Angst vorm Chef, Mobbing?

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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underdog
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Angst vorm Chef, Mobbing?

Beitrag So., 31.08.2008, 20:45

Hallo, ich bin zwar noch neu hier, habe aber ein grosses Problem, das vor ca. 1 Jahr angefangen hat: An meiner alten Dienststelle konnte ich nach der Rückkehr aus dem Karenzurlaub nicht mehr vollständig beschäftigt werden, sodass mir das Angebot gemacht wurde, vorübergehend - bis ein Posten mit meinem Tätigkeitsprofil und meiner Ausbildung entsprechend wieder frei wird - Arbeit, für die ich maßgeblich überqualifiziert bin als Urlaubsvertretung zu machen. Das Angebot habe ich schweren Herzens angenommen, auch deshalb, weil der neue Arbeitsort auch in meinem Wohnort liegt. Dort habe ich dann die Arbeit anscheinend zur vollstem Zufriedenheit meines neuen Vorgesetzten erledigt und er hat mich auch nach Ablauf der Vertretung behalten, mir allerdings versprochen, dass ich, wenn sich was ergibt, wieder in meinem alten Tätigkeitsprofil eingesetzt werde. So: Dann ist eine Kollegin für ein halbes Jahr krank geworden, das wäre genau mein Job gewesen und der Chef hat mir nichts davon gesagt und den Posten auf andere Kolleginnen als Überstunden-Zuckerl aufteilt. Ich war nichtsahnend weiterhin sein "Mädchen für alles". Ich hab ihn dann gefragt, warum ich den Job nicht bekommen habe, es wäre auch so vereinbart und er meinte nur: Im Herbst mach ich was für dich, aber zurzeit machen wir da nix mehr. Ich war bitter enttäuscht und habe mich dann an den gewerkschaftl. Betriebsausschuß gewandt - und den Job dann auch bekommen. Nur mein Chef mobbt mich seitdem, was umso schwerer ist, weil ich nämlich vor kurzem auch noch an diese Dienststelle versetzt wurde. Nun macht er mich vor Kollegen schlecht (ich hätte mich in die Dienststelle "eingeschlichen", er versteht nicht, warum ich nicht mehr als Hilfskraft arbeiten will - da volle Gehalt hätte ich eh trotzdem bekommen) und "droht" mir damit, mich wieder als Trottel für alles einzusetzen, aber mich nicht in meinem Tätigkeitsbereich arbeiten zu lassen. Nun ist mein Urlaub bald vorbei und ich habe keine Ahnung, wo und wie ich eingesetzt werde und ob ich überhaupt wieder in Vollzeit arbeiten kann (Chef wollte, dass ich wieder auf Teilzeit herabsetze - "du weisst eh, dass man dich auch kündigen kann".) Ich muss dazu sagen, ich bin im öffentlichen Dienst und habe zurzeit auch keine Möglichkeit, mich woanders hinversetzen zu lassen, bin also "gefangen" ... wie solls nur weitergehen - wie kann ich mich gegen meinen Chef positionieren und durchsetzen? Hatte irre psychische Probleme durch die ganze Situation, war in Therapie, und jedesmal, wenn ich der Chef wieder mal schlecht macht, habe ich das Gefühl, wieder bei Null zu stehen ...

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Nachtvogel
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Beitrag Mo., 01.09.2008, 16:37

