Wo fängt Integration für euch an?
Wo fängt Integration für euch an?
Halli Hallo liebe Forumsmitglieder!
Integration- Was bedeutet das überhaupt? Was darf für eine gelingende Integration verlangt werden, was ist human? Was geht zu weit?
Ich stelle mir diese Fragen schon seit Längerem.
Ich habe sowohl negative Beispiele als auch positive Beispiele erlebt.
Situation 1:
Ich gehe durch die Stadt und dann kommen mir ein paar Jugendliche mit südländischem Akzent entgegen und einer von ihnen macht mit verachtenden Parolen auf sich aufmerksam... unter anderem: "Sch.... Deutsche! Deutschland ist zum K....." sein Freund knufft ihn und sagt: "Hör auf damit, du lebst doch hier."
Situation 2:
Ich habe zwei Mädchen, deren Eltern Italiener sind Nachhilfeunterricht gegeben. Ihre Rechtschreibung und Ausdrucksweise waren katastrophal und standen im Sprachunterricht auf Fünf (und das in der Grundschule). Eine Beauftragte von der Schule sollte sich erkundigen, ob denn im Elternhaus deutsch gesprochen würde, die Mutter sagt: "Natürlich reden wir deutsch" (denkste).
Situation 3:
Ich habe eine Bekanntschaft mit einer jungen Frau (22) deren Vater Pole und Mutter Italienerin ist. Sie haben sich die Sprache dieses Landes angeeignet und arbeiten seit vielen Jahren hier.
Das sind jetzt drei Situationen, die mir zu diesem Thema auf Anhieb in den Kopf kommen.
Also für mich bedeutet Integration, dass man sich den Gegebenheiten des Landes, in dem man lebt anpasst (wobei ich diverse Rituale natürlich ausschließe).
Besonders wichtig empfinde ich auch das Erlernen der Sprache, womit es viele nicht sehr genau halten. Das finde ich sehr schade.
Ich habe schon eine Reportage von Deutschen gesehen, die nach Spanien auswandern, aber kein Wort spanisch sprechen konnten (aus dem Irrglauben heraus in Spanien würden sich ja ohnehin so viele Deutsche aufhalten, dass selbst auf den Ämtern deutsch gesprochen würde). Empfinde ich als vollkommen realitätsfremd.
Wenn ich mich doch für ein Leben in einem anderen Land entscheide, dann muss ich doch wenigstens die Sprache sprechen lernen. Anders kommt man doch nicht voran.
[video][/video]
Diese Initiative finde ich total schön und drückt das aus was ich denke.
Die eigene Kultur muss ja nicht aufgegeben werden.
Viel bedeutungsvoller ist doch gegenseitiger Respekt, sich verständigen zu können und den eigenen Kindern es auch so vorzuleben.
In der Nähe meines Elternhauses ist ein türkisches Restaurant angesiedelt, die beispielsweise bei der WM (aus Respekt vor dem Land in dem sie leben) deutsche Flaggen aufgehängt haben und das empfinde ich als nette Geste.
Zweisprachige Erziehung finde ich zum Beispiel durchaus hilfreich und lohnenswert, aber das sollte in einem ausgewogenem Maße geschehen.
Das klingt jetzt irgendwie drastisch und nach Parolen einer, sagen wir mal, unmenschlichen Gruppierung und davon möchte ich mich in aller Form distanzieren.
Was ich besonders spannend finden würde:
Gibt es jemanden unter euch, der selbst ausgewandert ist?
Mich würde durchaus die eine oder andere Geschichte interessieren.
So viel erstmal von mir. Ich bin gespannt auf eure Meinungen und Antworten.
LG, Yuna
Integration- Was bedeutet das überhaupt? Was darf für eine gelingende Integration verlangt werden, was ist human? Was geht zu weit?
Ich stelle mir diese Fragen schon seit Längerem.
Ich habe sowohl negative Beispiele als auch positive Beispiele erlebt.
Situation 1:
Ich gehe durch die Stadt und dann kommen mir ein paar Jugendliche mit südländischem Akzent entgegen und einer von ihnen macht mit verachtenden Parolen auf sich aufmerksam... unter anderem: "Sch.... Deutsche! Deutschland ist zum K....." sein Freund knufft ihn und sagt: "Hör auf damit, du lebst doch hier."
Situation 2:
Ich habe zwei Mädchen, deren Eltern Italiener sind Nachhilfeunterricht gegeben. Ihre Rechtschreibung und Ausdrucksweise waren katastrophal und standen im Sprachunterricht auf Fünf (und das in der Grundschule). Eine Beauftragte von der Schule sollte sich erkundigen, ob denn im Elternhaus deutsch gesprochen würde, die Mutter sagt: "Natürlich reden wir deutsch" (denkste).
Situation 3:
Ich habe eine Bekanntschaft mit einer jungen Frau (22) deren Vater Pole und Mutter Italienerin ist. Sie haben sich die Sprache dieses Landes angeeignet und arbeiten seit vielen Jahren hier.
Das sind jetzt drei Situationen, die mir zu diesem Thema auf Anhieb in den Kopf kommen.
Also für mich bedeutet Integration, dass man sich den Gegebenheiten des Landes, in dem man lebt anpasst (wobei ich diverse Rituale natürlich ausschließe).
Besonders wichtig empfinde ich auch das Erlernen der Sprache, womit es viele nicht sehr genau halten. Das finde ich sehr schade.
Ich habe schon eine Reportage von Deutschen gesehen, die nach Spanien auswandern, aber kein Wort spanisch sprechen konnten (aus dem Irrglauben heraus in Spanien würden sich ja ohnehin so viele Deutsche aufhalten, dass selbst auf den Ämtern deutsch gesprochen würde). Empfinde ich als vollkommen realitätsfremd.
Wenn ich mich doch für ein Leben in einem anderen Land entscheide, dann muss ich doch wenigstens die Sprache sprechen lernen. Anders kommt man doch nicht voran.
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Diese Initiative finde ich total schön und drückt das aus was ich denke.
