Gewalt in Videospielen

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Stuffie
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Gewalt in Videospielen

Beitrag Di., 04.08.2009, 23:21

Hallo allerseits!

Da derzeit in Deutschland die große Diskussion entbrannt ist, warum brutale, gewalttätige Videospiele verboten werden sollten, dachte ich ich schneide das Thema hier einmal an und frage, was ihr euch dazu denkt. Spieler sind genau so zur Diskussion eingeladen wie ältere User, die den PC kaum mehr verwenden als fürs Surfen, und natürlich auch Eltern, die sich eventuell Gedanken um ihre Kinder machen, falls sie mit solchen Spielen in Kontakt kommen.

[*]Haltet ihr ein Verbot von derartigen Videospielen wichtig? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht?
[*]Glaubt ihr, der Verbot des Kaufes und Imports von gewalttätigen Videospielen wird das Verhalten Jugendlicher positiv beeinflussen?
[*]Haben gewalttätige Videospiele eurer Meinung nach Einfluss auf die Psyche der Spieler, z.B. erhöhen den Gewaltbereitschaftsgrad?

Mich als Spieler diverser Videospiele (darunter auch solche, die Deutschlands Politiker als "Killerspiele" bezeichnen würden) würde die Meinung von Spielern, Nichtspielern sowie Eltern durchaus interessieren.
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Innere_Freiheit
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Beitrag Di., 04.08.2009, 23:29

Theoretische Fragen finde ich langweilig.
Interessant dagegen finde ich, was die Fragen mit dir und deinem Leben zu tun haben, denn darum geht es ja eigentlich.

Glaubt du, wenn du nicht mehr oder weniger spielen würdest, würde dies dich positiv beeinflussen?

Haben gewalttätige Videospiele deiner Meinung nach Einfluss auf deine Psyche?
Wo und wie konntest du das beobachten?
Das was ich ablehne, bleibt an mir kleben!

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Stuffie
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Beitrag Di., 04.08.2009, 23:45

Es geht nicht darum, was diese Fragen mit meinem Leben zu tun haben, ich wollte lediglich hören, welche Gedanken andere User zu dem Thema haben. Insbesondere von Elternteilen, die vielleicht denken, ihre Kinder könnten durch solche Spiele schlecht beeinflusst werden. Die Politiker schieben schließlich die Schuld einiger Amokläufe allein auf Videospiele und meinen, derartige Einflüsse zu verhindern, indem sie ein Besitz- und Importsverbot einführen.

Aber um zu deinen Fragen Stellung zu nehmen:
Ich glaube nicht, dass Videospiele auf mich oder meine Psyche Einfluss haben. Auch wenn ich in so manchem Spiel Jagd auf Monster, Zombies oder andere virtuelle Ziele mache bin ich im echten Leben anders. Ich bin zuvorkommend, denke bzw. nehme Rücksicht auf Andere, bin hilfsbereit und habe gegenüber anderen Menschen stets eine freundliche Haltung. Laut deutschen Politikern müsste ich in den nächsten Jahren mit Waffen meinen Arbeitsplatz stürmen und wild um mich schießen, was ich mir aber nicht vorstellen kann, da das überhaupt nicht "ich" wäre. Ich will Menschen nicht weh tun, ich will ihnen helfen wo ich kann, habe ein offenes Ohr für Probleme Anderer.

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Innere_Freiheit
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Beitrag Di., 04.08.2009, 23:50

Dies ist doch schon die für dich und dein Leben relevante Antwort.

Was willst du also mit den Antworten der Eltern?
Das was ich ablehne, bleibt an mir kleben!

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Stuffie
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Beitrag Di., 04.08.2009, 23:56

Ich sage es noch einmal: Es geht hier nicht um mich, sondern darum was andere User zu dem Thema denken. Quasi die Stimmen, die das Fernsehen in seinen Reportagen außer Acht lässt. Das ist hier eine Frage an die User aus reinem Interesse, weil ich wissen möchte was sie sich darüber denken, was ihre Ansichten sind.

