Vom Traumjob zum Brotjob? Positive Erfahrungen gesucht

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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(V)
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Beitrag So., 01.11.2009, 21:55

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Nachtvogel
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Beitrag So., 01.11.2009, 22:31

Hier spricht, sehr pathetisch gesprochen, das Höhere Selbst. Etwas, was unabdingbar zu einem gehört. So etwas KANN man einfach nicht dauerhaft verdrängen, irgendwas völlig anders machen und dabei erwarten, sich selbst treu, zufrieden oder gar glücklich zu sein.
Äh .. wir diskutieren hier über Jobs, oder? Klar kann ein Job auch Selbstverwirklichung sein, man kann Beruf und Hobby miteinander vereinbaren etc. etc. - Aber wir wären doch echt arm dran, wenn es unser ganzes Leben wäre und wir in tiefe Depression versinken würden, wenn wir nicht unseren Traumjob/Berufung ausüben können??

Das Geldargument sehe ich als durchaus real an. Was nützt es einem, wenn man seinem Hobby nachgeht, es Job nennt, aber davon nicht leben kann? Irgendwann hat man es wirklich satt, auf Studentenniveau zu leben. Die ständige Unsicherheit, sein Leben nie planen zu können. Und den anderen zuzuschauen, wie sie ihr Leben leben.

Ein Job ist hauptsächlich dazu da, um einem Einkommen zu bescheren. Wie hoch das Einkommen sein muss, das ist jedem selbst überlassen. Einer will ein fettes Eigenheim mit Designermöbeln, ein anderer ist zufrieden, wenn er/sie sich bei mittlerem Lebensstandard keine Sorgen machen muss, die Essens-, Stromrechnung und Miete nicht bezahlen zu können.
Doch Geld braucht jeder. Ein Traumjob, der einem z.B. bei Vollzeit nur 500 Euro einbringt, welche zum grössten Teil schon von der Miete verschluckt werden, so dass man die letzten Wochen des Monats Nudeln und trocken Brot isst - so ein Job wird einem auch kein Leuchten mehr in die Augen bringen können. Irgendwo muss eine Balance da sein .. oder zumindest eine gewisse Sicherheit.

Ich denke, ich hätte in Sachen Jobwahl durchaus mit solchen Brotjobs oder Kompromissen leben können. Hätte man mich gelassen, meine ich. Ich hätte dann neben meinem Brotjob vermutlich in "meinem Bereich" etwas weitergejobbt .. vielleicht weniger aus Geldgründen, sondern zur Selbstverwirklichung. Ein Brotjob würde einem ja sicherlich auch freie Wochenenden bescheren und Feierabende. Das ist zum Teil schon Luxus für Freelancer/Selbstständige. Also viel Zeit, um sich nebenbei noch verwirklichungstechnisch auszutoben.

Also, ich kann die Gedanken/Sorgen von Miss Understood gut nachvollziehen.

Die meisten Leute arbeiten eigentlich unter der Woche und träumen an Wochenenden oder während ihrer Urlaube (die sie sich dann finanzieren können).

LG, Nachtvogel

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Beitrag So., 01.11.2009, 22:57

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Nachtvogel
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Beitrag Mo., 02.11.2009, 08:28

Ich glaube nicht, dass Miss_Understood hier von einem unvereinbaren "HOBBIE" spricht.
Nein, das glaube ich auch nicht. Eher, dass Wirtschaftskrise & co. das Leben von einem Beruf, den viele als "realistisch" ansehen würden fast unmöglich gemacht haben. Ich habe die Sache überspitzt geschrieben .. mir ging es darum auszudrücken, dass bei allem Enthusiasmus der für einen sonst ideale Beruf auf Dauer kein Glück bringt, wenn der Preis dafür wirtschaftlicher Ruin ist.
Und ja, ganz ehrlich: Jeder, der sich selbst VERRATEN muss um Gesellschaftskonform zu sein und ein bisschen mehr Geld zu haben, IST arm dran.
In Theorie ist das alles schön und gut. Aber in Praxis?? Auftragsmangel bedeutet ja auch, dass man am Ende gar nicht so viel Zeit mit Arbeiten in seinem Berufungs-Beruf verbringt. Umsomehr Zeit geht mit "berufsfremden" Dingen drauf wie Werbung, Suche nach möglichen Kunden, dasitzen und Gedanken wälzen, Rechnungen aufstellen (welche Ausgaben, welche Einnahmen, wie über den Monat kommen) usw.

