Ein gutes neues Jahr euch allen
Ich würde gerne etwas fragen, möchte aber keine Moralpredigen hören. Ich habe extrem Panik wieder zur Arbeit zu gehen, hatte jetzt zwei Wochen Ferien und am Montag gehts wieder los. Ich bin Lehrerin von 1. Klasskindern seit dem Sommer und ich finde meinen Job sehr erschöpfend und da ich eine soziale Phobie habe auch sehr herausfordernd und ich stosse immer wieder an meine Grenzen im Kontakt mit den Eltern etc., weil dies für mich Horror ist. Der Job macht mir auch nicht wahnsinnig Spass, eben aus oben genannten Gründen, auch wenn ich die Kinder sehr gerne habe und ich super mit ihnen klar komme. Ich habe des öfteren grosse Angst zur Arbeit zu gehen und nach den Ferien wieder hinzugehen ist besondern schlimm. Aber jetzt ist die Panik so gross, weil ich im Januar mit allen Eltern Zeugnisgespräche führen muss, das sind 23 Stück. Ich kann das nicht und will nur noch weglaufen!!! Ich habe so eine Riesenangst davor!!! Ich habe zwar Medikamente bekommen, damit ich die ängste besser in den Griff bekomme, aber leider nützen die noch nicht wie gewünscht. Ich überlege mir seit Tagen, was ich mir antun könnte, um nicht zur Arbeit gehen zu müssen. Nicht mich umbringen sondern Arm brechen oder Weglaufen oder mich sonst irgendwie verletzten keine Ahnung. Im Moment tendiere ich zu weglaufen, einfach nicht zur Arbeit erscheinen, irgendwo hinfahren wo mich niemand findet. Ich weiss wie doof das ist, aber ich weiss keinen Ausweg :(. Mein Therapeut redet ständig von, vielleicht ist es besser nochmals eine intensivere stationäre Therapie zu machen und den Beruf zu wechseln, aber in die Klinik das dritte Mal?? Das ist auch Horror und mein Lebenslauf hat jetzt schon katastrophale Lücken und nur durch Glück habe ich diesen Job jetzt bekommen. Ich müsste so dankbar sein deswegen aber der Job ist so erschöpfend!! Und ich fühle mich langsam von meinem Therapeuten als hoffnungslosen Fall angesehen, weil es sich so anfühlt als wolle er mich abschieben weil ich so anstrengend bin (viele Krisen das ganze Jahr über gehabt).
Bitte Hilfe, ich weiss nicht was ich tun soll
Weglaufen - Angst vor dem Job - Panik
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Haben die bisherigen Therapien nicht geholfen? Wie kommt das?
Achtung! Feind liest mit!
Dein Therapeut bietet Dir die aus meiner Sicht einzige Lösung mit seinem Vorschlag. Und auch der 5. Klinikaufenthalt wäre kein Grund zur Scham, nur ein Anzeichen dafür, dass Du den alten Weg nicht weitergehen kannst.
Ihr solltet allerdings gemeinsam überlegen, ob die Therapieart optimiert werden könnte, d. h. eine entsprechende Klinikauswahl erfolgen kann.
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Für die guten Wünsche danke und Dir auch ...
Ihr solltet allerdings gemeinsam überlegen, ob die Therapieart optimiert werden könnte, d. h. eine entsprechende Klinikauswahl erfolgen kann.
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- sporadischer Gast
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Obwohl die Situation bei mir eine andere war/ist, kann ich gut verstehen, dass Du weglaufen willst, aber tu das bitte nicht! Geh morgen zum Arzt und lass Dich so lange wie möglich krankschreiben. Wenn Du einfach nicht zur Arbeit erscheinst, wirst Du gekündigt, und wie sieht das dann im Lebenslauf aus?
Chemische Medikamente können auch gegenteilig wirken - kann das bei Dir der Fall sein? Versuche es ggf. mit pflanzlichen, LASEA (Lavendelöl) und Pascoflair (Passionsblume) z. B. helfen recht gut.
Ich weiß nicht, wie alt Du bist, aber wenn Du noch einige Jahre arbeiten musst, dann ist ein Berufswechsel schon dringend angeraten. Vielleicht etwas ähnliches, wenn Du mit den Kindern gut kannst, nur mit den Eltern nicht: In einem Kinderhort z. B., da gibt es sowas wie Zeugnisgespräche nicht, Hausaufgabenhilfe, bei einem Verein...
