Zwischenbeziehungen als Notlösung eine Männerstrategie?

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Amelia
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Zwischenbeziehungen als Notlösung eine Männerstrategie?

Beitrag Do., 28.05.2009, 00:19

Hallo all,

mich beschäftigt aus aktuellen Anlass eine Beobachtung die nicht gut für meinen Glauben an Männern ist.

Ein Freund von mir ist niemals lange ohne Beziehung. Er geht dann, sobald die Beziehung beendet ist, auf die Piste, sucht intensiv auch im Bekanntenkreis. Nun, vor einem Jahr verließ ihn eine Frau mit der er 1 Jahr zusammen war. In die war er sehr verliebt, wollte mehr von ihr und sie ging. Es dauerte nicht lange, dann hatte er wieder eine Beziehung. Für ihn war das ganz klar zur Überbrückung gedacht. Er sprach mit mir sehr offen darüber. Er fand sie nicht hübsch genug. Sie ist nicht sein Typ.
Nun sind sie schon mehr als ein Jahr zusammen und er sucht immer noch weiter.
Gestern, wieder ein Freund das Gleiche. Er hat nach einem langen Singleleben, wo er gerade letztes Jahr unglücklich verliebt war, über eine Internetbörse 3 Frauen getroffen. Aber nur eine war an ihm interessiert. Er hätte lieber eine von den anderen Zweien gehabt. Nun ist er seit 8 Monaten mit ihr zusammen. Gestern sagte er mir, dass er weiter sucht im Internet. Sie ist ihm nicht hübsch genug, nicht sein Typ.

Wieder ein anderer Bekannte das Gleiche. Sie führen alle eine Beziehung mit Frauen, von denen sie ganz genau wissen, dass sie nicht bei ihr bleiben wollen. Regelmäßiger Sex, gemeinsame Urlaube usw. sind die Ausreden. Wohl gemerkt, die Frauen glauben allesamt, dass sie in einer richtigen Beziehung sind und investieren und arbeiten an ihr. Alle sind schon über 40 Jahren. Also für die Frauen eigentlich ein Drama. Sie vergeuden ihre Zeit. Sie sind allesamt in diese Männer verliebt. Also für sie ist es ernst.

Natürlich werden die Frauen in Unkenntnis gelassen. Ich habe anfangs versucht, moralisch auf diese Männer einzuwirken. Sie geben zwar zu, dass es nicht ganz o.k. ist, aber bleiben dabei. Anzumerken ist vielleicht noch, dass diese Männer alle nicht gerade zu der "begehrtesten Sorte" gehören. Ich finde, sie passen eigentlich gut zu ihren jetzigen Frauen. Im Aussehen befinden sie sich auf dem selben Level, wollen aber eine "schönere" Frau

Meine Frage nun: Sind alle Männer so? Wenn ich das so sehe, dann scheint es ja Gang und Gebe zu sein, dass Männer eine zeitlich begrenzte Pseudobeziehung führen, mit Diskussionen, Streit und allem was dazu gehört, aber mit dem Herzen nicht dabei sind.

Natürlich sind diese Beziehungen mit viel Streß verbunden, es gibt von Seiten der Fraue n viele Klagen, die diese Männer nerven. Deshalb erzählen sie mir auch (die Männer) , was eigentlich Sache bei ihnen ist. Aber ihren Frauen würden sie nie die Wahrheit sagen. Höchstens entschuldigen sie es damit, dass sie diese Frau ja mögen. Gleichzeitig befinden sie sie für ungebildet oder irgendwie anders schräg, sprechen also eine Menge ernst zunehmender Kritikpunkte an, die eine dauerhafte Beziehung für sie unmöglich macht, würden diese Gründe aber ihnen gegenüber nie sagen. Sie wollen ja nichts verbessern, sondern nur bis eine andere kommt nicht allein sein.

Wie denkt ihr darüber?

Lg
Amelia

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Engerl70
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Beitrag Do., 28.05.2009, 01:50

Hallo Amelia!