Oder man arbeitet "ehrenamtlich" in seinem Berufungs-Beruf. Halt als Praktikantin oder Pseudo-Bezahlung von ein paar Hunnies/Monat. Neben den Geldsorgen kommen dann aber auch schnell andere Dinge wie z.B. Selbstzweifel ("meine Arbeit ist nichts wert") und Zukunftssorgen.

Ich denke, wenn es nur um
ein bisschen mehr Geld
geht, dann verrät man sich wirklich selbst bzw. verkauft sich, wenn man dafür seine Berufung aufgibt. Doch wenn es wirklich an die Substanz geht und einen sowohl Geld- als auch Zukunfssorgen aufzufressen drohen, dann muss man vielleicht irgendwann mal einen anderen Weg einschlagen. Es muss ja nicht für immer sein .. vielleicht als Überwinterung, bis die (wirtschaftliche) Krise hoffentlich mal vorbei ist. Vielleicht auch als Zusatzjob (einträglicher Nebenjob), neben dem man in seinem eigenen Bereich weiterarbeitet. Wird man nur diese Zukunfts- und finanziellen Sorgen los, so ist man auch leistungsfähiger.

Letzteres ist meine "Ideallösung" für Krisenzeiten. Ich selbst kann zur Zeit von meinen Freelancearbeiten leben. Bin nicht reich, muss aber auch zu Ende des Monats keine Brotkrumen futtern oder mir um Mietzahlungen Sorgen machen. Mein 5. Jahr in Sachen Freelance in diesem Berufsfeld .. ich habe auch andere Zeiten erlebt und daher durchaus nach Alternativen gesucht und alles Mögliche durchprobiert.
Falls es bei mir wieder dauerhaft grosse Einschnitte in Sachen Finanzielles gibt (so, dass es an die Substanz geht), dann würde ich durchaus wieder nach Alternativen suchen (wobei dies gar nicht so einfach ist).

LG, Nachtvogel

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(V)
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Beitrag Mo., 02.11.2009, 13:47

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Miss_Understood
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Beitrag Mo., 02.11.2009, 18:46

Gothika hat geschrieben:(...) Hier spricht, sehr pathetisch gesprochen, das Höhere Selbst. Etwas, was unabdingbar zu einem gehört. So etwas KANN man einfach nicht dauerhaft verdrängen, irgendwas völlig anders machen und dabei erwarten, sich selbst treu, zufrieden oder gar glücklich zu sein. Ja, diesbezüglich - wenn dieses oben Beschriebene so deutlich ist, sehe ich es leider schwarz weiß.
Hmmmmphhhhh. *seufz* Es MUSS doch irgendwo ein grau, also ein sowohl/als auch geben, verdammt!!! Ich versuche gerade nochmal all das was ich vermeintlich guabe zu können aufzulisten und mich zu fragen welcher Job das ansonsten noch sein könnte .... aber ich habe da Scheuklappen auf, scheint es!!! Ich denke mir einen Knoten ins Hirn - und - na ja - lande höchstens bei Aufgaben, die es hier noch kaum gibt, eher im Ausland (Niederlande zb, ich spreche kein Wort niederländisch) und ich wäre durchaus offen dafür ins Ausland zu gehen - aber (ach ja ...) dafür braucht man zumindest ein kleines Polster! Und zuerst mal eine Stelle. Aber da ich im Studium nie im Ausland war, wer wäre sich da so sicher, dass er mich nähme - und ich red jetzt von einem mittel bis gut bezahlten Job???

Gothika hat geschrieben:Selbst wenn es Erfolgsgeschichten hier gäbe, dass jemand glücklich wurde, nachdem ein "Traum" begraben wurde, glaube ich nicht, dass es auch auf Miss_Understood zu treffen würde.

