Vorstellungsgespräch - ehrlich oder schleimig?
Vorstellungsgespräch - ehrlich oder schleimig?
Hi
Ich bräuchte schnell mal einen Rat und zwar habe ich morgen ein wichtiges Vorstellungsgespräch für eine Ausbildung. Im kaufmännischen Bereich. Es wird eine Gruppenarbeit und Einzelgespräch statfinden.
Zuerst die Frage was ich anziehen soll.
Eine schwarze Stoffhose habe ich gekauft. Beim Oberteil bin ich unsicher. Ich habe eine schicke Bluse, in lila, gemusterter Stoff, farblich passend, allerdings hat sie keinen Kragen sondern einen V-Ausschnitt. Sie legt jetzt noch kein Dekoltee frei, aber geht schon etwas tiefer. Geht das?
Dann habe ich eine weiße Bluse mit feinen Nadelstreifen. Allerdings ist sie je nach Belichtung leicht durchsichtig und sieht nicht sehr schick aus. Man müsste etwas drüber anziehen, aber sowas habe ich nicht. Hab sonst eigentlich nichts schickes oder legeres.
Noch eine Frage: Zeugnisnoten
Zum Beispiel sind einige Zeugnisnoten schlecht. Mathe und Englisch.
Soll ich ehrlich sagen dass ich Mathe einfach nicht kapiere und damals einfach keine Lust hatte Englisch zu lernen? Oder soll ich mich rausreden?
Dann die Frage warum man den Job machen möchte.
Soll ich da ehrlich oder schleimig sein?
Habe im Internet einige extrem schleimige Antworten gelesen, dass man privat ja auch schon ein Kaufmann sei und es einen glücklich mache, seine Bekannten mit Waren zu beglücken die man ihnen besorgt....
Das ist doch unrealistisch. Ich will den Job nicht weil er so großen Spaß macht, sondern weil er gute Zukunftsaussichten und geregelte Arbeitszeiten plus gutes Gehalt bietet.
Wenn man nach schlechten Eigenschaften gefragt wird, was darf man da sagen?
Mir wurde schon ein paarmal der Tip gegeben zu sagen, dass ich z.B gerne und viel Schokolade esse. Aber wollen die nicht lieber hören was tatsächlich schlecht an mir sein könnte? Oder wollen die echt nur so unwichtiges Zeug wie Schokolade?
Ich bräuchte schnell mal einen Rat und zwar habe ich morgen ein wichtiges Vorstellungsgespräch für eine Ausbildung. Im kaufmännischen Bereich. Es wird eine Gruppenarbeit und Einzelgespräch statfinden.
Zuerst die Frage was ich anziehen soll.
Eine schwarze Stoffhose habe ich gekauft. Beim Oberteil bin ich unsicher. Ich habe eine schicke Bluse, in lila, gemusterter Stoff, farblich passend, allerdings hat sie keinen Kragen sondern einen V-Ausschnitt. Sie legt jetzt noch kein Dekoltee frei, aber geht schon etwas tiefer. Geht das?
Dann habe ich eine weiße Bluse mit feinen Nadelstreifen. Allerdings ist sie je nach Belichtung leicht durchsichtig und sieht nicht sehr schick aus. Man müsste etwas drüber anziehen, aber sowas habe ich nicht. Hab sonst eigentlich nichts schickes oder legeres.
Noch eine Frage: Zeugnisnoten
Zum Beispiel sind einige Zeugnisnoten schlecht. Mathe und Englisch.
Soll ich ehrlich sagen dass ich Mathe einfach nicht kapiere und damals einfach keine Lust hatte Englisch zu lernen? Oder soll ich mich rausreden?
Dann die Frage warum man den Job machen möchte.
Soll ich da ehrlich oder schleimig sein?
Habe im Internet einige extrem schleimige Antworten gelesen, dass man privat ja auch schon ein Kaufmann sei und es einen glücklich mache, seine Bekannten mit Waren zu beglücken die man ihnen besorgt....