Meine Erfahrungen seit ich jenseits der 20-25 bin, bestätigen das leider auch alle: nicht gemeint, sondern benützt sein... dass Männer sich nicht festlegen, bis "etwas besseres" da ist bzw. die Beziehung eben nicht mehr so frisch und spannend ist... dass Männer frei bleiben wollen für alle Möglichkeiten... und alle Möglichkeiten, derzeitigen Annehmlichkeiten und Sicherheiten geniessen... (erinnert mich an typisches Kleinkindverhalten)

(Fast alle) Männer verhalten sich unfair, feig und gemein... und zwar wann immer sie eine "Blöde" (Ehrliche, Faire, Rücksichtsvolle) dafür finden und ganz unabhängig davon was sie angeblich suchen, sich wünschen, sich mit einem vorstellen können, also vortäuschen. - Sorry, Jungs, aber wenn man nur vorübergehend versorgt sein bzw. Sex will hat man das vorher ganz klar zu sagen. Sonst stehlt ihr den Frauen wertvolle Zeit und aussichtsreichere Möglichkeiten. - Ihr wollt ja auch vorher wissen, ob sie euch damit zum Papa macht und da keine faulen Tricks erleben, oder? )

Die anderen seltenen Exemplare sind wohl entweder vom Erdboden verschluckt worden... - Hallooo...wo seid ihr??? - ...oder schon seit langem verheiratet... oder sind verheiratet und ihrer Frau "eigentlich" treu, gehen also fremd.

Bleibt noch, sich sinnvoll anzupassen...

Meine Ideen dazu:

a) einen Hund fürs Herz, Freunde/innen fürs Leben und ev. wenn man auch versorgt und sexuell bedient sein will einen (die Zwischen-Beziehungsvariante spiegelgleich)... oder ev. gleich ein paar der unfairen Jungs fürs Bett - sicher ist sicher, falls einer ausfällt ...eventuell auch als "Zwischenlösung" geeignet, bis ein Richtiger vielleicht doch daher kommt...

b) so altmodisch es auch klingt "kein Sex vor der Ehe" - entweder er meint die Frau wirklich, dann heiratet er sie auch wenn sie ihm wichtig ist, d.h. er entscheidet sich und steht dazu - oder sie ist ihm eben nicht so wichtig und dann kann er es sich ruhig selber machen... (zumindest bis zur offiziellen Bekanntgabe der Verlobung)

Ich überlege mir ohnehin schon länger, mir einen Hund zu nehmen, weil: immer lieb, freundlich, ehrlich und treu - welcher Mann ist das schon?!

(B)Engerl70
das es aus aktuellem Grund heute richtig satt und faustdick hinter den Ohren hat

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Amelia
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Beitrag Do., 28.05.2009, 11:55

Hallo Engerl70,

Ja, ich weiß nicht, wie diese Männer es eigentlich genießen können. Für mich ist es unvorstellbar mit dem Bewusstsein, dass ich weiter schaue, mit einem Mann eine bewusste Zwischenbeziehung zu führen.

O.k. wenn er wenigstens ganz toll aussieht, sonst noch was zu bieten hat, kann ich mir vorstellen, wenigstens ihn als Affäre zu haben, bis ein neuer kommt. Aber bei Männern scheint es ja umgekehrt zu sein.
Sie finden sich zunächst mit einer für sie unattraktiven Frau ab bis eine bessere kommt.

Nun gut, ich dürfte mich nicht verlieben, was natürlich schwer ist, wenn es Spaß machen sollte. Und wenn es kein Spaß machen sollte, hätte ich keinen Anlass, es weiter zu führen.

Männern macht es offensichtlich nicht so richtig Spaß, aber der Trieb scheint so stark zu sein, dass sie dennoch die Strapazen einer für sie "unwichtigen" Frau auf sich zu nehmen. Dabei spalten sie extrem Körper und Gefühl. Sie können es wahrscheinlich schon aus Natur aus sehr gut. Ich kenne keine Bordelle für Frauen.

Man kann also davon ausgehen, dass man schnell so jemanden an der Backe hat, wenn die Beziehung von Anfang an schwierig ist, der Mann sich nicht richtig fassen lässt.

Es ist also müßig zu glauben, sie hätten Beziehungsangst oder sonstige Probleme, wenn sie sich nicht wirklich einlassen. Nein, sie sind einfach gefühlsmäßig nicht involviert.