Dass Therapien mitunter nicht helfen, kann ich aus eigener leidvoller Erfahrung gut verstehen... Dafür gibt es viele Gründe, aber hauptsächlich liegt es, glaub ich, daran, dass sich einige Therapeuten nicht wirklich auf die Individualität ihrer Patienten einlassen, sondern nach Schema F therapieren, und dass es (zumindest in meiner Region) kaum spezialisierte Therapeuten gibt. Das psychische Feld ist aber so groß, da ist es logisch, dass nicht ein und derselbe Therapeut bei Scheidungsproblemen genau so gut ist wie bei Ergophobie (Dein Problem) oder jahrelangen Misshandlungen in der Kindheit. Mediziner im physischen Bereich haben sich ja auch spezialisiert, keiner würde sich die Mandeln vom Orthopäden herausnehmen lassen, aber wenn es die Seele betrifft, wird drauf los behandelt wie im Mittelalter... Fals Du dran kommst, wechsle ggf. den Therapeuten.
Chemische Medikamente können auch gegenteilig wirken - kann das bei Dir der Fall sein? Versuche es ggf. mit pflanzlichen, LASEA (Lavendelöl) und Pascoflair (Passionsblume) z. B. helfen recht gut.
Ich weiß nicht, wie alt Du bist, aber wenn Du noch einige Jahre arbeiten musst, dann ist ein Berufswechsel schon dringend angeraten. Vielleicht etwas ähnliches, wenn Du mit den Kindern gut kannst, nur mit den Eltern nicht: In einem Kinderhort z. B., da gibt es sowas wie Zeugnisgespräche nicht, Hausaufgabenhilfe, bei einem Verein...
Dass Therapien mitunter nicht helfen, kann ich aus eigener leidvoller Erfahrung gut verstehen... Dafür gibt es viele Gründe, aber hauptsächlich liegt es, glaub ich, daran, dass sich einige Therapeuten nicht wirklich auf die Individualität ihrer Patienten einlassen, sondern nach Schema F therapieren, und dass es (zumindest in meiner Region) kaum spezialisierte Therapeuten gibt. Das psychische Feld ist aber so groß, da ist es logisch, dass nicht ein und derselbe Therapeut bei Scheidungsproblemen genau so gut ist wie bei Ergophobie (Dein Problem) oder jahrelangen Misshandlungen in der Kindheit. Mediziner im physischen Bereich haben sich ja auch spezialisiert, keiner würde sich die Mandeln vom Orthopäden herausnehmen lassen, aber wenn es die Seele betrifft, wird drauf los behandelt wie im Mittelalter... Fals Du dran kommst, wechsle ggf. den Therapeuten.
Zuletzt geändert von Seiltänzer am Do., 01.01.2015, 13:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Amilia hat geschrieben:
(. Mein Therapeut redet ständig von, vielleicht ist es besser nochmals eine intensivere stationäre Therapie zu machen und den Beruf zu wechseln, aber in die Klinik das dritte Mal?? Das ist auch Horror und mein Lebenslauf hat jetzt schon katastrophale Lücken und nur durch Glück habe ich diesen Job jetzt bekommen. Ich müsste so dankbar sein deswegen aber der Job ist so erschöpfend!! Und ich fühle mich langsam von meinem Therapeuten als hoffnungslosen Fall angesehen, weil es sich so anfühlt als wolle er mich abschieben weil ich so anstrengend bin.
Nein, abschieben möchte dich dein Therapeut sicher nicht. Er hat als Außenstehender, und als erfahrener Therapeut einfach eine andere Sicht. Eine Sicht, die du jetzt noch nicht so haben kannst.
Er meint es nur gut mit dir! Er zeigt dir Perspektiven auf, aber er drängt dich nicht dazu.
Du kannst seinen Rat annehmen, aber dich auch dagegen entscheiden. Es ist DEINE Entscheidung. Und der Therapeut wird dich sicher so lange begleiten, wie du ihn brauchst.
Wenn du mich gefragt hättest, hätte ich dir ebenso geraten, vielleicht einmal eine mehrwöchige Reha zu machen und in Betracht zu ziehen, einen anderen Job in Angriff zu nehmen.