Die eigene Kultur muss ja nicht aufgegeben werden.
Viel bedeutungsvoller ist doch gegenseitiger Respekt, sich verständigen zu können und den eigenen Kindern es auch so vorzuleben.
In der Nähe meines Elternhauses ist ein türkisches Restaurant angesiedelt, die beispielsweise bei der WM (aus Respekt vor dem Land in dem sie leben) deutsche Flaggen aufgehängt haben und das empfinde ich als nette Geste.
Zweisprachige Erziehung finde ich zum Beispiel durchaus hilfreich und lohnenswert, aber das sollte in einem ausgewogenem Maße geschehen.
Das klingt jetzt irgendwie drastisch und nach Parolen einer, sagen wir mal, unmenschlichen Gruppierung und davon möchte ich mich in aller Form distanzieren.
Was ich besonders spannend finden würde:
Gibt es jemanden unter euch, der selbst ausgewandert ist?
Mich würde durchaus die eine oder andere Geschichte interessieren.
So viel erstmal von mir. Ich bin gespannt auf eure Meinungen und Antworten.
LG, Yuna
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Das ist eine Assimilation, bzw. eben Anpassung, keine Interation und erst recht keine Inklusion.Also für mich bedeutet Integration, dass man sich den Gegebenheiten des Landes, in dem man lebt anpasst
Ich denke diese Exklusion und teils auch Separation bestimmter Migrantengruppen hat Ursachen bei den Migranten, bei der Aufnahmegesellschaft und in den Umständen unter denen sie hergekommen sind. Kamen sie von vorne herein für immer oder erstmal nur auf Zeit? Waren es Wirtschafts- oder Kriegsflüchtliche? Haben sie lange in Auffanglagern und Asylantenheimen gelebt oder kamen sie mit gehobenem Sozialstatus als Akademiker hier her?
Ich denke man kann viel greinen darüber wie "die anderen", die Fremden sich hier zu Verhalten haben. beeinflussen kann man letzlich nur sein eigenes Verhalten, seinen Beitrag zu einer gelingenden Inlusion. So man es denn will. Aber ich hypothetisiere mal das wollen viele Deutsche gar nicht. Sie sprechen von Inklusion oder Integration meinen aber einseitige Anpassung und Assimilation, "unsichtbar machen".
amor fati
@ montagne:
Vielen Dank für deine Meinung... aber in einigen Punkten muss ich dir widersprechen.
Gut, ein Akademiker wird sich sicherlich im Vorfeld mit der Sprache auseinandergesetzt haben... das kann ein Kriegflüchtling natürlich nicht (aber im Nachhinein könnte die Sprache dennoch erlernt werden).
Ich kann da von mir sprechen: Wenn ich Migranten sehe, die nach 30 Jahren in Deutschland noch immer kein Wort deutsch können, dann habe ich keinen Respekt... ich ziehe eher den Hut vor Menschen, die sich das angeeignet haben.
Ich frage mich:
Wie soll eine Integration denn beginnen? Sie muss an einem Punkt starten... der Wille muss von demjenigen ausgehen, der einwandert... und die Deutschen müssen ihm dann den Weg dafür ebnen... nicht nur Ottonormalverbraucher sondern auch die Politik...
Wenn jemand herkommt, der keine Lust darauf hat sich zu integrieren, wie soll ihm dann geholfen werden? Und vor allem: Wie kann ihm dann mit Respekt begegnen, wie kann man ihn dann akzeptieren?
Vielen Dank für deine Meinung... aber in einigen Punkten muss ich dir widersprechen.
Sind die Umstände wirklich von solch fundamentaler Bedeutung?Ich denke diese Exklusion und teils auch Separation bestimmter Migrantengruppen hat Ursachen bei den Migranten, bei der Aufnahmegesellschaft und in den Umständen unter denen sie hergekommen sind.
Gut, ein Akademiker wird sich sicherlich im Vorfeld mit der Sprache auseinandergesetzt haben... das kann ein Kriegflüchtling natürlich nicht (aber im Nachhinein könnte die Sprache dennoch erlernt werden).
Ja, kann durchaus sein, dass es Leute gibt, die es so sehen.Aber ich hypothetisiere mal das wollen viele Deutsche gar nicht. Sie sprechen von Inklusion oder Integration meinen aber einseitige Anpassung und Assimilation, "unsichtbar machen".
Ich kann da von mir sprechen: Wenn ich Migranten sehe, die nach 30 Jahren in Deutschland noch immer kein Wort deutsch können, dann habe ich keinen Respekt... ich ziehe eher den Hut vor Menschen, die sich das angeeignet haben.
Ich frage mich:
Wie soll eine Integration denn beginnen? Sie muss an einem Punkt starten... der Wille muss von demjenigen ausgehen, der einwandert... und die Deutschen müssen ihm dann den Weg dafür ebnen... nicht nur Ottonormalverbraucher sondern auch die Politik...
Wenn jemand herkommt, der keine Lust darauf hat sich zu integrieren, wie soll ihm dann geholfen werden? Und vor allem: Wie kann ihm dann mit Respekt begegnen, wie kann man ihn dann akzeptieren?
Damit widersprichst du nicht mir direkt, sondern der aktuellen soziologischen und sozialpsychologischen Forschung. Hast du das ganze so weit durchdacht?
Die Umstände sind immens wichtig, natürlich. Kommt man hierher, als angeworbener Gastarbeiter, der glaubt nur paar Jahre hier zu bleiben? Wozu dann die Sprache lernen? Kommt man hier her als schwer traumatisierter Kriegsflüchtling?
Deutsche die an PTSB leiden finden sich in Kliniken wieder, sind teils AU. Flüchtlinge sollen auch mit PTSB funktionieren und das noch einer ganz fremden Kultur? Sollen mehr als nur funktionieren? ist eifnach unrealistisch.
Wie ist es mit Respekt für dich? Ist der unangemessen, weil du nach einem 8h-Job nicht noch eine Fremdsprache fließend lernst? Wie viele Sprachen sprichst du fließend? Was ist deine persönliche Inklusionsleistung?
