Tagebuch schreiben

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Gelb
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Tagebuch schreiben

Beitrag Di., 22.09.2009, 18:50

Hallo ihr Lieben!

Ich schreibe schon seit dem 10. Lebensjahr Tagebuch. Angefangen hat alles mit "Heute war ein doofer Tag weil wir im Werkunterricht was Doofes gemacht haben", doch im Laufe der Jahre konnte ich meinem Tagebuch immer mehr persönliche Dinge anvertrauen.

Ich eröffne dieses Thema, weil es mich mal interessiert, ob es unter euch noch mehr Leute gibt, die bereits seit vielen, vielen Jahren Tagebuch schreiben und diese Eigenschaft zu schreiben genauso lieben wie ich.

Für mich persönlich ist das Tagebuch wie ein enger Freund, dem ich einfach meine ganze Seele erzähle und bei dem ich immer wieder das Bedfürnis habe "mich mal wieder zu melden". Ich schreibe nicht jeden Tag. Immer so nach meiner Laune. Manchmal schreibe ich mehrmals die Woche, manchmal aber auch nur einmal im Monat.

Für mich ist das Tagebuch schreiben auch sehr wichtig. Für meine eigene Psyche. So kann ich immer wieder auf mein Leben zurückblicken, eigene Fehler erkennen und aus ihnen lernen. Es ist für mich eine Art Eigentherapie.

Mittlerweile habe ich so um die 16 Din A 5-Bücher vollgeschrieben, aber seit ungefähr zwei Jahren schreibe ich nur noch am Computer und drucke diese Dokumente dann aus. Ich fülle damit ganze Mappen oder Ordner.

Wie siehts bei euch mit dem Tagebuch schreiben aus? Ich würde mich sher für andere Meinungen interessieren )
"Wenn der Mensch sich selbst kennenlernt, lernt er das Universum kennen."

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Xanny
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Beitrag Di., 22.09.2009, 20:46

Ich schreibe auch leidenschaftlich gerne Tagebuch, auch schon seit vielen Jahren. Zwischendurch hab ich mal lange Zeit nicht geschrieben, dann fehlte irgendwas.

Oft lese ich in den alten Aufzeichnungen auch nach, das ist sehr interessant, nach einigen Jahren mal reinzuschauen.

Ich finde auch, das das Schreiben des Tagebuches sich mit dem Lauf der Zeit verändert.

Und das Beste: man kann alles aufschreiben, alle Gedanken verfassen, und alles so aufschreiben, wie man es fühlt. Nur für sich alleine. Man muss nichts erklären und verdeutlichen...
*Ein Freund ist jemand, der Deine Vergangenheit versteht, an Deine Zukunft glaubt und Dich so akzeptiert, wie Du bist*

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schmetterling.1983
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Beitrag Di., 22.09.2009, 22:10

Hallo,
ich darf mich hier auch mal als Dauerschreiberling outen, bin mittlerweile bei Buch Nur. 18 (in A4 bis A5 Format). Begonnen habe ich im 12. Lebensjahr und ich denke so ähnlich wie du,
Für mich persönlich ist das Tagebuch wie ein enger Freund, dem ich einfach meine ganze Seele erzähle und bei dem ich immer wieder das Bedürfnis habe "mich mal wieder zu melden". Ich schreibe nicht jeden Tag. Immer so nach meiner Laune. Manchmal schreibe ich mehrmals die Woche, manchmal aber auch nur einmal im Monat.
Aber auch, als Ventil, da ich oft unter meinen für mich überwältigenden Gefühlen leide und so kann ich es "wegpacken" nachdem ich es niedergeschrieben habe.
Und das Beste: man kann alles aufschreiben, alle Gedanken verfassen, und alles so aufschreiben, wie man es fühlt. Nur für sich alleine. Man muss nichts erklären und verdeutlichen...
meistens passt das ja, aber da ich tatsächlich ab und zu mal die alten Hefte lese habe ich festgestellt, das ich gewisse Dinge schon noch erkläre, da ich mich selbst sonst nicht mehr hineinfinde.
Aber ohne würde gar nicht gehen, ich wüsste gar nicht wohin mit all den Gedanken, oft sind sie mir einfach zu viel.
Gerade als Therapiebegleitung finde ich es sehr wertvoll, da ich somit auch für später viele Aussagen die ich für mich als wichtig und emotional wetvoll erachte, weterbringend und prägend (positiv) notiere um mich später daran "festhalten" oder wieder hin orientieren kann um mir zu helfen.
Ansonsten ist der Text leider so chaotisch und planlos, das ich nicht wirklich Fein-Strucktur darin erkenne, es ist einfach zu viel und ich bekomme keine Übersicht, obwohl ich mir das wünschen würde.