Dein Job erschöpft sich jetzt schon. Willst du den noch die nächsten 10, 20, 30 Jahre weiter ausüben?
Manchmal muss man ins kalte Wasser springen, etwas Mut haben, und dann geht es besser als vorher.
Je früher du vom "toten Pferd" absteigst, umso früher kannst du in eine Beschäftigung eintauchen, die dich die nächsten 10, 20, 30 Jahre glücklich machen kann.
Pfeife auf deine Lücken im Lebenslauf .... die sind jetzt nicht so wichtig.
Horche in dich hinein, welche Bedürfnisse DU hast und was dir und deinen Fähigkeiten entgegenkommt. Und dann suchst du die entsprechende Ausbildung, und beginnst halt wieder zu lernen und "studieren". (Falls es notwendig wäre)
Viele Menschen haben sich aus ihren Krisen heraus selbstständig gemacht, und sind dann viele Jahre lang erfolgreich und glücklich.
Weil sie genau DAS machen, was ihnen Spaß und Freude bringt.
Du stehst jetzt an einem Scheideweg und kannst entscheiden, welchen Weg du einschlägst.
Wieder zurück ins alte Leben - zurück zum erschöpfenden Unterricht, "Flöhe hüten", Elterngesprächen, Unterrichtsplanung, Konferenzen, ....
... oder doch den anderen Weg einschlagen. Ein Weg, der noch viele Überraschungen für dich bereithält, aber von dem du in 5 Jahren vielleicht sagst: "Gut, dass ich den Mut dazu hatte."
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.
*Albert Einstein*
*Albert Einstein*
Amilia,
Deinen Impuls einfach wegzulaufen kann ich gut verstehen, aber das wird Dir nur weitere Probleme einhandeln.
Versuche, Dich krank schreiben zu lassen und überleg Deine Berufswahl grundlegend. Was hat Dich denn überhaupt dazu gebracht, als Sozialphobikerin ausgerechnet Lehrerin zu werden? Hast Du gedacht, den Beruf quasi als Therapie anzusehen bzw. dass sich die Ängste mit den Jahren verflüchtigen?
Ich hatte früher auch einen Beruf, bei dem ich immer wieder Vorträge halten musste. Es war jedes Mal eine unsägliche Qual, ich war zwei Wochen davor bereits völlig erschöpft und zwei Wochen danach meist krank, ohne Medikamente hätte ich die Vorträge nicht ertragen. Wusste an den Tagen vor den Vorträgen weder ein noch aus, Selbstmordgedanken inklusive.
Jedenfalls hab ich diesen Beruf an den Nagel gehängt, denn die Ängste wurden nicht besser, es hat sich keine Routine eingestellt. Irgendwann habe ich mir gedacht, ich kann so nicht weiterleben, ich kann meinem Körper nicht mehr so einem enormen Stress aussetzen.
Seit ich einen Job ohne derartige Verpflichtungen habe, geht es mir besser. Habe zwar nach wie vor Probleme mit Überlastung/Überforderung, aber dieser Horror mit den Vorträgen ist weg. Und das ist meiner Gesundheit sehr zuträglich.
Vielleicht bräuchtest Du auch einen Job, wo Du sozusagen mehr im Hintergrund agieren kannst; zB wenn Du gerne mit Kindern arbeitest: als Kindergärtnerin, Tagesmutter, Erzieherin? Oder ein Bürojob, wo man nicht exponiert ist?
Alles Gute und Kopf hoch!
Joris
Deinen Impuls einfach wegzulaufen kann ich gut verstehen, aber das wird Dir nur weitere Probleme einhandeln.
Versuche, Dich krank schreiben zu lassen und überleg Deine Berufswahl grundlegend. Was hat Dich denn überhaupt dazu gebracht, als Sozialphobikerin ausgerechnet Lehrerin zu werden? Hast Du gedacht, den Beruf quasi als Therapie anzusehen bzw. dass sich die Ängste mit den Jahren verflüchtigen?
Ich hatte früher auch einen Beruf, bei dem ich immer wieder Vorträge halten musste. Es war jedes Mal eine unsägliche Qual, ich war zwei Wochen davor bereits völlig erschöpft und zwei Wochen danach meist krank, ohne Medikamente hätte ich die Vorträge nicht ertragen. Wusste an den Tagen vor den Vorträgen weder ein noch aus, Selbstmordgedanken inklusive.
