1. Arbeitstag und ich bin allein

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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Miss_Understood
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Beitrag Mo., 14.06.2010, 21:28

münchnerkindl hat geschrieben:
Wüstenblume hat geschrieben: also, ich habe im öffentlichen dienst einen job bekommen. mein chef wollte lieber eine andere nehmen (ist mit ihm in der selben partei) aber das wurde nicht bewilligt.
münchnerkindl hat geschrieben:Ich würde mich mal an die wenden, die diese Vetternwirtschaft nicht mitgemacht und dich eingestellt haben.
Stimmt. Ja. DAS als erstes. Rabbatz hielte ich in der Anfangszeit noch für unangebracht. Aber sicher auftretend sollte das schon sein. Ich fände es sinnvoll und wichtig, dass DU dich durchsetzt, Wüstenblume. Ja, das solltest du mit denen, die dich eingestellt haben besprechen. Aber eher in Form einer Mitteilung. Sonst klingt es als ob du petzt und dir wie ein Schulkind die Mami mit zur Schule zitierest. Das könnte arg nach hinten losgehen und man könnte dich erst recht nicht mehr ernst nehmen.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Milly1
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Beitrag Mo., 14.06.2010, 21:31

Müki umd miss,
- aus dem Nähkästchen plaudernd -

Die Leute, die im öD einstellen, siehst du - meistens nie wieder.
Und soll ich mal verraten, was ich damals als Antwort bekommen habe?
"Sie haben sich doch auf diese Stelle beworben!!!???)
(Im Klartext: Sehen Sie zu wie Sie klar kommen.)

Wenn Wüstenblume Glück hat und es ist eine kleinere Behörde, kann sie mit derartigen Beschwerden durchkommen.
In großen Behörden hast du kaum eine Chance.
Die Parole kann hier nur lauten, kämpfen, kämpfen,kämpfen. Aber das kann auch viel Kraft kosten.

Vielleicht gibt es hier (mehr) Leute, die die "spezielle" Situation im öD kennen? Und ich bleibe dabei: es ist nicht freier Wirtschaft vergleichbar.

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miss
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Beitrag Mo., 14.06.2010, 21:35

OT
Bin etwas verwirrt, ist auch meine Schuld (habe mir nach Miss unwissend den Nick "miss" gegeben):
Miss Understood und miss - bitte auseinanderhalten - danke!

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Milly1
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Beitrag Mo., 14.06.2010, 21:39

miss (und nur miss):
In einem von meinen Beiträgen fiel mir das auch auf.
In meinem letzten meinte ich dich (ich hoffe, du bist jetzt nicht noch mehr verwirrt...).

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Wüstenblume
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Beitrag Mo., 14.06.2010, 22:05

@milly: ja, man merkt dass du bereits viel erfahrungen mit behördlichen, alt eingesessenen strukturen hast. Dass ich mir ne dicke Haut zulegen muss, Durchsetzungsvermögen brauche und ganz viel Selbstbewusstsein ist mir bewusst, ansonsten geh ich unter wie ein Stein.
Ich versuche eh, das Ganze von der positiven Seite zu sehen, als Chance Erfahrungen zu sammeln und eine Stelle aufzubauen--> das kann mir keiner nehmen. Und noch weniger kann man mir danach die Elefantenhaut nehmen die ich wahrscheinlich (hoffentlich) haben werde--> somit kann mich dann nichts mehr erschüttern und ich bin gut gewappnet für alles weitere;-)
Ich schreib mir auch alles auf, auch in jeder Besprechung. So schlau war ich von Beginn an da ich bereits ahnte, dass es wenns hart auf hart kommt, niemand was gesagt hat...
Trotzdem denke ich auch, dass es in der Privatwirtschaft nicht so extrem zugeht wie im ÖD. Besonders neue Mitarbeiter werden in der Privatwirtschaft sehr gut eingeschult, mit einem richtigen Mentor (nicht wie bei uns) der einem intern fit macht.
Aber es ist wie es ist, ich muss das beste draus machen, die Schule ist hart aber ich hoffe es lohnt sich...Aber ich habe nicht vor mich kaputt machen zu lassen von den bequemen, rhetorisch begabten und politisch aktiven mitarbeitern und vorgesetzten )

Womit ich beim nächsten Punkt wäre.

@ miss_understood
ja, mein chef ist bequem, er ist bekannt dafür dass er kaum arbeitet ich hab normalerweise eine gute menschenkenntnis- ihn kann ich jedoch schwer einschätzen. mein verdacht ist ja, dass er die besagte kollegin nur als informationslieferantin benötigt, denn wirklich viel drauf hat sie ja nicht
und er ist clever, aber seine arbeitseinstellung ist dürftig. Es wäre für mich einfacher wenn ich wüßte wie ich dran bin bei ihm. Aber das werd ich wohl so schnell nicht herausfinden.
Die Idee mit der Kreativität ist gut, bei uns jedoch kaum vorstellbar. Aber ich überleg mir schon, vielleicht in dieser Richtung die Strukturen etwas aufzubrechen. Denn ich denke, ich bin ja bewusst ausgewählt worden und nicht die kollegin die eh schon jahre nicht mehr über den tellerrand blicken kann.

Die Vorstellungsrunde hab ich bereits hinter mir, hab ich jedoch bewusst kurz gehalten und bin kaum auf Inhalte eingehalten da ja das ganze noch nicht läuft. Denn mein Hintergedanke war, dass alles was ich in dieser Runde sage, dann auch gegen mich verwendet wird. Ich möchte aber zuerst den Fahrplan mit meinem Chef haben bevor ich konkret vorstelle wie die nächsten Schritte aussehen.

