Arbeit - Stellenwert

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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luftikus
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Beitrag Do., 20.06.2013, 08:31

Nico hat geschrieben:Ein Job der einem überhaupt nix gibt ist sicherlich ein großer Klotz am Bein des Lebens, allerdings fällt das für mich ( sorry) eindeutig unter die Ruprik " Selbstverschulden".
Ja, sicher, aber die Fehlentscheidung habe ich mit etwa 19 Jahren getroffen, und nun versuche ich, diese Fehlentscheidung zu korrigieren, um wenigstens noch einige Berufsjahre zufriedenstellend verleben zu können. Doch das ist ziemlich schwierig, wie ich finde. Denn mein Lebenslauf deutet ziemlich linear in eine Richtung (aber nicht in diejenige, in die ich mich gern entwickeln würde). Außerdem fehlen mir Zeugnisse und Referenzen in anderen Bereichen.

Als Ausweg-Versuch habe ich im März mit einem berufsbegleitenden Zertifikatsstudium "Interkulturelle Kommunikation" begonnen, was mich fachlich wirklich sehr interessiert. Die Fächer gehen genau in die Richtung, die mich schon immer begeistert hat: hier spielen fremde Kulturen, Kommunikation mit Menschen, Sprachen, Alltagsrituale, Religionen, Gedankenmodelle anderer Kulturen, etc. eine Rolle. Einfach faszinierend!

Allerdings stelle ich eben fest, dass ich wegen meiner dauernden Müdigkeit nicht besonders leistungsfähig bin.
Zuletzt geändert von luftikus am Do., 20.06.2013, 08:35, insgesamt 1-mal geändert.

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Sunny75
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Beitrag Do., 20.06.2013, 08:35

Welcher Beruf schwebt dir denn konkret vor?

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luftikus
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Beitrag Do., 20.06.2013, 08:39

Für mich wäre ja jede berufliche Veränderung gut, bei der ich nicht mehr unmittelbar mit EDV und Computertechnik zu tun haben müsste (also keine Programmierung, keine Systemadministration, ...).

Als guten Schritt in die richtige Richtung könnte ich mir vorstellen, Schulungen abzuhalten, Produkte auf Messen zu präsentieren oder dergleichen (ich bin übrigens kein richtiger Büromensch, Reisen, Unterwegs- und Draussensein erfüllen mir ein elementares Bedürfnis).

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Nico
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Beitrag Do., 20.06.2013, 08:42

Es bleiben ja die wenigsten in dem Beruf den sie eigentlich erlernt bzw. in jungen Jahren gewählt haben, bei dir hat es halt ( Achtung Untertreibung!) ein bissl lang gedauert bis du dich durchgerungen hast an etwas anderes zu denken.
In deinem Alter ist es nicht mehr ganz leicht umzusatteln, aber verharren ist auch keine Lösung.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Sunny75
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Beitrag Do., 20.06.2013, 08:52

Wie wärs mit Außenhandelsvertreter? Da wärst du draußen unterwegs/ auf Reisen und könntest Verkaufsgespräche führen. Vertreter werden immer gesucht, weil die wenigsten Leute das mögen - für andere hingegen ist es DER Job, weil sie nicht gern im Büro "eingesperrt" sind (wie du eigentlich), und sich ihre Zeit selbst einteilen können.
Zuletzt geändert von Sunny75 am Do., 20.06.2013, 08:53, insgesamt 1-mal geändert.

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luftikus
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Beitrag Do., 20.06.2013, 08:52

Wobei es ja nicht so ist, dass ich jetzt erst draufgekommen wäre. Es ist wohl eher so, dass ich mich beim Thema Berufwechsel bisher aussergewöhnlich dämlich angestellt habe. Schon mehrmals habe ich mich im Kreis gedreht zwischen "falscher Lebenslauf", "falsche/fehlende Zeugnisse", "zu alt", "Bewerbungen ohne Erfolg", usw.

Zwischendurch hatte ich immer wieder extreme Phasen der Frustration, gefolgt von Resignation, mit der Folge, dass ich nach einem gewissen "Aufbäumen" wieder in meine alte Situation zurückgesackt bin.

