Arbeitslos - Nachbarn haben keinen Respekt mehr vor mir

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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Sonnenblume321
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Beitrag Mi., 10.04.2013, 23:03

lebonaut hat geschrieben:Alles, was ich nach diesem Satz geschrieben habe
Die Antwort ist einfach: DU bist der Star deiner Gemeinde. Ohne Witz jetzt.
Danke für Deine aufmunternden Worte. Ich musste über den Satz so lachen!!!
Ein Satz der für mich sehr aufbauend und motivierend ist.

Schade wenn die anderen Leute nicht gerne arbeiten gehen. Ich würde gerne mit ihnen die Plätze tauschen.

Es ist schon seltsam: Ich wohne in der größten Stadt in Vorarlberg in einem dicht besiedelten Wohngebiet. Leute von denen
ich nicht weiß wie sie heißen, wissen persönliche Details von mir. -Ich muss echt ein Star sein
Blöd ist nur wenn jemand mitreden möchte und keine Details von mir kennt. Ein Diakon unserer Gemeinde, den ich seit meinem 17. Lebensjahr das letzte mal gesehen habe, hat bei einem zufälligen Aufeinandertreffen gemeint, es gäbe Gerüchte das ich ein Baby bekommen habe. Da habe ich gelacht und gemeint:" Nein, ich habe kein Kind, vielleicht hat man von einer anderen ... geredet." Er hat darauf beharrt und wollte weiter wissen wo jetzt das Kind sei.

Ich muss sehr interessant sein, sonst würden die Leute nicht über mich reden.

Ein blödes Laster habe ich jedoch. Ich kann mir alles was ich gelesen oder gehört habe eine Ewigkeit merken. So kommt es zum Beispiel auch vor das ich bei jedem Lied im Radio, auch bei Oldies mitsingen kann. Manche Leute sind davon beeindruckt, aber ich selbst hätte diese Gabe lieber gegen eine andere getauscht. Der gravierende Nachteil ist, dass ich mir auch unter anderem böse Worte oder Beleidigungen für eine lange Zeit einpräge...

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Sonnenblume321
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Beitrag Mi., 10.04.2013, 23:43

Aus deinen Beschreibungen lässt sich auch schließen dass du wohl eine Plaudertasche in deinem näheren Umfeld hast, ich wäre an deiner Stelle vorsichtiger wem du was erzählst. Das du arbeitslos bist geht eigentlich nur deine Familie und Freunde etwas an.[/quote]

Du hast recht, meine Nachbarin ist tatsächlich eine Plaudertasche. Sie gehört auch leider zu der Kategorie von Leuten, die ihre Nase ganz oben haben. Ihr Privatleben hält sie verdeckt und brüstet sich gerne vor anderen Leuten wie perfekt alles bei ihr läuft.
Soweit so gut. Da denke ich mir : leben und leben lassen. Ist doch toll für sie, wenn seit Jahren immer alles perfekt ist...
Es bleibt leider nicht dabei.
Sie schaut gerne über andere Leute herunter und bildet sich mitunter Vorurteile. -Wenn zum Beispiel jemand mit einer Glatze den Gehsteig entlang läuft, geht sie davon aus das er ein Skinhead ist.
Komisch ist, dass ich die einzige bin, die sie nicht ausstehen kann. Ich selbst kann mit ihr auch gar nichts anfangen. Ihre Gesprächsthemen haben nämlich kein Niveau.
Letztes Jahr war sie zum Geburtstagsfest meines Vaters eingeladen. Ihr Hauptunterhaltungsthema war, wo sie mit ihrer Freundin essen war. Ihre Freundin sei so dick und hat sich zum Schein so wenig auf den Teller geladen...
In weiterer Folge musste ich mir anhören womit sich ihre Freundin den Teller beladen hat und wie viel davon...

Ab und zu muss ich dann wieder lachen wenn sie redet. Denn dann denke ich mir im Stillen, dass ihre Sätze wie aus einem
Kindermund klingen...

Komisch, die anderen bringen die Geduld auf ihr zuzuhören. Ich kann´s nicht. (Kinder könnte ich zuhören )
Ich würde so gerne von ihr Abstand nehmen, aber mein Vater hat zu ihr Kontakt. Von dort her kennt sie auch meine ganzen persönlichen Details. Wenn ich ihm unterbinden möchte, über mich zu sprechen, meint er nur ich sei voll komisch und ich sei Kontaktscheu...

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Arthrosehackler
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Beitrag So., 21.07.2013, 13:39

Nachbarn, deren Respekt davon abhängig ist, ob man gerade arbeitslos ist oder nicht, verdienen selbst keinen Respekt.

Viele sind heutzutage nicht aus Faulheit, sondern deshalb arbeitslos, weil die politische Kaste uns angemessene Verdienst- und Arbeitsmöglichkeiten verweigert - sei es durch Lohndumping durch den Import fremder Arbeitskräfte nach dem Motto "Willst Du kein Billig-Sklave sein, stell ich einen Fremden ein", sei es durch Auslagerung von Arbeitsplätzen in Produktion und Dienstleistung in Billigländer.

Daher ist der politische Kaste Respekt und Gefolgschaft zu verweigern.
Und nicht die Schuld bei ihren Opfern zu suchen.

Die Selbstdenker werden Dich respektieren und die Respektlosigkeit von Ferngesteuerten sollte Dich nicht kümmern.