Also, ich weiss es nicht. Ich glaube, ich bin in der Lage zu abstrahieren. Zu modellieren. Ob ich das dann auch für mich und auf mich anwenden kann, wird man sehen. Ich bin jedenfalls immer noch neugierig auf weitere Beispiele.
Gothika hat geschrieben:@Miss_Understood
Wo ist das Strahlen hin? Überlagert? Oder sehe ich das falsch? Ist es wirklich erloschen? Ich kenne dieses Strahlen: Wenn du mit diesem Leuchten in den Augen auf Kundenfang gehen würdest, wäre es sicherlich erfolgreicher als mit Angst und Sorge in den Augen. Man kann versuchen dieses Feuer künstlich abzutöten (und damit ein Teil von sich selbst), oder...- ja, es IST schwarz und weiß! - ... man versucht das Strahlen wieder aus dem ganzen weltlich, irdischem Müll (pardon!) wieder freizuschaufeln. Hat man denn sonst eine Wahl? Entweder oder.
Es ist gerade dabei zu erlöschen. Ich kann kaum mehr. Ich mache ja auch keine Fortschritte. Da keine adäquaten Aufgaben. Bzw. die hätte ich ja - eben jene auf reiner Provisionsbasis. Aber es fehlt sogar die Motivation, DAS ist es ja was ich erschreckt feststelle.

Das Bild mit den beruflichen Idealen als Kinder sehe ich genauso. Als ich mich mit meinem damaligen Partner selbständig machte - zugegeben - etwas blauäugig - aus regelrecht spontanem Enthusiasmus heraus - sagten wir sogar explizit, das ist "unser Baby".

Der Threadtitel ist natürlich verkürzt und überspitzt. Auch im gehabten "Traum"job gibt und gab es Dinge, die ich nicht gerne tat, die mir nicht passten, Einschränkungen, vor allem bei der einen angestellten Stelle. Das ward aber durch das Gesamte definitiv aufgefangen und getoppt: die Kolleginnen, das Umfeld etc. etc. Ich bin nicht weltfremd.

Es sagt sich immer so leicht: ja, dann mache doch einen halb- oder dreiviertel "Brot"-Job und schau was du darüber hinaus selbständig im "Traum"-job (ich bleibe jetzt mal bei der Terminologie) machen kannst. Nur - wenn da die Energie weg ist. Und: absolut zu bedenken: bei einer Teilzeitstelle hat man die gleichen Fahrtzeiten und bei einer Teilselbständigkeit fast genau den gleichen Akquise- und Bürokratieaufwand! Vor allem, wenn man für sowas wie Steuerberater kein Geld hat.

Kein Geld zu haben schnürt mir fast die Kehle zu. Ja, wer ist Huhn und wer Henne - die Selbstzweifel, das sich unter Wert verkaufen .... ich weiss es nicht. Was würde ich anderen raten? Tu doch mal so, als hättest du Geld! (analog diverser durchgearbeiteter Ratgeber "Geld muss fliessen" etc.) - nur, das hat bei mir nicht geklappt. Im Gegenteil. Was habe ich da falsch gemacht? Ich HABE investiert, ich BIN nach da und nach dort gefahren, wo man Leute kennenlernen kann - ich habe Kontakte geknüpft, da Kärtchen verteilt und dort Gespräche gehabt. Aber ein Auftrag? Kam keiner bei rum. Oder eben solcher wie der letzte.

"Überwintertheorie" = Aufgeben auf Raten. Ja. Genau. Dann besser eben GLEICH GANZ aufgeben, oder? Sich nicht vormachen, es vielleicht ja doch noch schaffen zu können. In ein zweizwanzig Jahren. Vielleicht. Was ein Quatsch.

Muss ich einfach den Tatsachen ins Auge schauen: ICH HABE ES NICHT GESCHAFFT?
Ich wüsste leider nicht was ich daraus positives ziehen könnte.
Ich bin bereits viel zu oft wieder aufgestanden. Gefallen. Wieder aufgestanden. Ja, ich weiss, das ist das Leben. Wirklich? DASS es das ist, das zu kapieren, da muss ich wohl noch dran arbeiten. Nein, ich erwarte jetzt nicht, dass ich nie wieder Probleme haben werde - *g - dann mach ich mir selber welche, nicht?

