Schwierigkeiten MIT Jobs

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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atomo
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Schwierigkeiten MIT Jobs

Beitrag Mo., 18.02.2013, 10:32

Hallo,

die Kategorie hier heißt ja 'Schwierigkeiten im Job'. Da ich zur Zeit auf Arbeitssuche bin, möchte ich eher sagen, dass ich 'Schwierigkeiten mit Jobs' habe, oder wenn man so will, mit bestimmten Menschen an einem Arbeitsplatz.
Ich zähle mich eher zu den stillen Menschen, ich mache nicht viel Trara um meine Fähigkeiten und Kenntnisse, die v.a. im sprachlichen und fotografischen Bereich liegen. Bei meinen letzten Anstellungen ist es mir immer wieder passiert, dass bei bestimmten Fragestellungen meine Meinung nicht gefragt war, obwohl ich sehr wohl Konstruktives hätte beitragen können. Manches Mal habe ich mich dann aktiv eingebracht, mich zum Beispiel in eine Projektgruppe eingemeldet. Aber auf die Dauer wurde das aber immer mühsamer und irgendwann ist mir auch die Lust darauf vergangen.
Oft gerate ich auch an Führungskräfte, die sich selbst als Anti-Intellektuelle bezeichnen und ich werde dann zur Projektionsfläche dieser Einstellung. Wobei ich aber sagen muss, dass ich ganz und gar nicht den Intellektuellen raushängen lasse.
Gehts hier jemand ähnlich? Ich hätte gerne einen Gedankenaustausch und weiß schon, dass ich hier wohl keine Lösung präsentiert bekommen, aber sich darüber unterhalten wäre schon mal ein Schritt.
LG atomo

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luftikus
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Beitrag Mo., 18.02.2013, 11:59

Hallo atomo,

ja, im Prinzip geht es mir so ähnlich wie Dir. Auch ich hatte zeitlebens Schwierigkeiten im Job, die vielleicht zum Teil auf ähnliche Ursachen zurückzuführen sind.

Auch ich bin tendentiell eher ein ruhiger Mensch, der eher dazu neigt, seine eigenen Meinungen, aber auch sein Wissen und seine Fähigkeiten zu unterschätzen und deshalb für sich zu behalten. Im beruflichen Umfeld bin ich (leider) eher ein unauffälliger Mitläufer, der nichts Wesentliches zu sagen hat. Eine Situation, die mich selber auch ziemlich frustriert.

Dazu kommt, dass ich in einem "falschen" Beruf feststecke, und aus diversen - überwiegend psychischen - Gründen den Absprung und Wechsel bisher nicht geschafft habe. Insbesondere in meinem technisch orientierten Beruf habe ich das Gefühl, nichts Richtiges beisteuern zu können, da meine eigentlichen Interessen eher im sprachlichen und visuellen Bereich liegen.

Falls du an einem Gedankenaustausch interessiert bist, würde ich mich über eine PM freuen...

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atomo
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Beitrag Mo., 18.02.2013, 16:18

Hi Luftikus,

danke für deinen Beitrag! Ich war auch sehr lange Zeit in einem technischen Bereich tätig und hab den Absprung geschafft. Das war aber echt ein Absprung, der meiner psychischen Sicherheit diente. Ich hatte sehr viel Energie in den Job gesteckt, leider ohne jemals wirklich positives Feedback zu erhalten. Aber das ist in der modernen Arbeitswelt so. Andererseits bin ich mir auch bewusst, dass ich wohl einer der schlechtesten Verkäufer unter der Sonne bin, v.a. was meine eigenen Ideen und Leistungen betrifft. Ich befürchte, das wird sich wohl auch nicht mehr ändern.

Finde es schlimm, wenn du sagst im 'falschen Beruf' festzustecken, ich kenn das nur allzugut. Ich habe vor einigen Jahren einen Test bei einem sogenannten Zukunftszentrum gemacht, der die Interessen und Stärken von Personen ausleuchtet. Das klingt vlt. besser als es wirklich war, trotzdem war es positiv für die Selbsterkenntnis. Aber auch ein ziemlich anders gepolter Beruf fruchtete dann nicht, das aber aus den Gründen, die ich im ersten Posting beschrieben habe.

