Zen-Geschichten oder auch -Witze
Zen-Geschichten oder auch -Witze
Wie der Titel schon sagt, wer kennt solche Geschichten?
Ich kenne nur zwei: Ein Interessierter fährt nach Tibet um einen Meister zu suchen. In einem Ort sagen ihm die Leute, oben auf dem Berg gäbe es einen Meister, der aber wohl keine Schüler mehr annähme. Der Mann macht sich auf den Weg, oben angekommen wird er aber vom Meister mit eben dieser Begründung abgewiesen. Trotzdem bleibt der Mann dort. Der Meister spricht mit ihm kein einziges Wort.
Jahrelang verlässt der Meister das Haus zum Meditieren. Der Mann kocht ihm täglich zur abendlichen Rückkehr eine Suppe. Jedes Mal schaut der Meister in den Topf und wendet sich wortlos und angewidert ab. Irgendwann wird es dem Mann schließlich zu bunt. Der Meister kommt heim, guckt wie immer in den Topf. Der Mann, völlig wütend, nimmt den Topfdeckel und holt zum Schlag aus. Darauf wendet sich der Meister dem Mann mit einem freundlcihen Lächeln zu und sagt: "Eine schöne Suppe hast du mir heute gekocht."
Noch eine Geschichte mit Suppe.
Ein Mann sitzt mit einem Zen-Meister in einem Schnell-Restaurant. Beide essen Erbesensuppe. Der mann möchte wissen, was es mit Zen auf sich hat. Der Meister fordert ihn auf, seine Suppe zu betrachten. Der mann tut es. "Näher, näher . . ." sagt der Meister. Als der Mann schon fast die Suppe mit der Nasenspitze die berührt, nimmt der Meister seinen Löffel und schlägt ihn dessen Suppe. Der Mann, vollkommen bekleckert, verlässt verärgert das Lokal. Darauf der Meister leise und nachdenklich zu sich selbst: "Schade, wo er so nah dran war."
Ich bin gespannt.
Gruß
A.
Ich kenne nur zwei: Ein Interessierter fährt nach Tibet um einen Meister zu suchen. In einem Ort sagen ihm die Leute, oben auf dem Berg gäbe es einen Meister, der aber wohl keine Schüler mehr annähme. Der Mann macht sich auf den Weg, oben angekommen wird er aber vom Meister mit eben dieser Begründung abgewiesen. Trotzdem bleibt der Mann dort. Der Meister spricht mit ihm kein einziges Wort.
Jahrelang verlässt der Meister das Haus zum Meditieren. Der Mann kocht ihm täglich zur abendlichen Rückkehr eine Suppe. Jedes Mal schaut der Meister in den Topf und wendet sich wortlos und angewidert ab. Irgendwann wird es dem Mann schließlich zu bunt. Der Meister kommt heim, guckt wie immer in den Topf. Der Mann, völlig wütend, nimmt den Topfdeckel und holt zum Schlag aus. Darauf wendet sich der Meister dem Mann mit einem freundlcihen Lächeln zu und sagt: "Eine schöne Suppe hast du mir heute gekocht."
Noch eine Geschichte mit Suppe.
Ein Mann sitzt mit einem Zen-Meister in einem Schnell-Restaurant. Beide essen Erbesensuppe. Der mann möchte wissen, was es mit Zen auf sich hat. Der Meister fordert ihn auf, seine Suppe zu betrachten. Der mann tut es. "Näher, näher . . ." sagt der Meister. Als der Mann schon fast die Suppe mit der Nasenspitze die berührt, nimmt der Meister seinen Löffel und schlägt ihn dessen Suppe. Der Mann, vollkommen bekleckert, verlässt verärgert das Lokal. Darauf der Meister leise und nachdenklich zu sich selbst: "Schade, wo er so nah dran war."
Ich bin gespannt.
Gruß
A.
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@Anastasius: Eine nette Thread Idee. Einen Zen-Witz kann ich im Moment leider nicht anbieten, möchte jedoch ein zum Nachdenken anregendes buddhistisches Märchen beisteuern. Ich hoffe, du verzeihst mir das, damit nicht zu 100% ontopic zu sein.
