Jammern auf hohem Niveau oder fehlt mir was?
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Thread-EröffnerIn - [nicht mehr wegzudenken]
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Jammern auf hohem Niveau oder fehlt mir was?
Gerade weiß ich nicht wo mir der Kopf steht, ich fühle mich so kreuzunglücklich und weiß nicht wieso, jeden Tag wird alles ein wenig bedeutungsloser, sinnloser, ja fast schon hoffnungsloser (dabei lassen sich formal diese Adjektive gar nicht steigern-in meinem Gefühlsleben allerdings schon) dabei verstehe ich überhaupt nicht warum das so ist. Ich kann mich gerade selbst nicht aushalten, was schwierig ist
Dabei ist das wirklich jammern auf hohem Niveau, es gibt Menschen die mich lieben, sozioökonomisch ist auch alles bestens, und doch ist es so, dass ich zwar spüre dass etwas fehlt, aber ich weiß nicht was. Ich empfinde irgendwie keine Freude mehr, ich meine damit Freude die man latent so ganz tief im Herzen spürt, vielleicht so etwas wie Daseinsfreude, ja die fehlt und eben auch noch etwas anderes, unbekanntes.
Ich glaube nicht, dass es Depressionen sind. Zudem ist mir kalt, was ich aber aufs Wetter schiebe...
Dabei ist das wirklich jammern auf hohem Niveau, es gibt Menschen die mich lieben, sozioökonomisch ist auch alles bestens, und doch ist es so, dass ich zwar spüre dass etwas fehlt, aber ich weiß nicht was. Ich empfinde irgendwie keine Freude mehr, ich meine damit Freude die man latent so ganz tief im Herzen spürt, vielleicht so etwas wie Daseinsfreude, ja die fehlt und eben auch noch etwas anderes, unbekanntes.
Ich glaube nicht, dass es Depressionen sind. Zudem ist mir kalt, was ich aber aufs Wetter schiebe...
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Kurz nachgefragt: Wie jammert man auf hohem Niveau? Gibt es gar überhaupt eines?
candle
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Now I know how the bunny runs!
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Thread-EröffnerIn - [nicht mehr wegzudenken]
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ganz so wörtlich darf man den Titel nicht nehmen, aber sinngemäß passt's.....
Das klingt ja aber klassisch nach Depression, gerade wenn es keine Außenauslöser gibt, gleichzeitig aber die Freudlosigkeit.
Warum glaubst Du, dass es keine Depression ist?
Warum glaubst Du, dass es keine Depression ist?
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
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Thread-EröffnerIn - [nicht mehr wegzudenken]
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weil es sich mehr wie etwas metaphysisches anfühlt, ich weiß es nicht genau... ich spüre, dass etwas fehlt, würde man das auch fühlen bei einer Depression?
Nun, bei einer Depression gibt es auch ganz viele Gedanken, klar, das eine schliesst nicht das andere aus. Depression wird ja schon längst nicht mehr endogen gesehen.
Aber vielleicht kannst Du Dich mehr mit dem Begriff der Melancholie identifzieren? Da ist es auch sehr typisch, dass ein Fehlen empfunden wird, und dass es metaphysisch wahrgenommen wird, als Sehnsucht ...
Aber vielleicht kannst Du Dich mehr mit dem Begriff der Melancholie identifzieren? Da ist es auch sehr typisch, dass ein Fehlen empfunden wird, und dass es metaphysisch wahrgenommen wird, als Sehnsucht ...
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
Oder weil einfach Murmeltierzeit ist und es dunkler wird und zum Winter geht.
candle
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Vielleicht bist Du einfach schlecht drauf. Geht vorbei. Irgendwann.
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.
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Thread-EröffnerIn - [nicht mehr wegzudenken]
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danke für den Hinweis, werde mal googeln...biber hat geschrieben: Aber vielleicht kannst Du Dich mehr mit dem Begriff der Melancholie identifzieren? Da ist es auch sehr typisch, dass ein Fehlen empfunden wird, und dass es metaphysisch wahrgenommen wird, als Sehnsucht ...