Hallo underdog,

das ist wirklich ein nerviges Problem, was du da beschreibst. Ich bin gerade in einer etwas ähnlichen Situation: Arbeite in einem Job, für den ich überqualifiziert bin. Grund: In meinem Beruf sieht's mit Arbeitsplätzen zur Zeit mau aus - es gab also nicht viel Auswahl. Ich stehe dem Job jetzt nicht irgendwie negativ gegenüber, er hat auch viele positive Seiten. Doch mein Chef macht mich fertig. Ständig denkt er sich neue Aufgaben aus und bombardiert mich damit, während ich noch an einer anderen Aufgabe dran bin. Dann kritisiert er, dass ich das andere noch nicht weiter gemacht habe. Lasse ich alles liegen und fange mit einer der neuen Aufgaben an, dann kommt garantiert ein Kommentar dazu, warum ich denn die alte nicht fertig habe. Ständig wird kritisiert, nie ist was ok. Dabei ist das nicht mein erster Arbeitsplatz - und ich habe von anderen immer gutes Feedback bekommen. Blöd oder faul bin ich nicht. Das Problem liegt wohl eher bei meinem Chef. Und ich glaube, dass das auch bei dir der Fall ist: Manchmal ist der Boss einfach unzufrieden mit sich selbst bzw. der eigenen Arbeit. Dann nimmt er jemanden, auf den er es kanalisieren kann.
Oft kritisiert er auch gerade die Dinge "nicht ausreichend", die wirklich meine Stärken sind. Vielleicht glaubt er, mich damit besonders zu treffen, vielleicht will er mich damit "klein" halten. Keine Ahnung. Aber es ist verdammt schwer, dabei einen klaren Kopf zu behalten. Ich habe früher an Depressionen gelitten und merke jetzt auch, wie das langsam wieder hoch kommt. Schlafstörungen sind schon da - auch einige andere Vorboten. Manchmal denke ich mir "Bah, ich gehe zum Arzt und lass mich halt krankschreiben. Dann bleibt die heilige Arbeit liegen und er sieht, was er von seinem Verhalten hat!" Mein Vertrag geht bis Ende Oktober .. dann stellt sich raus, ob es noch zwei Monate weitergeht oder nicht. Manchmal denke ich auch einfach, dass ich in zwei Monaten sage, dass ich den Mist nicht mehr machen will.
Doch was ist die Alternative - Arbeitslosigkeit höchstwahrscheinlich, zumindest für ein paar Monate. Damit schneide ich mir ins eigene Fleisch.
Also Zähne zusammenbeissen und durch? Ist das der beste Weg, oder reisst es einen dann total runter bis in eine erneute Depression?
Wie du siehst, habe ich auch keine Antwort auf deine Frage .. aber vielleicht hilft es dir ja zu wissen, dass du nicht alleine dastehst. Oder es ergibt sich durch ein Gespräch eine Lösung?

Lg, Nachtvogel

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underdog
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Beitrag Mo., 01.09.2008, 19:22

Hallo Nachtvogel, schön, dass du dich gemeldet hast! Irgendwie tut es gut zu hören, dass man nicht die einzige ist, die im Job solche Probleme hat, anscheinend ist es manchmal schon so üblich, mit den Angestellten/Untergebenen so umzuspringen.

Du beschreibst ja auch ganz treffend das 2. Problem, dass ich mit diesem Job hatte: Wurde ständig mit Aufgaben eingedeckt, dann kam wieder was neues dazwischen, das anscheinend dringender war und irgendwie konnte ich die Aufgaben, die mir mehr Spaß gemacht hätten, für die ich aber auch Zeit zum Konzentrieren gebraucht hätte, nicht ordentlich machen und es blieben dann hauptsächlich die - ich sags mal ganz krass - "Dodelsachen" für mich übrig. Ausserdem konnte ich von den Aufgaben, die man mir zu Beginn zugesagt hatte, auch die Hälfte nicht machen, weil der Chef die dann doch anderen übergeben hatte bzw. vergessen hatte, was er zu mir gesagt hat.

Ich hab auch schon oft gedacht, na, dann geh ich eben mal in den Krankenstand, aber ich tue es ja dann doch nicht. Obwohl ich schon denke, dass man mich aufgrund meiner psych. Situation sogar länger krankschreiben würde, aber irgendwann muss man da ja doch wieder zurück.

Habe sogar schon mit dem Gedanken gespielt, mich unbezahlt beurlauben zu lassen od. in die Bildungskarenz zu gehen, dass ginge zumindest für 1 Jahr, und wenn es gut geht, bekommt man sogar eine Unterstützung vom Arbeitsamt. So könnte ich mich wenigstens weiterbilden und hätte damit evtl. Aussichten auf einen anderen Job, nur dann müsste ich meinen relativ sicheren Bundesjob halt aufgeben.
Vielleicht fällt mir da noch was ein. Ich habe mir noch eine Frist bis Jahresende gesetzt, wenn es dann keine Aussicht auf Besserung gibt, muss ich mir wirklich Alternativen suchen, sonst gehe ich noch kaputt.