Unnötige Last
Ein alter Mönch und ein junger Mönch wanderten eine Straße entlang und kamen irgendwann an einen reißenden Fluss. Der war aber weder besonders tief noch besonders breit und deshalb wollten sie einfach hindurchwaten. Da näherte sich ihnen eine junge Frau, die schon eine Weile am Flussufer gewartet hatte. Sie war sehr elegant gekleidet, wedelte mit ihrem Fächer, klimperte mit ihren Wimpern und lächelte sie mit großen Augen an.
"Oh", sagte sie, "die Strömung ist so stark und das Wasser ist so kalt. Und wenn mein Kimono nass wird, ruiniert das nur die Seide. Könnte mich vielleicht einer von euch beiden über den Fluss tragen?" Bei diesen Worten ging sie auf den jungen Mönch zu.
Nun dachte aber der junge Mönch, dass das Benehmen der Frau ungehörig sei. Er fand sie verwöhnt und unverschämt und dachte, dass sie eine Lektion verdient habe.
Deshalb beachtete er die junge Frau nicht und watete einfach durch den Fluss.
Doch der alte Mönch zuckte mit den Achseln, hob die junge Frau hoch, trug sie über den Fluss und setzte sie auf der anderen Seite wieder ab. Dann wanderten die beiden Mönche weiter.
Obwohl sie schweigend wanderten, war der junge Mönch wütend. Er dachte, dass sein älterer Kollege das Falsche getan hatte, denn er war mit dieser verwöhnten Person so nachsichtig gewesen. Und was noch schlimmer war, er hatte eine Mönchsregel verletzt, da er die Frau berührt hatte. Und während die beiden Mönche so weiterwanderten, ärgerte sich der junge Mönch und schimpfte dabei im Stillen. Schließlich hielt er es nicht mehr aus und tadelte seinen Begleiter mit lauter Stimme dafür, dass er die junge Frau über den Fluss getragen hatte. Er war vor Wut völlig außer sich und sein Gesicht schon ganz rot angelaufen.
"Oje", sagte der alte Mönch. "Schleppst du diese Frau immer noch mit dir herum? Ich habe sie schon vor einer Stunde abgesetzt." Dann zuckte er mit den Achseln und wanderte weiter.
Unnötige Last
Ein alter Mönch und ein junger Mönch wanderten eine Straße entlang und kamen irgendwann an einen reißenden Fluss. Der war aber weder besonders tief noch besonders breit und deshalb wollten sie einfach hindurchwaten. Da näherte sich ihnen eine junge Frau, die schon eine Weile am Flussufer gewartet hatte. Sie war sehr elegant gekleidet, wedelte mit ihrem Fächer, klimperte mit ihren Wimpern und lächelte sie mit großen Augen an.
"Oh", sagte sie, "die Strömung ist so stark und das Wasser ist so kalt. Und wenn mein Kimono nass wird, ruiniert das nur die Seide. Könnte mich vielleicht einer von euch beiden über den Fluss tragen?" Bei diesen Worten ging sie auf den jungen Mönch zu.
Nun dachte aber der junge Mönch, dass das Benehmen der Frau ungehörig sei. Er fand sie verwöhnt und unverschämt und dachte, dass sie eine Lektion verdient habe.
Deshalb beachtete er die junge Frau nicht und watete einfach durch den Fluss.
Doch der alte Mönch zuckte mit den Achseln, hob die junge Frau hoch, trug sie über den Fluss und setzte sie auf der anderen Seite wieder ab. Dann wanderten die beiden Mönche weiter.
Obwohl sie schweigend wanderten, war der junge Mönch wütend. Er dachte, dass sein älterer Kollege das Falsche getan hatte, denn er war mit dieser verwöhnten Person so nachsichtig gewesen. Und was noch schlimmer war, er hatte eine Mönchsregel verletzt, da er die Frau berührt hatte. Und während die beiden Mönche so weiterwanderten, ärgerte sich der junge Mönch und schimpfte dabei im Stillen. Schließlich hielt er es nicht mehr aus und tadelte seinen Begleiter mit lauter Stimme dafür, dass er die junge Frau über den Fluss getragen hatte. Er war vor Wut völlig außer sich und sein Gesicht schon ganz rot angelaufen.
