Meine Kollegin - langsam reichts.

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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Christine_Walter
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Meine Kollegin - langsam reichts.

Beitrag Di., 13.01.2015, 20:32

Ich fahre demnächst, hab noch keinen genauen Termin, für 5 Wochen in die Reha. Meine Kollegin hat so ein Fass aufgemacht vonwegen sie schafft die Arbeit nicht allein und dass sie Hilfe brauchte, und ihr ginge es schon so schlecht deswegen über Weihnachten etc., dass die Chefin überlegt hat, was man alles an andere Kollegen abgeben kann. Nun wird es im Klartext so aussehen, dass die Vertretungen einen Großteil von dem machen, was sonst immer ich gemacht habe, und Madame sich vermutlich die meiste Zeit am Hintern kratzt. Das schlechte Gewissen habe ich, und auch die Angst, dass das Chaos brennt, wenn ich zurückkehre. Die Frau kommt mit allem durch, das ärgert ca. 50 % des Teams. Die Weihnachtsfeier, die wir ausrichten mussten - sie war nicht da und half auch nicht mit. Protokolle schreiben - machen alle reihum, nur sie nicht. Zu den monatlichen Teambesprechungen gehen - müssen alle, nur sie nicht. Gehe ich rauchen und komm wieder, hängt sie am Telefon, um mit Tochter oder Mutter zu quatschen. Ich sitze auf 53 Überstunden, und sie ist ganz stolz auf ihre sechs. Mit ihrem Gejammer kommt sie immer durch, weil der Abteilungsleiter hinter ihr steht (und eh nur seine Ruhe will) und die Chefin halt noch zu neu ist um wirklich zu kapieren, was da abgeht. Die weiß auch oft nicht was sie sagt - an einem Tag hat sie nichts mehr zu essen im Kühlschrank und wird wohl bis zum Wochenende hungern müssen, droht sogar mit Suizid und kommt am nächsten Tag unentschuldigt nicht (so dass ich dachte sie liegt tot in der Wohnung), dann geht sie in Urlaub, kommt wieder und teilt mit, dass sie sich und den 2 Kindern je ein Bauchnabelpiercing spendiert und sich zudem ein neues Haustier zugelegt hat.Ganz ehrlich, ich hab so eine Wut, ich bin heute schon wieder den ganzen Tag am hyperventilieren. Was soll ich bloß tun?

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Verocasa
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Beitrag Di., 13.01.2015, 20:38

Leider wirst Du mit Deinem Ärger über sie nichts ändern, denn das sind alles ihre Angelegenheiten …

Was Du tun sollst? Dir nicht ständig mit dem Hadern über ihre Vorteile selbst das Leben schwer machen. Diese Gedanken des Neides und der Ablehnung ändern nichts, sie schaden Dir nur.

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Christine_Walter
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Beitrag Di., 13.01.2015, 20:49

das verstehst du falsch. ich bin nicht neidisch. ich bin nur stinkwütend, weil sich das ganze team den allerwertesten aufreisst, grad jetzt in der saison, und madame zieht sich aus allem raus, tut, als wären wir die letzten idioten, nur weil wir unsere pflicht tun, sprich zu besprechungen gehen, die weihnachtsfeier managen etc., jammert bei jeder gelegenheit, wie schlecht es ihr geht, und verlangt hilfe, und während sich andere ein bein ausreißen, um den laden am laufen zu halten, hockt sie am telefon oder spielt quizduell am smartphone. neulich hat sie mir ja geholfen, sie hat eine für einen stift in der ersten woche geeigneten job übernommen, weil sie, wie sie sagte, ja eh nix zu tun habe. und warum hat sie nix zu tun? weil ich die ganze arbeit mache! mir gehts auch schlecht, ich krieg heute den ganzen tag schon keine luft, aber ich bettele nicht um verständnis und mitleid, ich reiß mich zusammen und beisse mich durch! ich finde es einfach unfair und eine riesensauerei, wenn einer sich so auf den anderen ausruht, und eine noch größere sauere ist, dass es von denen, die was zu sagen haben, anscheinend keinen juckt.