Was sie aber übersehen ist, dass sie sich selbst damit blockieren. Eine schönere, begehrte Frau wird sich ja schon fragen, weshalb er in einer Beziehung ist, wenn er um sie wirbt. Sich ihre Gedanken machen und sich zurück halten. Es gibt nur wenige Frauen, die an Männern interessiert sind, die in was für einer Beziehung auch immer stecken. Letztendlich bleiben sie wahrscheinlich doch an der für sie "ungeliebten" Frau hängen. Mangels wirkliche Alternativen.

Ja, warten mit dem Sex bis der Mann seine Ernsthaftigkeit deutlich macht, geht oft auch schief. Entweder lügen die Männer, in dem sie eine zukunftsreiche Beziehung in Aussicht stellen, um es sich später anders zu überlegen, oder verlieren schnell das Interesse. Letzteres ist besser, denn so sieben sie sich von selbst aus.

Frau kann sich vor dem Ausgenutzwerden also nur schützen, in dem sie den Mann "zappeln" lässt. Und vor allem die Taten und nicht die Worte bewertet.

Dafür muss sich Frau aber warm anziehen. Denn es könnte lange dauern, bis einer auftaucht, der wirklich ernste Absichten hat. Männer scheinen einfach pragmatisch zu sein. Oder sind sie Sklaven ihrer Triebe?

Nein, mal im Ernst. Warum machen das Männer? Wärmt sie das wirklich? Wirkt ihre eigne Unehrlichkeit sich nicht auf sich selbst negativ aus? Kommen sie mit dieser Haltung wirklich ungeschoren davon? Biologische Argumente lasse ich mal bei Seite, denn Menschen sind in der Lage zu abstrahieren. Es geht ja nicht bis ins hohe Alter nur um Fortpflanzung. Auch viele Männer wollen jenseits der 50 oft keine Kinder mehr.
Lg
Amelia

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Pitt
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Beitrag Do., 28.05.2009, 12:33

Spannendes Thema, Amelia...

Zu Deiner "Beobachtung" passt meiner Ansicht nach schlecht, dass es ja bekannt und statistisch erwiesen ist, dass diese Frauen, die ja ach so verliebt sind, sich aktiv trennen. Die haben in aller Regel das Heft in der Hand. Sie sagen am Anfang das "ja" und am Ende das "nein".
Frauen verlieben sich und sie entlieben sich. Männer dürfen da nur so dabeisein und gucken, was mit ihnen passiert.
Meist sind es übrigens Frauen, die viel mehr "Probebeziehungen" aufweisen können...
Kurzum: Derjenige, der eine Beziehung auflöst, macht eine Beziehung zu einer Übergangsbeziehung.
Fröhliche Diskussion
Pitt

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Amelia
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Beitrag Do., 28.05.2009, 13:36

Hallo Pitt,

ich rede hier nicht von Beziehungen die eingegangen werden mit der Absicht, zusammen zu bleiben.

Ich meine ausdrücklich solche Beziehungen, die von Männer oder Frauen eingegangen werden im vollen Bewusstsein einem der der Beiden, dass es nur ein Übergang ist, bis ein passenderer Partner auftaucht. Und, es wäre nichts dagegen einzuwenden, wenn der jeweilige Partner in die "Pläne" eingeweiht und einverstanden wäre. Aber dem ist nicht so. Nein, hier wird ein Beziehungsalltag gepflegt, Verbindlichkeiten auf Zeit eingegangen und von einem anderen Partner geträumt.

Wenn sich nach der Statistik so viele Frauen trennen, hat das vielleicht den Grund, dass sie halt erkannt haben, dass sie nicht wirklich gemeint waren. Oder es leid waren, einseitig in die Beziehung zu investieren.

