aja Ratlosigkeit
und zu Deiner Frage, was ich unter ausgebeutet verstehe. Ich meine damit das, was Du oben mit dem Wort "ausgenutzt" beschreibst.
Krank durch Atypische Arbeitsverhältnisse
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Thread-EröffnerIn - [nicht mehr wegzudenken]
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Mißverständnis - Da ist kein Konflikt. War nie einer. Also gibt es auch keinen "Anteil" von irgendeiner Seite. Es geht um die menschenverachtende Art und Weise der Ausbeutung von Menschen. Um das Diktat der Finanzen. Die Personen in der Unternehmeungsleitung bekommen Prämien für jeden Job den sie abbauen, egal was das für Konsequenzen für das Unternehmen einerseits und für die Arbeitnehmer andererseits hat.
Stell dir das so vor:
Chef hat Vorgabe, im Jahr X eine Summe A einzusparen. Gelingt ihm das, erhält er eine Prämie, die er unbedingt braucht, denn er hat seiner Frau versprochen mit ihr Urlaub auf den Malediven zu machen.
Also schaut er, wen er einsparen kann. Atypische Arbeitsverhältnisse sind auf Grund ihrer befristeten und flexiblen Struktur leicht einzusparen. Also setzt er hier Leute "frei".
Das bedeutet:
1) dass die Abläufe im Unternehmen gestört werden, weil plötzlich Leute fehlen
2) dass die im Unternehmen verbliebenen die zusätzliche Arbeit mitübernehmen müssen, damit nicht alles zusammenbricht. Sie werden dadurch massiv überfordert und sind zu Recht sauer.
3) dass die "freigesetzten" ihre Existenz und, wie in meinem Fall ihre Gesundheit verlieren
Zum Schluß freut sich nur der Chef & Frau und feiern ihren Erfolg auf den Malediven. Ihm kann nix passieren. Denn wenn die Sache zu eng wird, geht er einfach ins nächste Unternehmen und fängt das Spiel von vorne an. Das macht er so lange, bis er in Ruhenstand geht. Dann kann er auf eine tolle Karriere zurückblicken.
Ja, wovon ich ab Jänner leben werde, frage ich mich ja gerade! Darum gehts ja!
Stell dir das so vor:
Chef hat Vorgabe, im Jahr X eine Summe A einzusparen. Gelingt ihm das, erhält er eine Prämie, die er unbedingt braucht, denn er hat seiner Frau versprochen mit ihr Urlaub auf den Malediven zu machen.
Also schaut er, wen er einsparen kann. Atypische Arbeitsverhältnisse sind auf Grund ihrer befristeten und flexiblen Struktur leicht einzusparen. Also setzt er hier Leute "frei".
Das bedeutet:
1) dass die Abläufe im Unternehmen gestört werden, weil plötzlich Leute fehlen
2) dass die im Unternehmen verbliebenen die zusätzliche Arbeit mitübernehmen müssen, damit nicht alles zusammenbricht. Sie werden dadurch massiv überfordert und sind zu Recht sauer.
3) dass die "freigesetzten" ihre Existenz und, wie in meinem Fall ihre Gesundheit verlieren
Zum Schluß freut sich nur der Chef & Frau und feiern ihren Erfolg auf den Malediven. Ihm kann nix passieren. Denn wenn die Sache zu eng wird, geht er einfach ins nächste Unternehmen und fängt das Spiel von vorne an. Das macht er so lange, bis er in Ruhenstand geht. Dann kann er auf eine tolle Karriere zurückblicken.
Ja, wovon ich ab Jänner leben werde, frage ich mich ja gerade! Darum gehts ja!
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.
hmm schöne scheiße. ich habe wirtschaft studiert, daher kenne ich diese dinge natürlich. im grunde geht es mir genauso, nur dass ich mich nicht auf atypische arbeitsverhältnisse einlasse und zumindest arbeitslosengeld bekommen kann. ich habe dich deswegen so penetrant ausgefragt, weil ich einfach nicht einsehen will, dass man gegen diese willkür einfach keine handhabe hat. die krönung der ganzen ausnutzerei ist dann noch ein miserables dienstzeugnis und rufschädigende auskünfte von seiten des dienstgebers, sodass man überhaupt zu arbeiten aufhören "darf". und es gibt überhaupt keinen schutz, weil das alles so unter der hand läuft. stunden, tage, wochen, monate, jahre habe ich darüber gebrütet, wie man diesen leuten das handwerk legen könnte. ohne ergebnis. vor allem auch deswegen nicht, weil die ausgenützten sich gar nicht organisiert wehren wollen sondern lieber hoffen, dass dass sie eines tages zu den ausnützenden gehören, wenn sie sich nur lange genug haben ausnützen lassen. das muss das katholische erbe sein. nach all den qualen kommt man in den himmel. (oder halt nicht ätsch reingefallen). aber es muss doch eine möglichkeit geben ... na gibt es nicht. es könnte nur gehen, wenn die arbeitnehmer zusammenhalten würden, und das ist eher die ausnahme. ich glaube, ich kann dieses thema für mich bald abschließen.
nun wieder pragmatisch: gibt es nicht seit 1.1.2008 auch eine arbeitslosenversicherung für die neuen selbständigen? könntest du ncht wenigsten sozialhilfe bekommen? oder hast du wenigstens eine familie, die dich da finanziell unterstützt, wo du gratis ohnen kannst oder so?
nun wieder pragmatisch: gibt es nicht seit 1.1.2008 auch eine arbeitslosenversicherung für die neuen selbständigen? könntest du ncht wenigsten sozialhilfe bekommen? oder hast du wenigstens eine familie, die dich da finanziell unterstützt, wo du gratis ohnen kannst oder so?