Das ist doch unrealistisch. Ich will den Job nicht weil er so großen Spaß macht, sondern weil er gute Zukunftsaussichten und geregelte Arbeitszeiten plus gutes Gehalt bietet.
Wenn man nach schlechten Eigenschaften gefragt wird, was darf man da sagen?
Mir wurde schon ein paarmal der Tip gegeben zu sagen, dass ich z.B gerne und viel Schokolade esse. Aber wollen die nicht lieber hören was tatsächlich schlecht an mir sein könnte? Oder wollen die echt nur so unwichtiges Zeug wie Schokolade?
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Ich würde die geschilderte lila Bluse nehmen.Zuerst die Frage was ich anziehen soll.
Niemals negative Formulierungen nehmen, wie "keine Lust"! Lieber sagen, dass die Stärken auf anderen Gebieten lagen.Noch eine Frage: Zeugnisnoten
Zum Beispiel sind einige Zeugnisnoten schlecht. ... Soll ich ehrlich sagen dass ich Mathe einfach nicht kapiere und damals einfach keine Lust hatte ...
Wieso nur die Alternative "ehrlich oder schleimig"? Es gibt noch etwas dazwischen.Dann die Frage warum man den Job machen möchte.
Soll ich da ehrlich oder schleimig sein?
Sollte man dennoch dem Gegenüber so nicht sagen! Du willst doch die Stelle - oder nicht?Das ist doch unrealistisch. Ich will den Job nicht weil er so großen Spaß macht, sondern weil er gute Zukunftsaussichten und geregelte Arbeitszeiten plus gutes Gehalt bietet.
Vielleicht doch irrgend etwas anderes als ausgerechnet Schokolade - würde ich auch nicht sagen - aber sicher nichts, was nachteilig ausgelegt werden könnte. -Wenn man nach schlechten Eigenschaften gefragt wird, was darf man da sagen?
Du musst das Ganze immer aus der Sicht des potenziellen Arbeitgebers betrachten.
Eve
Zuletzt geändert von Eve... am So., 21.06.2009, 19:41, insgesamt 1-mal geändert.
hallo aurora!
hmm... tja... 'n bisschen kurzfristig, diese fragen jetzt erst zu stellen, hm? aber mal schauen...
was englisch angeht: dir liegen halt keine fremdsprachlichen aufsätze. du interessierst dich für englisch als gesprochene sprache, weniger als geschriebene. beim lesen von englisch hast du allerdings keine probleme.
grüße
entwurf
hmm... tja... 'n bisschen kurzfristig, diese fragen jetzt erst zu stellen, hm? aber mal schauen...
im kaufmännischen bereich (speziell auch bei banken) würde ich grundsätzlich eher konservativer auftreten. ich glaube, ich würde deiner beschreibung nach wahrscheinlich für die lila bluse entscheiden. das mit der durchsichtigen bluse käme vermutlich nicht so toll. so à la "die will mit ihren reizen punkten."Aurora hat geschrieben:Zuerst die Frage was ich anziehen soll.
wenn du angibst, mathe nicht zu kapieren, wird man sich fragen, was du im kaufmännischen bereich zu suchen hast. ich weiß nicht, welchen schulabschluss du hast, aber du kannst vielleicht zugeben, daß dir trigonometrie und höhere mathematik nicht besonders zugesagt haben und du eher der praktische typ bist. grundrechenarten, prozentrechnung, exponentialfunktion, also das, was man praktisch in deinem angestrebten beruf einsetzen könnte.Aurora hat geschrieben:Soll ich ehrlich sagen dass ich Mathe einfach nicht kapiere und damals einfach keine Lust hatte Englisch zu lernen? Oder soll ich mich rausreden?
was englisch angeht: dir liegen halt keine fremdsprachlichen aufsätze. du interessierst dich für englisch als gesprochene sprache, weniger als geschriebene. beim lesen von englisch hast du allerdings keine probleme.
lieber schleimig. aber überzeugend!Aurora hat geschrieben:Dann die Frage warum man den Job machen möchte.