Jedenfalls hab ich diesen Beruf an den Nagel gehängt, denn die Ängste wurden nicht besser, es hat sich keine Routine eingestellt. Irgendwann habe ich mir gedacht, ich kann so nicht weiterleben, ich kann meinem Körper nicht mehr so einem enormen Stress aussetzen.
Seit ich einen Job ohne derartige Verpflichtungen habe, geht es mir besser. Habe zwar nach wie vor Probleme mit Überlastung/Überforderung, aber dieser Horror mit den Vorträgen ist weg. Und das ist meiner Gesundheit sehr zuträglich.
Vielleicht bräuchtest Du auch einen Job, wo Du sozusagen mehr im Hintergrund agieren kannst; zB wenn Du gerne mit Kindern arbeitest: als Kindergärtnerin, Tagesmutter, Erzieherin? Oder ein Bürojob, wo man nicht exponiert ist?
Alles Gute und Kopf hoch!
Joris
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- Helferlein
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Als Ex-Lehrerin kann ich all deine Befürchtungen sehr gut verstehen! Ich frage mich allerdings, was ein Klinikaufenthalt genau bringen soll, außer, dass du dich für einen kurzen Moment nicht mit dem Beruf beschäftigen musst. Da mir auch schon vor den Montagen nach den Ferien graute und den Montagen generell, kann ich deine Lage gut nachvollziehen, allerdings musste ich aus dem Job raus, es hätte keine andere Lösung gegeben.
Alternativ: kann dir jemand dabei helfen diese Gespräche vorzubereiten? Wovor genau hast du da Angst? hast du so Gespräche schon mal geführt?
Alternativ: kann dir jemand dabei helfen diese Gespräche vorzubereiten? Wovor genau hast du da Angst? hast du so Gespräche schon mal geführt?
Danke für eure Antworten. Die Frage mit der Klinik habe ich meinem Therapeuten auch gestellt und er meinte, er habe sich einfach überlegt wenn ich jetzt nicht mehr arbeiten gehen würde wäre ich den ganzen Tag zu Hause und das wäre auch nicht gut, wenn es mir so schlecht gehe.
Aber mittlerweile sieht das Ganze wieder anders aus, nämlich positiv!! :D Ich fuhr am Sonntag bevor die Schule wieder losging in die Schule um zu schauen, wie es sich für mich anfühlt. Es war besser als gedacht, ich arbeitete ein bischen was und ich beruhigte mich dadurch und ging somit am Montag auch zur Arbeit. Mittlwerweile habe ich auch schon sechs Elterngespräche durchgeführt und auch wenn nicht alle einfach waren bin ich dennoch soooo stolz auf mich, dass ich das durchgezogen habe und es gar nicht so schlimm war, wie ich mir das vorgestellt hatte!! Meine Angst ist vorher immer so riesig und schlussendlich ist es nur halb so schlimm. Bin mega froh, bin ich doch zur Arbeit gegangen!!! Jetzt bin ich wieder total unsicher, ob ich den Job doch behalten soll....
Aber mittlerweile sieht das Ganze wieder anders aus, nämlich positiv!! :D Ich fuhr am Sonntag bevor die Schule wieder losging in die Schule um zu schauen, wie es sich für mich anfühlt. Es war besser als gedacht, ich arbeitete ein bischen was und ich beruhigte mich dadurch und ging somit am Montag auch zur Arbeit. Mittlwerweile habe ich auch schon sechs Elterngespräche durchgeführt und auch wenn nicht alle einfach waren bin ich dennoch soooo stolz auf mich, dass ich das durchgezogen habe und es gar nicht so schlimm war, wie ich mir das vorgestellt hatte!! Meine Angst ist vorher immer so riesig und schlussendlich ist es nur halb so schlimm. Bin mega froh, bin ich doch zur Arbeit gegangen!!! Jetzt bin ich wieder total unsicher, ob ich den Job doch behalten soll....
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- Helferlein
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Das ist doch super! Schau doch einfach, wie es dir jetzt in den nächsten Wochen dort geht. Kündigen kannst du immer noch
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