Und - gothika - was meint eben "Eigenverantwortung" in dieser Hinsicht. Was sagt sie? "Geh, such dir einen Brotjob!"
Weil: Verantwortung (für sich, fürs Wohnen, Essen, Ausgehen -> Gesellschaft, Wohlergehen) kostet nun mal Geld. Mir geht es WOHL in der Stadt in der ich lebe. Beschissenerweise sind die Mieten hier horrend. Noch beschissenerweise wird ab Dezember meine Miete erhöht. Strom wird teurer. Mein Bahnticket auch. Fahrrad geklaut. Fernseher kaputt (ok, brauch ich nicht unbedingt), viel schlimmer: Computer veraltet, muckt rum. Zwei, drei andere massiv schwierige Geldangelegenheiten an der Backe. Wenn der Computer den Geist aufgibt, dann wars das ohnehin erst mal mit der Selbständigkeit. Vielleicht entscheidet der ja für mich, wer weiss ...

püh, ich bin gerade kurz vor wieder ganz unten ....

Und: ich glaube: ja. Man wird bzw. ist leistungsfähiger, wenn man nicht so sehr denk(t), denken kann. Sondern einfach /macht/. Schrägerweise gehören etwa 70% meiner Verwandtschaft zu den Menschen die einfach /nicht/ so weit und breit denken, die sehr viel weniger Bildung genossen haben - und eine Kassiererin bei ALDI verdient sogar mehr als ich im Nebenjob (ich habe mich bereits zwei Mal bei ALDI beworben, die suchen öfter auch Aushilfen und Teilzeit für Warenverräumung und Kasse) - aber klar, ich habe nun mal keine Ausbildung in der Richtung - und Handwerker zum großen Teil, wenn sie 12-15 Jahre im Job sind wie gleichaltrige Cousins von mir auch.

Ja, Vergleichen frustriert. Leider tue ich es.
Ich brauche Geld, verdammt! Und zwar schnell.

Okay, ganz pragmatisch: wie bekommt man schnelles Geld? Von zufälligen Glückstreffern wie Lotto oder Glücksspiel (ich träume ja immer noch von der Teilnahme an "Wer wird Millionär"?) und Prostitution mal abgesehen.

Und: Mit welchem Job kann man heute noch überhaupt Geld verdienen? Um es ein bischen einzuschränken: ich werde in diesem Leben weder Ingenieurin, noch Programmiererin, noch Chemikerin, noch Ärztin werden. Ansonsten sag ich mal - lasst mal hören ...

... mich dann doch nach einem Kopfwehtag ans Bewerben machend ... grüßt dankeschön sagend

die Miss
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Miss_Understood
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Beitrag Mo., 02.11.2009, 23:57

P.S. Ergänzung und besonderer Dank an Gothika - diesmal fürs Löschen.
Äh - wie das? Der Grund meiner Bitte war einfach der, dass ich mich nicht mehr ganz so anonym fühlte - aufgrund ihrer (zu)treffenden Vorschläge (danke!) - wie es mir lieb war.

Will heissen: alles im grünen Bereich, hinter dem Löschen steckt kein Zwist - im Gegenteil - manchmal sind PMs der bessere Weg, nicht?
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Nachtvogel
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Beitrag Di., 03.11.2009, 10:14