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- Forums-Gruftie
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Hallo Yamaha,
„Jammern auf hohem Niveau“
Diese Reaktion von der Außenwelt kenne ich auch. Das kommt, wenn man trotz aller „Vorbelastungen“ nach außen ganz gut funktioniert und vieles erreicht hat (gute Ausbildung, Job, Familie, Partnerschaft, finanziell keine Sorgen …).
Und dann zieht einem so eine Bemerkung immer wieder den Boden unter den Füßen weg, man hat keine Berechtigung, sich schlecht zu fühlen, keine Berechtigung für eine Therapie.
Wie hatte damals mal meine Ex-Thera gesagt: Bei dem, was sie da schon von mir wusste, hätten ca. 85% der Leute mit einem gleichen Hintergrund entweder den Strick genommen, hätten ein ernsthaftes Alkoholproblem, wären Beziehungsunfähig, hingen an der Nadel, würden sich täglich zukiffen oder auf dem Strich gehen … Da sieht jeder, dass die Kacke am Dampfen ist, versteht jeder, wenn man sich therapeutische Hilfe holt (falls man noch dazu in der Lage ist).
Na, schöne Aussichten. Und wenn man es halbwegs geschafft hat, trotzdem nach außen zu funktionieren, obwohl es einem auch schlecht geht und man es deutlich spürt, jammert man auch hohem Niveau, was man ja nicht darf. Verkehrte Welt. Schon mal was von Resilienz gehört?
„Jammern auf hohem Niveau“
Diese Reaktion von der Außenwelt kenne ich auch. Das kommt, wenn man trotz aller „Vorbelastungen“ nach außen ganz gut funktioniert und vieles erreicht hat (gute Ausbildung, Job, Familie, Partnerschaft, finanziell keine Sorgen …).
Und dann zieht einem so eine Bemerkung immer wieder den Boden unter den Füßen weg, man hat keine Berechtigung, sich schlecht zu fühlen, keine Berechtigung für eine Therapie.
Wie hatte damals mal meine Ex-Thera gesagt: Bei dem, was sie da schon von mir wusste, hätten ca. 85% der Leute mit einem gleichen Hintergrund entweder den Strick genommen, hätten ein ernsthaftes Alkoholproblem, wären Beziehungsunfähig, hingen an der Nadel, würden sich täglich zukiffen oder auf dem Strich gehen … Da sieht jeder, dass die Kacke am Dampfen ist, versteht jeder, wenn man sich therapeutische Hilfe holt (falls man noch dazu in der Lage ist).
Na, schöne Aussichten. Und wenn man es halbwegs geschafft hat, trotzdem nach außen zu funktionieren, obwohl es einem auch schlecht geht und man es deutlich spürt, jammert man auch hohem Niveau, was man ja nicht darf. Verkehrte Welt. Schon mal was von Resilienz gehört?
Gruß
Wandelröschen
Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.
Wandelröschen
Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.
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Thread-EröffnerIn - [nicht mehr wegzudenken]
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das mit der Melancholie ist es wohl eher auch nicht, laut google ist das ein veraltetes Wort für Depression. Am Liebsten würde ich 24 Stunden am Tag schafen und dabei Träumen, und ich habe keine Lust mehr auf Gesellschaft, selbst meine Freundin und Menschen die mir eigentlich viel bedeuten, mag ich nicht sehen, selbst den kommenden Termin bei meiner Thera habe ich abgesagt. Job hingegen läuft gut, wenn ich denn mal anfange.....aber auch da habe ich mir jemanden neu eingestellt, der nun Dinge macht, die ich eigentlich tun sollte........ja sogar meinen Hund habe ich ein paar Tage zu einer Freundin in den Urlaub geschickt. Am Liebsten bin ich allein doch wenn ich es bin fehlt mir was.