Ich habe mir vorgenommen, nach dem Urlaub zum Chef zu gehen und mir erst einmal anzuhören, wie es denn nun aussieht. Den Trottel werde ich auf keinen Fall mehr für ihn machen, dazu sind auch zu viele Sachen vorgefallen und ausserdem muss ich auch auf meine Gesundheit achten und nicht nur schauen, dass er wieder Recht hat. Nötigenfalls werde ich mich halt über die Gewerkschaft und den Betriebsrat vertreten lassen müssen. Es ist halt auch schwer, die Grenze zwischen Schikane, ungutem Charakter und echtem Mobbing zu ziehen ... ausserdem, was hilfts?

Welche Aussichten hast du eigentlich, wenn dein Vertrag dann ausläuft? Hättest du Chancen auf eine Verlängerung oder müsstest du ohnehin einen neuen Job suchen?

Lg
Underdog

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Nachtvogel
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Beitrag Mo., 01.09.2008, 20:35

Hallo Underdog,

mein Job läuft auf jeden Fall Ende des Jahres aus. Ich hangele mich von einem zeitlich begrenzten Job zum anderen. Mache ich ihn jedoch gut, wäre da eine Chance, denselben Job ein halbes Jahr später zu bekommen (wenn wieder Projektgelder da sind). Oder einen anderen Job im gleichen Betrieb. Mache ich Ärger (Krankenstände usw.), dann ständen die Chancen eher schlecht .. egal, aus welchen Gründen ich nun krank werde. Ich bin nur auch etwas zermürbt von der ständigen Unsicherheit, vom Arbeitssuchen. Daher nehmen mich solche "Mobbingsituationen" besonders mit - eine alte Angst kommt dann wieder hervor.
Es ist halt auch schwer, die Grenze zwischen Schikane, ungutem Charakter und echtem Mobbing zu ziehen ... ausserdem, was hilfts?
Tja, es ist immer blöd, sich die falschen Leute zu Feinden zu machen. Einerseits sollte man sich wehren, andererseits kann man sich damit das Leben noch schwerer zu machen. Die Entscheidung ist nicht so einfach.

Ich finde die Idee mit der Bildungskarenz nicht schlecht. Das wäre ein eleganter Weg hinaus, ohne grosse Krankenstände, schwer zu erklärende Kündigung. Ein "sicherer" Job ist ja auch nur äusserlich sicher, wenn er einen doch mit der Zeit innerlich auffrisst bis hin zum Burnout oder Nervenzusammenbruch. Da ist es besser, das sinkende Schiff noch in so gutem Zustand zu verlassen, dass man es auch noch bis zur nächsten Insel schafft. Das mit der Frist ist daher auch eine gute Idee: Irgendwann muss eine Entscheidung her.

Lg, Nachtvogel

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Eve...
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Beitrag Di., 02.09.2008, 13:55

Ja, ich stimme Nachtvogel zu: Besser, sich elegant aus einer Situation herauszuziehen, in der man sowieso schon auf verlorenem Posten sitzt.

Der Chef hat in aller Regel letztenendes die besseren "Argumente". Und ihm "irgendwo hinzukriechen" ist keine Lösung; das hat nur zur Folge, dass man Probleme bekommt, sich selbst in die Augen zu schauen.

Ich finde, Du bist glücklich dran, dass Du überhaupt einen vernünftigen Weg nach draußen siehst! Viele bleiben aus Existenzängsten heraus tatsächlich in solch einer Zwickmühle sitzen - weil sie einfach keine Wahl haben.

Eve

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Beitrag Di., 02.09.2008, 20:11

Hallo, danke für eure aufmunternden Antworten.
Ich habe heute - weil ich etwas mehr Klarheit wollte - meinen Chef angerufen und ihn gefragt, wie es nun nach meinem Urlaub (ich muss dazu sagen, ich war jetzt längere Zeit abwesend) weitergeht. Und er hat mir einen qualifizierten Vertretungsposten, der sich ziemlich überraschend - auch für ihn - aufgetan hat, zugewiesen. Also genau das, was ich wollte. Der Posten ist allerdings nur für 1/2 Jahr frei, danach habe ich an dieser Dienststelle halt wieder nix, ausser es tut sich dort wieder was auf (Karenzierung, Krankenstand etc.). Ansonsten werde ich mich wieder auf die Suche nach Alternativen machen. Soweit ist es aber für das nächste halbe Jahr trotzdem eine sehr gute Lösung für mich.