Vor allem aber: Respektiere Dich selbst!

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Sonnenblume321
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Beitrag Mo., 22.07.2013, 15:21

Danke für Deine Nachricht Arthrosehackler,

ich versuche meinen Nachbarn dennoch Respekt entgegenzubringen. "Respekt" ist für mich ein wichtiger Wert, den ich wahren möchte.

Die Verpflichtung zum Tätigsein, zur Arbeit, wurde von den Arbeitenden verinnerlicht und man betrachtet daher Arbeitslose gesellschaftlich als
gering geachtet. Als gesellschaftlichen Außenseiter haben sich schnell Vorurteile breit gemacht:

Wer Arbeit will, findet auch welche...

(Habe ich früher auch gemeint, bekam dennoch auf die Bewerbung um eine Putzstelle eine Absage, -mit der Begründung das ich eine gute Ausbildung hätte
und ich bestimmt nur für eine kurze Zeit bleiben würde...) Bei anderen Hilfsjobs ist es mir gleich ergangen.
Ich habe im Tierheim angeboten mich ehrenamtlich zu betätigen (Ställe ausmisten), aber sie möchten lieber eine finanzielle Unterstützung.

Arbeitslose machen es sich auf Kosten der Steuerzahler bequem...

Viele Menschen ohne Arbeit gelangen in eine finanzielle Notlage.
Das muss vor allem zu Weihnachten hart sein.
Man hat kein übriges Geld um mit Freunden ein Grillfest zu veranstalten, ins Kino zu gehen usw. Man muss Freizeitaktivitäten wählen, die nichts kosten.
Bei dringenden Neuanschaffungen bestenfalls second Hand...

Kann denn ein Mensch so faul sein, dass er bewusst der Arbeit entflieht und diese Konsequenzen in Kauf nimmt?
Das kann ich mir nicht vorstellen.

Anfangs habe ich mich über diese Vorurteile geärgert. Heute denke ich mir, dass diese Menschen kein Einfühlungsvermögen haben.

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lebonaut
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Beitrag Mo., 22.07.2013, 18:06

Sonnenblume321 hat geschrieben: Kann denn ein Mensch so faul sein, dass er bewusst der Arbeit entflieht und diese Konsequenzen in Kauf nimmt?
Das kann ich mir nicht vorstellen.
Vergleichen wir eine Person, die nach der Schule direkt gearbeitet hat und keine
Pause dazwischen hatte mit jemanden, der es gewöhnt ist, nicht zu arbeiten,
so könnte man schon leicht behaupten, der zweite sei "fauler". Auf jeden Fall
ist (nicht einmal übertriebener) Fleiss kein Vorwurf. Es ist eine Sache der
Gewöhnung - der Mensch gewöhnt sich an alles. Einem Langzeitarbeitslosen
also vorzuwerfen, er wäre ein fauler, nichtsnutziger Sack ist für mich genau
dumm wie einem regelmäßigem Fernsehzuschauer vorzuwerfen, er wäre
verblödet und ein Analphabet. Für den Fernsehzuschauer ist es dann unheimlich
schwer, sich umzugewöhnen... und für wen überhaupt? Für ihn selbst ist es
einfacher, sich an die Dinge zu halten, die für ihn selbstverständlich sind.
Sich zu ändern ist immer hart.

Faulheit ist ja etwas Natürliches, 10 Stunden am Fließband zu stehen nicht.
Es WURDE zu unserer Natur, weil wir alle Geld brauchen. Ich habe noch nie
irgendwo gearbeitet, wo keine Kein-Bock Stimmung versucht wurde zu
verbreiten. Fast jeden Tag kam irgendwer zu mir an: "ich hab keine Lust mehr".
Mit 350EUR im Monat zu leben geht in D locker. Man muss sich halt die
durch den Kapitalismus eingetrichterten Angewohnheiten abgewöhnen und
bescheidener werden. Ich für meinen Teil suche NUR Arbeit, weil ich
umziehen und ein Auto finanzieren möchte - ansonsten reizt mich Arbeit
überhaupt nicht, es sei denn, sie macht Spaß.

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Mondprinzessin
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Beitrag Mo., 22.07.2013, 19:37

Ich würde nicht so viel hineininterpretieren. Zum Teil wollen die Leute einfach nur Smalltalk machen:
Wie geht es mit den Bewerbungen, hast du schon was gefunden, ...
Die meisten denken garnicht darüber nach, daß dadurch noch mehr Druck aufgebaut wird.
Und dann gibt es noch die Anderen, die ein gewisses sadistisches Vergnügen daran haben, wenn es anderen schlechter geht als ihnen.

Im Prinzip ist es nichts wofür man sich schämen muß, wenn man arbeitslos ist. So etwas kann immer und jedem passieren.

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Sonnenblume321
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Beitrag Mi., 24.07.2013, 12:39

Mondprinzessin hat geschrieben:
Im Prinzip ist es nichts wofür man sich schämen muß, wenn man arbeitslos ist. So etwas kann immer und jedem passieren.
Da bin ich auch Deiner Meinung. Wichtig ist aber, dass man immer aktiv auf der Arbeitssuche ist und jeden Tag nützt.
Man darf sich selbst nicht aufgeben und darf sich nicht entmutigen lassen.

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