Unglücklich im Job

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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lupi123
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Unglücklich im Job

Beitrag Do., 08.03.2018, 10:03

Hallo ihr!

Ich habe mich gerade neu registriert, weil ich einfach ein paar gute Ratschläge, realistische Einschätzungen, wohltuende Worte und auch andere Sichtweisen bräuchte, die mich aus meiner momentanen negativen Denkweise wieder herausführen. :-(. Ich bin total unglücklich im Job, was auch bereits zu psychosomatischen Problemen führte....

Ich bin knapp 3 Jahre in einem Job, der nicht meiner Studienrichtung entspricht. Ich hatte damals hier angefangen, da ich das Geld dringend brauchte und ich diesen Job auch durch meine Schulbildung gut bewältigen konnte. Anfangs war ich mit der Geschäftsführung (Mann und Frau, ein Paar) ziemlich dick, bis ich einen weiteren Bereich von meiner früheren Kollegin übernommen hatte und ich es ihnen nicht mehr recht machen konnte. Sie haben mir zu viel zugemutet, ich habe zu spät etwas gesagt. Ich habe gekämpft, ich habe mich bemüht, ich war fleißig, ich wollte mir diese Schwäche nicht eingestehen - und habe letztlich in ihren Augen komplett versagt. Es ist ein Tätigkeitsbereich, in welcher man als Laie nur mit Unterstützung "überlebt", andernfalls ertrinkt man - so wie ich damals. Seit diesem Zeitpunkt ist das Verhältnis angespannt. Mir werden Informationen vorenthalten, ich werde für Fehler verantwortlich gemacht, obwohl ich die Aufgabe entweder nicht bearbeitet habe oder mir grundlegend Informationen fehlten, bei mir sind kleine Fehler (etwas vergessen abzulegen) eine Katastrophe, während man die Kollegin nach 5maligem Vergessen nochmals nett darauf hinweist, doch das Dokument X abzulegen. Ich bekomme fast jeden Tag eine auf den Deckel, ich bin das Problemkind hier. Ich darf keine E-Mails rausschicken, da meine Kommunikation nicht zufriedenstellend ist. Ich soll einen Telefonierkurs machen, weil ich am Telefon nicht professionell genug auftrete. Es sind Dinge, die realistisch betrachtet nicht schlimm sind (bestätigen auch andere) oder bei anderen durchgehen und kein Problem darstellen, die jedoch bei mir dazu führen, dass man mich fast jeden Tag runtermacht. Es ist, als dürfte auch niemand besser sein als die Chefin selbst.

Das jetzt alles aus einer ziemlichen Opfersicht, weil ich einfach nicht mehr aus diesem Negativen herauskomme. Es gibt Tage, an denen geht’s mir gut, ich kann mich gut distanzieren.... und es gibt Tage, an denen könnte ich nur noch heulen.

Was ist das Problem? Bzw. was ist die Lösung?

• Gespräch mit dem Chef suchen: habe ich bereits gemacht, verlief erfolglos. Die Situation ist nach wie vor so wie sie davor war. Mmn hat sie "die Hosen an", er kann ihr nicht in den Rücken fallen und ihr auch nicht Paroli bieten.

• Kündigen ohne neuen Job: das traue ich mich nicht. Ich weiß zwar, dass ich aufgefangen werde, habe jedoch Schulden und muss diese unbedingt abbezahlen. Kann es mir also (fast?) nicht leisten, arbeitslos zu sein. Des Weiteren bekomme ich nur Absagen (siehe nächster Punkt), weshalb ich mir noch mehr Sorgen mache – sprich: arbeitslos sein UND nichts bekommen wäre für mich der Supergau. Andererseits komme ich so vielleicht auch aus diesem "ich bin nichts wert"-Modus raus, der sicherlich bei Vorstellungsgesprächen Einfluss gehabt hat.

• Kündigen, weil neuer Job: wäre eine Lösung - jedoch bewerbe ich mich seit ca. einem halben Jahr und finde keinen neuen Job. Ich habe 2 Studiengänge erfolgreich abgeschlossen, könnte diese super kombinieren... aber es kommen nur Absagen. Ich vermute, dass ich teilweise überqualifiziert bin, andererseits durch die fehlende Berufserfahrung in dem Bereich, der mir zusagt, einfach nicht als potentielle Mitarbeiterin wahrgenommen werde.