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Ja, lingaroni, genau so ist es.
Man kann nichts dagegen tun, weil, wie du sagst, die Betroffenen sich nicht organisieren, weil jeder hofft, daß es ihm und nur ihm gelingt in die Klasse der Ausnützer aufzusteigen. Es gibt keine Solidarität.
Zu meiner Situation: in meiner Branche hat man nicht viel Wahl. Es gibt seit 1996 kaum feste Stellen, fast alles wird übers Prekariat gemacht. Du hast nur die Wahl entweder einen dubiosen Vertrag anzunehmen oder eben gar nix zu haben. Als ich 1993 zu arbeiten begann hatte ich einen fixen Posten in Aussicht. Auf Grund der politischen Entwicklung kam es nie dazu. Und ja, du hast recht, ich habe jetzt Anspruch auf Arbeitslosengeld. 55% vom letzten Netto(!)-Einkommen für 20 Wochen. Davon kann ich nicht mal meine Miete zahlen, denn als Quasi-Selbstständiger habe ich natürlich immer darauf geachtet, daß ich wenig Netto-einkommen habe - wegen der Steuer. Dazu verdienen darf ich € 349.- Auch damit komme ich nicht klar. Der erste Schritt wird also sein, daß ich meine Wohnung verliere, falls ich nicht umgehend einen neuen Job finde. Da ich aber laufend auf Jobsuche bin - eigentlich seit 3 Jahren durchgehend - und bisher immer nur Absagen bekam, stehen die Chancen eher schlecht, daß ich ausgerechnet jetzt in kurzer Zeit was finde.
Ich hoffe auf ein Wunder.
Man kann nichts dagegen tun, weil, wie du sagst, die Betroffenen sich nicht organisieren, weil jeder hofft, daß es ihm und nur ihm gelingt in die Klasse der Ausnützer aufzusteigen. Es gibt keine Solidarität.
Zu meiner Situation: in meiner Branche hat man nicht viel Wahl. Es gibt seit 1996 kaum feste Stellen, fast alles wird übers Prekariat gemacht. Du hast nur die Wahl entweder einen dubiosen Vertrag anzunehmen oder eben gar nix zu haben. Als ich 1993 zu arbeiten begann hatte ich einen fixen Posten in Aussicht. Auf Grund der politischen Entwicklung kam es nie dazu. Und ja, du hast recht, ich habe jetzt Anspruch auf Arbeitslosengeld. 55% vom letzten Netto(!)-Einkommen für 20 Wochen. Davon kann ich nicht mal meine Miete zahlen, denn als Quasi-Selbstständiger habe ich natürlich immer darauf geachtet, daß ich wenig Netto-einkommen habe - wegen der Steuer. Dazu verdienen darf ich € 349.- Auch damit komme ich nicht klar. Der erste Schritt wird also sein, daß ich meine Wohnung verliere, falls ich nicht umgehend einen neuen Job finde. Da ich aber laufend auf Jobsuche bin - eigentlich seit 3 Jahren durchgehend - und bisher immer nur Absagen bekam, stehen die Chancen eher schlecht, daß ich ausgerechnet jetzt in kurzer Zeit was finde.
Ich hoffe auf ein Wunder.
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.
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Hallo Ratlosigkeit,
nach Arbeitslosengeld gibt es Notstandshilfe praktisch unbegrenzt. Falls Du eine Mitwohnung hast könntest Du versuchen Mietbeihilfe zu beantragen, dann ist zumindest die Wohnung gesichert. Auskünfte gibt es in Wien beim Fonds Soziales Wien oder halt auch bei der Stadtinformation. Außerdem macht die Caritas kostenlose Rechtsberatung zum Thema Wohnungssicherung. Das ist nur, was mir so ad hoc dazu einfällt. Von diesen Stellen musst Du Dich halt weiter durchfragen. Ich habe mir ja Matura und Studium selbst finanzieren müssen, weil Eltern schwere Alkoholiker usw. Da hatte ich auch kaum Geld und plötzlich (innerhalb von 14 Tagen) war meine UNTERMIETwohnung pfutsch. Weil schlechter Vertrag und Miethaus wurde zum Spekulationsobjekt erklärt, alle Billigmieter mussten raus damit die Mieten angehoben werden konnten. Also ich kenn das. Jedenfalls habe ich dann von der Gemeinde Wien eine Mitwohnung erhalten. Ist lange her. Aber ich bin sicher, es wird sich eine Lösung für Dich finden. Natürlich nix mit Luxus und so.
nach Arbeitslosengeld gibt es Notstandshilfe praktisch unbegrenzt. Falls Du eine Mitwohnung hast könntest Du versuchen Mietbeihilfe zu beantragen, dann ist zumindest die Wohnung gesichert. Auskünfte gibt es in Wien beim Fonds Soziales Wien oder halt auch bei der Stadtinformation. Außerdem macht die Caritas kostenlose Rechtsberatung zum Thema Wohnungssicherung. Das ist nur, was mir so ad hoc dazu einfällt. Von diesen Stellen musst Du Dich halt weiter durchfragen. Ich habe mir ja Matura und Studium selbst finanzieren müssen, weil Eltern schwere Alkoholiker usw. Da hatte ich auch kaum Geld und plötzlich (innerhalb von 14 Tagen) war meine UNTERMIETwohnung pfutsch. Weil schlechter Vertrag und Miethaus wurde zum Spekulationsobjekt erklärt, alle Billigmieter mussten raus damit die Mieten angehoben werden konnten. Also ich kenn das. Jedenfalls habe ich dann von der Gemeinde Wien eine Mitwohnung erhalten. Ist lange her. Aber ich bin sicher, es wird sich eine Lösung für Dich finden. Natürlich nix mit Luxus und so.
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