Wisst ihr wovor ich Angst habe? Das ich durch irgendeinen Unfall mal sterbe/Koma, ... und meine Tagebücher in die Hände meiner Familie fallen, sie gelesen werden und falsch verstanden bzw. naja, ich habe nicht wirklich ein gutes Verhältnis zu Meinen Eltern und das wird da sehr deutlich, ..Sie wissen nicht wie ich mich wirklich fühle, das ich mal Therapie gemacht habe und mache, ...weswegen, ...das wäre schrecklich für mich, weil ich schätze ich, besonders meine Mutter damit sehr verletzen würde und das will ich trotz der Situation nicht.
Wie würdet ihr das händeln um das zu vermeiden?

LG Schmetterling
Schön ist eigentlich alles, wenn man es mit Liebe betrachtet.
Christian Morgenstern

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Gelb
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Beitrag Mi., 23.09.2009, 09:48

Ich hab auch immer das Gefühl, dadurch dass ich Tagebuch schreibe kann ich gewisse Gedanken "wegpacken". Ich verarbeite sie einfach. Nach dem Tagebuch Schreiben fühle ich mich irgendwie befreiter.

Strukturiert sind meine Einträge auch nicht, da ich ja das Gefühl habe ich rede zu einem engen Freund. Ich schreibe einfach genau das, was mir im Kopf rumschwirrt, ohne mir Gedanken über irgendwelche Strukturen zu machen. Trotzdem behalte ich noch den Überblick, wenn ich alte Tagebucheinträge lese. Ich lese auch viele alte Einträge, auch aus der Kindheit. Ist wirklich interessant, wie man damals gedacht hat. Teilweise war ich sogar erschrocken, dass ich mir als 11jähriges Mädchen schon so tiefgründige Gedanken gemacht habe. Ich finde die alten Sachen sogar sehr aufschlussreich über meine eigene Psyche.

Ich mache mir auch ab und zu Gedanken, was eigentlich mit den Tagebüchern passiert, wenn ich sterbe. Einerseits finde ich das gar nicht mal so schlecht, wenn Angehörige dann meine "wahre" Persönlichkeit entdecken, andererseits ist es mir auch unangenehm. Da stehen halt wirklich so persönliche, intime Dinge drin, ich weiß ja nicht, ob das so gut wäre, wenn dass Angehörige erfahren. Nachher ändern sie ihre Meinungen über mich, hassen mich etc. Aber gut finde ich, dass wenn die Angehörigen wirklich meine Tagebücher in der richtigen Reihenfolge lesen (von 1 bis ....) würden sie mich vielleicht verstehen. Ach, ich weiß auch nicht wie ich das später handhaben will. Auf jeden Fall sind mir meine Tagebücher so extrem wichtig, wenns in meinem Haus brennen würde, dann würd ich zuallererst versuchen die Tagebücher zu retten (und danach meine Musik). Ich glaube, ich will sogar zusammen mit meinen Tagebüchern beerdigt werden!
"Wenn der Mensch sich selbst kennenlernt, lernt er das Universum kennen."

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axel_24_m
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Beitrag Mi., 23.09.2009, 14:32

einzige möglichkeit was mir schnell einfallt (aber keinen hilft) ist:
tagebücher am PC schreiben, passwort, leseschreibschutz etc. und irgendwo am pc "verstecken"
keiner wird sich im fall der fälle die arbeit antun und ) den pc durchsuchen ) bei schreibgeschütze datein die vielleicht auch noch "Haushaltsabrechnung" etc. heissen die zu entschlüsseln.

anderer gedankenzug: wenn man mal "über den berg ist" ists eh wurst, glaub auch nicht das man unbedingt in der "letzten minute" an seine tagebücher denkt....

lg ein unwissender

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Dornröschen Dorn
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Beitrag Do., 24.09.2009, 10:39