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Verocasa
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Beitrag Di., 13.01.2015, 21:51

Doch, ich hatte Dich schon richtig verstanden.

Egal ob es Neid ist oder nicht - es nützt Dir doch nichts, Dich so aufzuregen. Was ich meine: Du änderst damit einfach nichts. Kannst Du das sehen? Wir ändern an solchen Dingen, die andere betreffen und was andere tun oder nicht tun, nicht das Geringste, wenn wir auch noch so vor Wut im Dreickeck springen. Es kostet aber unsere Nerven.

Es ist, wie es ist, auch wenn so etwas noch so ungerecht erscheint. Du kannst Dich nur bewusst von dem Ganzen distanzieren. Ich sehe jedenfalls keine Möglichkeit, wie Du die Sache beeinflussen willst. Außer zu kündigen, aber ich denke, das ist keine Lösung, oder?

Vielleicht lässt sich deine Wut ja auch in der Reha bearbeiten.

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Christine_Walter
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Beitrag Di., 13.01.2015, 22:04

ich werde auf jeden fall mit meiner thera drüber reden diese woche. es kann nicht sein, dass ich mich gesundheitlich gefährde, damit madame auf kosten anderer chillen kann!


Tränen-reich
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Beitrag Di., 13.01.2015, 22:12

Den einzigen Punkt, den du für dich angehen kannst, knallhart ihren Teil der Arbeit liegen zu lassen.
Fühlst du dich von dir aus da gezwungen ihren Teil zu übernehmen? Wenn ja, dann erst recht.
Keine Ahnung, wie das was für dich möglich erscheint, kenne deine Arbeitsplatzbeschreibung nicht und ob Arbeitsaufträge offen oder jeden einzeln zugeteilt ist.

Manchen Chefs ist es schnurzpiepegal, solange der Laden läuft, was man ja "füttert" wenn man über die Grenze Mögliches macht. Da hilft palabern bei den "Kravattenträgern" oft nicht, wenn nicht mal Konsequenzen aufgezeigt werden. Nur eben nicht von deiner Seite mit DEINEM Teil innerhalb der Arbeitszeit, sondern bewusst zugesteuert auf die Kollegin.

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MissX
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Beitrag Di., 13.01.2015, 23:55

Christine_Walter hat geschrieben:es kann nicht sein, dass ich mich gesundheitlich gefährde, damit madame auf kosten anderer chillen kann!
Sie hat entschieden, dass sie "rumchillt", wie du es ausdrückst.

Du hast entschieden, dass du dein Gesundheit gefährden möchtest.

Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Wenn du für dich was ändern willst, musst du halt darum kämpfen.
Das Leben ist kein Ponyhof.

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Nico
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Beitrag Mi., 14.01.2015, 06:28

Wenn dem wirklich so ist wie du hier schreibst ( woran ich meine Zweifel habe), solltest du zur Kenntniss nehmen, dass deine Kollegin cleverer ist als du es bist.

Ausserdem scheinst du deine Arbeit ja selbst nicht sonderlich hoch einzuschätzen, wenn du davon ausgehst, dass sie eine Kollegin ganz einfach zusätzlich zu ihrem Job für 5 Wochen mitmachen kann.
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saffiatou
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Beitrag Mi., 14.01.2015, 11:08

warum hast Du Zweifel, Nico?

Es gibt tatsächlich solche Kollegen, ich hatte da auch so meine Probleme.
Sie jammern vor dem Chef, daß sie überarbeitet sind und reell tun sie
allerdings nichts! Die Chefs blicken häufig nicht, wie lange etwas dauert
und können es somit nicht kontrollieren. Häufig werden sie noch gelobt,
weil sie scheinbar so fleißig sind.

klüger, kleverer? ich weiß nicht! Ich wäre unzufrieden, wenn ich nicht auch
die Leistung erbringe, für die ich bezahlt werde. Sicher habe ich das so
gelernt, aber ich finde es nur fair und kann Christine sehr gut verstehen.