Es MUSS doch irgendwo ein grau, also ein sowohl/als auch geben, verdammt!!!
Es gibt für viele ein sowohl/als auch. Konkretes Beispiel: Eine Bekannte von mir, die Sprache und Journalistik studiert hat. Ihr Traumberuf ist der Journalismus - und sie hat als Freelancer auch schon einiges veröffentlicht, hauptsächlich allerdings bei mies bezahlenden Tageszeitungen. Sie schreibt wirklich gut und mit Enthusiasmus, recherchiert gut, gibt sich Mühe.
Aber natürlich hat sie keine Festeinstellung bei einer Zeitschrift oder so bekommen, trotz Praktikum, Bewerbungen und einer Mappe voller "Beweismaterial" (ihre Artikel). Journalismus interessiert viele, das Feld ist umkämpft und nach den Erzählungen denke ich nicht, dass man dort als Freelancer weit kommt - man braucht wohl eher eine Festeinstellung, um davon leben zu können. Mag Ausnahmen geben, aber ..
Nun hat sie aber dieses weitere Studium und leitet deshalb noch Kurse an der VHS und ist Nachhilfelehrerin. Letztere Arbeiten interessieren sie nicht besonders, machen sie auch nicht reich, geben ihr aber genug Knete und lassen genug Freizeit, so dass sie weiter schreiben und sich bewerben kann.
"Überwintertheorie" = Aufgeben auf Raten. Ja. Genau. Dann besser eben GLEICH GANZ aufgeben, oder?
Das sehe ich eben anders. Beispiel meine Bekannte: Sie schreibt gut und bleibt am Ball, trotz "Überwinterung" als Lehrerin (manchmal ist sie damit ziemlich eingespannt, manchmal hat sie mehr Zeit zum Schreiben). Dadurch hat und behält sie alle Chancen auf ihren Traumberuf.

Schwer, dir etwas Konkretes zu raten ohne dich und dein Berufsfeld zu kennen. Kann aber verstehen, warum du nichts weiter darüber schreiben willst (Anonymität). Mache/will ich ja auch nicht
Aber da ich im Studium nie im Ausland war, wer wäre sich da so sicher, dass er mich nähme - und ich red jetzt von einem mittel bis gut bezahlten Job???
Niederlande wäre gar nicht so eine schlechte Idee - kann gut sein, dass du da in einigen Bereichen/Gegenden sogar mit Deutsch durchkommst. Ansonsten sprechen die meisten auch Englisch. Hängt halt auch nur wieder von deinem Bereich ab, ob das reicht und du beim Arbeiten nicht irgendwelche niederländischen Texte lesen müsstest.
Ansonsten GB. Nehme mal an, du sprichst Englisch.
Wenn du als Fachkraft ins EU-Ausland gehst, wirst du sicherlich auch "normal" dafür entlohnt werden. Fachfremd arbeiten bzw. in Berufen, für die man nur eine kurze Anlernzeit braucht, ist mit Sicherheit überall mies bezahlt. Vielleicht sogar noch mieser, wenn man Ausländer ist.

Lg, Nachtvogel

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Miss_Understood
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Beitrag So., 08.11.2009, 14:38

Miss_Understood hat geschrieben:Wenn der Computer den Geist aufgibt, dann wars das ohnehin erst mal mit der Selbständigkeit. Vielleicht entscheidet der ja für mich, wer weiss ...
Vielleicht hätte ich es als Hellseherin probieren sollen?
Genau das ist passiert. Absturz. Datenverluste. Hilfe.


Und die passenden Freunde, die man braucht und sich bekanntlicherweise suchen soll bevor man sie braucht, habe ich nicht. Wobei mein Computer schlicht und einfach so alt ist, dass man da wahrscheinlich eh nichts mehr machen kann. Ausser einen neuen kaufen. Und dazu habe ich absolut NULL Geld. Der eine neue Kunde von mir ist leider auch schon verärgert. Dann darf ich ihm nun die gute Nachricht überbringen, dass ich für sechs Wochen vereinbarter Provisionstätigkeit keine Ergebnisse vorzuweisen habe, nicht mal Kontakte. Von Aufträgen zu schweigen. Ich habe noch keine Ahnung wie ich das mache. Ich schäme mich und fühle mich wie der letzte Idiot. Ja, man mag sagen: das kann mal passieren, das ist nun mal die Technik etc. - aber es stimmt: wer nicht wenigstens ein Polster mitbringt für Wartung von Technik sollte einfach die Finger von der Selbständigkeit lassen.

Und "Duuuuu wolltest doch unbedingt dein Fach studieren!" - Ja Mama, das hilft mir jetzt gar nix. Nix.

Ich brauche dringend einen Plan F!!!
(Derweil a b c d und e ja auch nicht geklappt haben.)

Womit kann man heute noch Geld verdienen????
Ich stelle die Frage einfach nochmal ...