Aber die Realität zeigt auch oft, dass gerade diese Männer schockiert sind, wenn sie dann doch als "erster" verlassen wurden, wegen einem anderen. Und plötzlich wird die Frau doch ganz wichtig. Viele Männer merken ja nicht umsonst, was sie verloren haben, wenn die Frau weg ist. Auch dieser Katzenjammer kommt übrigens erst nach Monaten, wenn sie in der Zwischenzeit es nicht geschafft haben eine neue Zwischenbeziehung zu finden
Oder der Mann fühlt sich bestätigt, dass er für die Frau auch nur eine Zwischenlösung war. So muss er es ja interpretieren, weil er davon ausgeht, dass die Frauen genau so berechnend sind wie er. Wer lügt, glaubt einem anderen auch nicht, dass dieser die Wahrheit sagt. Behaupte ich jetzt einfach mal.

Lg
Amelia


Raziel
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Beitrag Do., 28.05.2009, 14:53

Servus, Amelia
ich rede hier nicht von Beziehungen die eingegangen werden mit der Absicht, zusammen zu bleiben.
Die solltest du aber nicht unter den Tisch fallen lassen. Ich hab auch Frauen kennen gelernt, die mit Männern zusammen gekommen sind, obwohl da nicht die große Liebe im Spiel war, sondern einfach die Angst vor dem alleinsein. Der einzige Unterschied dabei: Sie suchen nicht aktiv. Was natürlich nicht heißt, dass da nicht doch noch was besseres rumläuft.

Und die Angst vor dem alleinsein ist IMHO hier auch auf beiden Seiten das beherrschende Thema. Bevor man allein durchs Leben gehen muss, nimmt man lieber das "Erstbeste", was willig ist, um es mal überspitzt zu formulieren. Nur wie man im Anschluß damit umgeht, scheint da bei jedem unterschiedlich zu sein.
Man liest sich
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Tradition ist nicht das Bewahren der Asche,
sondern die Weitergabe des Feuers.

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Marja
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Beitrag Do., 28.05.2009, 15:17

Hallo Amelia!

Ich kenne auch Frauen die das machen. Ich habe das auch schonmal gemacht. Nicht bei vollem Bewußtsein, allerdings irgendwo spürte ich doch, daß diese Beziehung ein Ablaufdatum hat. Habe mit ihr den Schmerz gekillt zu meiner Exbeziehung.
Kenne noch weitere Beispiele bei Männlein und Weiblein.
Raziel dürfte da ganz richtig liegen mit dem Hauptproblem. (s.o.)

LG

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Amelia
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Beitrag Do., 28.05.2009, 15:42

Hallo Raziel,
Raziel hat geschrieben:Der einzige Unterschied dabei: Sie suchen nicht aktiv.
Aber das ist doch ein immenser Unterschied. Die Frauen mögen vielleicht am Anfang auch nicht verliebt sein, weil Verliebtheit ist glaube ich wirklich was altersspezifisches. Die Liebe kann auch ohne anfängliche Verliebtheit entstehen, wachsen. Diese Frauen suchen nicht weiter, sie machen das Beste aus der Beziehung.
Aber was ist mit den Männern die aktiv weitersuchen? Mein Bekannter hat sich erst gar nicht abgemeldet von der Partnerbörse. Siehst du da keinen Unterschied?

Ja, allein sein will ich auch nicht, aber mögen und körperlich appetitlich finden möchte ich ihn schon, dann kann auch ich mir vorstellen, eine Beziehung einzugehen. Allerdings ohne Verfalldatum.

Die große Liebe zu Anfang ist ein Indiz für eine große Illusion. Starke Anziehung wäre doch schon toll.

Aber bei diesen Männern von denen ich spreche ist es so, dass sie die Frau so ziemlich gar nicht attraktiv finden. Und das geht gar nicht. Bei einem war es so, dass er verknallt war und monatelang um eine durchtrainierte 35 Jährige Schönheit warb, die gebunden war und genommen hat er sich eine kleine Dicke. Klar nur zum Übergang....Nun nervt sie ihn, weil sie eine Zukunft mit ihm aufbauen möchte und er sich ständig rauswindet. Könnte mir nicht passieren. Ist vielleicht doch eine Charaktersache?

Lg
Amelia

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Cyberia
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Beitrag Do., 28.05.2009, 16:04

Hallo Amelia,

Nein es sind nicht alle Männer so.
Es gibt durchaus auch Männer für die so ein mises Verhalten nicht in Frage käme. Ganz zu schweigen damit noch quasi rumprahlen würden.