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Somnambule
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Beitrag Mi., 05.08.2009, 08:50

Ich halte das Verbot solcher Spiele für absolut unnötig.
Nach jedem Amoklauf wird verzweifelt nach einer Begründung gesucht. An der Columbine Highschool war es Marilyn Mansons Musik, jetzt sind es die sogenannten 'Killerspiele'
Meines Erachtens wird das Problem durch bestimmte Musik oder diese Spiele erst zum Ausbruch gebracht, diese Dinge sind nicht ursächlich, sie sind auslösend.
Ich halte es auch für blauäugig zu sagen, dass solche Spiele keinerlei Einfluss auf die Psyche des Spielers haben. Ich frage mich ja auch bis heute, wenn es denn schon Spiele sein müssen, in denen man schießt, warum müssen wir uns dann so gut wie immer im Krieg befinden ( als gäb's davon außerhalb der virtuellen Welt nicht genug ) und weshalb müssen es Menschen sein, die von Grafikern immer lebensechter gestaltet werden ? Das begreife ich an dieser Art von Spielen nicht. Sie zu verbieten, würde allerdings nur bedeuten, an einem Symptom herumzudoktern, denn das Problem liegt nicht bei Killerspielen, bei Musik oder woran man es auch immer festmachen kann.
Das Problem liegt bei unseren gesellschaftlichen Zuständen, den Zuständen an Schulen, dem Miteinander.
Und das stellt man kaum wieder her, in dem man diese Spiele verbietet.
Man wird sie dadurch wohl noch wesentlich interessanter machen, mystifizieren beinahe für diejenigen, die, als diese ganzen Debatten geführt wurden, vielleicht noch viel zu jung waren, um zu verstehen.
Falls Freiheit überhaupt irgendetwas bedeutet,
dann bedeutet sie das Recht darauf, den Leuten das zu sagen,
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Beitrag Mi., 05.08.2009, 08:57

Stuffie hat geschrieben:[*]Haltet ihr ein Verbot von derartigen Videospielen wichtig? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht?
nein, ich halte ein verbot solcher spiele für nicht wichtig und nicht richtig. ich habe bei entsprechenden online-petitionen des deutschen bundestages mitgezeichnet, die sich gegen ein verbot solcher spiele sowie paintball und dergleichen ausspricht.

ich glaube nicht, dass diese spiele einen wesentlichen beitrag zur gewaltbereitschaft insbesondere von jüngeren menschen leisten. dass jemand durchknallt und wild um sich schießt, erfordert noch viel mehr als nur diese spiele als förderer bzw. auslöser. deshalb wird ein verbot gar nichts bringen.

wenn man sich die sogenannten amokläufe der letzten jahre ansieht, wird man feststellen, dass es sich zumeist um keine amokläufe, d.h. spontane ausbrüche von gewalt handelt, sondern um geplante taten, die eine längere vorlaufzeit hatten. die geschehnisse in dieser vorlaufzeit müssten genauer unter die lupe genommen werden sowie natürlich die sozialkontakte und das soziale umfeld. aber das unterbleibt ja, besonders von politischer seite, die einfache "lösungen" bevorzugt. verbieten kann man schnell etwas, sich kümmern: das erfordert zeit und geld und bringt nur aufwand.

ich habe auch solche spiele gespielt, als schüler und junger student und noch als erwachsener, und bin weit davon entfernt, irgendwelche leute umzubringen. und bei den meisten anderen spielern wird es genauso sein.
Stuffie hat geschrieben:[*]Glaubt ihr, der Verbot des Kaufes und Imports von gewalttätigen Videospielen wird das Verhalten Jugendlicher positiv beeinflussen?
nein, denn jugendliche werden sie sich auf anderem wege beschaffen. und gewalttaten jugendlicher werden wir auch in zukunft erleben dürfen. leider, aber sie haben eben ein ganze reihe von gründen, deren ursprung nicht in diesen videospielen zu finden sind.
Stuffie hat geschrieben:[*]Haben gewalttätige Videospiele eurer Meinung nach Einfluss auf die Psyche der Spieler, z.B. erhöhen den Gewaltbereitschaftsgrad?
die bereitschaft zur gewalt hat diverse ursprünge. z.b. darin, dass jemand meint, man könne probleme mit gewalt lösen - z.b. weil er so etwas schon erlebt hat - oder in wiederholt erlebten ohnmachtssituationen, denen er herr werden will.