Schon wieder aus der Not heraus aus absolutem Druck eine Entscheidung treffen zu müssen lähmt mich. Mal wieder. So, dass ich keine treffe. Auch das, zum wiederholten Male der gleiche Kreislauf. Ist es ein Muster? Zerfleische ich mich selber, wenn ich das immer wieder analysiere und dabei auch nichts tue derweil mich fast alle Ex-Kommilitonen überholt haben. Oder ist es die scheiß Wirtschaftslage, dass in in meinem Bereich einfach nicht mehr geht? Bin ICH wirklich zu schlecht? Offenbar - ich bin eben halt mittelmässig, ich bin nicht wirklich gut. Aber Energie und Zeit besser zu werden habe ich auch keine. Eben weil der Brotjob mich auch Energie kostet! Was kann ich sonst? Mich absolut nicht leiden können, wenn ich so wehleidig drauf bin. Bringt mir natürlich auch nix.

"Du musst dich einfach immer wieder an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen" höre ich dann ab und an. "Ach, an welchen Haaren??? An meinen Fusseln, ja?" Und spüre ausgerechnet in dieser Redewendung derart deutlich, dass Kopfschmuck tatsächlich Kraft bedeutet.

Kraftloser, resignierter Gruß von der Miss ...
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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kaffetasse
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Beitrag So., 08.11.2009, 17:03

Hey!

Das tut mir leid für dich. Ich bewundere echt, wie sehr du immer an allem festgehalten hast, wenn man deine Beiträge liest. Auch wenn die Beiträge mir gleichzeitig Angst machen, wenn ich eine meine Pläne bezüglich der Zukunft / Zweitstudium denke.

Ja.. das mit den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen.. diese Ratschläge sind genauso hilfreich, wie "stell dich mal nicht so an, jeder muss lernen und arbeiten". Ich glaube, Leute die nie in der Situation waren, werden solche Situationen nie verstehen. Und gleichzeitig wünsche ich niemandem in der gleichen Situation zu sein...

Ich wollte dir eigentlich nur einen Ratschlag wegen dem PC geben. Ich denke du brauchst nur einen Computer für Büro etc. ? Dann schau nach einem gebrauchten, z.B. bei Ebay. Ein paar jahre alte PCs die fürs Office noch locker taugen bekommst da sicher unter 50 Euro. Und wenn du glück hast, funktioniert die Festplatte auch noch, wenn du sie in den anderen einbaust. Meist sind es nicht die Festplatten, die verhindern das der PC nicht mehr an geht .

Viele Grüße!

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Miss_Understood
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Beitrag So., 08.11.2009, 17:42

@kaffetasse - du bist noch jung und alles weitere wurde in deinem thread ja schon gesagt (das ja auch)

Wegen PC siehe PM.

Ansonsten ist es deprimierend, ja, zu erleben, dass alle gehabte Ausdauer nichts nutzte letztendlich. Ich jetzt eingesehen habe, dass es offenbar ein völliger Fehler war mein Traumfach zu studieren. Ja, da ist keiner gefeit vor. Ok, zu dem Zeitpunkt habe ich es nicht besser gewusst. Und ausserdem gegen den Willen meiner Eltern gekämpft "Aber du HAST doch schon eine Berufsausbildung! Arbeite doch erst mal in DER!" Heute werden die mit der Ausbildung oft sogar denen mit Diplom bevorzugt - klar, weil sie billiger sind.

Beschissen ist halt nur, wenn man nur Interessen hat, die kein Geld bringen. Meine beinahe andere studierte Richtung - der pädagogische Bereich - na ja, da kann man heute auch keinen Blumentopf mehr mit gewinnen. Da war ich schon vor Jahren froh, das nicht gemacht zu haben.

Ein Coaching bräuchte ich. Nur: von welchem Geld???
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Beitrag So., 08.11.2009, 19:51

Verzeih, wenn ich dumm frage: Aber was genau erhoffst du dir denn von einem Coaching? Berufscoaching? Meint das sowas wie Beratung über Alternativen? Und wie schaut es aus mit VT, die - wie ich glaube - dir ganz sicher nicht schaden würde...über Krankenkasse. Ansonsten gilt: Selbst ist die Frau (sprich: Selbsthilfebücher).

