WG - Vorteile, Nachteile
WG - Vorteile, Nachteile
Hallo!
Wer von euch hat WG-Erfahrungen und möchte mir seine Erfahrungen mitteilen? Was ist/war gut, was weniger gut, (Vt,Nt) - worauf sollte man achten, dass dieses System langfristig funktioniert?
LG Vancouver
Wer von euch hat WG-Erfahrungen und möchte mir seine Erfahrungen mitteilen? Was ist/war gut, was weniger gut, (Vt,Nt) - worauf sollte man achten, dass dieses System langfristig funktioniert?
LG Vancouver
Jemand anderen herabwürdigen ist auch nicht die Lösung.
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Hi Vancouver,
ich habe knapp 8 Jahre WG-Erfahrung. Entscheidend ist, dass sich die lieben Mitwohnis alle miteinander erwachsen und sozial verhalten können. Dann kann man eine richtig gute Zeit miteinander erleben. Ich habe das ca. 80-85 % der Zeit erleben dürfen. Insofern überwiegen meine positiven Erfahrungen deutlich.
Worum geht es Dir? Erwägst in eine solche zu ziehen?
LG,
pp
ich habe knapp 8 Jahre WG-Erfahrung. Entscheidend ist, dass sich die lieben Mitwohnis alle miteinander erwachsen und sozial verhalten können. Dann kann man eine richtig gute Zeit miteinander erleben. Ich habe das ca. 80-85 % der Zeit erleben dürfen. Insofern überwiegen meine positiven Erfahrungen deutlich.
Worum geht es Dir? Erwägst in eine solche zu ziehen?
LG,
pp
Das kommt darauf an. Keine WG ist wie die andere. Im Endeffekt ist es relevant, wie gut die Personen zusammen passen, die an der WG teilnehmen, die "Chemie" muß stimmen.Vancouver hat geschrieben:worauf sollte man achten, dass dieses System langfristig funktioniert?
Vielen Dank! Ja, es wäre ein sehr enger Freund. Genau das ist meine Sorge. Ich würde nie mit ihm zusammenziehen, wenn ich das Gefühl hätte, es könnte etwas schief laufen. Dazu ist er mir zu wichtig.
Ich hatte einmal in meinem Leben genau dieses Problem mit meiner engsten Vertrauten. 25 Jahre Freundschaft mit täglichen Kontakt ohne Probleme, ein Jahr zusammenleben und es wäre bald alles auseinandergebrochen.
Ich gebe zu, es ist sehr speziell, doch vielleicht gibt es dennoch Anregungen zum Thema.
Ich hatte einmal in meinem Leben genau dieses Problem mit meiner engsten Vertrauten. 25 Jahre Freundschaft mit täglichen Kontakt ohne Probleme, ein Jahr zusammenleben und es wäre bald alles auseinandergebrochen.
Ich gebe zu, es ist sehr speziell, doch vielleicht gibt es dennoch Anregungen zum Thema.
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Das was ich so bereichernd in meinen WGs fand war diese Mischung aus Intimität und Distanz.
Also zum einen erlebt man sich im Alltag, beim Kochen, im Bad, beim Bedürfnis nach Sauberkeit, Ruhe, Kontakt, bei sehr vielen privaten Dingen,... zum anderen fühlt man sich dennoch idR nicht für den anderen verantwortlich wie es zB in Beziehungen oder sehr guten Freundschaften der Fall ist. So kann man, im besten Fall, die Vorteile aus beidem schöpfen.
Schön ist es, wenn man nach Hause kommt und einer da ist mit dem man ungeplant reden/frühstücken etc... kann, oder wenn jemand unerwartet gekocht hat. Wir hatten auch eine Zeit lang einen WG- Abend pro Woche, der immer sehr lustig war. Wichtig war mir jedoch immer, dass es WG bleibt, d.h. dass jeder sein eigenes Leben (mit eigenen Freunden, Interessen, Job, Aktivitäten) VÖLLIG unabhängig von den anderen Mitwohnis hat, so, dass keinerlei Erwartungen an mich persönlich gestellt wurden. Nur so behielt es für mich seine sehr angenehme Unbeschwertheit. Ob dies mit einem sehr guten Freund möglich ist bezweifle ich ehrlich gesagt.