Aber ich Frage mich ob tatsächlich nur das "nicht allein sein wollen", der Grund für das Verhalten ist.

In deinem letzten beschriebenen Fall z.B:
Bei einem war es so, dass er verknallt war und monatelang um eine durchtrainierte 35 Jährige Schönheit warb, die gebunden war und genommen hat er sich eine kleine Dicke. Klar nur zum Übergang....Nun nervt sie ihn, weil sie eine Zukunft mit ihm aufbauen möchte und er sich ständig rauswindet. Könnte mir nicht passieren. Ist vielleicht doch eine Charaktersache?
ich könnte mir hier vorstellen, dass es auch eine verkappte Form von "Rache" ist.
Der man hat bei der Begehrten keine Chancen gehabt. Fühlte sich als Opfer von dieser. Jetzt nimmt er sich die Dicke, die er nach Strich und Faden vera**** kann, sie muss jetzt dafür bluten, damit er sich nicht mehr als Opfer fühlen muss.....Nur so eine Theorie von mir.
Die Dicke muss er nicht begehren, sie begehrt ihn, what a feeling für ein "armes Würstchen"
LG
Cyberia


Raziel
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Beitrag Do., 28.05.2009, 19:33

@Armelia
Aber das ist doch ein immenser Unterschied. Die Frauen mögen vielleicht am Anfang auch nicht verliebt sein, weil Verliebtheit ist glaube ich wirklich was altersspezifisches. Die Liebe kann auch ohne anfängliche Verliebtheit entstehen, wachsen.
Wenn ich die Lebensweisheiten - auch die in diesem Forum - zusammenzähle und pauschalisiere, dann würde man im Bezug auf "altersspezifisch" weniger von Liebe sprechen als vielmehr von Vertrauen. Und das muss auch in solchen Beziehungen nicht zwangsläufig auf der Strecke bleiben. Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass das Gros der Menschen wirklich ALLES (auf sich) nimmt, nur um nicht allein sein zu müssen. "Härtefälle" gibt es natürlich, was ich besonders tragisch finde, aber eine Beziehung sollte im großen und ganzen schon halbwegs funktionieren. Alles andere wäre nur gegenseitige Quälerei.

Man könnte es natürlich auf eine einfache Formel bringen und sagen, dass Männer trotz Beziehung immer noch was besseres suchen aber Schiss haben, ihre jetzigen Partner aufzugeben geschweige denn diese einzuweihen; und Frauen zwar ehrlicher sind, dafür aber auch fatalistischer, sich quasi den Erstbesten angeln und sich dann in ihr Schicksal fügen. Ich würde behaupten, das solch ein Verhalten in beiden Fällen ziemlich armselig ist, jedes auf seine Weise. Glücklicherweise ist es dann doch nicht so einfach und in manchen Fällen könnte ich mir mit etwas mehr Offenheit und ehrlicher Einschätzung vorstellen, dass man auch aus solchen Konstellationen einen Gewinn ziehen kann. Getreu dem Motto: "Warum soll ich auf den/die Richtige/n warten, wenn ich mit dem/der Falschen 'ne Menge Spaß haben kann?".


@Cyberia
Der man hat bei der Begehrten keine Chancen gehabt. Fühlte sich als Opfer von dieser. Jetzt nimmt er sich die Dicke, die er nach Strich und Faden vera**** kann, sie muss jetzt dafür bluten, damit er sich nicht mehr als Opfer fühlen muss.....Nur so eine Theorie von mir.
Sicherlich ein Phänomen, das hier und da mal auftaucht. Genauso wie Frauen, die absolut nicht allein leben können, sich aber prinzipiell Weicheier als Männer zulegen, die sie dominieren können, weil es letztlich doch nach IHREM Kopf gehen muss und auf gar keinen Fall nach SEINEM. Auch solche Fälle kenne ich.