"Oje", sagte der alte Mönch. "Schleppst du diese Frau immer noch mit dir herum? Ich habe sie schon vor einer Stunde abgesetzt." Dann zuckte er mit den Achseln und wanderte weiter.
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- Forums-Insider
- , 39
- Beiträge: 150
Oooooh, das ist ja eine schöne Idee *freu* - aber die verführt mich, jetzt nach Erweiterungen hier zu stöbern, statt mich meiner Bügelwäsche zu widmen.
Ich werde mich also in Enthaltsamkeit üben, bis ich den Wäscheberg in meditativer Bügelei bewältigt habe. Ommm.
Ich werde mich also in Enthaltsamkeit üben, bis ich den Wäscheberg in meditativer Bügelei bewältigt habe. Ommm.
Herzliche Grüße
Meereszauber
Vergangenheit ist gegenwärtige Erinnerung.
Zukunft ist gegenwärtige Erwartung.
Gegenwart ist der Moment in dem die Vergangenheit in die Zukunft fließt.
Augustinus
Meereszauber
Vergangenheit ist gegenwärtige Erinnerung.
Zukunft ist gegenwärtige Erwartung.
Gegenwart ist der Moment in dem die Vergangenheit in die Zukunft fließt.
Augustinus
Arme Leute
Eines Tages nahm ein Mann seinen Sohn mit aufs Land, um ihm zu zeigen, wie arme Leute leben. Vater und Sohn verbrachten einen Tag und eine Nacht auf einer Farm einer armen Familie.
Als sie wieder zurückkehrten, fragte der Vater seinen Sohn: "Wie war dieser Ausflug?" "Sehr interessant!" antwortete der Sohn.
"Und hast du gesehen, wie arm Menschen sein können?" "Oh ja, Vater, das habe ich gesehen."
"Was hast du also gelernt?" fragte der Vater. Und der Sohn antwortete: "Ich habe gesehen, dass wir einen Hund haben und die Leute auf der Farm haben vier. Wir haben einen Swimmingpool, der bis zur Mitte unseres Gartens reicht, und sie haben einen See, der gar nicht mehr aufhört. Wir haben prächtige Lampen in unserem Garten und sie haben die Sterne. Unsere Terrasse reicht bis zum Vorgarten und sie haben den ganzen Horizont."
Der Vater war sprachlos.
Und der Sohn fügte hinzu: "Danke Vater, dass du mir gezeigt hast, wie arm wir sind."
lg
MinaM
Eines Tages nahm ein Mann seinen Sohn mit aufs Land, um ihm zu zeigen, wie arme Leute leben. Vater und Sohn verbrachten einen Tag und eine Nacht auf einer Farm einer armen Familie.
Als sie wieder zurückkehrten, fragte der Vater seinen Sohn: "Wie war dieser Ausflug?" "Sehr interessant!" antwortete der Sohn.
"Und hast du gesehen, wie arm Menschen sein können?" "Oh ja, Vater, das habe ich gesehen."
"Was hast du also gelernt?" fragte der Vater. Und der Sohn antwortete: "Ich habe gesehen, dass wir einen Hund haben und die Leute auf der Farm haben vier. Wir haben einen Swimmingpool, der bis zur Mitte unseres Gartens reicht, und sie haben einen See, der gar nicht mehr aufhört. Wir haben prächtige Lampen in unserem Garten und sie haben die Sterne. Unsere Terrasse reicht bis zum Vorgarten und sie haben den ganzen Horizont."
Der Vater war sprachlos.
Und der Sohn fügte hinzu: "Danke Vater, dass du mir gezeigt hast, wie arm wir sind."
lg
MinaM
Nichts bereuen ist aller Weisheit Anfang.