Wenn du mir was schreiben willst, bei dem dir vorkommt, dass es nicht in diesen Thread gehört, dann können wir uns auch gern per PM schreiben, aber vlt. gibt es ja auch noch andere ähnlich 'Betroffene' hier

Atomo

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luftikus
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Beitrag Mo., 18.02.2013, 17:00

atomo hat geschrieben:Andererseits bin ich mir auch bewusst, dass ich wohl einer der schlechtesten Verkäufer unter der Sonne bin, v.a. was meine eigenen Ideen und Leistungen betrifft. Ich befürchte, das wird sich wohl auch nicht mehr ändern.
Und ich bin wohl einer der schlechtesten EDV-Spezialisten unter der Sonne. Die EDV und ich, wir werden uns wohl nie wirklich vertragen. Aber das ist ungünstig, wenn man in der EDV arbeitet.... Deshalb suche ich schon seit langem eine Möglichkeit zum Absprung... Wie hast du denn den Absprung geschafft? Vielleicht magst du ja etwas darüber erzählen?

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atomo
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Beitrag Mi., 20.02.2013, 10:36

Das war ein Absprung mit jahrelangem Anlauf! Aber irgendwann war der 'Leidensdruck' so groß (massive Schlafprobleme), dass ich krankgeschrieben wurde. Nein, es war kein Burnout, sondern eine tiefliegende Frustration. So bin ich dann aus dem Job raus. Überhaupt scheint mir, dass Schlafqualität bei mir ein verlässlicher Gradmesser ist, der anzeigt wie es mir gerade geht.
Wie ist das bei dir Luftikus?

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luftikus
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Beitrag Mi., 20.02.2013, 10:41

atomo hat geschrieben:Das war ein Absprung mit jahrelangem Anlauf! Aber irgendwann war der 'Leidensdruck' so groß (massive Schlafprobleme), dass ich krankgeschrieben wurde. Nein, es war kein Burnout, sondern eine tiefliegende Frustration.
Bei mir ist das ganz ähnlich, nur habe ich noch keinen Arzt gefunden, der mich krank schreiben würde. Vor einiger Zeit hatte ich mal bei einer Psychiaterin vorgesprochen, doch anstatt mir zu helfen regte sie sich auf und sagte, ich solle mich einfach dem Leben stellen, wie andere Leute auch.

Aktuell ist es so, dass jeder Arbeitstag für mich nur schwer zu ertragen ist, und ich mich nur noch mit Mühe durch so eine Arbeitswoche schleppe. Ich bin unendlich frustriert und sehe derzeit keinen rasch realisierbaren Ausweg, der nicht ins finanzielle Desaster führen würde. Also, ich stelle mich dem Arbeitsleben, aber es fällt mir unendlich schwer...

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atomo
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Beitrag Mi., 20.02.2013, 11:06

Hast du es denn schon mal probiert, deinem Hausarzt deine Situation zu schildern? Ich nehme an, du hast Familie und fürchtest deshalb ein finanzielles Desaster. Ich kenne das leider zu gut, das hat mich auch immer davon abgehalten, einen Schritt zu wagen. Aber von alleine wird es kaum besser werden und du manövrierst dich eventuell immer mehr in ein Loch.

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luftikus
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Beitrag Mi., 20.02.2013, 12:16

Ich bin auch schon bei der Hausärztin gewesen, aber ich habe wohl nicht dringlich genug geschildert, wie es mir geht. Das Blöde ist ja, dass meine Gefühle der Niedergeschlagenheit und der Frustration nach Feierabend sich abmildern, sodass ich bei einem Arztbesuch vermutlich schon wieder relativ normal (und somit gesund) wirke.