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Thread-EröffnerIn - [nicht mehr wegzudenken]
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genau dasselbe hat meine Thera auch immer zu mir gesagt, was nutzt mir aber nun meine ganze Resilienz, meine "Karriere", mein Geld und all der schnickschnack......früher war ich echt arm wie ne Kirchenmaus, hab 10 Jahre in meine "Bildung" gesteckt, Karriere gemacht, Geld gemacht, leb in ner Traumwohnung, und hab tatsächlich Menschen getroffen die mich lieben, früher war das mein "Ziel", jetzt ist das meine Qual.....Wandelröschen hat geschrieben:
Wie hatte damals mal meine Ex-Thera gesagt: Bei dem, was sie da schon von mir wusste, hätten ca. 85% der Leute mit einem gleichen Hintergrund entweder den Strick genommen, hätten ein ernsthaftes Alkoholproblem, wären Beziehungsunfähig, hingen an der Nadel, würden sich täglich zukiffen oder auf dem Strich gehen … Da sieht jeder, dass die Kacke am Dampfen ist, versteht jeder, wenn man sich therapeutische Hilfe holt (falls man noch dazu in der Lage ist).
Na, schöne Aussichten. Und wenn man es halbwegs geschafft hat, trotzdem nach außen zu funktionieren, obwohl es einem auch schlecht geht und man es deutlich spürt, jammert man auch hohem Niveau, was man ja nicht darf. Verkehrte Welt. Schon mal was von Resilienz gehört?
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- Helferlein
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für mich hört sich das so an, als wärst du nicht im reinen mit dir..die umstände können noch so perfekt sein, wenn man nicht mit seinem innern eins ist, wenn man die innere stimme nicht mehr hören kann, weil man sie vielleicht weggedrückt hat für eine lange weile - es könnte zumindest so etwas in der richtung sein. ich kenne das in ähnlichen umständen: ganz alleine sein wollen, gar nichts anderes mehr wollen. bei mir ist das meist der anfang einer suche nach mir, wenn ich mich etwas oder sehr verloren habe.
kann sein, es trifft auf dich nicht zu, sind nur so meine gedanken.
kann sein, es trifft auf dich nicht zu, sind nur so meine gedanken.
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Thread-EröffnerIn - [nicht mehr wegzudenken]
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ja, daran habe ich vor 10 Minuten auch gedacht als ich die anderen Antworten tippte. Irgendwie bin ich überhaupt nicht mehr in meiner Mitte und ich weiß eigentlich gar nicht mehr wer ich bin, ich finde meine Existenz so bedeutungslos für mich selbst.bittermint hat geschrieben:für mich hört sich das so an, als wärst du nicht im reinen mit dir..die umstände können noch so perfekt sein, wenn man nicht mit seinem innern eins ist, wenn man die innere stimme nicht mehr hören kann, weil man sie vielleicht weggedrückt hat für eine lange weile -
Innere Stimme? Hm, nie gehört, ich hatte mehr einen Willen und orientierte mich an diesem. Gibts so eine Stimme wirklich?
@ yamaha
Na, da hat google (wobei google doch nur Links vermittelt?) aber gepatzt. Melancholie ist kein veraltetes Wort für Depression, ist historisch resp. etymologisch ganz anders verankert.
Zum beispiel wurden Künstler oft als melancholisch gesehen, da diese oft auch sehr grüblerisch sind, dem Weltschmerz nachhängen, aber dabei kreativ und teilweise geniehaft.
Im Persischen hat Melancholie auch ganz andere Zuschreibungen als Depression (übersetzt), Melancholie ist dort eher gut angesehen und gilt als erwünschte Nachdenklichkeit.
Na, da hat google (wobei google doch nur Links vermittelt?) aber gepatzt. Melancholie ist kein veraltetes Wort für Depression, ist historisch resp. etymologisch ganz anders verankert.
Zum beispiel wurden Künstler oft als melancholisch gesehen, da diese oft auch sehr grüblerisch sind, dem Weltschmerz nachhängen, aber dabei kreativ und teilweise geniehaft.
Im Persischen hat Melancholie auch ganz andere Zuschreibungen als Depression (übersetzt), Melancholie ist dort eher gut angesehen und gilt als erwünschte Nachdenklichkeit.
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