schlechte Arbeit leisten

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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writing
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schlechte Arbeit leisten

Beitrag Mo., 27.04.2009, 16:57

Hallo,

ich arbeite schon seit 8 Jahren als Sachbearbeiter und ich mache meine Arbeit schlecht.

Ich habe wenig Selbstbewusstsein und kann den "Kunden" die Probleme nicht gut genug erklären oder positiv darstellen. Ich meine: Irgendwie kann ich nicht gut verständlichen Klartext reden und bekomme immer wieder Probleme deswegen, weil meine ganze Arbeit dadurch abgewertet wird.

Ich bin sehr ehrgeizig und leiste regelmäßig Überstunden und versuche ständig besser zu werden. Irgendwie werde ich nur verbissener und mir passieren hin und wieder Fehler, die nur ein Anfänger macht.

Ich verstehe oft nicht, was mein Chef von mir erwartet oder was genau ich an manchen Problemstellungen lösen soll. Wenn ich nachfrage erhalte ich keine Erklärungen. Ich werde hin und wieder sogar gelobt. Ich aber denke, dass ich meine Arbeit schlecht mache und nur dann gut machen könnte wenn ich mehr Ego hätte.

Wie schafft man Selbstbewusstsein?
ich habe es mit Autosuggestionen (über mehrere Wochen täglich) versucht. Das Gefühl mich selbst zu belügen ändert sich dadurch nicht.

Hat jemand so etwas schon erfolgreich bewältigt?

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Gärtnerin
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Mo., 27.04.2009, 18:20

Vielleicht passt aber auch die Arbeit nicht zu dir? Vielleicht könntest du etwas anderes besser?
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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Ratlosigkeit
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Beitrag Di., 05.05.2009, 06:01

Logisch betrachtet ist es UNMÖGLICH, seine Arbeit 8 (ACHT!) Jahre lang schlecht zu machen ohne daß es jemand merkt und man Konsequenzen spürt (Kündigung). Auch schreibst Du, daß Du gelobt wirst.

Und trotzdem hast Du das Gefühl unzulänglich zu sein?

Stell Dir mal vor, Du müsstest jemanden einschulen. Überlege Dir, wie Du das machen würdest. Dann merkst Du ganz schnell, wieviel Ahnung Du von den Dingen hast und das andere viel weniger können als Du.
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.

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petrapan
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Beitrag Di., 05.05.2009, 17:04

Ich hab mal so ein Buch gesehen, das hieß Erfolgreiche Versager. Ich habe es nicht ganz gelesen, weil es dann doch nicht soooo interessant war, aber es ging um Leute die sich für Versager halten und sich extrem unter Erfolgsdruck setzen. Außer ihnen hält sie aber keiner für Versager, sie haben Job, die sie gut bis super bewältigen, obwohl ihnen das überhaupt nicht so vor kommt.

Ein bisschen bin ich auch so, weil ich immer ALLES hinterfrage und zu detailliert verstehen will. Klar, dass man sich dann verstrickt! Andere Leute sehen die Dinge oft sehr viel einfacher und geben sich auch mit einfacheren Erklärungen zufrieden. Und man selbst denkt man hat es absolut schlecht erklärt, weil man selbst noch so viele Fragen hätte zu der Sache. Wenn man dann den Chef fragt, erklärt der es genauso wie man selbst und man fühlt sich unverstanden, weil man doch noch soviel mehr dahinter vermutet, was man auch noch erklären müsste.
So geht es mir auf jeden Fall.

Oft wollen Leute es SO genau, wie es ein Perfektionist erklären will, gar nicht wissen. Und eine vereinfachte Antwort hätte vollkommen gereicht. Ich denke immer noch 3 Schritte hinter die Fassade einer Sache und so werden Dinge für mich immer unlogischer, bis ich sie überhaupt nicht mehr erklären könnte, vor lauter Gedankenverstrickungen.

