krankschreiben? Übertrieben? Nötig?

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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lisbeth
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Beitrag Mo., 20.09.2021, 08:04

Sadako hat geschrieben: So., 19.09.2021, 17:53 Ich möchte nur mal kurz sagen, dass ich es toll finde, wie du dich hier auseinandersetzt mir dir und diesem Thema.
Das finde ich auch und möchte ich auch unterstreichen. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwierig das ist, der Tatsache, dass es so nicht weitergehen kann, offen ins Auge zu schauen. Da kommt dann einiges ins Wanken, was das Selbstbild und die Selbstwahrnehmung angeht und das ist erstmal schwer auszuhalten.
mathilda1981 hat geschrieben: So., 19.09.2021, 15:30 Der Weg dahin ist nur so schwer, wenn man es Jahrzehnte lang anders gemacht hat. Aber ich merke mittlerweile auch, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, an dem sich was ändern wird. Mir fehlt noch etwas Mut (vielleicht der Mut zu mir zu stehen wie ich bin...) aber ich glaube, dieses direkte klare ansprechen meiner Therapeutin und das schreiben hier mit euch allen - das hat etwas bewirkt. Ich werde nun nur am Ball bleiben müssen um nicht wieder einzulenken.
Ja genau, das ist ein Weg und ein Prozess und eine Entwicklung. Das wird nicht ein Schalter sein, den man mal schnell umlegt und alles ist ganz anders. Das ist ja das Anstrengende an diesen Prozessen, dass es oft zwei Schritte vor, dann einen zurück und dann wieder ganz viel Stillstand in der Mitte gibt. Aber wenn die Richtung passt, dann kommt man trotzdem voran, auch in Schlangenlinien...

Vielleicht kannst du mit deiner Therapeutin zusammen überlegen, was kleine, ganz konkrete Schritte sein könnten, mit denen du anfangen kannst? Falls du dich zu einer AU entschließt: vielleicht könnt ihr die Zeit dafür nutzen, um genau das zu überlegen, oder eventuell auch mal das "Nein sagen" im Rollenspiel zu üben? Denn das "Nein" so zu sagen, dass man damit auch ernst genommen wird, muss auch erst gelernt werden (Quelle: eigene Erfahrung...)

Mir hat geholfen, meine Kollegen mal zu beobachten: Wie grenzen die sich ab? Was sagen die? Wie gehen die anderen Kollegen dann damit um? Und meistens stellt man fest: Einige machen es einfach und das wird auch akzeptiert und die werden auch nicht sofort fristlos gekündigt und die Welt dreht sich weiter.
Ich habe auch festgestellt: Ganz viel von diesem Druck, den ich im Arbeitsumfeld gespürt habe, war mein eigener Druck, den ich aber der Chefin oder den Kollegen zugeschrieben habe. Auch so ein kleiner Trick der Psyche, um den (kranken) Status quo irgendwie aufrecht zu erhalten. Denn wenn es (überwiegend) mein eigener Druck ist, dann müsste es ja auch möglich sein, daran etwas zu ändern??

Ich wünsche dir, dass du es schaffst, dein Arbeitsverhalten Schritt für Schritt zu verändern. Ob der Weg über eine AU führt, oder ob du die Schritte sofort im Prozess ausprobierst und umsetzt - das ist nicht das Entscheidende. Wichtig ist, dass du dich überhaupt auf den Weg machst. Und ja, es ist gut, dass du dabei eine Therapeutin an deiner Seite hast, die dir auch mal die unbequeme Wahrheit deutlich ins Gesicht sagt - auch wenn das im Moment erstmal sehr schwierig auszuhalten ist.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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Wurstel
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Beitrag Di., 19.04.2022, 01:27

Wurstel

Bluemoon123 hat geschrieben: Sa., 18.09.2021, 16:57 Dieses "ich muss arbeiten ... weil niemand anderes da ist, der das kann oder macht" kenne ich nur zu gut von mir selbst. Mein Therapeut nennt das Größenwahn. Und er hat Recht!
Ich denke, daß hier die Angst mitschwingt, daß man wegen seines Krankenstandes gekündigt wird. Und wie ich gelesen habe, kommt derlei leider recht oft vor. (Meine Probezeit hatte ich in Wien. Da wurde mir von der Zimmerkollegin gesagt, daß ich ja nicht krank werden soll, sonst bin ich meinen Job gleich wieder los. Und auch später hieß es, daß Krankenstände nicht gerne gesehen werden - bis zu meinem Unfall im Febraur 2019 hatte ich von unserer Dienststelle die wenigsten Krankenstände.)

Dieses Thema sollte man auf jeden Fall auch mit seinem Therapeuten besprechen.