Ich habe einige Zeit im Ausland garbeitet, als Akademikerin, als ziemlich begabte Akademikerin, ich hatte jeden Tag Sprachunterricht, Einzelstunden und auch wirklich Druck die Sprache zu lernen, da auch Englisch dort nicht so schrecklich weit verbeitet ist. Aber nach 8-9h Arbeit, Summe 2h Fahrweg, das alles in einer ganz fremden Kultur, war ich geschlaucht genug um zwar zum Sprachunterricht zu gehen, aber hausaufgaben, Vokablen lernen, das war kaum noch drin. Und so bin ich über ein simples Smalltalk-Niveau nie hinusgekommen.
Meine WG-Kollegin dort kam extra da hin um die Sprache und Kultur zu lernen, sie hat dort nur halbtags gearbeitet und halbtags gelernt. Sie sprach dann irgendwann ganz gut.
Diese ganzen Belastungen kennen Einheimsiche doch gar nicht.
Von daher sehe ich das ganze wohl weniger dogmatisch und weniger von einem hohen Ross herunter.
Die meisten Migranten kommen aber nach Deutschland um Geld zu verdienen, nicht um unsere Kultur zu studieren. Und die meisten sind auch keine hochqualifizierten Arbeitskräfte. Natürlich wäre es schön und vielen gelingt es ja auch, die Sprache zu lernen. Das ist gut, für die Lebens- und Bildungchancen. ich sehe es nur milde, wem es nicht gelingt. Und der kann dann eben auch nicht mit den Kindern zu Hause Deutsch sprechen.
Ich fände es auch schöner, wenn die Sprache gelernt wird, einfach damit eben die Ausgrenzung aufhört und die Bildungs. und Berufschancen steigen. Aber was hat das nun mit Respekt zu tun? Warum haben Menschen, die eben seit 30 Jahren hier einen Job machen, den kaum ein Deutscher machen möchte keinen Respekt verdient?
Die Umstände sind immens wichtig, natürlich. Kommt man hierher, als angeworbener Gastarbeiter, der glaubt nur paar Jahre hier zu bleiben? Wozu dann die Sprache lernen? Kommt man hier her als schwer traumatisierter Kriegsflüchtling?
Deutsche die an PTSB leiden finden sich in Kliniken wieder, sind teils AU. Flüchtlinge sollen auch mit PTSB funktionieren und das noch einer ganz fremden Kultur? Sollen mehr als nur funktionieren? ist eifnach unrealistisch.
Wie ist es mit Respekt für dich? Ist der unangemessen, weil du nach einem 8h-Job nicht noch eine Fremdsprache fließend lernst? Wie viele Sprachen sprichst du fließend? Was ist deine persönliche Inklusionsleistung?
Ich habe einige Zeit im Ausland garbeitet, als Akademikerin, als ziemlich begabte Akademikerin, ich hatte jeden Tag Sprachunterricht, Einzelstunden und auch wirklich Druck die Sprache zu lernen, da auch Englisch dort nicht so schrecklich weit verbeitet ist. Aber nach 8-9h Arbeit, Summe 2h Fahrweg, das alles in einer ganz fremden Kultur, war ich geschlaucht genug um zwar zum Sprachunterricht zu gehen, aber hausaufgaben, Vokablen lernen, das war kaum noch drin. Und so bin ich über ein simples Smalltalk-Niveau nie hinusgekommen.
Meine WG-Kollegin dort kam extra da hin um die Sprache und Kultur zu lernen, sie hat dort nur halbtags gearbeitet und halbtags gelernt. Sie sprach dann irgendwann ganz gut.
Diese ganzen Belastungen kennen Einheimsiche doch gar nicht.
Von daher sehe ich das ganze wohl weniger dogmatisch und weniger von einem hohen Ross herunter.
Die meisten Migranten kommen aber nach Deutschland um Geld zu verdienen, nicht um unsere Kultur zu studieren. Und die meisten sind auch keine hochqualifizierten Arbeitskräfte. Natürlich wäre es schön und vielen gelingt es ja auch, die Sprache zu lernen. Das ist gut, für die Lebens- und Bildungchancen. ich sehe es nur milde, wem es nicht gelingt. Und der kann dann eben auch nicht mit den Kindern zu Hause Deutsch sprechen.
Ja eben und das ist doch spürbar. und so entsteht der Rückzug in den eigenen, engen Kultur- und Sprachkreis.Wenn ich Migranten sehe, die nach 30 Jahren in Deutschland noch immer kein Wort deutsch können, dann habe ich keinen Respekt...
Ich fände es auch schöner, wenn die Sprache gelernt wird, einfach damit eben die Ausgrenzung aufhört und die Bildungs. und Berufschancen steigen. Aber was hat das nun mit Respekt zu tun? Warum haben Menschen, die eben seit 30 Jahren hier einen Job machen, den kaum ein Deutscher machen möchte keinen Respekt verdient?
In den Köpfen, beim gegenseitigen Respekt und Verstehen...Wie soll eine Integration denn beginnen? Sie muss an einem Punkt starten...
amor fati
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Yuna, du schreibst, die eigene Kultur MUSS ja nicht aufgegeben werden? Ich finde, sie sollte auf keinen Fall aufgegeben werden, ebenso wie die Muttersprache nicht aufgegeben werden sollte, denn dies sind doch die Wurzeln eines Menschen.
Natürlich geht es kaum ohne Sprachkenntnisse des Landes, in dem man lebt. Aber Ältere lassen dann von den Kindern dolmetschen, es geht also doch irgendwie. Jüngere sind doch sowieso durch die Schule integriert, und wenn die Älteren lieber unter ihren Landsleuten bleiben wollen, finde ich das aber auch irgendwie verständlich. Integration ist nie eine Einbahnstraße, das kann nicht funktionieren, und gerade da sehe ich aber bei der älteren Generation Schwierigkeiten, denn gehen denn Deutsche auf diese zu? Integration kann nur beidseitig funktionieren, ist ein Aufeinanderzugehen von beiden Seiten, und da hapert es eben auch von der deutschen Seite aus gewaltig.