Also zum einen erlebt man sich im Alltag, beim Kochen, im Bad, beim Bedürfnis nach Sauberkeit, Ruhe, Kontakt, bei sehr vielen privaten Dingen,... zum anderen fühlt man sich dennoch idR nicht für den anderen verantwortlich wie es zB in Beziehungen oder sehr guten Freundschaften der Fall ist. So kann man, im besten Fall, die Vorteile aus beidem schöpfen.
Schön ist es, wenn man nach Hause kommt und einer da ist mit dem man ungeplant reden/frühstücken etc... kann, oder wenn jemand unerwartet gekocht hat. Wir hatten auch eine Zeit lang einen WG- Abend pro Woche, der immer sehr lustig war. Wichtig war mir jedoch immer, dass es WG bleibt, d.h. dass jeder sein eigenes Leben (mit eigenen Freunden, Interessen, Job, Aktivitäten) VÖLLIG unabhängig von den anderen Mitwohnis hat, so, dass keinerlei Erwartungen an mich persönlich gestellt wurden. Nur so behielt es für mich seine sehr angenehme Unbeschwertheit. Ob dies mit einem sehr guten Freund möglich ist bezweifle ich ehrlich gesagt.
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Auch ich habe gute 14 Jahre WG Erfahrung insgesamt. Hast du denn schon überhaupt mal in WGs oder mit jemandem zusammen gewohnt, Vancouver? Weil wenn nicht, ich glaube, das wird mit zunehmenden Alter schwieriger.
Ich bin auch überwiegend froh gewesen, Mitbewohner zu haben, es war oft schön, manchmal eher leider fern, wenn man sich die Mitbewohner nicht aussuchen konnte wie einmal für 3 Jahre und manchmal sehr anstrengend aus jeweils verschiedenen Gründen. Man ist ja auch nicht gegen eigene und die Entwicklungen und Veränderungen der anderen gefeit. So fand ich mich eben einmal nach mehrfachen Wechseln als verbliebene einzige Nichtraucherin wieder und die Mehrheit beschloss dann plötzlich gegen mich Minderheit in der Wohnung zu rauchen.
Eine sehr interessante Erfahrung, die ich machte, die ich nicht nochmal machen möchte, war, dass ich auch nach bestimmt 7 jähriger Freundschaft mit einem sehr guten Freund zusammenzog bzw. ihm ein Zimmer in meiner WG vermittelte. Das ging ein halbes Jahr gut, dann wurde es schwierig, dann gab es Streit. Bevor es total kippte, zog er aus. Nach inneren Zurechtrückereien hat es die Freundschaft in der Folge nicht gekostet. Der Streitpunkt war ein Klassiker: Putzen. Also unterschiedliche Auffassungen von Sauberkeit in Küche und Bad. So genau kriegt man das ja nur voneinander mit, wenn man zusammenwohnt.
Was ich an einer WG schön finde, auch wenn man jetzt nicht beste Freunde ist - ich fand das sogar eher hinderlich - ist das was pp schreibt: es ist jemand da. Und man kann dennoch sein eigenes Leben leben ohne Rechenschaft darüber abzulegen wo man wann hingeht usw. Man hat jemanden zum Mitteilen, ist aber nicht dazu verpflichtet. Man bekommt einen Einblick wie leben denn nun andere (insbesondere auch bei internationelen Mitbewohnern - nicht zu vernachlässigen ausländische Kochkunst! lecker!) Später habe ich eine Zeitlang ein Zimmer untervermietet, oft an Sprachschülerinnen, das fand ich sehr toll, dann rostete mein Englisch nicht ein.
Und in den depriphasen lies ich mich dann auch nicht SO hängen. Ich brauchte ein wenig den äußeren Druck, dass da noch wer ist, dass ich aufstehe, dusche, mich anziehe und eben auch wenn mir danach ist mit jemand reden kann - wenngleich ich nie mit allen gleich gut konnte, das war in all den Konstellationen sehr verschieden. Da war es in meiner ersten WG noch am nahesten.
