Chef verhält sich respektlos. Wie damit umgehen?
Chef verhält sich respektlos. Wie damit umgehen?
Liebe Community,
ich arbeite seit über einem Monat an ein paar Abenden pro Woche als Reinigungskraft von Büroräumen. Wenn ich dort putze, sind die Angstellten schon in den Feierabend. Nur der Chef ist meistens noch für eine Stunde da.
Am Anfang empfand ich ihn als sympathisch. Manchmal fragte er mich, wie es mir geht und es kam zu einem kurzen Smalltalk. Einmal wollte er nur mal wissen, ob ich verheiratet sei und Kinder habe. Als ich verneinte, fragte er, ob ich denn eine Freundin habe, mit der ich mal etwas unternehmen könne. Ganz normale Fragen eben.
Am Montag ist er mir zum ersten Mal sehr negativ aufgefallen. Er war sehr geladen, es kam zu wüsten Beschimpfungen über seine Auszubildende, die nur Sex im Kopf habe und die er doch nur aus Mitleid heraus eingestellt habe. Dann schimpfte er noch über seine Haushaltshilfe, die einen kleinen Unfall hatte und jetzt ausfalle. Dabei ließ er sich über die Unzuverlässigkeit von Frauen aus. Ich sagte nicht viel dazu und ließ ihn seinen Dampf ablassen.
Gestern hatte ich ein Gespräch mit ihm, dass mich total aus dem Konzept gebracht hat. Es ging zu sehr ins private und ich habe dummerweise seine Fragen noch brav beantwortet!
Er war sehr umgänglich drauf und erzählte mir, dass er seiner Auszubildenden fristlos gekündigt und schon eine neue eingestellt habe. Das war also schon mal der Grund für seine gute Stimmung. Er stellte mir noch ein paar Fragen, wie es beruflich bei mir aussehe, was ich gelernt habe, etc. Das war ja noch alles ok. Ich sagte ehrlich, dass ich von ALG II lebe, mich beruflich gerade anderweitig orientiere und in welchem Bereich ich gerne arbeiten möchte.
Das fand er wohl nicht so toll und wollte wissen, wie ich denn mit dem wenigen Geld klar komme. Dass ich dann wohl nur in Discountern einkaufe? Ob ich denn auch genügend Bewerbungen schreibe?
Dann wurde er sehr privat. Ich wusste ja schon, dass seine langjährige Lebensgefährtin vor einigen Jahren verstorben ist. Heute sagte er, dass er deshalb ohne Arbeit nicht existieren könne. Er würde das nicht so können wie ich, nur in den Abendstunden arbeiten. Er habe eine sehr harmonische Beziehung gehabt, in der es nie ein böses Wort gegeben habe. Auch wenn die sexuellen Aktivitäten im Laufe der Jahre nachlassen, so seien sie doch immer da gewesen. Was ihm jetzt fehle, sei aber nicht unbedingt der Sex, sondern Liebe.
Wie es denn komme, dass eine hübsche Frau wie ich keinen passenden Partner gefunden habe. Ob ich vielleicht als junges Mädchen zu schwierig gewesen sei.
Ich habe ausweichend geantwortet, dass ich irgendwie immer an die falschen geraten bin. Er wollte wissen, ob die Männer nur das eine gewollt haben. Ich sagte, ja, unter anderem. Zu weiteren Ausführungen war ich wirklich nicht bereit.
Ok, ich kann verstehen, dass er sich einsam fühlt und Redebedarf hat. Es ging mir aber zu weit, und ich habe mich leider nicht getraut, ihm das ganz offen zu sagen.
Wie soll ich mich in Zukunft bei derartigen Gesprächen verhalten?
Ihm sagen, dass mir das zu weit geht? Auch auf die Gefahr hin, den Nebenjob wieder zu verlieren?
Liebe Grüße,
Dorottya
ich arbeite seit über einem Monat an ein paar Abenden pro Woche als Reinigungskraft von Büroräumen. Wenn ich dort putze, sind die Angstellten schon in den Feierabend. Nur der Chef ist meistens noch für eine Stunde da.
Am Anfang empfand ich ihn als sympathisch. Manchmal fragte er mich, wie es mir geht und es kam zu einem kurzen Smalltalk. Einmal wollte er nur mal wissen, ob ich verheiratet sei und Kinder habe. Als ich verneinte, fragte er, ob ich denn eine Freundin habe, mit der ich mal etwas unternehmen könne. Ganz normale Fragen eben.