Ich habe auch jahrelang das Mobbing notiert und habe nun bestimmt über 10 hefte/Bücher die ich für immer aufbewahren will. Das die überhaupt nochmal gut waren stellte sich sogar später raus, als ich als Beweis mal zeigen konnte: "Guck, das ist mir passiert!" Und aber auch natürlich um mir meinen Kummer von der Seele zu schreiben (was befreit) oder um schönes festzuhalten. Ich hab auch mal ein bildliches gehabt, wo ich von meinen Reisen Postkarten und Foto´s einklebte. Das ist jetzt natürlich schön anzusehen.. Auch nahm ich manches als "beste Freundin", gab dem Tagebuch nen Namen (von Anne Frank und ihrer "Kitty" und letzteres übernahm ich dann) und schrieb immer am Anfang: Liebe Kitty...
Meine Mutter schrieb als Kind auch Tagebuch, aber ihres ist irgendwie abhanden gekommen (vermutet man. Vlt liegt´s ja doch noch irgendwo hier rum.. Schliesslich wohnt sie wieder in ihrem Elternhaus..). Und ich fing auch einfach so mal damit an, glaube ich. Mit 11 oder 12 Jahren so ca. glaube ich.
Mittlerweile ist aber mein Blog hier mein Tagebuch so in etwa (bin fauler geworden per Hand zu schreiben ) u. manchmal auch per Handy schnell schönes abspeichern und später irgendwo notieren..
Ich finde aber handgeschriebene Tagebücher wunderschön und wertvoll! Vor allen Dingen mit eingeklebten Bildern!
Allerdings muss ich gestehen, dass ich mir die echt selten angucke.. Es schmerzt nämlich auch manchmal..

Wie oft lest ihr denn in euren (teils älteren) Tagebüchern nach?

LG

P.S. Der User der den Thread hat "Absolutes Tabu gebrochen" (also Tagebuch gelesen) und nun behauptet dass ihre Ansichten total krank teiweise rüber kommen, SOLLTE MAL DIESEN THREAD HIER LESEN! Weil krank ist garnichts! Ich meine, hier schrieben sooo viele, dass sie einfach drauf los schreiben und einfach nur schnell Gefühle loswerden wollen (was ich ihm auch sagte dem user). Ich find´s lächerlich einfach zu behaupten: Sie kommt mir nun total krank vor (in etwa) WEIL sie das und das schrieb. Denn in tagebüchern herrscht einfach Freiheit! Man denkt man kann da alles schreiben, ohne das Schnüffler da stöbern.. Naja Themawechsel *michZuSehrAufrege*
LG
Zuletzt geändert von Dornröschen Dorn am Do., 24.09.2009, 10:48, insgesamt 1-mal geändert.
Erfahrungen sind die Schlüssel zu noch mehr Glück und Vollkommenheit, für alle Schlösser, die das Leben mir noch bringen wird..



Lieben Gruss und bis bald!

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Dornröschen Dorn
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Beitrag Do., 24.09.2009, 10:44

Nochwas zu deiner Frage:
schmetterling.1983 hat geschrieben:Wie würdet ihr das händeln um das zu vermeiden?
Da ich ein sehr "schriftlicher Typ" bin, ( ) würde ich es einfach auf die ersten Seiten oder per Einklebezettel überall in den Tagebüchern schreiben, dass es nicht missverstanden werden soll, im Falle des Falles und sowas in der Art. Also ich würde deutlich darauf hinweisen dass du Angst hast dass wenn es mal jemand lesen sollte, dass.... Ich finde das es das Einzig Mögliche ist..
Und wenn sie normale Menschen sind, dann können sie doch so weit denken, dass alles Geschriebe auch missverstanden werden kann! (so jedenfalls meine meinung)

LG
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Gelb
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Beitrag Do., 24.09.2009, 11:54

Ich lese bestimmt alle halbe Jahre oder auch nur einmal im Jahr in alten Büchern rum. manchmal auch seltener, manchmal bestimmte stellen öfters.
ach das ist einfach immer wieder interessant. manchmal stelle ich auch fest, dass sich meine ansichten im laufe der zeit geändert habe...