Man lernt über die Mitbewohner auch einfacher neue Leute kennen. Aber wenn ihr ja schon lange befreundet seid, wird dsa ja womöglich nicht im Vordergrund stehen.
Was versprecht ihr euch denn?
Da dürfte es doch bestimmt möglich sein über die gegenseitigen Vorstellungen genau zu sprechen - das finde ich sehr praktisch, weil es ja oft eher so ist, dass man sich auf vieles einlässt nach dem Bauchgefühl ohne die Menschen zu kennen außer von einem gemeinsamen Kaffeetrinken.
Ich bin auch überwiegend froh gewesen, Mitbewohner zu haben, es war oft schön, manchmal eher leider fern, wenn man sich die Mitbewohner nicht aussuchen konnte wie einmal für 3 Jahre und manchmal sehr anstrengend aus jeweils verschiedenen Gründen. Man ist ja auch nicht gegen eigene und die Entwicklungen und Veränderungen der anderen gefeit. So fand ich mich eben einmal nach mehrfachen Wechseln als verbliebene einzige Nichtraucherin wieder und die Mehrheit beschloss dann plötzlich gegen mich Minderheit in der Wohnung zu rauchen.
Eine sehr interessante Erfahrung, die ich machte, die ich nicht nochmal machen möchte, war, dass ich auch nach bestimmt 7 jähriger Freundschaft mit einem sehr guten Freund zusammenzog bzw. ihm ein Zimmer in meiner WG vermittelte. Das ging ein halbes Jahr gut, dann wurde es schwierig, dann gab es Streit. Bevor es total kippte, zog er aus. Nach inneren Zurechtrückereien hat es die Freundschaft in der Folge nicht gekostet. Der Streitpunkt war ein Klassiker: Putzen. Also unterschiedliche Auffassungen von Sauberkeit in Küche und Bad. So genau kriegt man das ja nur voneinander mit, wenn man zusammenwohnt.
Was ich an einer WG schön finde, auch wenn man jetzt nicht beste Freunde ist - ich fand das sogar eher hinderlich - ist das was pp schreibt: es ist jemand da. Und man kann dennoch sein eigenes Leben leben ohne Rechenschaft darüber abzulegen wo man wann hingeht usw. Man hat jemanden zum Mitteilen, ist aber nicht dazu verpflichtet. Man bekommt einen Einblick wie leben denn nun andere (insbesondere auch bei internationelen Mitbewohnern - nicht zu vernachlässigen ausländische Kochkunst! lecker!) Später habe ich eine Zeitlang ein Zimmer untervermietet, oft an Sprachschülerinnen, das fand ich sehr toll, dann rostete mein Englisch nicht ein.
Und in den depriphasen lies ich mich dann auch nicht SO hängen. Ich brauchte ein wenig den äußeren Druck, dass da noch wer ist, dass ich aufstehe, dusche, mich anziehe und eben auch wenn mir danach ist mit jemand reden kann - wenngleich ich nie mit allen gleich gut konnte, das war in all den Konstellationen sehr verschieden. Da war es in meiner ersten WG noch am nahesten.
Man lernt über die Mitbewohner auch einfacher neue Leute kennen. Aber wenn ihr ja schon lange befreundet seid, wird dsa ja womöglich nicht im Vordergrund stehen.
Was versprecht ihr euch denn?
Da dürfte es doch bestimmt möglich sein über die gegenseitigen Vorstellungen genau zu sprechen - das finde ich sehr praktisch, weil es ja oft eher so ist, dass man sich auf vieles einlässt nach dem Bauchgefühl ohne die Menschen zu kennen außer von einem gemeinsamen Kaffeetrinken.
Universaltipp: Es sollten keine sexuellen Spannungen zwischen Mitbewohnern herrschen. Das war in meinem Fall eines der größten Probleme. Ich war selbst nicht betroffen, mußte aber auf einmal (als Hauptmieter) zwischen den streitenden Parteien vermitteln. Das war ziemlich unschön...