Aber mal zurück zur jüngeren Generation - meine Tochter ist seit der Grundschule sehr eng mit einem dunkelhäutigen Mädchen befreundet, und es ist haarsträubend, was ich da über die Jahre mitbekommen habe, von Verboten anderer Eltern an ihre Kinder, sich mit ihr zu verabreden bis dahin, dass mich Nachbarn angesprochen haben, ob ich das "gut finde", dass meine Tochter mit der "Schwarzen" unterwegs ist. Ich wusste oft nicht, ob ich lachen oder heulen sollte, so lächerlich oder auch schlimm und verletzend haben sich Leute ihr gegenüber verhalten, sie hat mir auch immer viel davon erzählt, dass z. B. wildfremde Menschen ohne zu fragen ihre krausen Haare angefasst haben, sie fragten, welche Sprache sie denn spricht (afrikanisch? ) oder auch sie angespuckt haben. Als ich in der Klinik war letztes Jahr, hat meine Tochter 7 Wochen dort in der Familie gelebt, da wurde sie einmal auf der Straße als "white nigger"" tituliert. Macht ihr persönlich aber nix aus, da steht sie vollkommen drüber. Dass ihre Freundin perfekt deutsch spricht, sehr erfolgreich das Gymnasium besucht und Medizin studieren will, ist für manche Leute tatsächlich eine Sensation. Ja, wo fängt eigentlich Integration an, das frage ich mich da allerdings auch.
Montagne, was du schreibst, Assimilation, ja das ist gruselig, aber viele scheinen das mit Integration zu verwechseln. ("Die sollen sich erstmal anpassen hier!") *schüttel* Wie soll Integration funktionieren, wenn die eine Seite der anderen keine Chance gibt? Als Kopftuchträgerin ist man doch sowieso schon gleich unten durch.
Ein Freund von mir, der bei einem großen Automobilhersteller in der Produktion gearbeitet hat, hat mir früher mal erzählt, wie Kollegen einem muslimischen Mitarbeiter den Gebetsteppich geklaut und mit Industrieleim auf dem Hallenboden festgeklebt haben, der konnte den da nur noch in Steifen abziehen. Ich hab geheult vor Wut! Ich glaube aber, das würde sich heute auch keiner mehr so ohne weiteres trauen. Naja, ich weiß, es gibt schlimmeres, und ich hab auch wegen viel schlimmerer Dinge geheult, was das Thema angeht, aber diese Sache hat sich irgendwie in mein Gedächtnis gebrannt.
A propos gebrannt... aber lassen wir das.
Edit: montagne, du sprichst mir da mit vielem aus dem Herzen!
Natürlich geht es kaum ohne Sprachkenntnisse des Landes, in dem man lebt. Aber Ältere lassen dann von den Kindern dolmetschen, es geht also doch irgendwie. Jüngere sind doch sowieso durch die Schule integriert, und wenn die Älteren lieber unter ihren Landsleuten bleiben wollen, finde ich das aber auch irgendwie verständlich. Integration ist nie eine Einbahnstraße, das kann nicht funktionieren, und gerade da sehe ich aber bei der älteren Generation Schwierigkeiten, denn gehen denn Deutsche auf diese zu? Integration kann nur beidseitig funktionieren, ist ein Aufeinanderzugehen von beiden Seiten, und da hapert es eben auch von der deutschen Seite aus gewaltig.
Aber mal zurück zur jüngeren Generation - meine Tochter ist seit der Grundschule sehr eng mit einem dunkelhäutigen Mädchen befreundet, und es ist haarsträubend, was ich da über die Jahre mitbekommen habe, von Verboten anderer Eltern an ihre Kinder, sich mit ihr zu verabreden bis dahin, dass mich Nachbarn angesprochen haben, ob ich das "gut finde", dass meine Tochter mit der "Schwarzen" unterwegs ist. Ich wusste oft nicht, ob ich lachen oder heulen sollte, so lächerlich oder auch schlimm und verletzend haben sich Leute ihr gegenüber verhalten, sie hat mir auch immer viel davon erzählt, dass z. B. wildfremde Menschen ohne zu fragen ihre krausen Haare angefasst haben, sie fragten, welche Sprache sie denn spricht (afrikanisch? ) oder auch sie angespuckt haben. Als ich in der Klinik war letztes Jahr, hat meine Tochter 7 Wochen dort in der Familie gelebt, da wurde sie einmal auf der Straße als "white nigger"" tituliert. Macht ihr persönlich aber nix aus, da steht sie vollkommen drüber. Dass ihre Freundin perfekt deutsch spricht, sehr erfolgreich das Gymnasium besucht und Medizin studieren will, ist für manche Leute tatsächlich eine Sensation. Ja, wo fängt eigentlich Integration an, das frage ich mich da allerdings auch.
Montagne, was du schreibst, Assimilation, ja das ist gruselig, aber viele scheinen das mit Integration zu verwechseln. ("Die sollen sich erstmal anpassen hier!") *schüttel* Wie soll Integration funktionieren, wenn die eine Seite der anderen keine Chance gibt? Als Kopftuchträgerin ist man doch sowieso schon gleich unten durch.
Ein Freund von mir, der bei einem großen Automobilhersteller in der Produktion gearbeitet hat, hat mir früher mal erzählt, wie Kollegen einem muslimischen Mitarbeiter den Gebetsteppich geklaut und mit Industrieleim auf dem Hallenboden festgeklebt haben, der konnte den da nur noch in Steifen abziehen. Ich hab geheult vor Wut! Ich glaube aber, das würde sich heute auch keiner mehr so ohne weiteres trauen. Naja, ich weiß, es gibt schlimmeres, und ich hab auch wegen viel schlimmerer Dinge geheult, was das Thema angeht, aber diese Sache hat sich irgendwie in mein Gedächtnis gebrannt.
A propos gebrannt... aber lassen wir das.
Edit: montagne, du sprichst mir da mit vielem aus dem Herzen!