Am Montag ist er mir zum ersten Mal sehr negativ aufgefallen. Er war sehr geladen, es kam zu wüsten Beschimpfungen über seine Auszubildende, die nur Sex im Kopf habe und die er doch nur aus Mitleid heraus eingestellt habe. Dann schimpfte er noch über seine Haushaltshilfe, die einen kleinen Unfall hatte und jetzt ausfalle. Dabei ließ er sich über die Unzuverlässigkeit von Frauen aus. Ich sagte nicht viel dazu und ließ ihn seinen Dampf ablassen.
Gestern hatte ich ein Gespräch mit ihm, dass mich total aus dem Konzept gebracht hat. Es ging zu sehr ins private und ich habe dummerweise seine Fragen noch brav beantwortet!
Er war sehr umgänglich drauf und erzählte mir, dass er seiner Auszubildenden fristlos gekündigt und schon eine neue eingestellt habe. Das war also schon mal der Grund für seine gute Stimmung. Er stellte mir noch ein paar Fragen, wie es beruflich bei mir aussehe, was ich gelernt habe, etc. Das war ja noch alles ok. Ich sagte ehrlich, dass ich von ALG II lebe, mich beruflich gerade anderweitig orientiere und in welchem Bereich ich gerne arbeiten möchte.
Das fand er wohl nicht so toll und wollte wissen, wie ich denn mit dem wenigen Geld klar komme. Dass ich dann wohl nur in Discountern einkaufe? Ob ich denn auch genügend Bewerbungen schreibe?
Dann wurde er sehr privat. Ich wusste ja schon, dass seine langjährige Lebensgefährtin vor einigen Jahren verstorben ist. Heute sagte er, dass er deshalb ohne Arbeit nicht existieren könne. Er würde das nicht so können wie ich, nur in den Abendstunden arbeiten. Er habe eine sehr harmonische Beziehung gehabt, in der es nie ein böses Wort gegeben habe. Auch wenn die sexuellen Aktivitäten im Laufe der Jahre nachlassen, so seien sie doch immer da gewesen. Was ihm jetzt fehle, sei aber nicht unbedingt der Sex, sondern Liebe.
Wie es denn komme, dass eine hübsche Frau wie ich keinen passenden Partner gefunden habe. Ob ich vielleicht als junges Mädchen zu schwierig gewesen sei.
Ich habe ausweichend geantwortet, dass ich irgendwie immer an die falschen geraten bin. Er wollte wissen, ob die Männer nur das eine gewollt haben. Ich sagte, ja, unter anderem. Zu weiteren Ausführungen war ich wirklich nicht bereit.
Ok, ich kann verstehen, dass er sich einsam fühlt und Redebedarf hat. Es ging mir aber zu weit, und ich habe mich leider nicht getraut, ihm das ganz offen zu sagen.
Wie soll ich mich in Zukunft bei derartigen Gesprächen verhalten?
Ihm sagen, dass mir das zu weit geht? Auch auf die Gefahr hin, den Nebenjob wieder zu verlieren?
Liebe Grüße,
Dorottya
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jetzt muss ich noch mal nachfragen:
dieser Chef ist der Cehf des Unternehmens, in dem du saubermachst, richtig?
Das heißt, er ist nicht dein Chef, richtig?
Wie kommt es, dass du dann so viel Zeit hast zum Quatschen? Den Putzdamen bei uns ist die Arbeit so eng getaktet, dass sie auch ohne small talk schon kaum rumkommen mit ihrem Pensum.
Zum Genaueren:
da hast du schön brav wie ein Kind Rede und Antwort gestanden und dich ausfragen lassen. Mist.
War unprofessionell, aber lässt sich ja nicht mehr rückgängig machen.
In meinen Augen hast du mehrere Möglichkeiten:
a. Du tauschst deine Schicht mit jemand anderem.
b. Du könntest versuchen, diesem mann nicht mehr alleine zu begegnen. Dürfte schwierig werden.
c. Du bittest deinen Chef um eine Versetzung (ich nehme an, dass du in einem Unternehmen arbeitest, das mehrere Gebäude betreut?)
d. Du gibst dich diesem Mann zukünftig gegenüber extrem wortkarg. Falls Nachfragen kommen, sagst du, du möchtest am Arbeitsplatz keine persönlichen Gespräche mehr.
e. Du weist ihn in seine Schranken. Höflich, aber bestimmt.
dieser Chef ist der Cehf des Unternehmens, in dem du saubermachst, richtig?