Fazit: ich stelle mich irgendwie blöd an; außerdem scheine ich mich leicht von Misserfolgen ins Bockshorn jagen zu lassen. Ich denke, ich muss hier einige psychische Fallstricke beseitigen. Beispielsweise neige ich dazu, mich von einer Ablehnung, Absage oder einem Rückschlag extrem demotivieren zu lassen. Anstatt mich dann umso mehr anzustrengen, versinke ich in Resignation.

Hier muss ich wohl ansetzen...

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Beitrag Do., 20.06.2013, 08:56

Sunny75 hat geschrieben:Wie wärs mit Außenhandel? Da wärst du draußen unterwegs/ auf Reisen und könntest Verkaufsgespräche führen.
Daran habe ich auch schon gedacht. Verkaufsgespräche (beim Kunden, nicht stationär), Präsentieren, Trainings abhalten (vor Ort beim Kunden), Messen, etc. würden sehr gut zu mir passen.

Nicht so gut passen würde jedoch ein Vor-Ort-Techniker, da ich mir das konkrete Lösen technischer Probleme nicht so gut zutrauen würde.

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Beitrag Do., 20.06.2013, 09:02

luftikus hat geschrieben:
Daran habe ich auch schon gedacht. [/quote]

Ist nicht bös gemeint luftikus, aber du denkst zuviel und tust zu wenig wie mir scheint.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Beitrag Do., 20.06.2013, 09:03

Ich denke, in diesem Beruf hast du auch als Quereinsteiger/Branchenfremdling recht gute Chancen, da in erster Linie das souveräne Auftreten zählt - und da wäre dein Alter sogar von Vorteil. Ein Jungspund kommt ja oft nicht so seriös rüber...

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Beitrag Do., 20.06.2013, 09:10

Danke für die Einschätzung, das war mir bisher nicht bewusst, dass in diesem Berufszweig der Einstieg relativ leicht ist (irgendwie gehe ich in meiner pessimistischen Grundhaltung meistens davon aus, dass ich sowieso keine Chance habe -> Denkfehler!)

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Beitrag Do., 20.06.2013, 09:17

Hier zum Beispiel ein kurzer Auszug aus dem erstbesten Jobangebot, das ich gefunden habe:

" E-Commerce, Internet und Intranet sollten keine Fremdwörter für Sie sein und im Microsoft-Umfeld kennen Sie sich aus. Wir erwarten Kontaktstärke, Eigeninitiative...... Ihre Aufgabe umfasst neben der Gewinnung von Neukunden die Pflege der bestehenden Kundenbasis, den Aufbau und die Betreuung unser Vertriebspartner im benachbarten Ausland. Ihre Ausbildung und Ihr Alter sind uns weniger wichtig als Ihre Fähigkeit, komplexe Sachverhalte zu analysieren und zu verm....."

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Beitrag Do., 20.06.2013, 09:33

Sunny75 hat geschrieben:Ihre Ausbildung und Ihr Alter sind uns weniger wichtig als Ihre Fähigkeit, komplexe Sachverhalte zu analysieren und zu verm....."
Wow, interessant... Wenn die das schon so schreiben... Ich muss wohl meine pessimistische Grundhaltung neu justieren...

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Beitrag Do., 20.06.2013, 17:36

Ich wünsch dir viel Erfolg beim Traumjob-finden!

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Beitrag Fr., 21.06.2013, 08:06

Ich danke dir.

Auf jeden Fall muss ich parallel dazu wohl versuchen, psychische Stolpersteine aufzuspüren und aus dem Weg zu räumen (z.B. der penetrante Pessimismus), weil mir das sonst ständig erneut einen Strich durch die Rechnung macht.

Es ist leider so (zumindest bei mir), dass der Verstand oft was anderes sagt und will, als mir meine Ängste und Neurosen einflüstern wollen. Der Verstand sagt: geh da lang, und du wirst dein Ziel erreichen. Die Ängste sagen: bloß nicht, was da passieren kann, hüte dich...

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Beitrag Fr., 21.06.2013, 08:15

Das halte ich aber für "normal". Besonders bei so wichtigen Entscheidungen. Aber wenn du deine Fühler ausgestreckt hältst, dann wird sich irgendwann DIE Gelegenheit bieten, bei der du zugreifen MUSST. Und wenns das richtige für dich ist, dann gibts dabei auch kein Zögern und Zaudern mehr - und alles fügt sich ineinander, und macht Sinn (sogar deine jetzige Krise ist für etwas gut. Glaub mir. Weiß ich aus Erfahrung).

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