Wurstel

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Theory
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Beitrag Fr., 20.05.2022, 06:41

mathilda1981 hat geschrieben: Sa., 18.09.2021, 11:12 1) Ich weiß einfach nicht, ob meine Therapeutin dramatisiert oder ich bagatellisiere.
2) War jemand schonmal in der Situation und
3) was habt ihr gemacht?
4) Habt ihr es danach bereut (wenn ihr weiter gemacht habt)?
Danke fürs Lesen
Lg Mathilda
Hallo liebe Mathilda,

Ich bin nicht sicher, ob die anderen schon auf deine weiteren Fragen eingegangen sind - aber ich will das gerne tun.
1) du bagatellisierst - deine Therapeutin ist eine objektive, professionelle Beraterin. Natürlich kann sie nur auf Basis dessen Empfehlungen aussprechen, was DU IHR ERZÄHLST - bedeutet: wenn du „übertrieben“ hast maßlos, dann dramatisierst DU, nicht die Therapeutin. Das würde ich genauer anschauen, warum das dann so ist. Aber wenn du ihr die Tatsachen geschildert hast, dann solltest du den Rat der Therapeutin tunlichst umsetzen.
2) JA
3) Ich wurde für 6 Wochen und dann nochmal 6 Wochen krank geschrieben. Ich habe eine Therapie gemacht und angefangen, wieder zurück zu mir zu finden. Ich habe mich auf meine Gesundheit konzentriert und bin wieder gesund geworden. Danach habe ich ein (gut vorbereitetes) Gespräch mit der Personalabteilung geführt und eine neue Position angeboten bekommen. In dieser war ich dann ein Jahr, danach habe ich gekündigt - da es im Endeffekt nicht an mir selbst lag, sondern die Kultur im Unternehmen einfach nicht zu mir passte. Mit der Therapeutin habe ich zuvor gelernt, wie ich mich im Beruf gut abgrenzen kann.
4) Ich habe es KEINE SEKUNDE BEREUT. Es war die beste Entscheidung damals, die ich treffen konnte. Aber es ging mir damals „schlecht“ (wie dir jetzt) und ich dachte, ich dürfe nicht für mich sorgen und müsse „unter allen Umständen funktionieren“ (= meinen Wert zog ich damals auch zu 100% aus meiner Leistung und Arbeit, es war sehr beängstigend. Aber in der Auszeit habe ich durch die Hilfe meiner Familie und Freunde gelernt, dass ich so viel mehr bin, als nur die Arbeit!)

Alles Gute bei der Umsetzung

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Wurstel
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Beitrag Fr., 20.05.2022, 10:09

Wurstel

Theory hat geschrieben: Fr., 20.05.2022, 06:41 3) Ich wurde für 6 Wochen und dann nochmal 6 Wochen krank geschrieben. Ich habe eine Therapie gemacht und angefangen, wieder zurück zu mir zu finden. Ich habe mich auf meine Gesundheit konzentriert und bin wieder gesund geworden. Danach habe ich ein (gut vorbereitetes) Gespräch mit der Personalabteilung geführt und eine neue Position angeboten bekommen. In dieser war ich dann ein Jahr, danach habe ich gekündigt - da es im Endeffekt nicht an mir selbst lag, sondern die Kultur im Unternehmen einfach nicht zu mir passte. Mit der Therapeutin habe ich zuvor gelernt, wie ich mich im Beruf gut abgrenzen kann.
Hast Du keine Schwierigkeiten mit Deinem Dienstgeber wegen Deiner langen Krankenstände bekommen?

Als ich in der Probezeit (die war in einer Dienststelle in Wien) war, da hörte ich öfter, daß Leute wegen Krankenstand rausgeschmissen worden sind. Da hieß es immer gleich, daß man den Verdacht hat, daß der/die krankfeiert, und es wurde auch gleich der Krankenkassenkontrollor zum betreffenden Kollegen geschickt, der geprüft hat, ob der Kollege tatsächlich krank ist.