Schlecht ist es nicht, wenn man Sachen so reduziert, dass sie für Kinder verständlich wären. So Sendung -mit -der -Maus -mäßig, ansonsten überfordert man viele Leute auch manchmal schon.

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Thread-EröffnerIn
writing
sporadischer Gast
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Beitrag Fr., 08.05.2009, 06:54

Hallo,

danke für eure Antworten.

Mein Freund sagt zu mir auch immer wieder, dass es unmöglich sein muss, dass ich schlechte Arbeit leiste, wenn ich schon so lange bei der selben Firma bin.

Auch meine Logik sagt, mir, dass das, was ich tue, nicht sooo schlecht sein kann. Ich habe schon erlebt, WIE mein Chef mit anderen Mitarbeitern umgeht. Zu mir ist er immer distanziert nett, selbst wenn ich Fehler mache. Er gibt mir oft aber auch die Anweisungen so, als wäre ich ein Kind. Die einfachsten Dinge erklärt er, auf Fragen über die wirklich schweren Details gibt er mir oft keine Antwort.

Mein Gefühl sagt mir, dass ich alles VIEL viel besser machen müsste um gut zu sein. Besonders in der Rhetorik: Ich bin der Typ Mensch, der zuerst einmal gar nichts sagt, wenn er vor den Kopf gestoßen wird.
bzw. ich kann mich gut in die Kundenseite oder Lieferantenseite einfühlen und verstehe deren Probleme. Nur weis ich nicht, wie ich im Sinne der Firma und im Sinne der Geschäftsbeziehung gut argumentieren kann. Weil die Probleme der anderen Firmen eben nicht die Probleme unserer Firma sind.

Durch mein sehr schlechtes Selbstbewusstsein kann ich mich nicht in Szene setzen. Und es passiert mir, wenn ich nervös bin sogar, dass ich ganz grundlegende Sachen verwechsle oder falsch erkläre, obwohl ich bei der täglichen Arbeit ganz genau weis wie es geht und es automatisch richtig mache.

Es ist so, als ob ich mich selbst sabotieren würde, damit ich mir selbst die Bestätigung geben kann, dass ich eben nichts kann.

Deswegen hänge ich irgendwie in der Luft, ich kann es mir selbst nicht recht machen, und weis dass in diesem Fall auch ein Jobwechsel nichts bringt, weil ich in der neuen Firma die selben Probleme hätte.
(außerdem ist momentan kein guter Zeitpunkt um über Jobwechsel nachzudenken, wenn überall herum um mich gekündigt wird).

Arbeit ist nun doch wichtig. Ich habe zwar auch Hobbies, finde es gefühlsmäßig falsch mich über diese zu definieren.

Grüße

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Thread-EröffnerIn
writing
sporadischer Gast
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Beitrag Mi., 03.06.2009, 10:28

Hallo,

meine Situation ist unverändert.
hat irgendjemand eine Idee wie man hier rauskommt?

Ich bin für jegliches Feedback dankbar.


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Sarah
Helferlein
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Beiträge: 86

Beitrag Mi., 03.06.2009, 10:46

Hallo writing,

was ich bei Sachbearbeitern, Verkäufern etc immer ganz furchtbar finde, ist wenn sie unfreundlich sind, den Kunden von oben herab behandeln, bedrängen oder arrogant rüberkommen. Wenn ich einen Sachbearbeiter vor mir habe, der nett ist und lächelt, bin ich immer total glücklich und ich würde ihm auch eine gewisse Inkompetenz verzeihen (in Maßen, klar). Also, vielleicht kannst du das ja so sehen, dass du in einem anderen Bereich deine Stärken hast oder entwickeln könntest und so manche Schwächen in anderen Bereichen ausgleichen kannst.

Könntest du dir vorstellen, deinen Chef oder Kollegen ganz direkt zu fragen, wie sie deine Arbeit einschätzen?

Viele Grüße!
Sarah
Was interessieren mich die Spritpreise? Ich tank eh immer nur für 20 Euro...

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