- Ludwig Börne
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Eine taoistische Geschichte
Der Herr der gelben Erde wandelte jenseits der Grenzen der Welt. Da kam er auf einen sehr hohen Berg und schaute den Kreislauf der Wiederkehr. Da verlor er seine Zauberperle. Er sandte Erkenntnis aus, sie zu suchen, und bekam sie nicht wieder. Er sandte Scharfblick aus, sie zu suchen, und bekam sie nicht wieder. Er sandte Denken aus, sie zu suchen, und bekam sie nicht wieder. Da sandte er Selbstvergessen aus. Selbstvergessen fand sie. Der Herr der gelben Erde sprach: »Seltsam fürwahr, daß gerade Selbstvergessen fähig war, sie zu finden!«
Edit: Das Gleichnis ist schon so alt, deswegen ist es gemeinfrei wie das gesamte Buch vom südlichen Blütenland von Dschuang Dsi.
Der Herr der gelben Erde wandelte jenseits der Grenzen der Welt. Da kam er auf einen sehr hohen Berg und schaute den Kreislauf der Wiederkehr. Da verlor er seine Zauberperle. Er sandte Erkenntnis aus, sie zu suchen, und bekam sie nicht wieder. Er sandte Scharfblick aus, sie zu suchen, und bekam sie nicht wieder. Er sandte Denken aus, sie zu suchen, und bekam sie nicht wieder. Da sandte er Selbstvergessen aus. Selbstvergessen fand sie. Der Herr der gelben Erde sprach: »Seltsam fürwahr, daß gerade Selbstvergessen fähig war, sie zu finden!«
Edit: Das Gleichnis ist schon so alt, deswegen ist es gemeinfrei wie das gesamte Buch vom südlichen Blütenland von Dschuang Dsi.
Zuletzt geändert von Selene am Fr., 10.10.2008, 13:10, insgesamt 2-mal geändert.
Es gibt kein Übermaß an Liebe,
kein Übermaß an Wissen,
und kein Übermaß an Schönheit
Ralph Waldo Emerson
kein Übermaß an Wissen,
und kein Übermaß an Schönheit
Ralph Waldo Emerson
Hinweis Admin: sollte bei einzelnen Geschichten eine konkrete Autorenschaft vorliegen, bitte einen Quellennachweis einfügen. Ich müßte diese Beiträge hier sonst aus rechtlichen Gründen entfernen. Bitte um Verständnis.
mfg, rlf (Admin)
mfg, rlf (Admin)
Eine kleine Geschichte über das Denken, über Ziele.
Sie soll in die Sufi-Ecke gehören, scheint mir daher mit dem Zen verwandt.
Ob sie wirklich Mulla Nasrudin (Mullah Nassrr Eddin) zugeschrieben werden kann, ist mir nicht bekannt, wenn ja, ist dennoch nicht klar, ob es ihn je gab.
Nasrudin klagte seinem Freund über große Schmerzen und jammerte den ganzen Tag so vor sich hin. Ach, tut das weh! Auauauauau. Sein Freund fragte ihn schließlich verärgert, was denn los sei, ob er Bauchschmerzen habe...nein, ob er Kopfschmerzen habe...nein...
Aber was ist mit dir Mulla? Dieser sagte dann, er trage den ganzen Tag Schuhe, die eine Nummer zu klein seien, weil er dann abends, wenn er sie nach dem qualvollen Tag ausziehen kann ein unheimlich schönes Gefühl erlebt...endlich raus aus den Schuhen. Endlich. Was für ein Glück!
Viele Grüße
Hiob
Sie soll in die Sufi-Ecke gehören, scheint mir daher mit dem Zen verwandt.
Ob sie wirklich Mulla Nasrudin (Mullah Nassrr Eddin) zugeschrieben werden kann, ist mir nicht bekannt, wenn ja, ist dennoch nicht klar, ob es ihn je gab.