Soll ich da ehrlich oder schleimig sein?
auch wenn die leute die augen verdrehen dürften: bring die klassiker "ungeduld" und/oder "perfektionismus". mit letzterem kannst du unter umständen auch deine schlechte englischnote erklären: zuwenig zeit bei aufsätzen, da zu pefektionistisch, immer nach passenderen ausdrücken suchend.Aurora hat geschrieben:Wenn man nach schlechten Eigenschaften gefragt wird, was darf man da sagen?
grüße
entwurf
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Lila Bluse. Ggf mit Halstuch, wenn du dich zu "nackt" fühlst.Aurora hat geschrieben: Zuerst die Frage was ich anziehen soll.
Hm. Mathe braucht man im Kaufmännischen schon, oder? WAS hast du nicht kapiert? Vielleicht kannst du einen Teil nennen, der in dem bestimmten Job und der Branche nicht wichtig ist. Zb "Differentialrechnung" habe ich nie kapiert. (Aber bitte nicht, wenn dir ein Ingenieur gegenübersitzt.) "Keine Lust xyz zu lernen" würde ich NIE sagen. Ich würde ohnhin nur antworten, wenn ich direkt gefragt werde. Brauchst du Englisch für den Job? Wie gut sprichst du es? Vielleicht kannst du von dir aus - sollte die Frage dir gestellt werden - anbieten kurz weiter auf Englisch zu reden? Es geht ja nicht um einen Grammatiktest, sondern eben darum, dass - sofern es überhaupt nötig ist - du es im Gespräch einsetzen kannst, oder?Aurora hat geschrieben: Noch eine Frage: Zeugnisnoten[/b]
Zum Beispiel sind einige Zeugnisnoten schlecht. Mathe und Englisch.
Soll ich ehrlich sagen dass ich Mathe einfach nicht kapiere und damals einfach keine Lust hatte Englisch zu lernen? Oder soll ich mich rausreden?
Wie wäre es mit authentisch?Aurora hat geschrieben: Dann die Frage warum man den Job machen möchte.
Soll ich da ehrlich oder schleimig sein?
Fände ich absolut einen akzeptablen Grund. Hinzu kommt dann noch was persönliches. Was glaubst du wird dir in der täglichen Arbeit durchaus die größte Freude machen? Oder wie würdest du dich motivieren?Aurora hat geschrieben: Habe im Internet einige extrem schleimige Antworten gelesen, dass man privat ja auch schon ein Kaufmann sei und es einen glücklich mache, seine Bekannten mit Waren zu beglücken die man ihnen besorgt....
Das ist doch unrealistisch. Ich will den Job nicht weil er so großen Spaß macht, sondern weil er gute Zukunftsaussichten und geregelte Arbeitszeiten plus gutes Gehalt bietet.
Auch mal ne lustige Antwort. Hm. Allerdings wirklich weit neben den Arbeitsanforderungen und -wahrscheinlichkeiten. Die "langweiligste" Antwort ist ja: "Ich bin ungeduldig." Mein Chef meinte mal, die könne er nicht mehr hören, weil die in jedem Bewerberratgeber stehe.Aurora hat geschrieben: Wenn man nach schlechten Eigenschaften gefragt wird, was darf man da sagen?
Mir wurde schon ein paarmal der Tip gegeben zu sagen, dass ich z.B gerne und viel Schokolade esse. Aber wollen die nicht lieber hören was tatsächlich schlecht an mir sein könnte? Oder wollen die echt nur so unwichtiges Zeug wie Schokolade?
ICH habe mal geantwortet "Ich langweile mich schnell. Ich mag es gern, verschiedene Sachen zu machen." Aber das ist individuell verschieden. Von deiner Person abhängig. UND von dem speziellen Job, der Branche und deinem Gegenüber. Es ist am besten, wenn du was nennst, was im günstigsten Fall entweder eine liebenswerte kleine "Macke" ist - oh da fällt mir ein, ich habe mal Gelächter geerntet (und den Job gekriegt, aber nicht nur deswegen, klar) als ich sagte "Ich schimpfe manchmal mit meinem Computer. Also - laut!" oder eben etwas, was im günstigsten Interpretationsfall auch als positiv angesehen werden kann.