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Oh ja, Eremit! Das hatte ich fast vergessen. Guter Punkt (Wenngleich für Vancouver wohl nicht relevant) . Nur manchmal 'passiert' sowas erst im Verlauf der WG. Das kann man vorher ja nicht wirklich wissen. Ich habe ungefähr ein Jahr einen Mitbewohner gehabt, mit dem ich mich gut verstanden habe, mit dem ich auch ab und zu ausging - das aber eigentlich immer mit anderen oder dem dritten Mitbewohner. Und nach einem jahr gestand er mir, und zwar kurz nachdem ich Besuch meiner damaligen Affaire hatte - aus für mich sehr heiterem Himmel, dass er in mich verliebt wäre. Ich überhaupt nicht. ich fiel aus allen Wolken. Er war für mich auch nicht attraktiv. Nett ja, aber nicht attraktiv. Leider führte das in der Folge zu nicht mehr wirklich schöner Atmosphäre. Aber damals war es für mich zum Glück bald klar, dass mich ein neuer Job aus der Stadt herausführen würde.
Was ich auch nicht tun würde ist mit einem Pärchen zusammenziehen. Als 3er WG. Wenn es eine größere WG ist, müsste ich mir das auch sehr genau überlegen.
Ich finde es auch wichtig, dass BEIDE den Mietvertrag unterschreiben, wenn es langfristig geplant ist. So dass im Falle eines größeren Streites man nicht zu schnell gekündigt werden kann.
Was ich auch nicht tun würde ist mit einem Pärchen zusammenziehen. Als 3er WG. Wenn es eine größere WG ist, müsste ich mir das auch sehr genau überlegen.
Ich finde es auch wichtig, dass BEIDE den Mietvertrag unterschreiben, wenn es langfristig geplant ist. So dass im Falle eines größeren Streites man nicht zu schnell gekündigt werden kann.
Auf der anderen Seite kann das wiederum zu Problemen führen, wenn Einer darauf besteht, daß der Andere auszieht, doch beide nicht gehen wollen...Miss_Understood hat geschrieben:Ich finde es auch wichtig, dass BEIDE den Mietvertrag unterschreiben, wenn es langfristig geplant ist. So dass im Falle eines größeren Streites man nicht zu schnell gekündigt werden kann.
Erneut herzlichen Dank! Und Frage an alle: würdet ihr es wieder tun? Ich meine, eine WG gründen?
@ peppermint patty
Dein Beitrag beschreibt es kurz und prägnant sehr gut, wie auch ich mir ein Bild davon mache. Und danke für dein statemant, dass du es anzweifelst, dass es mit einem guten Freund funktionieren könnte. Was denkst du, könnten die Schwierigkeiten sein?
@ Eremit, ja, das kann ich mir vorstellen! Dieses Problem haben wir zum Glück nicht, wodurch wir eine konstante Harmonie aufrecht erhalten können, was ja erfahrungsgemäß bei Mann und Frau eigentlich nicht so einfach ist. Bei genauerer Betrachtung gibt es aber im WG-Leben sicher andere Gründe, wodurch diese gestört werden könnte. Man kann ja auch gar nichts vorhersagen, man muss es probieren, aber mir schwebt momentan nur mal vor, darüber zu diskutieren, da mir die Freundschaft mehr bedeutet, als dass es unbedingt eine WG sein muss. Es steht ja auch nur mal so im Raum und ist nicht in Planung.
@ Miss_Understood
Wo ich auch gleich auf eine deiner Fragen eingehen möchte. Wir haben unlängst festgestellt, dass wir uns das vorstellen könnten, in einer WG zu leben. Mehr an Gespräch war da nicht, weil es ohnehin momentan v.a. finanziell nicht realisierbar ist. Da sich das aber ändern könnte, will ich jetzt drüber nachdenken. Der Gedanke, dass wir gemeinsam in einem Betrieb arbeiten könnten, war auch schon mehrfach da, das sehe ich allerdings eher als freundschaftsgefährdend an. Muss nicht sein, kann aber. Was ich aber nicht will, ist, dass wir am Ende entweder zerstritten oder nur noch Arbeitskollegen sind. Ich will diese Beziehung keineswegs ob irgendwelch undurchdachter Experimente gefährden!