Für mich bedeutet Integration auch, dass die Aufnahmegesellschaft überhaupt bereit dafür ist. Und da sehe ich immer noch erhebliche Defizite.
Jahrzehntelang haben wir Mirganten wie Gäste behandelt, drückte ja auch schon der Begriff "Gastarbeiter" aus... Haben nicht genug darauf geachtet, dass sie eine gute Ausbildungen erhalten, die deutsche Sprache lernen = "Sie sind ja eh bald wieder weg."
Die feindlich ablehnde Politik der 80er Jahre tat dann ihr übriges dazu, dass sich Migranten bestimmt alles andere als erwünscht fühlen.
Und diese Einstellung hat eben Konsequenzen für die nachfolgenden Gernerationen.
Und "plötzlich" in den 00ern fällt dann doch mal auf, dass es unter den Migranten einen ziemlich großen Anteil gibt, der in Armut lebt mit all den Konsequenzen.
Also die Migranten selbst sind verantwortlich für eine akzeptable gesellschaftliche Teilhabe, aber eben auch die Aufnahmegesellschaft.
Und bei beiden "hakte" es in der Vergangenheit.
Integration bedeutet für mich Chancengleichheit.
Wenn ein Kind in einer Familie aufwächst, die nur türkisch spricht, wird es später auf dem Arbeitsmarkt erhebliche Nachteile haben. Das ist keine Chancengleichheit zum Beispiel.
Hier muss halt der Staat eingreifen, was er mittlerweile ja auch endlich tut. Sprachkurse im Kindergarten oder eher zum Beispiel.
Jahrzehntelang haben wir Mirganten wie Gäste behandelt, drückte ja auch schon der Begriff "Gastarbeiter" aus... Haben nicht genug darauf geachtet, dass sie eine gute Ausbildungen erhalten, die deutsche Sprache lernen = "Sie sind ja eh bald wieder weg."
Die feindlich ablehnde Politik der 80er Jahre tat dann ihr übriges dazu, dass sich Migranten bestimmt alles andere als erwünscht fühlen.
Und diese Einstellung hat eben Konsequenzen für die nachfolgenden Gernerationen.
Und "plötzlich" in den 00ern fällt dann doch mal auf, dass es unter den Migranten einen ziemlich großen Anteil gibt, der in Armut lebt mit all den Konsequenzen.
Also die Migranten selbst sind verantwortlich für eine akzeptable gesellschaftliche Teilhabe, aber eben auch die Aufnahmegesellschaft.
Und bei beiden "hakte" es in der Vergangenheit.
Integration bedeutet für mich Chancengleichheit.
Wenn ein Kind in einer Familie aufwächst, die nur türkisch spricht, wird es später auf dem Arbeitsmarkt erhebliche Nachteile haben. Das ist keine Chancengleichheit zum Beispiel.
Hier muss halt der Staat eingreifen, was er mittlerweile ja auch endlich tut. Sprachkurse im Kindergarten oder eher zum Beispiel.
"Wo fängt Integration für euch an?"
Sehr gute Frage !
Lt. wikipedia ist in den vielen Anwendungsgebieten
dieser Wortdeutung klar zu erkennen, dass das Ziel eine
"Wunschmischung" ist. Ein "Eins-Werden".
Wünschenswert, aber die Komponente müssen sich mischen lassen, sonst
funktioniert es nicht.
Und meiner Meinung nach geht das nicht immer und bei Allem.
Für mich ist die Anwendung dieses Wortes eine falsche Auslegung um
Personen in Deutschland heimatlich zu machen.
Vielleicht in einem neuerschaffendem Umfeld, wo gemeinsam an einer
Grundordnung der Manigfaltigkeit gearbeitet wird, aber nicht eine
bereits Langbestehende auf Biegen und Brechen zu revolutionieren
zu versuchen.
Was ist an "Anpassung" falsch? Es muss ja Gründe geben, sich eine
Wahlheimat auszusuchen. Und nicht nur der Empfang von Sozialleistungen
muss ausschlaggeben sein. Eine gewisse Anpassung zeugt von Höflichkeit
dem Gastgeber gegenüber. Und das zählt ja nicht nur bei der Einbürgerung.
Sehr gute Frage !
Lt. wikipedia ist in den vielen Anwendungsgebieten
dieser Wortdeutung klar zu erkennen, dass das Ziel eine
"Wunschmischung" ist. Ein "Eins-Werden".
Wünschenswert, aber die Komponente müssen sich mischen lassen, sonst
funktioniert es nicht.
Und meiner Meinung nach geht das nicht immer und bei Allem.
Für mich ist die Anwendung dieses Wortes eine falsche Auslegung um
Personen in Deutschland heimatlich zu machen.
Vielleicht in einem neuerschaffendem Umfeld, wo gemeinsam an einer
Grundordnung der Manigfaltigkeit gearbeitet wird, aber nicht eine
bereits Langbestehende auf Biegen und Brechen zu revolutionieren
zu versuchen.
Was ist an "Anpassung" falsch? Es muss ja Gründe geben, sich eine
Wahlheimat auszusuchen. Und nicht nur der Empfang von Sozialleistungen
muss ausschlaggeben sein. Eine gewisse Anpassung zeugt von Höflichkeit
dem Gastgeber gegenüber. Und das zählt ja nicht nur bei der Einbürgerung.
Ich verlass´ mich auf meine Sinne!
Irrsinn
Blödsinn
Wahnsinn
Irrsinn
Blödsinn
Wahnsinn
-
- Forums-Gruftie
- , 33
- Beiträge: 898
Ich glaube es ging auch erst mal um Integration, nicht um Inklusion und das ist ein (wie immer wild diskutierter Unterschied).montagne hat geschrieben:Das ist eine Assimilation, bzw. eben Anpassung, keine Interation und erst recht keine Inklusion.
montagne hat geschrieben:Ich denke man kann viel greinen darüber wie "die anderen", die Fremden sich hier zu Verhalten haben. beeinflussen kann man letzlich nur sein eigenes Verhalten, seinen Beitrag
Ich stelle meine Realität danebenmontagne hat geschrieben: Aber ich hypothetisiere mal das wollen viele Deutsche gar nicht. Sie sprechen von Inklusion oder Integration meinen aber einseitige Anpassung und Assimilation, "unsichtbar machen".