Nasrudin klagte seinem Freund über große Schmerzen und jammerte den ganzen Tag so vor sich hin. Ach, tut das weh! Auauauauau. Sein Freund fragte ihn schließlich verärgert, was denn los sei, ob er Bauchschmerzen habe...nein, ob er Kopfschmerzen habe...nein...
Aber was ist mit dir Mulla? Dieser sagte dann, er trage den ganzen Tag Schuhe, die eine Nummer zu klein seien, weil er dann abends, wenn er sie nach dem qualvollen Tag ausziehen kann ein unheimlich schönes Gefühl erlebt...endlich raus aus den Schuhen. Endlich. Was für ein Glück!
Viele Grüße
Hiob
Wie ein zahmer Falke
thronte der Stolz auf der Schulter des siegreichen Generals, als dieser an der Spitze seiner Armee marschierte. "Was tust du denn hier?" wollte der Stolz wissen, als er sah, dass auf der andren Schulter die Erniedrigung hockte.
"Wo du hingehst, da gehe auch ich hin", erwiderte die Erniedrigung.
Dann änderte sich das Kriegsglück, und bald war der General gezwungen, in Lumpen von seiner geschlagenen Armee zu entfliehen. Indem er das Verhalten eines Bettlers nachahmte, versuchte er, sich durch die feindlichen Linien hindurch zu retten.
"Erkennst du jetzt, wie wertvoll ich bin?" fragte die Erniedrigung.
"Pssst", zischte der Stolz, "sonst hört dich jemand"
Richard McLean: ZEN Geschichten für den Alltag
thronte der Stolz auf der Schulter des siegreichen Generals, als dieser an der Spitze seiner Armee marschierte. "Was tust du denn hier?" wollte der Stolz wissen, als er sah, dass auf der andren Schulter die Erniedrigung hockte.
"Wo du hingehst, da gehe auch ich hin", erwiderte die Erniedrigung.
Dann änderte sich das Kriegsglück, und bald war der General gezwungen, in Lumpen von seiner geschlagenen Armee zu entfliehen. Indem er das Verhalten eines Bettlers nachahmte, versuchte er, sich durch die feindlichen Linien hindurch zu retten.
"Erkennst du jetzt, wie wertvoll ich bin?" fragte die Erniedrigung.
"Pssst", zischte der Stolz, "sonst hört dich jemand"
Richard McLean: ZEN Geschichten für den Alltag
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet
Ein Wasserträger in Indien hatte zwei große Wasserkrüge.
Sie hingen - einer rechts, einer links - an einer langen Stange, die er quer über dem Nacken trug.
Einer der Krüge war perfekt und verlor nie auch nur einen Tropfen Wasser.
Der andere Krug hatte einen Sprung, und jedes Mal, wenn der Wasserträger das Haus seines Herrn erreichte,
hatte er die Hälfte seines Inhalts verloren.
Zwei ganze Jahre lang ging das so Tag für Tag.
Der Wassserträger lieferte immer nur eineinhalb Krüge voll Wasser bei seinem Herrn ab.
Natürlich war der perfekte Krug stolz auf seine Leistung. Der gesprungene Krug aber schämte sich seiner Unzulänglichkeit und fühlte sich schlecht,
dass er nur zu halber Leistung fähig war.
-Nachdem er sich zwei Jahre lang dieses bitteren Versagens bewusst war, sprach er eines Tages den Wasserträger an,
als sie gerade am Fluss waren, um Wasser zu holen: "Ich schäme mich meiner selbst und möchte mich bei dir entschuldigen."
"Warum?", fragte der Wasserträger. "Worüber schämst du dich denn?"
"Ich konnte in den letzten zwei Jahren immer nur die Hälfte meiner Füllung abliefern,
weil ich diesen Sprung habe, durch den ich das Wasser verliere.
Weil ich so unzulänglich bin, musstest du die ganze Schlepperei auf dich nehmen
und hast trotzdem nicht den vollen Wert deiner Anstrengung davon.", sagte der Krug.
Dem Wasserträger tat der Krug leid und er sagte: "Wenn wir zum Hause meines Herrn zurückgehen, möchte ich,
dass du auf die wundervollen Blumen achtest, die am Weg wachsen."