es besteht allerdings die gefahr, dass er sich in die virtuelle welt der gewaltspiele zurückzieht, da die "probleme" dort per knopfdruck und ein bißchen geschicklichkeit zu lösen sind, während seine probleme im realen leben nicht von ihm angegangen werden. spiele werden da womöglich als einfacher zu handhaben empfunden als das echte leben.

ich denke, viele gewalttaten wie schulschießerein sind psychotische episoden, bei denen jemand die reale welt mit z.b. einer virtuellen welt verwechselt. wenn diese virtuelle welt durch verbot solcher spiele wegfallen sollte, so erschafft der betroffene sich im vorfeld eben eine andere im kopf.

grüße
entwurf

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Rezna
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Beitrag Mi., 05.08.2009, 09:11

Killerspielen die Schuld an Amokläufen zu geben ist wohl die beste Verdrängungstaktik. Das wäre ja, wie dem Militär die Schuld geben daß es Krieg gibt. Doch finde ich die Frage interessant, warum es realitätsnahe Spiele sein müssen in denen man mit möglichst realistischen Geräuschen und Bildern andere Menschen abknallt. Wie auch meine Vorschreiberin schon erwähnte... warum ist man nicht eine bunte Kugel die durch geometrische Formen rast und dabei "ploing" macht? Könnte vom Spielprinzip dasselbe sein, ohne eine psychologiche Direktverbindung zu Tötung realer Lebewesen. DAS ist es, was ich interessant finde. Warum muss der Tod dort schrecklich und möglichst authentisch rüber kommen? Für mich ist nämlich ganz genau das abschreckend. Mich machen die Geräusche fertig, ich könnte es nicht einmal spielen und mir wird schon schlecht vom zusehen. Das Spielprinzip selber würde ich aber durchaus mögen, wenn es grafisch und akustisch anders umgesetzt wäre - sodaß es keine Lebewesen vernichtet...

Killerspiele zu verbieten würde nichts ändern. Offenbar brauchen das manche Menschen, und schon unsere Urgroßeltern haben mit Holzschwertern und Holzgewehren töten gespielt. Die Real-Life-Spiele werden halt jetzt umgesetzt auf dem Computer und gegen die Fantasie kommen sie so oder so nicht an.

Für mich nur generell unverständlich, warum töten und gewalt generell so im Leben verankert ist, daß es Kinder nachspielen und die Spieleindustrie, Bücher, Filmindustrie in diesem Sektor boomt (mal vom Boom der Waffenindustrie abgesehen). Wir alle wollen Frieden und verabscheuen Gewalt - ziehen es uns aber bei jeder Gelegenheit rein und geben viel Geld aus, es konsumieren zu dürfen/können.
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Somnambule
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Beitrag Mi., 05.08.2009, 09:17

Das wäre ja, wie dem Militär die Schuld geben daß es Krieg gibt.
Nun, gäbe es wenigerAufrüstungspläne und kleinere Armeen, würden nicht Länder grundlos irgendwo einfallen, ohne jemals bedroht worden zu sein, weil die Kapazitäten dafür gar nicht ausreichen .. sähe es eventuell schon ein bisschen anders aus.
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Beitrag Mi., 05.08.2009, 10:04