Eine Familie habe ich nicht, ich muss mehr oder weniger nur für mich selber sorgen. Dennoch: ohne Einkommen kann ich meine Miete nicht mehr bezahlen, und ich verspüre starke Existenzängste, wenn ich daran denke.

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MattHL
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Beitrag Do., 15.08.2013, 19:32

Hallo zusammen,

mir geht es derzeit ähnlich.

Ich quäle mich derzeit nahezu tagtäglich durch den Arbeitstag und bin dadurch abends oft erschöpft und müde.

Ich arbeite im Büro, in einem Großraumbüro, im Verkaufsinnendienst. Die Firma ist sehr gut strukturiert und ich habe sehr nette Kollegen, dass ist es nicht. Der Job selber liegt mir immer weniger. Stumpfes abarbeiten von E-Mails, telefonieren, Papiere sortieren und ablegen, alles irgendwie Dinge die mir immer weniger Spass machen. Allerdings habe ich auch noch nicht genau herausgefunden, was mir Spass macht. Sehe derzeit Chancen in einer Ergotherapie herauszufinden, was das ist, die ich aufgrund meiner psych. Themen verschrieben bekommen habe. Weil noch über 20 Jahre so arbeiten, das wird nicht funktionieren. Und in einen neuen Job bewerben, der ähnlich ist, dass bringt auch nix.

Die letzten Antworten von Euch sind schon ein paar Tage her, ist denn mittlerweile etwas positives passiert?

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Schlumpfi99
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Beitrag Fr., 16.08.2013, 07:52

Hallo,

mir gehts es ähnlich. Ich fühle mich in meinem Job (Büro) auch nicht wohl und bin wieder mal ziemlich frustriert.
Bin deswegen auch in eine Depression gerutscht und mache deswegen auch eine Therapie die aber bald endet.
Einen kleinen Erfolg hatte ich, arbeite nur noch Teilzeit, also 80 %. Klar es ist besser geworden. Das Arbeitspensum hat sich angepasst (war sehr unterfordert)
Aber...ich merke nun wieder dass es einfach nicht passt. Meine TH meine ich solle mich bewerben, anderes Unternehmen, Kleinbetrieb (bin in einem Großkonzern)
Aber...ich finde ich würde das Problem nur verlagern, weil es eben nicht mein Beruf ist.
Ich würde in einer anderen Firma nach einer Zeit auch wieder frustriert sein.
Leider kann ich überhaupt nicht herausfinden was ich wirklich beruflich machen will.
Da haben wir so ziemlich alles durch, ich finde nichts was zu mir passt, weiß aber das dieser Beruf den ich jetzt ausübe nichts mehr für mich ist.
Je mehr ich mich damit auseinander setze, umso mehr komme ich erst recht nicht weiter.
Irgendwie total blockiert...

LG
Schlumpfi

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Sinarellas
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Beitrag Fr., 16.08.2013, 08:29

Liegt scheinbar am Alter *grins*.

Man kann so viel selbst tun, ich würde nciht darauf warten bis mich wer um meine Meinung fragt, ich sage sie und man braucht nun mal bissl Hörner um in der Arbeitswelt klar zu kommen. Ich verstehe auch, warum man bei solchen Problemen nicht krankgeschrieben wird, denn krank ist das nicht, sondern der normale Wahnsinn.
Wenn euer Job euch so fertig macht solltet ihr über eine Umschulung, Berufswechsel, Feldwechsel, Abteilungswechsel nachdenken oder mal was ganz anderes machen, scheinbar fühlt ihr euch ja nicht wohl im Job (und nun komt mir nicht mit Ausreden warum das alles nicht geht, sondern denkt lieber nach wie man das bewerkstelligen kann).