Nach meinem Unfall auf dem Weg in die Arbeit im Februar 2019 war ich dann lange im Krankenhaus, Pflegeheim und dann im Rehabilitationszentrum; im Juli 2019 kam ich dann im Rollstuhl nach Hause und war weiterhin im Krankenstand. In dieser Zeit wurde mein Gehalt auf die Hälfte gekürzt (nämlich nach drei Monaten), und ich erhielt dann Bescheid, daß mir gekündigt wird, wenn ich nicht alsbald wieder in die Arbeit komme. (Diese Kürzung meines Gehaltes auf die Hälfte war für mich sehr ungünstig, denn bei uns wird die Pension nach dem Durchschnittsgehalt der Gehälter der letzten drei Jahre berechnet.) Erst im September 2019 kam ich aus dem Rollstuhl raus, habe mir einen Aixam gekauft und bin dann mit diesem und mit dem Rollator in meine Arbeit gefahren. (Vorher fuhr ich ja mit Zug und Bus in die Arbeit, aber das ging nicht mehr, weil die Züge und Busse nicht behindertengerecht sind und ich noch lange keine Stufen steigen konnte.) Leider mußte ich da schon gegen 4:30 Uhr wegfahren, um um 7:30 Uhr in der Arbeit zu sein. Da ich in jener Zeit unfallbedingt auch noch stuhl- und harninkonstistent war und dies zu recht unfeinen Sachen in der Arbeit geführt hat, hat mich dann der Dienststellenleiter nach Hause geschickt und gesagt, daß ich in den Krankenstand gehen soll, denn es geht nicht an, daß ich aufgrund meiner nunmehrigen Behinderung meinen Arbeitsplatz verschmutze; außerdem betrachtete er es als Wahnsinn, daß ich so früh aufstehen mußte, um in die Arbeit zu kommen. (Früher mit dem Zug bin ich ja gegen 6 Uhr von zuhause weggefahren, aber der Aixam ist als Leichtkraftfahrzeug nicht so schnell, außerdem darf man damit nicht auf der Autobahn fahren, daher mußte ich einen gehörigen Umweg fahren.)

Leider war dann die Krankenkasse mit dem Krankenstand nicht einverstanden. Zwar hat mich meine Hausärztin krankgeschrieben, aber die Krankenkasse war da anderer Meinung und hat mich dann zwangsgesundgeschrieben und mich wieder in die Arbeit geschickt. Dann hat mich der Dienststellenleiter nochmals heimgeschickt, meine Hausärztin hat mich nochmal krankgeschrieben, aber dann gab es Schwierigkeiten mit der Krankenkasse - die dortige Chefärztin hat mich nochmal zwangsgesundgeschrieben, und meine Hausärztin hat eine auf den Deckel bekommen, weshalb sie dann auch nicht mehr gut auf mich zu sprechen war; sie hat mich dann nicht mehr krankgeschrieben und gesagt, daß da jetzt die Entscheidung der Krankenkasse vorgeht. Daraufhin hat meine Erwachsenenvertreterin (die ich aufgrund meines Unfalles bekommen habe) einen Antrag auf meine unfallbedingte Invalidenpension gestellt. Ich mußte dann zu etlichen Befragungen und Untersuchungen und erfuhr dabei unter der Hand von einem der untersuchenden Ärzte, daß die Krankenkasse und die Pensionsversicherungsanstalt gegen mich wegen Sozialbetrug ermitteln.

Ich wurde dann zu einem Termin gerufen, wo ich sehr viele Fragen beantworten mußte, die alle mit Verbrechen zu tun hatten. Das kam mir sehr komisch vor, und ich habe etliche dieser Fragen (wo was anzukreuzen war) unbeantwortet gelassen, aber das wurde nicht akzeptiert; ich mußte auch Fragen wie diese hier beantworten:
Was empfinden Sie, wenn Sie mit einem Messer in der Hand auf jemanden losgehen?
a) Freude
b) Genugtuung
c) Rache
d) Wut

Ja, was soll ich denn da ankreuzen?

Es gab viele solcher Untersuchungen und Befragungen. Endlich hat mir meine Erwachsenenvertreterin meine Kündigung per 30. November 2020 geschickt, die ich unterschreiben mußte und mit der ich ausdrücklich auf den dreijährigen Kündigungsschutz nach dem Behinderteneinstellgesetz verzichte (ich war ja als Körperbehinderter eingestellt). Dann habe ich eine (allerdings nicht sehr hohe) Invaliditätspension erhalten, das aber leider nur drei Monate lang. Dann stellte die Pensionsversicherung die Zahlung ein, weil sie der Ansicht ist, daß meine Invalidität nicht ausreichend wäre, um einen Anspruch auf Invaliditätspension zu haben. Mir wurde mittlerweile auch das Pflegegeld gestrichen, obwohl ich jemanden vom Hilfswerk wegen der dreimal wöchentlichen Körperpflege brauche, daher muß ich das Hilfswerk mittlerweile selber zahlen. Meine Erwachsenenvertreterin hat gegen diese Entscheidung, mir die Invaliditätspension und das Pflegegeld zu streichen, geklagt, aber ich weiß nicht, wie es da weitergeht, es scheint diesbezüglich noch kein Ergebnis zu geben. (Zum Glück habe ich noch andere Einkünfte und bin nicht auf die Invalidenpension angewiesen.)