Das heißt, er ist nicht dein Chef, richtig?
Wie kommt es, dass du dann so viel Zeit hast zum Quatschen? Den Putzdamen bei uns ist die Arbeit so eng getaktet, dass sie auch ohne small talk schon kaum rumkommen mit ihrem Pensum.
Zum Genaueren:
da hast du schön brav wie ein Kind Rede und Antwort gestanden und dich ausfragen lassen. Mist.
War unprofessionell, aber lässt sich ja nicht mehr rückgängig machen.
In meinen Augen hast du mehrere Möglichkeiten:
a. Du tauschst deine Schicht mit jemand anderem.
b. Du könntest versuchen, diesem mann nicht mehr alleine zu begegnen. Dürfte schwierig werden.
c. Du bittest deinen Chef um eine Versetzung (ich nehme an, dass du in einem Unternehmen arbeitest, das mehrere Gebäude betreut?)
d. Du gibst dich diesem Mann zukünftig gegenüber extrem wortkarg. Falls Nachfragen kommen, sagst du, du möchtest am Arbeitsplatz keine persönlichen Gespräche mehr.
e. Du weist ihn in seine Schranken. Höflich, aber bestimmt.
gar nicht. Sieh zu, dass es solche Gespräche nicht mehr geben wird.Wie soll ich mich in Zukunft bei derartigen Gesprächen verhalten? -- Quelle: viewtopic.php?f=7&t=37306&p=876957#p876957
f. Mit ihm in die Kiste steigen dann hören die Gespräche auch auf...
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
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. Mit ihm in die Kiste steigen dann hören die Gespräche auch auf. --
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Leuchtturm hat alles perfekt gesagt.
/signed und mehr gibts nicht zu sagen.
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..:..
@ leuchtturm
Danke für deine Antwort.
Ich habe wohl den Fehler gemacht, ihm gegenüber zu offenherzig zu sein.
Das Problem ist nur, dass er mein Chef ist. Ich wurde von ihm als Reinigungskraft eingestellt und werde entsprechend aus seiner Tasche bezahlt.
Ich kann daher auch keine Arbeitszeit tauschen, da ich feste Zeiten in den Abendstunden habe.
Vor allem super, dass er dann noch allein in seinem Büro ist und die anderen Angestellten schon nach Hause sind.
Eigentlich habe ich auch überhaupt keine Zeit für Gespräche. Ich musste mich die letzten beiden Male umso mehr beeilen, nachdem er mich dermaßen aufgehalten hatte.
Keine Ahnung, was sein wird, wenn ich ihm deutlich mache, dass ich keine Lust auf solche Gespräche habe.
Möglicherweise sucht er sich dann eine andere Reinigungskraft.
Danke für deine Antwort.
Ich habe wohl den Fehler gemacht, ihm gegenüber zu offenherzig zu sein.
Das Problem ist nur, dass er mein Chef ist. Ich wurde von ihm als Reinigungskraft eingestellt und werde entsprechend aus seiner Tasche bezahlt.
Ich kann daher auch keine Arbeitszeit tauschen, da ich feste Zeiten in den Abendstunden habe.
Vor allem super, dass er dann noch allein in seinem Büro ist und die anderen Angestellten schon nach Hause sind.
Eigentlich habe ich auch überhaupt keine Zeit für Gespräche. Ich musste mich die letzten beiden Male umso mehr beeilen, nachdem er mich dermaßen aufgehalten hatte.
Keine Ahnung, was sein wird, wenn ich ihm deutlich mache, dass ich keine Lust auf solche Gespräche habe.
Möglicherweise sucht er sich dann eine andere Reinigungskraft.
Was soll das?Nico hat geschrieben:f. Mit ihm in die Kiste steigen dann hören die Gespräche auch auf...
Daran habe ich nicht das geringste Interesse!
Hab ich auch nicht behauptet.
Aber dann solltest du mit deinem Chef über gewisse Dinge auch nicht plaudern
Aber dann solltest du mit deinem Chef über gewisse Dinge auch nicht plaudern
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
Hallo!