Weisst du was der oder die genau macht, mit dem du das Gespräch führst? Internet sei Dank kann man ja viel auch schon vorher erfahren.
Dann wenn du da ne Schnittmenge entdeckst, unbedingt drauf ansprechen!
Und nie vergessen, ein Vorstellungsgespräch ist keine Prüfung (dennoch: Lampenfieber ist gut und normal), sondern dient auch daz zu gucken, ob die Firma und der Job was für DICH ist und DIR die Stelle passt.
Toi toi toi wünscht
Miss.Understood
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Danke für eure guten Tipps, hab mir schon einiges rausgeschrieben
Werde jetzt die Lila Bluse anziehen und mal schauen ob ich ein Halstuch darauf finde. Die ist zwar nicht ganz so seriös und konservativ wie die Weiße Bluse, aber dafür auch chick und nicht so langweilig. Außerdem nicht durchsichtig. Es ist zwar nicht stark, aber den BH sieht man je nach Lichteinfall leicht durchschimmern.
Bin mich schon die ganze Zeit am Informieren. Das Unternehmen ist ein Großhandel und heißt Metro. Vielleicht kennt das ja jemand? Ich habe nichts genause über die Fragen oder die Gruppenarbeit rausgefunden. Angeblich wird man ziemlich ausgefragt.
Vor ein par Wochen gabs schon einen Eignungstest den ich bestanden habe.
In dem Test gabs eine riesen Tabelle zum auswendig lernen und später jede Menge Fragen dazu. Niemand hat es kontrolliert, deshalb habe ich gepfuscht und einfach alle Fragen in der Tabelle genau nachgeschlagen. Kein Mensch kann sich die ganze Tabelle auswendig merken. Das wissen die soch sicher oder? Wenn die mich morgen darauf ansprechen, soll ich da zugeben dass ich nachgeschlagen habe?
Vielleicht war der eigentliche Test ja auch, wer schlau genug ist die Antworten nachzuschlagen und zu kontrollieren. Muss man im Betrieb ja auch. Könnte das sein?
Werde jetzt die Lila Bluse anziehen und mal schauen ob ich ein Halstuch darauf finde. Die ist zwar nicht ganz so seriös und konservativ wie die Weiße Bluse, aber dafür auch chick und nicht so langweilig. Außerdem nicht durchsichtig. Es ist zwar nicht stark, aber den BH sieht man je nach Lichteinfall leicht durchschimmern.
Bin mich schon die ganze Zeit am Informieren. Das Unternehmen ist ein Großhandel und heißt Metro. Vielleicht kennt das ja jemand? Ich habe nichts genause über die Fragen oder die Gruppenarbeit rausgefunden. Angeblich wird man ziemlich ausgefragt.
Vor ein par Wochen gabs schon einen Eignungstest den ich bestanden habe.
In dem Test gabs eine riesen Tabelle zum auswendig lernen und später jede Menge Fragen dazu. Niemand hat es kontrolliert, deshalb habe ich gepfuscht und einfach alle Fragen in der Tabelle genau nachgeschlagen. Kein Mensch kann sich die ganze Tabelle auswendig merken. Das wissen die soch sicher oder? Wenn die mich morgen darauf ansprechen, soll ich da zugeben dass ich nachgeschlagen habe?
Vielleicht war der eigentliche Test ja auch, wer schlau genug ist die Antworten nachzuschlagen und zu kontrollieren. Muss man im Betrieb ja auch. Könnte das sein?
Klar KÖNNTE das sein; Du kannst es aber nicht wissen. Eventuell kannst Du Dir für die Frage statt einer Antwort eine Gegenfrage überlegen.
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....... uuuuuuuuuuuuuuuuuund? wie wars?