Was ich mit dem Ganzen sagen möchte, ist, daß es nicht so einfach ist zu sagen, na dann gehe halt in den Krankenstand. Es kann dann durchaus (so wie mir) passieren, daß man dann seinen Job verliert und gar kein Geld mehr bekommt.



Theory hat geschrieben: Fr., 20.05.2022, 06:414) Ich habe es KEINE SEKUNDE BEREUT. Es war die beste Entscheidung damals, die ich treffen konnte. Aber es ging mir damals „schlecht“ (wie dir jetzt) und ich dachte, ich dürfe nicht für mich sorgen und müsse „unter allen Umständen funktionieren“ (= meinen Wert zog ich damals auch zu 100% aus meiner Leistung und Arbeit, es war sehr beängstigend. Aber in der Auszeit habe ich durch die Hilfe meiner Familie und Freunde gelernt, dass ich so viel mehr bin, als nur die Arbeit!)
Da hattest Du Glück.

Mein Vater hingegen (der allerdings lange vor meinem Unfall gestorben ist) hat immer geschimpft, wenn ich mal wegen einem Schnupfen zuhause geblieben bin - er sagte, daß das kein Grund ist, in den Krankenstand zu gehen und daß man dafür entlassen werden kann. Er erzählte mir auch oft, daß im Krieg Soldaten erschossen worden sind, wenn sie gesagt haben, daß sie krank sind. Er hat selber auch nach diesem Lebensgrundsatz (den er mir eingetrichtert hat) gelebt:
Der Mensch lebt, um zu arbeiten. Kann oder will er nicht mehr arbeiten, ist es am besten, er bringt sich um.
Daß meine Schwester mir heute noch Vorhaltungen macht, daß ich nach meinem Unfall so lange im Krankenstand war und sie mir oft sagt, daß mein Vater da völlig recht gehabt hat und sie mich als arbeitsscheuen Obizahrer bezeichnet und sagt, daß es völlig richtig ist, daß ich keine Pension bekomme, weil mir diese ihrer Ansicht nach wegen Krankfeierns nicht zusteht, mach die Sache nicht einfacher...
Theory hat geschrieben: Fr., 20.05.2022, 06:41Alles Gute bei der Umsetzung
Hast Du dann eigentlich bald wieder einen Job bekommen?
Und wurde Dir seitens vom Arbeitsamt oder seitens der Krankenkasse die Krankenstände vorgeworfen?


Wurstel

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Theory
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Beitrag Fr., 20.05.2022, 11:23

Hallo Wurstel,

es tut mir sehr leid, dass du solche Erfahrungen machen musstest. Vielleicht verhält es sich in deinem Beruf auch etwas anders. Burnout war damals im Unternehmen bekannt, da man im Controlling damals davon ausging, dass die Leute 70 Stunden/Woche arbeiten.


Was du von deinem Vater erzählst- seiner Einstellung und diesen furchtbar destruktiven Glaubenssatz, ist so der typische Glaubenssatz, der dich arm und krank macht. Wenn du also arm und krank sein willst, dann übernimm diesen Glaubenssatz. Wenn du was anderes für dein Leben willst, verändere deinen Glaubenssatz.

Ja, ich habe ohne Probleme einen neuen Job gefunden. Dazu ist zu sagen, dass ich bis heute immer mein Bestes gegeben habe und sicherlich auch hart gearbeitet habe, um wieder etwas besseres zu bekommen. Ich zählte heute und damals zu denen, die es sich am Arbeitsmarkt eher “aussuchen” können, weil meine fachliche Qualifikation und Ausbildung gesucht wird.

Wenn du derzeit in einem Job hängst, wo es aktuell “schwierig” ist, was zu finden, würde ich mich fragen, ob das ein kurzfristiger Effekt ist (Corona) oder ein langfristiger Trend. Wenn zweiteres: asap umschulen.

Grüße

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Wurstel
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Beitrag Fr., 20.05.2022, 20:31

Wurstel


Für eine Umschulung bin ich mit meinen 59 Jahren zu alt.

Mein Onkel hat mit 45 Jahren seinen Job verloren, weil die Firma, wo er gearbeitet hat, in Konkurs gegangen ist. Er hat sich dann bei etlichen Firmen beworben, wurde aber aufgrund seines Alters nicht genommen - seine fachliche Erfahrung zählte da nicht. Ihm wurde von allen Firmen gesagt, daß man nur Leute mit einem Alter von höchstens 25 bzw. 30 aufnimmt. Das war für ihn und seine Familie ein harter Schlag, zukünftig von seiner Notstandshilfe leben zu müssen, bis seine Kinder volljährig waren und einen Job bekommen haben; sie mußten dann wohl auch als Erwachsene Geld an ihre Eltern abliefern.


Wurstel

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