Da wir uns aber beide beruflich verändern, werden wir uns zukünftig weniger sehen können. Aktuell können wir uns eigentlich fast immer sehen, das wird dann wegfallen, wenn wir uns unsere Zeit nicht mehr selbst einteilen können. Und da würde mir der Gedanke WG dann doch wieder gut gefallen.
Und ja, im Alter wird es sicher nicht leichter. Ich bin ja eigentlich seit jeher ein Verfechter des alleine-lebens gewesen. Denn so war es mir möglich, verteilte Schlüssel wieder einzukassieren, nur dann Parties zu veranstalten, wenn ICH es wollte, die Wohnung war auf meinem persönlichen Sauberkeitslevel (der sich allerdings in den letzten Jahren deutlich herabgesetzt hat aufgrund fehlender Zeit und Kraft) und ich konnte bestimmen, an welchen Tagen ich niemanden sehen wollte. In einer WG, egal wie man drauf ist, und wie vergammelt man rumrennt, kann immer passieren, dass plötzlich Leute in der Küche stehen. Das ist auch eine Frage, ob ich mich darauf einlassen möchte, denn ich bin es schlichtweg auch nicht gewohnt.
Dazu muss ich sagen, ist er von der Persönlichkeit her stabiler als ich. Ich habe noch einiges an Altlasten, wie Verlustängste usw., die das alles halt genauer hinterfragen möchten. Er weiß meistens recht schnell, was für ihn gut oder schlecht ist.
(neue Beiträge noch nicht gelesen)
@ peppermint patty
Dein Beitrag beschreibt es kurz und prägnant sehr gut, wie auch ich mir ein Bild davon mache. Und danke für dein statemant, dass du es anzweifelst, dass es mit einem guten Freund funktionieren könnte. Was denkst du, könnten die Schwierigkeiten sein?
@ Eremit, ja, das kann ich mir vorstellen! Dieses Problem haben wir zum Glück nicht, wodurch wir eine konstante Harmonie aufrecht erhalten können, was ja erfahrungsgemäß bei Mann und Frau eigentlich nicht so einfach ist. Bei genauerer Betrachtung gibt es aber im WG-Leben sicher andere Gründe, wodurch diese gestört werden könnte. Man kann ja auch gar nichts vorhersagen, man muss es probieren, aber mir schwebt momentan nur mal vor, darüber zu diskutieren, da mir die Freundschaft mehr bedeutet, als dass es unbedingt eine WG sein muss. Es steht ja auch nur mal so im Raum und ist nicht in Planung.
@ Miss_Understood
Wo ich auch gleich auf eine deiner Fragen eingehen möchte. Wir haben unlängst festgestellt, dass wir uns das vorstellen könnten, in einer WG zu leben. Mehr an Gespräch war da nicht, weil es ohnehin momentan v.a. finanziell nicht realisierbar ist. Da sich das aber ändern könnte, will ich jetzt drüber nachdenken. Der Gedanke, dass wir gemeinsam in einem Betrieb arbeiten könnten, war auch schon mehrfach da, das sehe ich allerdings eher als freundschaftsgefährdend an. Muss nicht sein, kann aber. Was ich aber nicht will, ist, dass wir am Ende entweder zerstritten oder nur noch Arbeitskollegen sind. Ich will diese Beziehung keineswegs ob irgendwelch undurchdachter Experimente gefährden!
Da wir uns aber beide beruflich verändern, werden wir uns zukünftig weniger sehen können. Aktuell können wir uns eigentlich fast immer sehen, das wird dann wegfallen, wenn wir uns unsere Zeit nicht mehr selbst einteilen können. Und da würde mir der Gedanke WG dann doch wieder gut gefallen.
So lange nicht, nur insgesamt 3 Jahre, mit drei Personen, mit unterschiedlichen Erfahrungen. Und ich gebe dir recht, der Klassiker aller Streitthemen ist das Putzen! Ich will gar nicht erwähnen aufgrund von Ekelungsgefahr, was mir da alles untergekommen ist. Die versteckten Kochtöpfe unterm Bett waren da ja noch fast das Lustigste.Auch ich habe gute 14 Jahre WG Erfahrung insgesamt. Hast du denn schon überhaupt mal in WGs oder mit jemandem zusammen gewohnt, Vancouver?