@aurora
ich hoffe, die machen sich für dich genauso zum affen, wie du dich für sie.
bitte entschuldige meine offenheit.
LG
ich hoffe, die machen sich für dich genauso zum affen, wie du dich für sie.
bitte entschuldige meine offenheit.
LG
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lingaroni: jaja, das deutsche Vorstellungsgesprächsritual, mit all den Fragen und Formen des Beschnupperns (und den Fragen, die nur pro Forma gestellt werden und den - teils absurden - Tests - und den Fragen auf die man per Gesetz lügen darf etc.) - und überhaupt auch das davor und danach (Stichwort Arbeitszeugnis) sind glaube ich eine der absurdesten und doch unausgesprochen ausgesprochen reglementierten modernen (deutschen?) Rituale mit festen Regeln, die man erst mal durchschauen muss ...
So manch einer bewegt sich eben in Branchen wo man wenig andere Wahl hat, wenn man einen Job in jenen Branchen sucht, wo diese Rituale groß geschrieben werden ... Nicht jeder hat (wie du?) das Glück Jobs über Networking und Freunde oder andere Wege zu finden.
So manch einer bewegt sich eben in Branchen wo man wenig andere Wahl hat, wenn man einen Job in jenen Branchen sucht, wo diese Rituale groß geschrieben werden ... Nicht jeder hat (wie du?) das Glück Jobs über Networking und Freunde oder andere Wege zu finden.
@missunderstood
ich hab in meinem ganzen leben noch nie einen job auf freunderlbasis bekommen und ich verbiete mir derartige unterstellungen.
LG
ich hab in meinem ganzen leben noch nie einen job auf freunderlbasis bekommen und ich verbiete mir derartige unterstellungen.
LG
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@lingaroni,
entschuldige wenn ich dich damit empfindlich getroffen habe - weshalb eigentlich?
Ich finde das überhaupt nicht schlimm, ich finde es ist eine absolut legitime Methode einen Job über Freunde zu finden. Die neben dem klassischen Weg (Anzeige, Bewerbung, Bewerbungsgespräch) etc. existiert. Und zuweilen hat man ja auch im beruflichen Netzwerk Freunde. Wenn einen Freunde auf einen Job hinweisen oder gar Türen öffnen, finde ich das absolut okay. Durchgehen muss man immer noch selber und sich im Job beweisen letztendlich sowieso selber. DABEI kann einem keiner helfen.
Ich hatte deine recht deutliche Wortwahl "zum Affen machen" so gedeutet, dass dir persönlich das von der TE beschriebene Ritual des Vorstellungsgespräches und der dort implizit herrschenden Regeln (Kleidung, was sage ich, mehr oder weniger aussagekräftige Tests usw. usw.) eben deshalb absurd und als "Affentheater" erscheint, weil ich vermutete, dass du andere, erfolgreichere Wege gegangen bist zum Job.
Wie hast du denn deinen Job gefunden, wenn nicht über dieses "Affentheater" und keineswegs (da du das als "Unterstellung" und demnach "schlecht" und ungangbar empfindest, richtig?) über Freunde? Das interessiert mich ehrlich, da ich auch gerade neue Wege der Bewerbung suche und mich mit vielen Möglichkeiten bereits auseinandergesetzt habe. Was denkst du, ist der erfolgreichste Weg einen Job zu finden, wenn man eben dieses "sich zum Affen machen" (auch) nicht wirklich mag?
Neugieriger Gruß
Miss.Understood
entschuldige wenn ich dich damit empfindlich getroffen habe - weshalb eigentlich?
Ich finde das überhaupt nicht schlimm, ich finde es ist eine absolut legitime Methode einen Job über Freunde zu finden. Die neben dem klassischen Weg (Anzeige, Bewerbung, Bewerbungsgespräch) etc. existiert. Und zuweilen hat man ja auch im beruflichen Netzwerk Freunde. Wenn einen Freunde auf einen Job hinweisen oder gar Türen öffnen, finde ich das absolut okay. Durchgehen muss man immer noch selber und sich im Job beweisen letztendlich sowieso selber. DABEI kann einem keiner helfen.