Und tatsächlich, als sie den Hügel hinaufgingen, sah der alte gesprungene Krug, wie die Sonne die wunderschönen wilden Blumen am Wegesrand wärmte,
und er fühlte ein wenig Freude in sich.
Am Ende des Weges aber fühlte sich der Krug immer noch ziemlich schlecht, weil er schon wieder die Hälfte des Wassers verloren hatte.
Und er entschuldigte sich noch einmal bei dem Wasserträger.
Der Wasserträger sagte zu dem Krug:
"Hast du gesehen, dass nur auf deiner Seite des Weges Blumen blühen, aber nicht auf der anderen Seite?
Ich habe Blumensamen auf deiner Seite gesät, und jeden Tag, den wir dort entlang gegangen sind,
hast du sie auf dem Weg vom Fluss zurück bewässert.
Schon zwei Jahre lang konnte ich darum wunderschöne Blumen pflücken, um das Haus meines Herrn zu schmücken.
Wärest du nicht gewesen, dann hätte mein Herr nicht diese Schönheit in seinem Haus haben können.
So liegt in jeder Schwäche auch eine Stärke.
Seine eigenen Schwächen zu sehen und anzuerkennen kann die Quelle für Wunderbares und Schönes sein.
(aus Indien-Verfasser unbekannt)
___
Sie hingen - einer rechts, einer links - an einer langen Stange, die er quer über dem Nacken trug.
Einer der Krüge war perfekt und verlor nie auch nur einen Tropfen Wasser.
Der andere Krug hatte einen Sprung, und jedes Mal, wenn der Wasserträger das Haus seines Herrn erreichte,
hatte er die Hälfte seines Inhalts verloren.
Zwei ganze Jahre lang ging das so Tag für Tag.
Der Wassserträger lieferte immer nur eineinhalb Krüge voll Wasser bei seinem Herrn ab.
Natürlich war der perfekte Krug stolz auf seine Leistung. Der gesprungene Krug aber schämte sich seiner Unzulänglichkeit und fühlte sich schlecht,
dass er nur zu halber Leistung fähig war.
-Nachdem er sich zwei Jahre lang dieses bitteren Versagens bewusst war, sprach er eines Tages den Wasserträger an,
als sie gerade am Fluss waren, um Wasser zu holen: "Ich schäme mich meiner selbst und möchte mich bei dir entschuldigen."
"Warum?", fragte der Wasserträger. "Worüber schämst du dich denn?"
"Ich konnte in den letzten zwei Jahren immer nur die Hälfte meiner Füllung abliefern,
weil ich diesen Sprung habe, durch den ich das Wasser verliere.
Weil ich so unzulänglich bin, musstest du die ganze Schlepperei auf dich nehmen
und hast trotzdem nicht den vollen Wert deiner Anstrengung davon.", sagte der Krug.
Dem Wasserträger tat der Krug leid und er sagte: "Wenn wir zum Hause meines Herrn zurückgehen, möchte ich,
dass du auf die wundervollen Blumen achtest, die am Weg wachsen."
Und tatsächlich, als sie den Hügel hinaufgingen, sah der alte gesprungene Krug, wie die Sonne die wunderschönen wilden Blumen am Wegesrand wärmte,
und er fühlte ein wenig Freude in sich.
Am Ende des Weges aber fühlte sich der Krug immer noch ziemlich schlecht, weil er schon wieder die Hälfte des Wassers verloren hatte.
Und er entschuldigte sich noch einmal bei dem Wasserträger.
Der Wasserträger sagte zu dem Krug:
"Hast du gesehen, dass nur auf deiner Seite des Weges Blumen blühen, aber nicht auf der anderen Seite?
Ich habe Blumensamen auf deiner Seite gesät, und jeden Tag, den wir dort entlang gegangen sind,
hast du sie auf dem Weg vom Fluss zurück bewässert.
Schon zwei Jahre lang konnte ich darum wunderschöne Blumen pflücken, um das Haus meines Herrn zu schmücken.