@all
Wenn ich mir Diskussionen über Ehrlichkeit und Offenheit aus anderen Threads in Erinnerung rufe und das auf diesen hier übertrage, stelle ich doch mal folgende Frage gleich mit in den Raum:

Ist es nicht eher so, dass Männer und Frauen eigentlich belogen werden WOLLEN?
Man liest sich
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Amelia
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Beitrag Do., 28.05.2009, 20:42

Hallo Cyberia,

mit
Cyberia hat geschrieben: Die Dicke muss er nicht begehren, sie begehrt ihn "
könntest du schon recht haben. Es wurmt ihn immer noch, dass besagte Schönheit ihn letztendlich völlig abgeschmettert hat. Er genießt es jetzt, so begehrt zu werden. Es steigert sein Selbstwertgefühl derart, dass er nun denkt, da muss mehr drin sein. Er entdeckt sich gerade neu durch sie so zu sagen. Ich glaube aber nicht, dass er sich rächen will. Dazu ist er ein zu friedfertiger bodenständiger Mensch. Allerdings zeigt dieses Beispiel, dass man seine Gefühle zu Anfang zügeln sollte und nicht zu sehr den Partner verwöhnen sollte, bevor das Vertrauen nicht gerechtfertigt ist.

Lieber Raziel,

du hast in vielem Recht. Ich gehöre selbst anscheinend auch zu der fatalistischen Sorte Frau. Halte an einer Beziehung fest, die mir nicht gut tut, oft zu lange. Bin dann auch allerdings sehr leichtgläubig und glaube jede Lüge, wenn sie irgendwie authentisch klingt. Bild
Aber ich bin niemals aus dem Grund mit einem Mann zusammen gewesen, um nicht allein zu sein. Dazu bin ich es eher gewohnt, die meiste Zeit Single zu sein. Würde mir schwer fallen, mich für eine Beziehung zu verbiegen.
Ist es nicht eher so, dass Männer und Frauen eigentlich belogen werden WOLLEN?
Ja, da ist auf jeden Fall etwas dran. Ist aber auch verständlich für eine gewisse Zeit. Man (ich) will ja nicht gleich immer alles in Frage stellen. Das hat vielleicht sogar mit übermäßiger Selbstkritik zu tun. Ich neige dazu, mich selbst als zu misstrauisch etc. zu schimpfen, bevor ich das Gesagte Wort eines Menschen anzweifel. Wobei sich das aber gerade sehr verändert. Man muss vielleicht erst einmal erlebt haben, verar***t zu werden, damit man vorsichtig wird. Glücklicherweise ist mir das früher kaum passiert (oder ich hab es nicht gemerkt), weshalb ich noch heute ein gutes Verhältnis zu Expartnern habe. Natürlich nur zu denen, die gut zu mir waren.

Aber in einer Krise, wie die die hier schreiben ja meistens sind, sehen viele oft nicht, dass sie sich selbst etwas vormachen. Ich denke, dass ist auch schwer, wenn man drin steckt. Erst im Rückblick lässt sich oft einiges entschlüsseln. Also gibt es auch die, die nicht belogen werden "wollen", sondern es nicht "erkennen" können. Oder obwohl sie es merken für den Moment tolerieren, um den Partner nicht zu verlieren. Panik eben.

Lg
Amelia

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Pitt
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Beitrag Fr., 29.05.2009, 17:21

Amelia hat geschrieben:Hallo Pitt,
ich rede hier nicht von Beziehungen die eingegangen werden mit der Absicht, zusammen zu bleiben.
Ich meine ausdrücklich solche Beziehungen, die von Männer oder Frauen eingegangen werden im vollen Bewusstsein einem der der Beiden, dass es nur ein Übergang ist, bis ein passenderer Partner auftaucht.
Ist das denn immer so klar, wie es sich entwickelt?
Ist man/frau sich denn sicher, dass es der/die Richtige ist.
Was nutzen beste Absichten zweier gegenseitiger "Traumpartner", wenn dann doch die Gefühle auf einer Seite erkalten.
Manchmal verliebt man sich auch, obwohl es anfangs nicht der/die Traumpartner(in) war.
Man geht doch eine Beziehung ein mit der Option, dass man zusammenwächst.
Ich habe immer das Gefühl, dass die Paare, die Anfangs mit großer Überschwänglichkeit von Verliebtheit und Liebe sprechen, diejenigen sind, die als erste getrennt sind.
Lg
Pitt

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Amelia
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Beitrag Fr., 29.05.2009, 23:57

Hallo Pitt,
Pitt hat geschrieben:Ist das denn immer so klar, wie es sich entwickelt?
ja, schon klar. Aber ich meine explizit den Fall, dass der Mann von Anfang an weiß, die ist es nicht, und trotzdem eine Affäre/Beziehung anfängt und die Partnerin aber in den Glauben lässt, es sei eine Beziehung. Oder es zumindest nicht richtig stellt, in dem vollen Bewusstsein, dass sie sonst abspringen würde.