Ich hatte deine recht deutliche Wortwahl "zum Affen machen" so gedeutet, dass dir persönlich das von der TE beschriebene Ritual des Vorstellungsgespräches und der dort implizit herrschenden Regeln (Kleidung, was sage ich, mehr oder weniger aussagekräftige Tests usw. usw.) eben deshalb absurd und als "Affentheater" erscheint, weil ich vermutete, dass du andere, erfolgreichere Wege gegangen bist zum Job.
Wie hast du denn deinen Job gefunden, wenn nicht über dieses "Affentheater" und keineswegs (da du das als "Unterstellung" und demnach "schlecht" und ungangbar empfindest, richtig?) über Freunde? Das interessiert mich ehrlich, da ich auch gerade neue Wege der Bewerbung suche und mich mit vielen Möglichkeiten bereits auseinandergesetzt habe. Was denkst du, ist der erfolgreichste Weg einen Job zu finden, wenn man eben dieses "sich zum Affen machen" (auch) nicht wirklich mag?
Neugieriger Gruß
Miss.Understood
Ich habe bisher noch alle meine Stellen mit Ehrlichkeit bekommen. Beim letzten Vorstellungsgespräch habe ich sogar den Chef ganz ungläubig angeguckt, als er mir gesagt hat, was ich verdienen werde, und habe spontan ausgerufen: "Was macht man denn mit soooo viel Geld?!"
Aber das ist mit Sicherheit sehr branchenabhängig. In manchen Branchen spielt eben der äußere Schein eine sehr wichtige Rolle.
Aber das ist mit Sicherheit sehr branchenabhängig. In manchen Branchen spielt eben der äußere Schein eine sehr wichtige Rolle.
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.
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Gärtnerin, ich glaube ich möchte in deine Branche wechseln!
Gegen "sooooo viel Geld" habe ich mal rein gar nichts einzuwenden!
Und ich erlebe es leider halt auch nie, dass man mir sagt, wie viel ich verdienen werde, denn in meinem Bereich gehört verhandeln dazu - und in der Regel, dass du als Bewerber zuerst sagst, was du dir vorstellst.
Jemand hat mir mal eine Flohmarktgeschichte erzählt. Da stand dieses Sofa, was sie unbedingt wollte. Sie fragte wie teuer das ist, man sagte ihr "200 EUR" und sie spontan mit großen Augen und ziemlich erstaunt "Waaaaaaas?!?!?!" - weil sie sich vorher erkundigt hatte und genau das Sofa nie für unter 500 entdeckt hatte. Der Verkäufer beschwichtigte sie sofort mit einem "Schon gut, schon gut - ich gäbe sie für 150 ab ..."
Und, ja - Ehrlichkeit da bin ich dabei! Es kommt halt drauf an, wie man etwas verpackt. Und ich glaube wirklich, dass im Falle der TE ein "ich hatte KEINE LUST auf Mathe" nicht dazu dient, den Job zu bekommen bzw. die Chancen im Gespräch sehr verschlechtert. Die Frage ist halt in jedem Detail wie sehr ist es einem wichtig den Job zu bekommen und wo kann man Kompromisse machen. Mein Chef, der mich mit ausgewählt hat (für einen Nebenjob) ist da sehr offen und er sagte mir mal, dass er sich auf jeden Fall ja bewusst ist, dass man im Vorstellungsgespräch sich selber als ein "best of oneself" präsentiere, dass das eben zum Ritual dazu gehört.
Gegen "sooooo viel Geld" habe ich mal rein gar nichts einzuwenden!
Und ich erlebe es leider halt auch nie, dass man mir sagt, wie viel ich verdienen werde, denn in meinem Bereich gehört verhandeln dazu - und in der Regel, dass du als Bewerber zuerst sagst, was du dir vorstellst.