Und ja, im Alter wird es sicher nicht leichter. Ich bin ja eigentlich seit jeher ein Verfechter des alleine-lebens gewesen. Denn so war es mir möglich, verteilte Schlüssel wieder einzukassieren, nur dann Parties zu veranstalten, wenn ICH es wollte, die Wohnung war auf meinem persönlichen Sauberkeitslevel (der sich allerdings in den letzten Jahren deutlich herabgesetzt hat aufgrund fehlender Zeit und Kraft) und ich konnte bestimmen, an welchen Tagen ich niemanden sehen wollte. In einer WG, egal wie man drauf ist, und wie vergammelt man rumrennt, kann immer passieren, dass plötzlich Leute in der Küche stehen. Das ist auch eine Frage, ob ich mich darauf einlassen möchte, denn ich bin es schlichtweg auch nicht gewohnt.
Die Vorzüge einer WG will ich hier nicht auflisten, ich denke die sind klar. U.a. dass jemand da ist. Wobei ich muss sagen, das vermisse ich auch jetzt beim alleine Wohnen gar nicht, da ich weiß, dass jemand für mich da ist. Das innere Wissen alleine reicht mir eigentlich meistens aus, was nicht heisst, dass ich nicht auch hi und da gerne jemanden bei mir hätte. Aber das lässt sich auch organisieren.es ist jemand da
Das ist bestimmt sehr praktisch! Doch darüber reden und es dann leben bleiben zwei Paar Schuhe. Es wäre vermessen zu sagen, wir können das alles toll meistern und unsere Rechnung wird aufgehen wenn wir nur lange genug darüber reden. Am Ende bleibt es sogar hier ein Bauchgefühl, auch wenn man sich gut kennt. Mein Bauchgefühl zum gemeinsamen Arbeiten sagt auch eher nein, seines ja.Was versprecht ihr euch denn?
Da dürfte es doch bestimmt möglich sein über die gegenseitigen Vorstellungen genau zu sprechen - das finde ich sehr praktisch, weil es ja oft eher so ist, dass man sich auf vieles einlässt nach dem Bauchgefühl ohne die Menschen zu kennen außer von einem gemeinsamen Kaffeetrinken.
Dazu muss ich sagen, ist er von der Persönlichkeit her stabiler als ich. Ich habe noch einiges an Altlasten, wie Verlustängste usw., die das alles halt genauer hinterfragen möchten. Er weiß meistens recht schnell, was für ihn gut oder schlecht ist.
(neue Beiträge noch nicht gelesen)
Zuletzt geändert von Vancouver am Sa., 30.11.2013, 13:02, insgesamt 1-mal geändert.
Jemand anderen herabwürdigen ist auch nicht die Lösung.
Also wie gesagt, das mim Verlieben und so ist bei uns kein Thema. Erstens lieben wir uns ohnehin schon, das hat sich bereits entwickelt, und zweitens geht er sexuell in eine andere Richtung als ich.
Aber wenn ich mir das da mit Mietverträgen und Streitigkeiten so durchlese, beschleicht mich doch auch dieses alte Gefühl, warum ich WG´s stets eher gemieden habe. Wobei ehrlich gesagt glaub ich gar nicht, dass das bei uns ein Thema wäre.
Aber wenn ich mir das da mit Mietverträgen und Streitigkeiten so durchlese, beschleicht mich doch auch dieses alte Gefühl, warum ich WG´s stets eher gemieden habe. Wobei ehrlich gesagt glaub ich gar nicht, dass das bei uns ein Thema wäre.
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Hi Vancover,
ich denke, dass die Qualität einer WG auch von der eigenen Haltung abhängt. Damit meine ich, ob ich die Vorteile stärker bewerte oder eher auf die Nachteile schaue.