Habe aber auch keine Idee, wie man das abstellen kann, vor allem, wenn der
Chef hinter ihr steht.

saffia
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Nico
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Beitrag Mi., 14.01.2015, 11:18

Ja aber findest du es nicht widersprüchlich wenn sie einerseits sagt, dass sie in ihrem Job so angestrengt ist, dass sie gesundheitliche Schäden davonträgt und andererseits soll die Kollegin ihren Job 5 Wochen lang einfach so mitmachen ?
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Beitrag Mi., 14.01.2015, 11:24

meiner Meinung nach geht es ja nicht nur um die 5 Wochen, die Christine in der Reha ist,
sondern allegmein, darum daß die Kollegin es immer wieder schafft sich von der Arbeit
fern zu halten. Ich denke die Reaktion auf die Reha ist der berühmte Tropfen.

Ob Christine von ihrem Job gesundheitliche Schäden davongetragen hat, kann ich nicht
beurteilen, man kann auch aus anderen Gründen zur Reha gehen. Und es sollte schon
mal möglich sein für Kollgen, die sonst auch wenig machen, sich während eines kleinen
überschaubaren Zeitraums ein wenig anzustengen und verantwortlich fühlen.


Saffia
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Nico
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Beitrag Mi., 14.01.2015, 11:37

Hm, naja wie auch immer.
Ich hatte halt auch einmal so eine Mitarbeiterin die Unmengen an Überstunden machte und glaubte nur sie halte eigentlich den ganzen Betrieb aufrecht, dabei war nix ausser äusserst umständliches Arbeiten und völlig übersteigertes Kontrollgehabe dahinter. Sie behauptete ebenfalls, dass sich alle ausser sie selbst bloß vor der Arbeit drücken.
Als sie dann jedoch kündigte fiel es mehr oder weniger gar nicht ins Gewicht dass sie nicht mehr da war und alles lief ab dann um einiges geordneter und kollegialer ab.
Aber wie gesagt, wie auch immer es in diesem Fall auch ist, niemand weiß es und 50% des Teams scheinen es ja auch anders zu sehen.
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Christine_Walter
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Beitrag Do., 15.01.2015, 21:22

sagen wir so: die "anderen" 50 % können es nicht beurteilen, weil sie damit nix zu tun haben.
wir haben im moment halt saison. im moment ist SEHR der teufel los, das wird aber wieder abflachen, da viele dinge, wenn ich in reha bin, schon (von mir) erledigt worden sind. und ich bin eben der ansicht, wenn man mal paar wochen etwas mehr gas gibt als üblich, d. h. statt 8 h mal 9 h pro tag bleibt und die zeit auch wirklich zum ARBEITEN nutzt, müsste das gehen.

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Verocasa
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Beitrag Fr., 16.01.2015, 11:58

Na, dann HANDLE, wenn Du wirklich meinst, Du kannst die Kollegin oder die Sachlage verändern. Dann reib Dich aber nicht auf in nutzloser Wut - nutzlos, wenn Du tatenlos in ihr stecken bleibst. Geh's an!

Wut kann insofern nützen, wenn sie als Initialzündung dient, aber fortwährend innerlich vor Ärger zu platzen, SCHADET nur und verändert an sich nichts. Selbst ein am Ende doch erfolgloser Versuch ist besser - weil Du dann wenigstens etwas unternommen hast, statt Dich zu zerfleischen vor Zorn.

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Christine_Walter
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Beitrag Fr., 16.01.2015, 20:24

die letzten zwei tage habe ich ihr ECHT dampf gemacht. wenn man ihr genau sagt, was sie wann zu tun hat, gehts einigermaßen (sofern sie grade zeit hat). da sah ich auch drüber hinweg, dass sie mich vom keller aus anrief, der große kopierer gehe irgendwie nicht richtig, eben habe er noch funktioniert. bin dann runter und stellte fest, dass das a3-papier alle war. musste ihr dann noch erklären, dass ins a3-fach kein a4-papier gehört.

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