Mag sein, dass es bei vielen so ist (ich kenne nicht viele, sondern nur meine Verwandschaft und Freunde), aber nicht bei allen.
Von denen sind Menschen ausgewandert bzw. Migranten gibt es (auch) als Freunde und/oder angeheiratete im bestehenden Kreis. Für mich persönlich ist es total schön, weil die Vielfalt steigt, auch wenn ich nicht mit allen Traditionen mitziehen kann, das ist aber dann meine Meinung und niemand zwingt es mir auf. Im Gegenzug dazu muss ich sagen werden die Feste gefeiert wie sie sind, egal ob es das in der Religion gibt oder nicht, so haben die Kinder die Möglichkeit teilzunehmen und die Eltern zeigen große Flexibilität. Ich finde das beeindruckend, wie sich manche darauf einlassen können. Meine persönliche Erfahrung ist, dass gerade Migranten viel flexibler sind in ihrem Leben, viell. gerade weil sie das Erlebnis Fremde und die damit verbundenen Vorurteile und Ängste (auf beiden Seiten) auf sich genommen haben und trotz der Widrigkeiten irgendwie gemeistert.
Ich will damit nicht die Augen davor schließen, dass es viel Nachholbedarf gibt wo diese Gradwanderung nicht gelungen ist, nur mal ein positives Erfahrungsbeispiel entgegen setzen.
Was dazu gehört/muss um integriert oder inkludiert zu sein ist meiner Meinung nach genauso konventionell geregelt wie die zugrundeliegende Theorie, die nächste Generation Sozialwissenschaftler findet sicher etwas neues um zu beschreiben was die Gesellschaft braucht.
Meine persönliche Meinung dazu ist, wenn sich beide Seiten Mühe geben und es auch wollen, kann man in vielen Gruppen - sagen wir mal- zugehörig werden.
Ich denke Sprache ist da auch ein wichtiger Punkt, die Grundlagen sollten erlernt werden, wenn man über längere Zeit in einem Land leben möchte, denn es ist nicht nur für die Person selbst hilfreich, sondern auch für die dort bereits Lebenden.
Das dafür Regeln aufgestellt werden müssen ist wirklich schade, normalerweise sagt einem so etwas die Logik. Wenn es nun darum geht, dass ich in China leben will und Chinesisch lernen muss ist das natürlich ein spezieller Härtefall und könnte sehr lange dauern .
Rilke hat geschrieben:Integration bedeutet für mich Chancengleichheit.
Wenn ein Kind in einer Familie aufwächst, die nur türkisch spricht, wird es später auf dem Arbeitsmarkt erhebliche Nachteile haben. Das ist keine Chancengleichheit zum Beispiel.
Hier muss halt der Staat eingreifen, was er mittlerweile ja auch endlich tut. Sprachkurse im Kindergarten oder eher zum Beispiel.
Ich denke auch, dass es Chancengleichheit geben sollte und derjenige, der aufnimmt bereit dazu ist sich auch mit den besonderen Gegebenheiten auseinanderzusetzen, die dadurch auf ihn zukommen.MissX hat geschrieben:Für mich bedeutet Integration auch, dass die Aufnahmegesellschaft überhaupt bereit dafür ist. Und da sehe ich immer noch erhebliche Defizite.
Ob das Pflicht sein soll - diskutierbar, aber schön wäre es, ja. Aber leider gibt es kaum Chancengleichheit, nicht bei Migranten und nicht bei Menschen ohne Migrationshintergrund. Es gibt noch viel zu tun.
Schön ist eigentlich alles, wenn man es mit Liebe betrachtet.
Christian Morgenstern
Christian Morgenstern
"Wo fängt Integration für euch an?"
Die Problematik dieser Fragestellung und damit die Problematik des Themas werden bei mir bereits im ersten Beitrag der TE deutlich.
Liebe Yuna, du hast bei deiner Fragestellung nur eine Seite berücksichtigt, nämlich die Seite welche Migranten aufnimmt. Du hast nur deren Perspektive berücksichtigt.
Du hast vergessen zu fragen ob hier in diesem Forum Migranten gibt und du hast vergessen diese zu fragen wo für SIE - die Migranten - Integration beginnt. Du hast die Migranten in diesem Forum ausgeblendet.
Du sprichst und fragst nur aus der Perspektive der Menschen mit deutschen Vorfahren, wo für sie Integration beginnt.
Fällt dir was auf Yuna?
Mir fällt schon was auf!
Huhu... winke, winke! Hier ist zufällig eine Migrantin.
Jaaaa... ja, wir leben hier, wir sind existent, präsent, wir schreiben sogar mit euch in einem gemeinsamen Forum.
Wieso fragst du uns Migranten nicht wo für uns Integration beginnt?
Das wäre doch mal ein Anfang wenn wir schon über das Thema Integration sprechen. Oder nicht?!
Dannie
Die Problematik dieser Fragestellung und damit die Problematik des Themas werden bei mir bereits im ersten Beitrag der TE deutlich.
Liebe Yuna, du hast bei deiner Fragestellung nur eine Seite berücksichtigt, nämlich die Seite welche Migranten aufnimmt. Du hast nur deren Perspektive berücksichtigt.
Du hast vergessen zu fragen ob hier in diesem Forum Migranten gibt und du hast vergessen diese zu fragen wo für SIE - die Migranten - Integration beginnt. Du hast die Migranten in diesem Forum ausgeblendet.
Du sprichst und fragst nur aus der Perspektive der Menschen mit deutschen Vorfahren, wo für sie Integration beginnt.
Fällt dir was auf Yuna?
Mir fällt schon was auf!
Huhu... winke, winke! Hier ist zufällig eine Migrantin.
Jaaaa... ja, wir leben hier, wir sind existent, präsent, wir schreiben sogar mit euch in einem gemeinsamen Forum.