• Praktikum: wäre noch eine Möglichkeit, um Fuß zu fassen. Ist zwar jetzt jammern auf hohem Niveau, aber wenn man schon mal "normal" verdient hat, beginnt man nicht gern ein Praktikum mit einem Gehalt von € 1.000,--. Zumal die finanzielle Situation natürlich dauernd im Kopf präsent ist. Eine Traineestelle habe ich bislang noch nicht entdeckt.

Mich aus dieser Opferrolle zu kämpfen ist natürlich auch wichtig, auch wenn ich noch nicht weiß, wie. Ich glaube, dass der Zug einfach abgefahren ist und ich nie mehr eine wertgeschätzte Mitarbeiterin in diesem Unternehmen werde.

Es wird noch komplizierter... Ich habe 2 Bereiche im Kopf, in denen ich gerne arbeiten würde. Beim einen bin ich mir nicht sicher, ob ich mir das nicht alles zu toll vorstelle – beim anderen kommt mein schlechtes Selbstbewusstsein zutage und ich denke mir, dass ich dem ganzen nicht gewachsen bin. Nun habe ich schon bzgl einer Potentialanalyse erkundigt oder bin ich bei einer Berufsberatung besser aufgehoben? Hat jemand von euch damit Erfahrung? Der obere Sachverhalt sollte eher mit einem Coach geklärt werden, oder?

Danke, dass ihr euch Zeit genommen habt, das alles zu lesen. Ich musste mich einfach mal ausheulen, weil es mir gerade wieder so beschissen geht. Sorry wegen der Länge ;)

Vielleicht hat jemand von euch Zeit und Lust, seine Gedanken dazu zu schreiben.

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shesmovedon
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Beitrag Do., 08.03.2018, 14:52

Ich würde mich wohl erstmal weiter bewerben. Nen halbes Jahr ist ja noch nicht solange, je nachdem, auf wie viele Stellen du dich beworben hast.
Und wärst du auch bereit für einen Job wegzuziehen? Vielleicht ergibt sich jobmäßig dann eher etwas.

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Kaonashi
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Beitrag Fr., 09.03.2018, 07:43

Hast du deine Bewerbungsunterlagen genau angeschaut, ob damit alles in Ordnung ist? Notfalls vielleicht ein paar Stunden bei einem Coach nehmen, der beraten kann, wie man sich erfolgreich bewirbt oder auch bei einem Vorstellungsgespräch präsentiert.


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lupi123
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Beitrag Do., 15.03.2018, 14:18

Hallo.

Danke für eure Antworten. War am Abend dann nie mehr in Laune, hier zu schreiben und lesen. Da bin ich dann froh, wenn ich mal Abstand bekomme.

Wegziehen steht noch nicht zur Debatte, da ich gerade umgezogen bin und somit auch einen neuen Mietvertrag habe.
Ich suche aber schon im Umkreis von insgesamt 2h Fahrtweg, wobei ich schon hoffe, dass ich etwas in der näheren Umgebung finde.

Ich habe schon mal Bekannte um Tipps gebeten, darunter auch Personaler und Geschäftsführer. Die waren sehr zufrieden damit. Ich habe jedoch jetzt noch mal meinen Lebenslauf und die Bewerbung von der Struktur her total umgeschmissen und auch den Inhalt "gepimpt", sodass ich hoffe, dass sich nun ein Erfolg einstellt.

Leider ist letzte Woche die Situation ziemlich eskaliert. Die Projektleitung kann schon seit 1.5 Jahren nicht mehr mit mir... Ich mache alles falsch, bin für alles schuld - so auch letzte Woche. Wegen einer Banalität habe ich trotz Nichtschuld und korrekter Vorgehensweise den Zusammenschiss meiner bisherigen Berufslaufbahn kassiert. Wie ein Schulmädchen. Wie ihr seht, ist bei uns die Schuldfrage ganz großes Thema.

Ich habe im Gefühl, dass ich gekündigt werde. Wenn nicht, ist mein Plan, selbst zu kündigen. Irgendwann ist dann auch meine Grenze überschritten.

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