An was ich trotzdem noch ganz stark arbeiten muss: Irgendwie muss ich erstens an meinem Verhältnis zu meinen jeweiligen Vorgesetzten arbeiten, auch wenn mir das nicht leicht fallen wird. Ich sage nämlich allzu oft ja zu irgendwelchen halbherzigen Angeboten und überlege mir vor lauter Eifer einfach die Folgen für meinen Seelenzustand vorher nicht. Und ich lasse mir oft Aufgaben ohne Ende aufhalsen, weil ich irgendwie stolz darauf bin, dass man mich fragt. Dabei wird wahrscheinlich gerade das Verhalten von solchen notorischen Ja-zu-allem-Sagern von den Chefitäten ausgenutzt und es hat oft gar nichts mit Wertschätzung zu tun, sondern eher mit "der/die wird das schon machen, wenn es auch alle anderen ablehnen". Aber als Mädchen für alles wird man dann halt auch leider oft übersehen ... einerseits sind solche Leute ja praktisch, aber weiterkommen tun dann die anderen.
Und dann muss ich lernen damit umzugehen, wie Vorgesetzte dann auch durchaus negativ reagieren, wenn man Nein sagt und sich nicht alles aufhalsen lässt. Vielleicht kann mir dabei eine Therapie weiterhelfen, damit ich mich nicht immer in so blöde Situationen reinwurstle.

@Eve: du hast vollkommen Recht, dass es besser ist, sich Alternativen zu suchen, wenn man keinen Ausweg mehr sieht, dass die Situation besser wird. Ich denke, dass sollte eigentlich jedermann versuchen, wenn er im Job unglücklich ist. Auch für mich wäre die Aufgabe meines Jobs eine existenzielle Frage, denn einerseits bin ich nicht mehr soooo jung (wenn man Stellenanzeigen so durchliest, kommt man sich eh wie ein alter Hase vor) und andererseits bin ich sozusagen nur "Halbakademiker", das heisst, für einen gut bezahlten, anspruchsvollen Job reicht meine Ausbildung, weil ich eben "nur" ein Akademiestudium habe und das ist auch ziemlich spezifisch.

Achja: Das persönliche Verhältnis zum Boss hat sich dadurch ja auch nicht verbessert. Ohne Aussprache, die beide wollen, wird sich daran nicht viel ändern. Ich mag eine solche Aussprache aber momentan nicht haben, da ich sehr emotional reagiere und leider auch oft bei etwas härteren Worten oder Ungerechigkeiten zu weinen beginne bzw. es mir die Sprache verschlägt, sodass ich nicht mehr kontern kann.

LG Underdog

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Eve...
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Beitrag Di., 02.09.2008, 21:13

@ Underdog

Na also! Diese Entwicklung ist doch gar nicht so schlecht.

Ein Gespräch mit dem Boss würde ich nur suchen, wenn ich mir ziemlich sicher wäre, das auch einigermaßen cool zu überstehen. Weinen ist fast immer ungünstig, da es als Schwäche angesehen wird.

Selbstbewusstsein im Beruf, das war auch mein Thema. Heute denke ich fast, man hat es, oder man hat es nicht. Es erst "mitten drin" aufzubauen, gestaltet sich meist extrem schwierig. Wenn Du Dir von einer Therapie etwas versprichst, warum nicht? Zu verlieren hast Du dabei nichts ...

Gruß, Eve

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Nachtvogel
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Beitrag Di., 02.09.2008, 21:49

@Underdog

Gratulation Klingt gut! Aus so einem "besseren" Job kannst du dich am Ende der Zeit sicherlich auch besser auf was anderes bewerben.
Oder willst du auf biegen und brechen in dieser Dienststelle bleiben? Hättest du den Mut, in einen ganz anderen Job zu gehen, dich ganz woanders zu bewerben, wenn die Arbeit sich dem Ende zuneigt? Oder lässt du dich dann einfach in eine andere Tätigkeit treiben, egal ob sie dir gefällt oder nicht?