Im Feierabend "normal" wirken und "gesund" wirken? Mei o mei, genau das ist es, dann ist man auch gesund, denn das ist völlig normal. Klar ist man im Arbeitsalltag abgespannt, gestreßt oder genervt, hat das ein oder andere Burn-Out Symptomchen, aber das heißt nichtd as man krank ist. Aber man kanns ich natürlich auch krank machen

Ich frage mich: Was habt ihr alles schon getan, damit es euch in eurer Position besser geht? Sind alle Möglichkeiten ausgeschöpft? Ich glaube nicht und denke das ist jamemrn auf ganz hohem Niveau.
..:..

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Schlumpfi99
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Beitrag Fr., 16.08.2013, 08:53

Ja, diese Antwort hilft wieder mal sehr. Jammern auf hohem Niveau...
Mag sein dass du es so siehst, wie viele andere es auch so sehen.
Erst wenn du selbst mal in so einer Situation bist, glaub ich kannst du das vielleicht verstehen.
Mich muß auch keiner verstehen...
Glaub mir es gibt viele die wirklich davon krank werden und nicht mehr arbeiten können.
Also wenn man eine Depression hat ist man (doch) nicht krank...
Hat mir meine TH aber irgendwie ganz anders rüber gebracht...

Ich wollte mich nur mal mit Leuten austauschen die evtl. auch in so einer Lage sind um neue Anreize zu bekommen, was man eben noch machen kann oder was möglich ist.

Denn ändern will ich was, habe ich auch schon getan!!!, nur reicht das eben noch nicht.

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luftikus
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Beitrag Fr., 16.08.2013, 08:53

Sinarellas hat geschrieben:Ich frage mich: Was habt ihr alles schon getan, damit es euch in eurer Position besser geht? Sind alle Möglichkeiten ausgeschöpft? Ich glaube nicht und denke das ist jamemrn auf ganz hohem Niveau.
Früher haben mich solche Aussagen immer auf die Palme gebracht, aber inzwischen bin ich ruhiger geworden. Jeder kann seine eigenen Lebens-Schwierigkeiten eben nur selber bewerten und beurteilen. Man kann nicht ohne weiteres erwarten, dass Aussenstehende sowas nachvollziehen können. Früher hätte ich mich jetzt damit aufgerieben, Dir schildern zu wollen, WO genau meine Probleme liegen, und warum ich nur schwer damit klar komme, aber letztlich bringt es nix...

Abgesehen davon habe ich nun seit März ein nebenberufliches Zertifikatsstudium am Laufen, welches ich höchst interessant finde. Es ist ein sehr guter Ausgleich zu dem ungeliebten Beruf, und in diesem Studium kann ich endlich auch mal Erfolgserlebnisse spüren - eine Erfahrung, die ich in meinem Beruf bisher nur selten gehabt habe...

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luftikus
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Beitrag Fr., 16.08.2013, 12:41

Übrigens: ich bin nach wie vor daran interessiert, mit "Gleichgesinnten" bzw. anderen Betroffenen in Kontakt zu treten, zwecks eines konstruktiven Gedankenaustauschs...

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Schlumpfi99
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Beitrag Mi., 21.08.2013, 07:13

Hallo luftikus,

mich würde interessieren wie Du zu Deinem Studium gekommen bist.
Hat das mit Deinem Beruf was zu tun oder ist das was ganz anderes?
Als Ausgleich zu einem wie Du schon sagt ungeliebten Job finde ich das wirklich eine gute
Lösung.
Ich war ja knapp davor nebenbei eine zusätzliche Ausbildung zu machen. Leider hat es nicht
geklappt da dieses Ausbildungsunternehmen ein Fehlgriff war.
Ich hatte dann noch Probleme bis ich wieder mein Geld zurück bekam.
Also, das ist nicht so glücklich gelaufen und hat mich irgendwie wieder aus der Bahn geschmissen.
Klar, ich könnte mir eine andere Schule aussuchen, aber nun habe ich auch Zweifel ob diese Ausbildung wirklich was für mich ist.
So fange ich wieder mal bei null an mit der Frage was will ich eigentlich?
Finde ich jedenfalls toll, dass Du dieses Studium machst!

LG
Schlumpfi

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