Jemand hat mir mal eine Flohmarktgeschichte erzählt. Da stand dieses Sofa, was sie unbedingt wollte. Sie fragte wie teuer das ist, man sagte ihr "200 EUR" und sie spontan mit großen Augen und ziemlich erstaunt "Waaaaaaas?!?!?!" - weil sie sich vorher erkundigt hatte und genau das Sofa nie für unter 500 entdeckt hatte. Der Verkäufer beschwichtigte sie sofort mit einem "Schon gut, schon gut - ich gäbe sie für 150 ab ..."
Und, ja - Ehrlichkeit da bin ich dabei! Es kommt halt drauf an, wie man etwas verpackt. Und ich glaube wirklich, dass im Falle der TE ein "ich hatte KEINE LUST auf Mathe" nicht dazu dient, den Job zu bekommen bzw. die Chancen im Gespräch sehr verschlechtert. Die Frage ist halt in jedem Detail wie sehr ist es einem wichtig den Job zu bekommen und wo kann man Kompromisse machen. Mein Chef, der mich mit ausgewählt hat (für einen Nebenjob) ist da sehr offen und er sagte mir mal, dass er sich auf jeden Fall ja bewusst ist, dass man im Vorstellungsgespräch sich selber als ein "best of oneself" präsentiere, dass das eben zum Ritual dazu gehört.
Geh mal in ein Bewerbungstraining. Da wird NICHT zur absoluten Ehrlichkeit geraten, sondern genau dazu: sich bestmöglich selbst zu verkaufen - so nennt man das "Affentheater" nämlich dort!
Die Tricks, die man beigebracht bekommt, sind vom Feinsten. Haarscharf an der Grenze zur Mogelei entlangzuwandern, ist manchmal noch die milde Variante. Da wird der Lebenslauf getunt, was das Zeug hält. Da werden regelrecht Strategien eingeübt, um nicht auf Fangfragen hereinzufallen, und da ist erst recht die Vorgabe fürs Vorstellungsgespräch eine sorgfältig einstudierte (oft mit Video-Kamera) Theateraufführung.
Fragt in den Bewerbungskursen jemand ratlos nach Ehrlichkeit, wird ihm u. U. kühl und knapp mit der Gegenfrage beschieden, ob er nun Arbeit habe wolle oder nicht. Bestenfalls wird gelächelt und vielsagend geschwiegen oder ein bisschen Alibi-Wischwaschi geredet (weil: man darf ja nicht offen zur Unehrlichkeit auffordern).
Man muss schon auf eine sehr außergewöhnliche Chefpersönlichkeit stoßen, um mit einer ungeschönten (und manchmal ja wirklich unschönen) Vita den Posten, auf den ja "Hunderte von Bewerbern warten", zu erhalten
Das ist die Realität. Das andere gehört zum Traum von einer besseren Gesellschaft.
Die Tricks, die man beigebracht bekommt, sind vom Feinsten. Haarscharf an der Grenze zur Mogelei entlangzuwandern, ist manchmal noch die milde Variante. Da wird der Lebenslauf getunt, was das Zeug hält. Da werden regelrecht Strategien eingeübt, um nicht auf Fangfragen hereinzufallen, und da ist erst recht die Vorgabe fürs Vorstellungsgespräch eine sorgfältig einstudierte (oft mit Video-Kamera) Theateraufführung.
Fragt in den Bewerbungskursen jemand ratlos nach Ehrlichkeit, wird ihm u. U. kühl und knapp mit der Gegenfrage beschieden, ob er nun Arbeit habe wolle oder nicht. Bestenfalls wird gelächelt und vielsagend geschwiegen oder ein bisschen Alibi-Wischwaschi geredet (weil: man darf ja nicht offen zur Unehrlichkeit auffordern).
Man muss schon auf eine sehr außergewöhnliche Chefpersönlichkeit stoßen, um mit einer ungeschönten (und manchmal ja wirklich unschönen) Vita den Posten, auf den ja "Hunderte von Bewerbern warten", zu erhalten
Das ist die Realität. Das andere gehört zum Traum von einer besseren Gesellschaft.
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