Leider kann ich mich nur an meinen Chef mit Fragen wenden, aber damit wird er wohl zurecht kommen müssen. Dass ich das Zahlenmaterial nicht beherrsche- nun ja- woher denn??? Auf der Uni hab ich so spezielle Dinge nie gelernt...in der Privatwirtschaft bekommt man doch auch eine Einschulung, einen Einarbeitungsplan, Meilensteine, Mitarbeitermappen,...etc. Ich steige nciht davon runter dass ich es eine Frechheit finde, mich da hineinzuwerfen und einfach alleine zu lassen. Das kann man vielleicht von Kollegen im oberen Management erwarten aber nicht von frischen uni abgängern. Finde das nicht gerade menschlich und motivationsfördernd für den neuen mitarbeiter. und da mein chef wie gesagt schon was am kasten hat aber leider sehr bequem ist, bin ich überzeugt davon dass er weiß was er tut. und ich frage mich WARUM. Bekomm da meine Skepsis nicht wirklich los.

Aber ich werde ihm diese Woche meine Umsetzungspläne darlegen und hoffe auf seine Unterstützung. Denn ganz alleine kann ich das nicht. Und das kann NIEMAND. In anderen Bezirken funktioniert sowas gut als Teamarbeit, mit mehren Sichtweisen geht erstens schneller was weiter, zweitens finden sich oft einfachere umsetzungsmöglichkeiten, man kann diskutieren drüber. ich denke nicht dass es normal ist, einen neuen mitarbeiter mit sowas ganz alleine zu lassen! Man lernt doch, dass die Ziele den MA nicht überfordern sollen- ich muss ehrlich sagen ganz alleine fühl ich mich schon überfordert.

Und ganz ehrlich, wenn ihr euch zurückerinnert, wie ihr angefangen habt, da wart ihr doch auch auf unterstützung angewiesen, oder nicht? Oder bin ich einfach unfähig? Ja, ich weiß. Mein Selbstbewusstsein ist nicht das beste

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Thread-EröffnerIn
Wüstenblume
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Beitrag Mo., 14.06.2010, 22:15

Tja, eingestellt haben mich sehr engagierte Personen die was verändern wollen, nur die sind natürlich (wie sollte es im öD auch anders sein) total übers kreuz mit meinem chef. jeder hat bei uns seine drahtzieher sitzen, ursprünglich war es auch so geplant dass ich einer anderen Leitung (die gehört zu der Dienstelle die sich für meinen Posten eingesetzt hat) unterstellt bin. Das heißt die kann gar nix für mich tun. Im Gegenteil, ich darf gewisse Namen neben meinem chef nicht mal erwähnen, denn dann wird nur versucht demjenigen wieder irgendwo das leben schwer zu machen- und austragen muss ich das. eigentlich ein grauenhaftes arbeitsklima bei dem man schauen muss dass man nicht unter die räder kommt. ist sicherlich eine eigenart des ÖD.

Pha, ich glaub ich bin froh wenn ich das mind. 1 jahr durchhalte...dann hab ich wenigstens was für den lebenslauf. aber kaputt machen lass ich mich von diesen strukturen nicht! und schon gar nicht geh ich da zu irgendeiner partei damit mein leben leichter wird!

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Milly1
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Beitrag Mo., 14.06.2010, 22:21

Wüstenblume:
Ganz klasse alles erkannt !!!
Kann es sein, dass du meine alte Stelle hast???

Dickes Fell anlegen, nie unterkriegen lassen, an dich glauben (ich habe mir immer gesagt "hey, wenn ich alles gleich könnte und verstehen würde, würde ich den Laden hier morgen übernehmen können"), verlass dich auf dich selbst und erwarte nichts von anderen (wenn doch was kommt, um so besser),
ABER: diese veralteten Strukturen kannst du nicht ändern, nur mit ihnen leben (wobei ich es auf Dauer nicht konnte und wollte. Aber durch die Schule, durch die ich da gegangen bin, hat mir später vieles erleichert).
Aber du zeigst "kampfeswillen", das ist gut bzw. schonmal die beste Vorausetzung, um "dort" zu überleben.

Und genau das ich habe inzwischen mitunter auch bemerkt: die fW kann es sich nicht leisten (naja, manchmal schon, aber das wäre jetzt ein anderes Thema...), "so" mit guten kompetenten, motivierten Mitarbeiter umzugehen...im öD ist das gar kein Problem.
Alles Gute, du packst es!!!

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Milly1
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Beiträge: 367

Beitrag Mo., 14.06.2010, 22:44

Noch schnell ein Gedanke, weil du geschrieben hattest "Ist gut für den Lebenslauf".

Sieh zu, dass du gute Beurteilungen/Zeugnisse kriegst (und die können auch die "Unbequemsten" und "Unfähigsten" Mitarbeiter kriegen (man muss auch dafür nur wieder etwas unbequem und selbstbewusst sein).

In meinem späteren Arbeitsleben - als Angestellte in der fW und auch als freie Mitarbeiterin, die ihre eigenen Arbeitsverträge vorgelegt hat - war es durchaus "sinnvoll" erklären zu können, warum man "eine sichere Stelle im öD" aufgegeben hat, wo man doch so gute Zeugnisse hat.
Ein Personaler hat mir tatsächlich mal gesagt "Wer den öD so gut überlebt hat, den kann jedenfalls nichts mehr erschüttern".
Gute Nacht.

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candle
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Beitrag Di., 15.06.2010, 05:34

Ist keine freie Wirtschaft.

Entweder hat Wüstenblume Probleme, weil sie der anderen den Platz "geklaut" hat und macht sich damit verrückt oder sie hat nicht die geeignete Kompetenz.

Egal was, heißt es "Augen zu und durch" oder eben kündigen. Was anderes bleibt wohl kaum.

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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