Ja ja, ich weiß, nicht Ganzes und nichts Halbes? Wie gesagt, verstehe ich noch nicht so ganz, was für eine Coaching du glaubst zu brauchen und was du dir davon erhoffst? Ein neues Berufsfeld? Oder mehr Motivation?

Im Moment erinnerst du mich ein wenig an mich: Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen. Okay, welches Coaching du auch immer meinst und was immer es kosten würde... solange das nicht geht, den Kopf in den Sand stecken? Die Zwischenzeit könntest du auch für Selbsthilfegruppen (online?), Googlen und Ratgeberbücher nutzen, statt auf die rumänische Fee zu hoffen, die dir das große Coaching spendiert.

Was ich übrigens sehr empfehlen kann: SIMPLIFY YOU LIFE. Da gibt es ganze Bereiche für Beruf und Co. Und alle Tipps gibt es auch online und kostenlos und als Newsletter.

Lieber Gruß,
Gothika

(Falls mein Tonfall irgendwie grantiger rüber kommen sollte: Keine Sorge. Schreibe nur gerade in Hektik. Das ist alles).

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Nachtvogel
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Beitrag Mo., 09.11.2009, 12:40

Hallo!

Tut mir leid, dass du so in Schwierigkeiten bist, Miss.
Meiner Meinung nach ist hier erstmal Schadensbegrenzung angesagt, das Gegrübel über den richtigen Beruf kann doch erstmal warten. Mache dir doch mal eine Liste mit den dringensten Sachen.

Verärgerte Kunden z.B. sind so ziemlich das schlimmste Gift, was man einem kleinen Unternehmen verabreichen kann. Mundpropaganda macht sehr viel aus. Hast du den PC wieder hinbekommen bzw. die Daten gerettet? Ob nun ja oder nein, wäre es irgendwie möglich, den Auftrag trotzdem bis Ende der Frist zufriedenstellend hinzubekommen?
Falls nein, wäre es bestimmt am Besten, dies dem Kunden so schnell wie möglich mitzuteilen und nicht bis zum bitteren Ende damit zu warten. Dann kann er sich nämlich darauf einstellen und die Arbeit ggf. bei jemand anderem bestellen. Ist natürlich blöd, jedoch besserer Service als Kunden in Unwissenheit zu lassen - das wird schnell als Unzuverlässigkeit, Vertrauensbruch oder einfach schlechter Service gedeutet.

LG, Nachtvogel

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Kelpie
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Beitrag Mi., 11.11.2009, 12:14

Weiß Gott, ich versteh dich. Ich versauere auch im Callcenter und weiß nicht, wie ich meine Berufung doch noch finden soll.
Ja wenn die Zeit besser wäre, wäre auch die Selbstständigkeit kein Problem. Aber so? Immer mehr Arbeitslose, immer mehr Leute, die trotz Job vorn und hinten sparen müssen... wie soll man da durchkommen als kleiner Dienstleister. Und man kann nichts planen, weil keiner weiß, wie die Wirtschaftslage sich entwickeln wird.

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Stöpsel
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Beitrag Fr., 13.11.2009, 01:35

Hallo Miss,

kann mich Nachtvogel in so ziemlich allem anschließen.

Und ja, Du hörst Dich schon etwas selbstmitleidig an (bin ich teilweise auch), aber das finde ich auch nicht schlimm, Du bist ja (genau wie ich bzw. wie ich es war) in einer ziemlich heftigen Situation, wo man allen Grund dazu hat. Wenn man halt in so nem Chaos steckt, daß man nicht mehr weiß, wo man anfangen soll, obwohl man allen Willen und Motivation hat, anzufangen, aber verdammt noch mal nicht weiß, wo!!!
Du darfst in dem Hadern aber nicht steckenbleiben, das Hadern scheint ja zusätzlich nochmal Energie von Dir zu binden. Was geschehen ist, ist geschehen und Du darfst Dir keine selbstvorwürfe machen, das falsche studiert, Dich im falschen Bereicht selbständig gemacht, nicht genug Geld für Rechner ausgegeben zu haben. Wie gesagt, passiert ist passiert und Du solltest jettzt eben lieber schauen, wie Du die einzelnen Probleme angehen kannst.
Und ja, für mich hört es sich auch so an als ob Du mit einer VT ganz gut bedient wärst. Die kann einem ganz gut helfen, mal über die eigene Situation in geordneten Bahnen zu reflektieren und ein wenig aus dem Chaos rauszukommen. Bei mir war es jedenfalls so.