Wärest du nicht gewesen, dann hätte mein Herr nicht diese Schönheit in seinem Haus haben können.
So liegt in jeder Schwäche auch eine Stärke.
Seine eigenen Schwächen zu sehen und anzuerkennen kann die Quelle für Wunderbares und Schönes sein.
(aus Indien-Verfasser unbekannt)
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Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet
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- Forums-Gruftie
- , 25
- Beiträge: 683
Zen.
Bevor du Zen praktizierst, sind Bäume Bäume, Berge Berge und Flüsse Flüsse.
Wenn du mit der Praxis beginnst, sind Bäume keine Bäume, Berge keine Berge und Flüsse keine Flüsse mehr.
Hast du dein Ziel erlangt (Satori=Erwachen) sind Bäume wieder Bäume, Berge wieder Berge und Flüsse wieder Flüsse.
(Quelle mir unbekannt)
Eines Tages erstand ein Mann auf einem Trödelmarkt einen alten Spiegel. Der Verkäufer sagte ihm, es sei ein Zauberspiegel, und so verwahrte der Mann den geheimnisvollen Spiegel sicher auf seinen Dachboden. Seiner Frau sagte er kein Wort über sein kleines Geheimnis. Da geschah es zur gleichen Zeit, dass der Vater des Mannes verstarb. Jeden Abend, wenn der Mann in seinen Spiegel blickte, sah er darinnen seinen geliebten Vater. Er verbrachte stundenlang auf dem Dachboden. Seine Frau war das nicht geheuer - was macht ihr Mann so lange auf dem Boden? Er hat doch nicht etwa eine versteckte, geheime Geliebte, mit der er sich heimlich trifft? So gar die Eifersucht. Eines Tages schlich sie sich auf den Dachboden und entdecke den geheimnisvollen Zauberspiegel. Anstatt ihr Spiegelbild zeigte ihr der Spiegel eine hübsche, gutaussehende junge Frau. Ihr war nun klar, warum ihr Mann so lange auf dem Dachboden verbrachte, stellte ihn zur Rede und es gab einen großen Krach, der tagelang anhielt. Obwohl der Mann ihr versicherte, seinen lieben toten Vater zu sehen, glaubte sie ihm nicht aufgrund ihrer eigenen Schau.
So entschlossen sie sich beide, da der Streit nicht abflaute, eine alte, weise buddhistische Nonne zu befragen. Sie zeiten ihr den geheimnisvollen Zauberspiegel, den Grund ihren Übels, und fragten die weise Nonne, was sie darin schaute.
Die Nonne blickte in den Spiegel und antwortete: "Ich sehe in dem Spiegel nur eine alte, verrunzelte Nonne."
(Quelle: Vortrag eines Zenmeisters während einer öffentlicher Belehrung in einem Museum)
Bevor du Zen praktizierst, sind Bäume Bäume, Berge Berge und Flüsse Flüsse.
Wenn du mit der Praxis beginnst, sind Bäume keine Bäume, Berge keine Berge und Flüsse keine Flüsse mehr.
Hast du dein Ziel erlangt (Satori=Erwachen) sind Bäume wieder Bäume, Berge wieder Berge und Flüsse wieder Flüsse.
(Quelle mir unbekannt)
Eines Tages erstand ein Mann auf einem Trödelmarkt einen alten Spiegel. Der Verkäufer sagte ihm, es sei ein Zauberspiegel, und so verwahrte der Mann den geheimnisvollen Spiegel sicher auf seinen Dachboden. Seiner Frau sagte er kein Wort über sein kleines Geheimnis. Da geschah es zur gleichen Zeit, dass der Vater des Mannes verstarb. Jeden Abend, wenn der Mann in seinen Spiegel blickte, sah er darinnen seinen geliebten Vater. Er verbrachte stundenlang auf dem Dachboden. Seine Frau war das nicht geheuer - was macht ihr Mann so lange auf dem Boden? Er hat doch nicht etwa eine versteckte, geheime Geliebte, mit der er sich heimlich trifft? So gar die Eifersucht. Eines Tages schlich sie sich auf den Dachboden und entdecke den geheimnisvollen Zauberspiegel. Anstatt ihr Spiegelbild zeigte ihr der Spiegel eine hübsche, gutaussehende junge Frau. Ihr war nun klar, warum ihr Mann so lange auf dem Dachboden verbrachte, stellte ihn zur Rede und es gab einen großen Krach, der tagelang anhielt. Obwohl der Mann ihr versicherte, seinen lieben toten Vater zu sehen, glaubte sie ihm nicht aufgrund ihrer eigenen Schau.