Arta hat geschrieben:Wir alle wollen Frieden und verabscheuen Gewalt - ziehen es uns aber bei jeder Gelegenheit rein und geben viel Geld aus, es konsumieren zu dürfen/können.
es geht um dramatik, arta. unsere leben sind viel zu undramatisch, viel zu durchgeplant. es fehlt uns so etwas wie existenzielle erfahrungen. deshalb schauen leute bei autounfällen den rettungsarbeiten zu, lesen krimis, machen bungee-jumping etc. etc.

gewaltspiele können diese existenzielle erfahrung vermittelt wie interaktive action-spielfilm. natürlich aus einer sicheren distanz heraus. soooo mutig ist man dann meist doch nicht.

grüße
entwurf

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Rezna
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Beitrag Mi., 05.08.2009, 10:31

gewaltspiele können diese existenzielle erfahrung vermittelt wie interaktive action-spielfilm. natürlich aus einer sicheren distanz heraus. soooo mutig ist man dann meist doch nicht.
Kann man also so sagen, daß Computerspiele sozusagen so etwas wie "Feigheit" vor dem realen Leben sind? Weil kontrollierte Action in einem Spiel sicherer ist als das reale Behaupten im Alltag? Könnte man es so weiterinterpretieren, daß also exzessives Spielen eine Flucht vor dem (unkontrollierbaren) Leben darstellt?
Und könnte, mit einer Waffe durch eine Schule zu laufen nicht auch das Gefühl von Kontrolle vermitteln, daß dem Amokschützen sonst fehlt?

Freilich natürlich dabei bei Ursache und Wirkung zu bleiben. Und wenn es keine Spiele gäbe würde so jemand vermutlich vorher Tagebücher vollschreiben und damit wäre Tagebuchschreiben ein Vorbote eines Amoklaufs.

Spannung kann ja auf mehrere Arten erreicht werden... das Abknallen von virtuellen Leuten kann ja auch nicht auf Dauer aufregend sein. Peng. Tot umfallen. Wird sicher schnell fad. Daher glaube ich auch den Leuten eher, die sagen, daß sie die Teamarbeit und das drumherum in Wahrheit fesselt. Nur begreife ich nicht, warum das auf diese Art dargestellt werden muß. Teamarbeit kann ja auch virtuell anders aufbereitet werden.

Hm, wird so ein Flucht und Jagd - Ding sein, daß sich aus den ältesten Gehirnregionen kommt wie Essen und Sex...
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Eremit
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Beitrag Mi., 05.08.2009, 11:33

Mir haben "Killerspiele" immer geholfen, Aggressionen abzubauen. Ich möchte sie nicht missen. Heute spiele ich vielleicht mal eine Stunde in der Woche, mehr nicht. Aber eine Zeit lang habe ich sie wirklich gebraucht.

Allerdings finde ich "Tetris" auch ziemlich brutal! Ich meine, all die süßen, bunten Steine - einfach aufgelöst...

Im schlimmsten Fall wird es wie bei der Prohibition in den USA sein. Der Alkohol ist deswegen auch nicht verschwunden, er kam zurück, mit wehenden Fahnen...

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Schneekugel
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Beitrag Mi., 05.08.2009, 12:41

Nur begreife ich nicht, warum das auf diese Art dargestellt werden muß.
Muss es ja auch nicht. Es gibt jede Menge Spiele bei denen auf andere Weise zusammengespielt wird. Nur geht es ja schließlich darum Leute aufzuhetzen: bei Dingen wie Völkerball und Mensch ärgere dich nicht wo genau der gleiche Kick beim gemeinsam Spielen, mal Glück haben, mal Pech haben, mal verlieren und mal gewinnen aufkommt kann mans halt nicht verwenden. Kennt jeder, jeder weiss, dass Verhetzung absoluter Schwachsinn wäre, also unpraktisch.

Da sind "Ballerspiele" halt viel geeigneter, verhetzen kann man schließlich nur Dinge die unbekannt sind. Und das man sich die Ecke rauspickt ist auch klar, wenn sich da irgendein Politiker hinstellt und sagt der kleine Franzi ist bekloppt geworden weil sein Bruder ihm zu viele Würmer mit dem Superschaf getroffen hat bzw. ihm ständig die Rollschuhe geklaut hat, dann wissen die Leute zwar auch nicht worums geht, aber dass kleine Franzis nicht wegen Superschafen und Rollschuhen ausflippen ist trotzdem jedem klar.