Reinigungskräfte werden gesucht wie Sand am Meer, also würde ich dir zur Kündigung raten. Und vor allem rate ich dir zu Chefs immer eine freundliche Distanz einzuhalten.
Ich habe diesen Job zeitweilig selber gemacht und weiß schon wie es ist. Aber für das Schwatzen wird man nicht bezahlt und Endlosüberstunden, nur weil ein Chef einen vollquatscht, werden auch nicht bezahlt. Das kann man übrigens gut entgegenhalten, wenn der Chef wieder Gesprächsbedarf hat. Time is money.
Viele Grüße!
candle
Reinigungskräfte werden gesucht wie Sand am Meer, also würde ich dir zur Kündigung raten. Und vor allem rate ich dir zu Chefs immer eine freundliche Distanz einzuhalten.
Ich habe diesen Job zeitweilig selber gemacht und weiß schon wie es ist. Aber für das Schwatzen wird man nicht bezahlt und Endlosüberstunden, nur weil ein Chef einen vollquatscht, werden auch nicht bezahlt. Das kann man übrigens gut entgegenhalten, wenn der Chef wieder Gesprächsbedarf hat. Time is money.
Viele Grüße!
candle
Now I know how the bunny runs!
Hallo candle,candle. hat geschrieben:Hallo!
Reinigungskräfte werden gesucht wie Sand am Meer, also würde ich dir zur Kündigung raten. Und vor allem rate ich dir zu Chefs immer eine freundliche Distanz einzuhalten.
Ich habe diesen Job zeitweilig selber gemacht und weiß schon wie es ist. Aber für das Schwatzen wird man nicht bezahlt und Endlosüberstunden, nur weil ein Chef einen vollquatscht, werden auch nicht bezahlt. Das kann man übrigens gut entgegenhalten, wenn der Chef wieder Gesprächsbedarf hat. Time is money.
Viele Grüße!
candle
ich hoffe, eine Kündigung wird nicht notwendig werden.
Dieser Nebenjob ist nämlich ideal für mich. Zum einen verdiene ich dort gerade mal so viel, dass mir kein allzu hoher Betrag auf mein ALG II angerechnet wird. Zum anderen gibt es den Vorteil, dass ich das Büro zu Fuß erreichen kann und mir dementsprechend keine Fahrtkosten entstehen.
Möglicherweise ist dem Chef ja sein Ausfragen und Preisgeben sehr privater Dinge im nachhinein peinlich und es wird zu solchen Gesprächen erst gar nicht mehr kommen.
Warum fragst du eigentlich hier nach, wenn DEIN Handlungsspielraum eh gleich null ist?
candle
candle
Now I know how the bunny runs!
Man muss wirklich nicht gleich zum Äußersten gehen und kündigen... würde ich nicht tun. Ich würde ihn freundlich darauf hinweisen, dass du ihn Eile bist und weitermachen würdest.
Wenn er quatschen will, ok (solange es deinen zeitlichen Rahmen nicht sprengt). Das ist etwas anderes. Aber bei zu persönlichen Fragen kann man auch äußeren, dass man das als zu persönliche Frage empfindet oder irgendwie auf ein anderes Thema umlenken.
Wenn er quatschen will, ok (solange es deinen zeitlichen Rahmen nicht sprengt). Das ist etwas anderes. Aber bei zu persönlichen Fragen kann man auch äußeren, dass man das als zu persönliche Frage empfindet oder irgendwie auf ein anderes Thema umlenken.
Liebe Grüße
stern
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»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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...und du dir einen anderen JobKeine Ahnung, was sein wird, wenn ich ihm deutlich mache, dass ich keine Lust auf solche Gespräche habe.
Möglicherweise sucht er sich dann eine andere Reinigungskraft.
--
Ich hoffe, dass es nicht darauf hinauslaufen wird.leuchtturm hat geschrieben:...und du dir einen anderen JobKeine Ahnung, was sein wird, wenn ich ihm deutlich mache, dass ich keine Lust auf solche Gespräche habe.
Möglicherweise sucht er sich dann eine andere Reinigungskraft.
--
Nun ja, wie soll es anders laufen? Du scheinst ja eher passiv zu sein und nichts zu tun, dein Chef wird sich vermutlich auch nicht ändern. Ich sehe da jetzt keine Zwischenlösung.Dorottya hat geschrieben:
Ich hoffe, dass es nicht darauf hinauslaufen wird.
candle
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