@Eve
Selbstbewusstsein im Beruf, das war auch mein Thema. Heute denke ich fast, man hat es, oder man hat es nicht.
Ich denke schon, dass man das lernen kann. Zumindest wenn ich mich vor drei Jahren mit dem heutigen "ich" vergleiche, liegen da Welten dazwischen. Ich mache heutzutage durchaus meinen Mund auf und sage auch mal nein. Was mir jedoch schwer fällt, ist die Grenze: Wann ist es am besten, still zu sein? Wann sollte man reden? Wann sollte man gegenan gehen?

Ich habe auch einige Zeit als Freelancer/Kleinunternehmerin gearbeitet, war mein eigener Chef und musste mich ziemlich gegen andere durchsetzen. Nun bin ich in einem Betrieb abhängig beschäftigt und in der Hierarchieebene weiter unten. Da sollte man seinen Willen mit Sicherheit nicht durchsetzen zu versuchen. Auf der anderen Seite finde ich es aber auch wichtig, seine Qualifikationen nicht zu sehr unter den Scheffel zu stellen - vor allem im Hinblick auf mögliche andere Stellen im gleichen Betrieb. Kein einfacher Spagat. Wenn mir was nicht passt, mache ich nun meist den Mund auf, mache Vorschläge zu Alternativen. Gefallen die meinem Chef jedoch nicht, dann mache ich halt das, was er sagt. Da bleibt aber immer die Unsicherheit, ob das nun ok war oder ob ich mich zu weit aus dem Fenster gelehnt habe.

LG, Nachtvogel

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Beitrag Mi., 03.09.2008, 17:54

Hallo ihr beiden,

lieber Nachtvogel: das mit der kompletten Jobänderung ist eine gute Frage: Schon lange träume ich davon, mich im Bereich Coaching weiterzubilden und könnte mir gut vorstellen, in diesem Bereich mit Jugendlichen zu arbeiten. Wenn alles klappt, möchte ich jetzt im Herbst eine Zusatzausbildung in diesem Bereich anfangen, angemeldet habe ich mich schon, hoffentlich ist dann noch ein Studienplatz für mich frei und ich kann die Ausbildung, die dann abends u. am Wochenende stattfindet, machen.
Zu deiner Frage mit der Dienststelle: Eigentlich gibt es da eine Dienststelle, an die ich gerne versetzt werden möchte. Bis dato war dort aber nichts frei, mit dem Vorgesetzten dort verstehe ich mich aber recht gut und ich war mich dort schon vorstellen. In den nächsten 1 - 2 Jahren sollte dort auch ein Posten frei werden, man würde mich dann dort auch nehmen. Das Problem: Wir haben eine übergeordnete Dienstbehörde, die die Zuweisungen/Versetzungen regelt und wenn die jemanden anderen dort reinbringen will, stehen meine Chancen schlecht. Ausserdem müsste mich mein jetziger Chef auch gehen lassen. Sagt der, nein, er braucht mich, dann komme ich auch nicht weg. Und eine solche Aktion traue ich ihm leider auch zu, dass er mich nicht weglässt, weil er mich warm halten will ... naja, wir werden sehen. Ausserdem gibt es zur Zeit mind. 3 andere Personen, die diesen Job auch gerne hätten.

Was ich gut verstehen kann, ist dein Problem, wie weit man gehen kann, seine Meinung zu sagen. Ich weiss das auch sehr oft nicht, ob ich jetzt meine Grenzen überschritten habe oder mich dann schon in Dinge einmische, die meine Kompetenzen überschreiten. Deshalb möchte ich lernen, etwas zurückhaltender zu sein. Andererseits möchte ich auch niemandem durch Schweigen schaden, wenn man zB etwas erfährt, was für Kollegen schlecht sein könnte ... aber andere sagen einem ja auch nicht gleich alles, was man gerne wissen würde und taktieren dahin gehend. Und wenn mich das betrifft, leide ich schon darunter, dass man mir im Kollegenkreis wichtige Dinge nicht sagt. So war ich auch schwer enttäuscht, dass mir meine eigenen Kolleginnen damals nicht sagten, dass ein Posten frei wäre und sich den untereinander aufgeteilt haben ... um dann noch immer wieder mal zu mir zu kommen und zu sagen, wie leid ich ihnen auf meinem "Mädchen-für-alles-Job" tue und sie soetwas NIE machen würden ...

LG Underdog

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