Persönlich find ichs lächerlich, der Spaß, die Freude, der Triumph oder der Ärger den ich bei Shootern wie bei Bad Company empfinde ist in keiner Weise anders als wenn ich grade Drakensang oder Guitar Hero zocke. Weils nichts anderes ist, ein Spiel in dem ich eine Herausforderung gestellt bekomme die in jedem Spiel inhaltlich und graphisch anders dargestellt wird und bei deren Gelingen ich mich freue bzw. wenn ichs nicht schaffe vielleicht mal ärgere.

Vor allem weiss ich nicht was dauernd davon geredet wird, dass man sich gegenseitig abballert usw... ich baller überhaupt niemanden ab. Wenn ich was abballer, dann ballere ich etwas ab. Einen Pixelhaufen. Wenn unsere Politiker echte Menschen nicht mehr von einem digitalem Pixelhaufen auf einem Bildschirm unterscheiden können, sollten sie sich besser mal in Behandlung begeben und nicht anderen Leuten die noch im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte sind ihre Freizeitgestaltung vorschreiben.

Grüße von Schneekugel die sich zum Zombiemutanten abmurksen in Doom 3 extra einen neuen PC kaufte, Dinge am liebsten ultimativ mit einem Pumpgun-Headshot oder einer Panzerabwehrrakete auslöscht, sich bei Filmen wie "House on Haunted Hill" bei gutgemachten Horroszenen wirklich amüsieren kann und niemals auf die Idee kommen würde das ihr Freizeitvergnügen irgendetwas mit der Realität zu tun hätte in der sie bis heute das 12 Jahre alte geistige Abbild eines Selbstmörders auf Eisenbahnschienen verstört und Nachrichtensendungen in denen mediengeil Leichname von Opfern gezeigt wird verurteilt. Die US-Soldaten oder Russen gerne mit 5 Panzerminen 15 Meter hoch in die Luft jagt mit einem hexischem "Hihihihihi....", Zombies gerne mal ins Knie schiesst um etwas Raum zu bekommen, aber bei Zahnarztdokumentationen fluchtartig den Raum verlassen muss. Die sich nebenbei wahnsinnig auf das neue Boomblox freut, einem Spiel in dem Balkenkonstruktionen Halma bzw. Jenga ähnlich Block für Block abgebaut werden und der Turm dabei nicht umfallen darf. (Oh verdammt...das ist ja in Wirklichkeit nur ein Übungsspiel für Nachwuchsterroristen damit die lernen wo sie ihre Sprengsätze am effektivsten anbringen!)

Spiel <---> Echt

Wer meint da gäbe es Verwechslungsmöglichkeiten sollte mal dringend zum Augenarzt.

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Somnambule
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Beitrag Mi., 05.08.2009, 12:48

Freilich sind diese 'Pixelhaufen', wie du sie nennst, keine Menschen.
Aber es sollte uns schon zu denken geben, dass wir womöglich am besten Aggressionen abbauen können, indem wir auf 'Pixelhaufen' schießen, die wie Menschen aussehen und an deren graphischer Verbesserung auch stetig gearbeitet wird.

Natürlich besteht ein Unterschied zwischen Spiel und Realität, aber viele Menschen, die sich in diesen Spielen verlieren, die vielleicht sonst nichts haben, keine Kontakte, kein stabiles familiäres Umfeld, nehmen es ernster als sie dürften. Weil es für sie ein Ventil ist, das sie sonst nicht haben. Und da beginnt diese eigentlich klare Grenze zwischen Spiel und Realität zu verschwimmen.
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Beitrag Mi., 05.08.2009, 12:51

Die Grenze verschwimmt weit, weit früher.

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