Das ich meine WG-Erfahrungen als so positiv einschätze, liegt natürlich auch daran, dass ich es einfach sehr genossen habe, wenn sich spontan (und das ist etwas völlig anderes als organisierte) Treffen in der WG ergeben haben, selbst dann wenn es nur ein gemeinsames Tee trinken oder frühstücken war. Da habe ich dann gerne mal über Unsauberkeiten hinweggesehen, oder jemanden MAL WIEDER an das Putzen erinnern, was natürlich auch nervig war... Im großen und ganzen, waren meine Mitwohnis aber durchaus Leute mit denen man reden und Dinge klären konnte... Deswegen schrieb ich "erwachsen" und eine "gewisse soziale Einstellung"...
Für geplante Aktivitäten hatte ich meinen Freundeskreis.
Ich bin insofern skeptisch ob es mit einem guten Freund klappen kann, da ich befürchte, dass man sich da schnell in das Leben des anderen einmischt/einmischen könnte. Das wäre meine größte Sorge. Und dann natürlich die persönliche Enttäuschung, wenn ich von meinem Mitwohni nicht die gewünschte Aufmerksamkeit bekomme. Ich denke die Abgrenzung unter Freunden ist viel schwieriger, als bei Nicht-Freunden, man will ja nicht verletzten.
Ich denke es erfordert eine sehr gut ausbalancierte Art des miteinander wohnen wenn man befreundet ist. Diese ist mMn nicht einfach zu erreichen. Alleine sich viele Gedanken um den / die anderen zu machen, wäre mir schon etwas zu viel.
Andererseits, wenn man es nicht ausprobiert - wenn der Wunsch wirklich da ist - kann man auch nicht wissen ob es funktioniert, und man nimmt sich vielleicht eine schöne Erfahrung. Und auflösbar ist eine WG auch immer.
"Geht er sexuell in eine andere Richtung" - heisst dass, das er schwul ist? Das wäre natürlich eine "gute" Voraussetzung. Denn man weiss ja nie...
LG,
pp
ich denke, dass die Qualität einer WG auch von der eigenen Haltung abhängt. Damit meine ich, ob ich die Vorteile stärker bewerte oder eher auf die Nachteile schaue.
Das ich meine WG-Erfahrungen als so positiv einschätze, liegt natürlich auch daran, dass ich es einfach sehr genossen habe, wenn sich spontan (und das ist etwas völlig anderes als organisierte) Treffen in der WG ergeben haben, selbst dann wenn es nur ein gemeinsames Tee trinken oder frühstücken war. Da habe ich dann gerne mal über Unsauberkeiten hinweggesehen, oder jemanden MAL WIEDER an das Putzen erinnern, was natürlich auch nervig war... Im großen und ganzen, waren meine Mitwohnis aber durchaus Leute mit denen man reden und Dinge klären konnte... Deswegen schrieb ich "erwachsen" und eine "gewisse soziale Einstellung"...
Für geplante Aktivitäten hatte ich meinen Freundeskreis.
Ich bin insofern skeptisch ob es mit einem guten Freund klappen kann, da ich befürchte, dass man sich da schnell in das Leben des anderen einmischt/einmischen könnte. Das wäre meine größte Sorge. Und dann natürlich die persönliche Enttäuschung, wenn ich von meinem Mitwohni nicht die gewünschte Aufmerksamkeit bekomme. Ich denke die Abgrenzung unter Freunden ist viel schwieriger, als bei Nicht-Freunden, man will ja nicht verletzten.
Ich denke es erfordert eine sehr gut ausbalancierte Art des miteinander wohnen wenn man befreundet ist. Diese ist mMn nicht einfach zu erreichen. Alleine sich viele Gedanken um den / die anderen zu machen, wäre mir schon etwas zu viel.
Andererseits, wenn man es nicht ausprobiert - wenn der Wunsch wirklich da ist - kann man auch nicht wissen ob es funktioniert, und man nimmt sich vielleicht eine schöne Erfahrung. Und auflösbar ist eine WG auch immer.
"Geht er sexuell in eine andere Richtung" - heisst dass, das er schwul ist? Das wäre natürlich eine "gute" Voraussetzung. Denn man weiss ja nie...