Wieso fragst du uns Migranten nicht wo für uns Integration beginnt?
Das wäre doch mal ein Anfang wenn wir schon über das Thema Integration sprechen. Oder nicht?!
Dannie
@ Dannie:
Ich muss erst einmal deinen Einwurf kommentieren.
Ich habe auch unter anderem diese Frage gestellt:
Ich muss erst einmal deinen Einwurf kommentieren.
Ich habe auch unter anderem diese Frage gestellt:
War sicher falsch ausgedrückt, denn ich meinte damit auch Menschen die von ihrem Heimatland nach Deutschland ausgewandert sind.Gibt es jemanden unter euch, der selbst ausgewandert ist?
Mich würde durchaus die eine oder andere Geschichte interessieren.
Wie ich diese Generalisierung liebe! Migranten sind Gastarbeiter und kommen alle als Halbanalphabeten aus Anatolien. Punkt!MissX hat geschrieben: Jahrzehntelang haben wir Mirganten wie Gäste behandelt, drückte ja auch schon der Begriff "Gastarbeiter" aus... Haben nicht genug darauf geachtet, dass sie eine gute Ausbildungen erhalten, die deutsche Sprache lernen = "Sie sind ja eh bald wieder weg."
Die feindlich ablehnde Politik der 80er Jahre tat dann ihr übriges dazu, dass sich Migranten bestimmt alles andere als erwünscht fühlen.
Und solche ignorante Brett-vor-dem-Kopf-Aussagen kommen dann ausgerechnet von Menschen die sich als Ausländer-Versteher hervortun wollen.
Oder wie Yuna hier vermittelt, sich möchte sich über Integration unterhalten, blendet dabei vollkommen die Ausländer selbst aus. Sie denkt, sie unterhält sich hier nur mit waschechten deutschen Bürger in ihrem rein deutsches Grüppchen. Sie möchte sich aber über Integration unterhalten.
Das ist echt zum piepen........
Dannie
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 44
- Beiträge: 6034
Montagne, danke für deine Beiträge - Knopf geht ja leider nicht. Ich sehe das ganz genauso!!!
Yuna, schon deine Beispiele verwirren mich, denn das sind drei Beispiele, die überhaupt nichts miteinander zu tun haben. Du stellst sozusagen den 'bösen Migranten' die 'guten Migranten' gegenüber.
Das 1. Beispiel ist keine Frage der Integration, sondern des Benehmens. Ob deutsch oder nicht deutsch, ist da völlig egal. Der Typ hat halt "Scheix Deutschland" gesagt, weil er weiß, dass er damit am besten provozieren kann. Er hätte genauso gut irgendwas anderes Provokantes sagen können, wie Jugendliche das gerne tun. Das ist nicht schön, aber das kommt unter Deutschen genauso vor, dass sie rumpöbeln.
Das 2. Beispiel ist für mich auch keine Frage der Integration, sondern eine Frage der Privatsphäre. Wenn eine 'Beauftragte der Schule' bei mir klingeln würde und mich nach meinen Erziehungsmethoden fragen würde, würde ich auch erzählen, dass ich nur schlaue Bücher lese und meine Kinder täglich Geige spielen.
Vielleicht bin ich da etwas empfindlich, aber ich finde, bei deinen Beiträgen klingt so was wie eine Wertung an, so als wüsstest du, wie sich ein 'Fremder' zu benehmen habe, um ein 'guter Fremder' zu sein. Es gibt hier keine Vorschriften, wie man sich zu verhalten habe. Ob man grüne Haare hat, halbnackt rumläuft oder mit Kopftuch, hat hier niemanden etwas anzugehen. Und ebenso wenig geht mich das was an, wenn Familie Erdogan zu Hause Türkisch spricht - wenn ich ins Ausland ginge, würde ich mit meinen Kindern auch Deutsch reden - vermutlich würde ich das dann irgendwie als 'bilingual' verkaufen.
Aber wir nehmen halt automatisch an, dass man sich als Türke (Italiener, Pole...) anzupassen habe. Warum eigentlich? Was hab ICH denn davon, dass ein Italiener Deutsch spricht? Das soll er bitte selbst entscheiden, ob er das braucht oder nicht. Die Schulen und Kindergärten müssen sich natürlich darauf einstellen, dass viele Kinder keine deutschen Muttersprachler sind. Und sie sollten natürlich auch versuchen, den Familien die deutsche Sprache 'schmackhaft' zu machen, nicht mal unbedingt, damit man zu Hause nur Deutsch spricht, sondern damit das Interesse und die Offenheit für die deutsche Sprache geweckt werden. Man bietet da also etwas an. Einen Deutschsprechzwang halte ich für kontraproduktiv.
Kulturelle Vielfalt ist zunächst mal eine Chance und ein Reichtum. Dadurch, dass man das Türkische, Griechische und Polnische (außer aus der Küche) verbannen will, wertet man es ab - und damit auch die Menschen, die diese Sprachen sprechen.
Wie montagne richtig sagt, kommen viele Migranten nicht aus akademischen Gründen hierher, insofern sollte man die Assimilationsforderungen mal nicht so hoch hängen. Anpassung muss ja nicht verkehrt sein. Wenn ich aus kulturellen Gründen nach Griechenland ziehe, hänge ich mir da auch nicht nur Deutschlandfahnen in meinen Garten. Nein, dann identifiziere ich mich halt auch ein Stück mit meiner neuen Heimat. Das ist doch aber keine Voraussetzung, um hier zu leben.
Ich teile auch nicht mit allen Deutschen dieselben Werte. Es klingt zwar furchtbar banal, aber ich bin zunächstmal keine Deutsche, sondern einfach 'nur' ein Mensch.
Yuna, schon deine Beispiele verwirren mich, denn das sind drei Beispiele, die überhaupt nichts miteinander zu tun haben. Du stellst sozusagen den 'bösen Migranten' die 'guten Migranten' gegenüber.