So entschlossen sie sich beide, da der Streit nicht abflaute, eine alte, weise buddhistische Nonne zu befragen. Sie zeiten ihr den geheimnisvollen Zauberspiegel, den Grund ihren Übels, und fragten die weise Nonne, was sie darin schaute.
Die Nonne blickte in den Spiegel und antwortete: "Ich sehe in dem Spiegel nur eine alte, verrunzelte Nonne."
(Quelle: Vortrag eines Zenmeisters während einer öffentlicher Belehrung in einem Museum)
Ich habe aufgehört, für mich alleine zu leben und angefangen, für uns alle zu leben.
Nennt mich Little!
Nennt mich Little!
Fand doch gerade eine Zen-Geschichte, die mir gut gefällt.
Ein Gelehrter fragte den Zen-Meister Gudo: «Was geschieht mit einem erleuchteten Menschen nach seinem Tod?» Gudo erwiderte barsch: «Woher soll ich das wissen?» Der Gelehrte sagte: «Warum? Weil du ein Meister bist.» Gudo bemerkte daraufhin: «Ja, aber kein toter.»
Marco Aldinger, "Was ist die ewige Wahrheit?" "Geh weiter!"
Ein Gelehrter fragte den Zen-Meister Gudo: «Was geschieht mit einem erleuchteten Menschen nach seinem Tod?» Gudo erwiderte barsch: «Woher soll ich das wissen?» Der Gelehrte sagte: «Warum? Weil du ein Meister bist.» Gudo bemerkte daraufhin: «Ja, aber kein toter.»
Marco Aldinger, "Was ist die ewige Wahrheit?" "Geh weiter!"
Hallo,
finde diesen Thread auch toll
Weiß vielleicht jemand die Auflösung von Anastasius Geschichten... Würde mich freuen.
LG
finde diesen Thread auch toll
Weiß vielleicht jemand die Auflösung von Anastasius Geschichten... Würde mich freuen.
LG
"Sich zu irren ist menschlich, jemandem zu verzeihen ist göttlich" ♥
"Wer will der muss auch!"
"Wer will der muss auch!"
Die Auflösung, tja.
Als der Zen-Meister erfahren hatte, daß sein ältester Sohn ums Leben gekommen war, weinte er bitterlich. Einer seiner Schüler wandte sich an ihn: «Warum weint ihr, Meister? Ihr lehrt doch, daß alles Illusion ist.» Der Meister erwiderte: «Ja, du hast Recht. In der Tat ist alles Illusion; und der Tod eines Kindes ist die größte dieser Illusionen.»
(Marco Aldinger, "Was ist die ewige Wahrheit?" "Geh weiter!"")
Als der Zen-Meister erfahren hatte, daß sein ältester Sohn ums Leben gekommen war, weinte er bitterlich. Einer seiner Schüler wandte sich an ihn: «Warum weint ihr, Meister? Ihr lehrt doch, daß alles Illusion ist.» Der Meister erwiderte: «Ja, du hast Recht. In der Tat ist alles Illusion; und der Tod eines Kindes ist die größte dieser Illusionen.»
(Marco Aldinger, "Was ist die ewige Wahrheit?" "Geh weiter!"")
und tschüss, das ist mir zu viel wortzensur hier
@ all,
zwischendurch möchte ich mich sehr für die schönen Geschichten bedanken.
zwischendurch möchte ich mich sehr für die schönen Geschichten bedanken.
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