LG,
pp
Besten Dank für deine bereichernden Anregungen!peppermint patty hat geschrieben: Ich bin insofern skeptisch ob es mit einem guten Freund klappen kann, da ich befürchte, dass man sich da schnell in das Leben des anderen einmischt/einmischen könnte
Nunja, das kann ich jetzt natürlich auch nicht so vorraussagen, wie das dann verlaufen würde. Prinzipiell begegnen wir unseren Eigenheiten im Leben eher sehr neugierig, aber nicht bewertend, was bereits im Vorfeld schon einiges an Einmischen ausschließt. Wir teilen uns aber doch sehr deutlich mit, wenn wir beim Anderen etwas sehen, was ev. scheitern könnte, oder was wir nicht so gut finden, und dann macht halt doch jeder so seine Erfahrungen. Wir sind nicht immer einer Meinung, können das aber auch ganz gut so stehen lassen. Ich denke, wenn man zu dieser Unart neigt, sich ins Leben anderer einzumischen, tut man das vermutlich auch bald bei WG-KollegInnen, mit denen man unabhängig näherer oder fernerer Verbundenheit zusammenlebt. Darin sehe ich jetzt auch nicht soo das Problem. Aber das ist eben das heimtückische, wenn man es nicht er-lebt, ist es halt leicht zu sagen, das und das wäre kein Problem. Wie es dann tatsächlich laufen würde, würde uns der Versuch zeigen.
Andererseits hören wir einander zu und nehmen uns recht gut wahr, auch die Stopzeichen und hinterfragen auch ob es so gut ist, oder ob das nicht gepasst hat, oder wie der andere das empfunden hat. Stumpf sind wir keineswegs.
Ja, wie gesagt, mit meiner damaligen Freundin wäre da bald alles schief gelaufen. Natürlich kann man die WG wieder auflösen, taten wir auch, aber es war irgendwie keine so gute Erfahrung. Drum bin ich sicher auch etwas vorsichtiger, ohne die beiden vergleichen zu wollen.Andererseits, wenn man es nicht ausprobiert - wenn der Wunsch wirklich da ist - kann man auch nicht wissen ob es funktioniert, und man nimmt sich vielleicht eine schöne Erfahrung. Und auflösbar ist eine WG auch immer.
Ich frage mich ja auch, wie das dann wäre, wenn ich wieder einen fixen Partner hätte, was irgendwann ja auch wieder der Fall sein wird.
Jemand anderen herabwürdigen ist auch nicht die Lösung.
Dann wird die WG ja onehin aufgelöst, oder nicht? Dann würde Dein Partner die Funktion Deines Freundes (Anwesenheit) ausüben.Vancouver hat geschrieben:Ich frage mich ja auch, wie das dann wäre, wenn ich wieder einen fixen Partner hätte, was irgendwann ja auch wieder der Fall sein wird.
Das weiß ich eben nicht, was dann wäre!? Innerlich widerstrebt es mir jedenfalls, meinen besten Freund "abzuservieren" wenn ein neuer Mann da wäre. Andererseits ist es auch ein natürlicher Verlauf, dass man irgendwann mit dem Lebenspartner zusammenlebt, und nicht mit dem besten Freund. Man lebt ja auch nicht mit dem Bruder oder der Schwester zusammen auf ewig. Die Kernfrage bleibt aber, wäre das mit einer Kränkung verbunden? Was würde es für ihn bedeuten, wenn ich mich räumlich wieder von ihm trenne, wegen einem neuen Partner. Dasselbe gilt umgekehrt. Was würde es für mich bedeuten, wenn er deswegen auszieht. DAS sind eben Fragen, die sich nicht stellen, wenn man mit irgendwem zusammenzieht! In unserem Fall könnte hier ein Haken bei der Geschichte sein.Eremit hat geschrieben:Dann wird die WG ja onehin aufgelöst, oder nicht? Dann würde Dein Partner die Funktion Deines Freundes (Anwesenheit) ausüben.Vancouver hat geschrieben:Ich frage mich ja auch, wie das dann wäre, wenn ich wieder einen fixen Partner hätte, was irgendwann ja auch wieder der Fall sein wird.
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