen , das ganze war einfach nichts für mich und auch das Umfeld ! Das ganze ging soweit das ich irgendwann gesagt habe ich kann das einfach nicht mehr anfangen - ich brauche was neues ! da auch Interessentests in einem Kurs der AfA eregeben haben das ich für diesen Berewich gänzlich ungeignet bin kam es dann letztenlich zur Diskusion um eine Umschulung . Das ganze hatte mich über jahre so belastet weil ich wusste das es der Falsche Beruf ist aber keinen Weg gesehen habe daraus zu kommen . QUereinstieg ist immer schwer wenn man nicht grad nen hilfsjob machen will . Das ganze ging soweit das ich depressive verstimmungen bekam wenn ich an ein Leben in dem Beruf dachte . Mein Sachbearbeiter meinte dann es muss geprüft werden ob es aus Reha sicht gesehen werden kann , Ansonsten gäbe es für mich keine umschulung .(die ich eigentlich unbedingt wollte). es folgten Arztbesuche meinerseits um auf nummer sicher zu gehen , sogar Psychologentermine holte ich mir selbst . Als ich soweit alles vorlegte verlabgte mein SB nun auch noch einen Amtsarzt Termin. DIeser zog sich wieder ein paar Wochen hin , was meine Nerven durch die mittlerweile 1 jährige Arbeitslosigkeit noch verstärkten.Muss dazu sagen das ich die letzten Jahre immer wieder alle paar Monate arbeitslos war aufgrund des Berufs . Naja Amtspsychologentermin stad an und ich war überrascht den der Herr war echt freundlich . Er stimmte einer umschulung zu und befürwortete es . Ich kann sie nun Antreten und bin sehr froh darüber . Aber es war ein harter Kampf und eine nervliche höchstbelastung . ABer es ist möglich man muss nur dran bleiben . LG

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luftikus
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Beitrag Mi., 19.05.2010, 08:42

kira77 hat geschrieben:Vielleicht gibt es den ein oder anderen hier, dem es ähnlich geht oder erging. Könnten uns darüber austauschen.
Mir geht es auch so ähnlich, wenn auch in einem ganz anderen Berufsbild.

Meine durch die falsche Berufswahl ausgelösten psychischen Probleme ziehen sich schon durch mein halbes Leben. Genaugenommen haben sie schon im Studium begonnen. Ich konnte mich eigentlich noch nie wirklich für das Fach (Informatik) begeistern, hatte es eigentlich nur gewählt, weil man mir dazu geraten hatte, und weil es damals zukunftsträchtig war.

Doch eigentlich bin ich gar nicht talentiert für diese Art von Beruf. Aufgaben im EDV-Bereich fallen mir schwer und meine Motivation ist nur gering. Das führt dazu, dass ich meistens deutlich langsamer bin als meine Kollegen. Und jeden Tag muss ich mich erst wieder mühsam motivieren, da ich überhaupt keinen inneren Antrieb verspüre, mich diesen techischen Themen zu widmen.

Anfang der 2000er-Jahre bin ich schon mal in einen Burnout mit depressiven Phasen geschliddert, der 2003 zur Trennung von meinem damaligen Partner geführt hatte. Anschließend folgte ein emotionaler Zusammenbruch mit Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik. Monatelang war ich damals nicht im Büro gewesen.

Ab 2004 bin ich mit Teilzeit wieder eingestiegen (ich musste ja wieder Geld verdienen). Seit 2007 arbeite ich wieder Vollzeit, und nun gehts allmählich wieder abwärts mit meiner Psyche.

Immer wieder wollte ich den Beruf wechseln, aber ich habe es nie geschafft (vorwiegend aus finanziellen Gründen). Zurzeit habe ich es (zumindest vorübergehend) aufgegeben, mir einen neuen Beruf zu suchen. Stattdessen versuche ich erneut, meine Stunden zu reduzieren. Je weniger lang ich mich mit der ungeliebten Arbeit beschäftigen muss, umso besser geht es mir.

Auch ich würde mich über einen lebendigen Austausch mit Gleichgesinnte und Betroffenen freuen...

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 19.05.2010, 09:39

Dann geh in die Klinik und lass dir ein Attest ausstellen, daß du deinen alten Beruf nicht mehr ausüben kannst.

So wie dir geht es in sozialen Berufen ja öfters mal Menschen. Gibts auch bei Krankenschwestern, Altenpflegern usw.

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