Noch etwas zu Deiner letzten Antwort an mich (wobei ich finde, daß die Bewältigung der akuten Krise erstmal Vorrang haben sollte, s. NAchricht von Nachtvogel):
Das ist ja eigentlich meine jetzige Situation. Nur reicht der Nebenjob nicht zum Leben.
Auch nicht, wenn Du ihn ganz machst?
Ansonsten bliebe halt ertsmal Hartz4
Wenn ich schon für lau arbeite und zb einen kostenfreien (!) Intensivarbeitsphase anbiete und der dann nicht wahrgenommen wird.
Wie gesagt: Stichwort "unter Wert verkaufen"
Warum kannst Du dem einen Kunden nicht die Wahrheit sagen?
Weil es mir peinlich ist. Weil ich die zuletzt vereinbarte "Abgabe" nicht eingehalten habe. [...] Andererseits war es auch so, dass diese meine letzten Vorschläge und Ideen andere Wege zu gehen (WEIL ja die zuvor getanen eben nicht zu dem gewünschten Erfolg führten) entweder kurz und knapp abgelehnt worden sind ohne Begründung - oder man sich ihrerseits auch nicht mehr zum Thema X oder Z meldete.
Und warum siehst DU den Fehler dann in erster Linie bei Dir? Warum zählt nicht v.a., was Du unter "andererseits" geschrieben hast?
Tja. Lieber KEINEN Kunden als einen, der schlecht zahlt? Eigentlich nicht.
Warum nicht?
Und für den letzten, der mich bis jetzt noch nicht bezahlt hat (deswegen hänge ich ja akut in der Krise) habe ich deshalb einem sehr geringen Honorar zugestimmt, weil daran eine potentielle Halbtagsstelle hing. [...]
zunächst gefiel es ihm, dann machte er Stress und als ich dann das vereinbarte Feedback wollte, ward er nicht mehr erreichbar. [...] auf Nachfragen kam dann heraus, dass er nun diese Stelle habe und er war auch sehr verblüfft wie sein Chef offenbar mit Menschen umgeht ...
Und, warum ziehst Du nach einer solchen Geschichte keine Konsequenzen? Warum lernst Du nichts daraus? Warum hältst Du weiter daran fest, auch schlecht zahlende Kunden haben zu müssen?
Weisst du was man da so kriegt? Netto?
Nee, keine Ahnung...
Kannst ja da mal schauen
http://de.wikipedia.org/wiki/Berufsakademie
und auch sonst danach googeln.
Aber nochmal: Versuch erstmal, mehr zur Ruhe zu kommen. Wieviel Freizeit hast Du denn gerade? Freizeit bedeutet auch Kontakte zu anderen Menschen und erst die können einem neue Horizonte eröffnen
Ich bin einfach immer nur müde. Und das obwohl ich "eigentlich" nur noch 20-30 h arbeite im Nebenjob. Ich igele mich gerade ein, bin sogar für Kontakte zu müde. ... Die Leute, die ich kenne, kämpfen entweder selber genau so - oder haben tolle Jobs, die sie extrem beschäftigen so dass keine Zeit für reale Treffen bleibt.
Unterstreicht meine Aussage mit dem zur Ruhe kommen nur nochmal. Wie willst Du denn in so einem Zustand Dir darüber klar werden können, was Du weiter machen willst? MEiner Meinung nach geht da ohne Ruhe und ohne, daß man mit anderen mal drüber gesprochen hat, einfach nichts.

Viele Grüße

P.S.. DAten auf einer Festplatte sind mit bestimmten Programmen u.U. noch zu retten. Mußt Du Dich halt mal informieren...

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