Das 1. Beispiel ist keine Frage der Integration, sondern des Benehmens. Ob deutsch oder nicht deutsch, ist da völlig egal. Der Typ hat halt "Scheix Deutschland" gesagt, weil er weiß, dass er damit am besten provozieren kann. Er hätte genauso gut irgendwas anderes Provokantes sagen können, wie Jugendliche das gerne tun. Das ist nicht schön, aber das kommt unter Deutschen genauso vor, dass sie rumpöbeln.
Das 2. Beispiel ist für mich auch keine Frage der Integration, sondern eine Frage der Privatsphäre. Wenn eine 'Beauftragte der Schule' bei mir klingeln würde und mich nach meinen Erziehungsmethoden fragen würde, würde ich auch erzählen, dass ich nur schlaue Bücher lese und meine Kinder täglich Geige spielen.
Vielleicht bin ich da etwas empfindlich, aber ich finde, bei deinen Beiträgen klingt so was wie eine Wertung an, so als wüsstest du, wie sich ein 'Fremder' zu benehmen habe, um ein 'guter Fremder' zu sein. Es gibt hier keine Vorschriften, wie man sich zu verhalten habe. Ob man grüne Haare hat, halbnackt rumläuft oder mit Kopftuch, hat hier niemanden etwas anzugehen. Und ebenso wenig geht mich das was an, wenn Familie Erdogan zu Hause Türkisch spricht - wenn ich ins Ausland ginge, würde ich mit meinen Kindern auch Deutsch reden - vermutlich würde ich das dann irgendwie als 'bilingual' verkaufen.
Aber wir nehmen halt automatisch an, dass man sich als Türke (Italiener, Pole...) anzupassen habe. Warum eigentlich? Was hab ICH denn davon, dass ein Italiener Deutsch spricht? Das soll er bitte selbst entscheiden, ob er das braucht oder nicht. Die Schulen und Kindergärten müssen sich natürlich darauf einstellen, dass viele Kinder keine deutschen Muttersprachler sind. Und sie sollten natürlich auch versuchen, den Familien die deutsche Sprache 'schmackhaft' zu machen, nicht mal unbedingt, damit man zu Hause nur Deutsch spricht, sondern damit das Interesse und die Offenheit für die deutsche Sprache geweckt werden. Man bietet da also etwas an. Einen Deutschsprechzwang halte ich für kontraproduktiv.
Kulturelle Vielfalt ist zunächst mal eine Chance und ein Reichtum. Dadurch, dass man das Türkische, Griechische und Polnische (außer aus der Küche) verbannen will, wertet man es ab - und damit auch die Menschen, die diese Sprachen sprechen.
Wie montagne richtig sagt, kommen viele Migranten nicht aus akademischen Gründen hierher, insofern sollte man die Assimilationsforderungen mal nicht so hoch hängen. Anpassung muss ja nicht verkehrt sein. Wenn ich aus kulturellen Gründen nach Griechenland ziehe, hänge ich mir da auch nicht nur Deutschlandfahnen in meinen Garten. Nein, dann identifiziere ich mich halt auch ein Stück mit meiner neuen Heimat. Das ist doch aber keine Voraussetzung, um hier zu leben.
Ich teile auch nicht mit allen Deutschen dieselben Werte. Es klingt zwar furchtbar banal, aber ich bin zunächstmal keine Deutsche, sondern einfach 'nur' ein Mensch.
Zuletzt geändert von leberblümchen am Di., 20.03.2012, 10:39, insgesamt 1-mal geändert.
So, nun hast du deine Fragestellung richtig gestellt.yuna hat geschrieben:@ Dannie:
Ich muss erst einmal deinen Einwurf kommentieren.
Ich habe auch unter anderem diese Frage gestellt:
War sicher falsch ausgedrückt, denn ich meinte damit auch Menschen die von ihrem Heimatland nach Deutschland ausgewandert sind.Gibt es jemanden unter euch, der selbst ausgewandert ist?
Mich würde durchaus die eine oder andere Geschichte interessieren.
Und nun?!
Da kommt von dir dennoch keine Frage an mich.
Du könntest mich auch konkret fragen, oder mit mir anfangen über das Thema Integration zu sprechen, mich direkt ansprechen. "Dannie, wo fängt für dich Integration an?"
Mit mir in Kontakt treten!
Dannie
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Dannie, natürlich kommen sie nicht alle aus der Türkei. Wo aber ist da jetzt das Problem dabei, wenn man erwähnt, dass viele Migranten ursprünglich als 'Gastarbeiter' ins Land geholt wurden? Das ist nicht ignorant, sondern das ist ein Teil der Realität. Es gibt noch andere Realitäten. Die kann dann ja jemand anders erwähnen. Ich sehe da kein Brett vor dem Kopf - und ich hab mich auch schon mit interkultureller Pädagogik befasst.
Dannie, du bist doch nicht auch in erster Linie Migrant, oder? Du hast doch kein Schild auf der Stirn, auf dem steht: "Wenn ihr Fragen zur Migration habt, sprecht mich an".
Dannie, du bist doch nicht auch in erster Linie Migrant, oder? Du hast doch kein Schild auf der Stirn, auf dem steht: "Wenn ihr Fragen zur Migration habt, sprecht mich an".
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Du machst den Respekt, den du anderen Menschen gegenüber empfindest, von ihren Sprachkenntnissen abhängig? Ist das dein Ernst?Ich kann da von mir sprechen: Wenn ich Migranten sehe, die nach 30 Jahren in Deutschland noch immer kein Wort deutsch können, dann habe ich keinen Respekt...
Auch da klingt schon wieder die Wertung an: als ob du alleine in der Position wärest zu entscheiden, wer Respekt verdient. Vielleicht denken die Leute, die du nicht respektierst, etwas Ähnliches über dich? Man kann an jedem Menschen etwas finden, was man schlecht findet, also auch an dir und mir. Es ist nicht so, dass 'wir' Deutschen Respekt zuteilen oder versagen. Wir sind nicht in einer gehobenen Position, die das erlauben würde.
Und abgesehen davon, gibt es keine homogene deutsche Kultur, der man sich anpassen müsste.
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