Ich meine nicht den Fall, dass man jemanden mag und denkt, warum nicht. Und dann erweist es sich als falsch. Nein, ich mein das Kalkül, von Anfang an. Wo eine Verliebtheit von vorherein schon ausgeschlossen ist und der Mann nur so viel investiert, damit es einigermaßen läuft und er in Ruhe eine andere sucht.

Das kann zum Beispiel sein, dass der Mann die Frau von vornherein nicht hübsch, jung oder sonst wie genug findet. Wenn der Altersunterschied zum Beispiel sehr groß ist , wie es mir oft so geht, da sich meist nur Endfünfziger sich ernsthaft für mich interessieren, und ich mir mit so einem großen Altersunterschied keine Beziehung vorstellen kann, weil ich jüngere mag. Aber mich dennoch einlasse, weil ich erst einmal nicht allein sein möchte, dann trotzdem weiter suche....Oder der Mann möchte noch eine Familie gründen. Verfügbar ist aber z.Z. nur eine ältere...und die nimmt er erst einmal. So ist das gemeint.
Bei mindestens 3 Freunden/Bekannten ist es zu Zeit so und ich beobachte es immer wieder. Männer scheinen da gewissermaßen wahllos zu sein. Oder sie können immer mit Frauen...Ist das so?

Lg
Amelia

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Pitt
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Beitrag Sa., 30.05.2009, 00:59

Hi Amelia,

ich glaube nicht, dass sich Männer oder Frauen in vollem Bewußtsein und unter Vorspiegelung falscher Absichten in eine beziehungartige Affäre stürzen.
Das hat nun wirklich niemand nötig.
Aber natürlich dürfte es immer so sein. Die Partnerin/der Partner könnte schöner sein, reicher sein, leidenschaftlicher sein, empathischer sein, fleissiger sein, ein besserer Liebhaber/Liebhaberin sein, oder was auch immer, was dem Anderen zu seiner Genugtuung wichtig ist.
Alles ist ein Kompromiss.
Eine Partnerschaft, ein Arbeitsplatz, ein Beruf, ein Auto, eine Wohnung/Haus, eigentlich alles. Alles hat positive Aspekte, und negative Aspekte.
Wer kompromisslos ist, hat in allermeisten Fällen gar nichts und wartet sein Leben lang.
Gute Nacht
Pitt

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Amelia
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Beitrag Fr., 05.06.2009, 21:38

Hallo Pitt,
Pitt hat geschrieben: ich glaube nicht, dass sich Männer oder Frauen in vollem Bewußtsein und unter Vorspiegelung falscher Absichten in eine beziehungartige Affäre stürzen.
Das glaubst du doch wohl nicht im ernst? Kommt tagtäglich vor.
Pitt hat geschrieben:Alles ist ein Kompromiss.
Wenn ich jemanden liebe, ist es für mich kein Kompromiss. Ich liebe ihn dann trotz und mit seinen Schwächen. Auch wenn ich mich über ihn ärgern sollte, ich suche nicht heimlich nach einen neuen Partner.

Aber in einem hast du Recht. Die meisten Menschen sind feige. Feige zu sagen, was sie denken und das sie bereits weiter suchen. Egoistisch vielleicht auch nur. Aber auf jeden Fall rücksichtlos und respektlos. Wenn ein Partner mir zu viele Kompromisse abverlangt, die ich nicht bereit bin zu tragen, dann trenne ich mich erst und suche dann jemanden neues. Ich glaube fast, du kannst gar nicht verstehen, was ich hier meine. Für dich war wahrscheinlich alles eh ein Kompromiss in deinen Beziehungen. Dann kannst du das sicher nicht nachvollziehen, was ich sage.

Amelia

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