also ich finde das auch unmöglich, jemanden als "krank" zu beschreiben, weil man vielleicht nicht die selben Ansichten teilt.
Ich habe ja auch immer Schiss, dass mein Freund vielleicht meine Tagebücher lesen könnte. WIr sind selten bei mir, wir sind immer bei ihm. Aber ich habe meine Einträge auf meinem Computer gespeichert, und wenn wir dann mal bei mir sind und mein Freund alleine in meinem Zimmer an meinem Computer sitzt, werde ich ganz wahnsinnig. Ich kann dann nicht in Ruhe irgendetwas tun, ich muss ständig ins Zimmer gehen und "aufpassen", dass er auch wirklich nicht auf meinem PC rumstöbert. Ich muss mir das mal wirklich passwortgeschützt machen.
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engel.chen
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Beitrag Mo., 25.01.2010, 01:57

Ich schreib auch schon seit ich 11 bin Tagebücher ... Aber ich bin immer schreibfauler geworden und hab dann irgendwann nur noch am PC geschrieben. Aber auch das nicht regelmäßig, sondern nur, wenn irgendwas Aufregendes (egal, ob positiv oder negativ) passiert ist.
Durchlesen tu ich mir das sehr selten. Aber ist immer wieder interessant, was ich da so alles reingeschrieben habe.
und mir ists einmal passiert, dass jemand mein Tagebuch gelesen hat ... da war ich 15 und hatte meinen ersten Freund und meine Mutter hat mein Tagebuch gelesen. Ich hab das natürlich bemerkt, denn ich war seltsamerweise ein sehr ordentliches Kind und mir ist das sofort aufgefallen, dass etwas anders war ... ich bin dann davon ausgegangen, dass sie es wieder tun wird und hab direkt in mein Tagebuch eine Nachricht an sie geschrieben ... da hat sie mich dann drauf angesprochen und das ganze war ihr ziemlich peinlich ... für mich wars das natürlich auch. seitdem bewahr ich meine Tagebücher immer in einem Kasten auf, den ich zusperren kann.

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visual_quicksteps
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Beitrag Mo., 25.01.2010, 06:27

Hin und wieder schreibe ich in mein kleines Notizbuch, das ich fast immer dabei habe. Leider ist das nicht mehr so regelmäßig wie in früheren Zeiten. Aber sinnvoll und wertvoll finde ich Tagebuch-Schreiben auf alle Fälle.

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Soleil_levant
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Beitrag Mi., 24.03.2010, 07:13

Hi Leute,

also ich schreibe nur Tagebuch, wenn ich im Ausland bin. Habe ja kürzlich einen kleinen Abenteuerurlaub gemacht und einige Seiten geschrieben. In der Jugend hatte ich auch einmal Tagebuch geschrieben, aber ich hab das Tagebuch gelöscht.

lieben gruß

Soleil_levant

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Beitrag Di., 07.10.2014, 22:01

Ich war seit Ewigkeiten nicht richtig aktiv hier, aber diesen Thread hier finde ich ja wirklich interessant (da er ja auch von mir erstellt wurde).
Ich schrieb, dass ich Angst habe, dass mein Freund (mittlerweile Exfreund) meine Tagebücher liest. Er hat es getan.

Mittlerweile fällt mir auch auf, dass manche Kapitel in meinem Leben längere Zeit nicht lesen möchte, zum Beispiel das Kapitel Exfreund (vor einem Jahr getrennt, seit einem halben Jahr drüber hinweg), ist mir noch zu "frisch", um es nachzulesen.

Übrigens: Ich habe mal per Zufall durch Google herausgefunden, dass es in Baden-Württemberg ein Deutsches Tagebucharchiv gibt, zu denen man seine Sammlungen geben kann. So weit ich es richtig verstanden habe, werden dort die Tagebücher gelesen, archiviert, digitalisiert und zu Forschungszwecken an Studierende und Forscher gegeben. Vermutlich im Bereich der Soziologie oder so. Das finde ich hervorragend. Denn mittlerweile bin ich mir sicher, dass ich NICHT will, dass meine Verwandten meine Tagebücher lesen. Ich werde deswegen jetzt auch an meinem Sammelort einen Zettel hinterlegen, der an meine Hinterbliebenen gerichtet ist (wo ich ihnen auch ein schlechtes Gewissen mache, falls sie es lesen wollen).
Aber wenn irgendwelche fremden Leute zu interessanten Forschungszwecken an meinen Tagebüchern herumwerkeln, stört mich das nicht, das unterstütze ich sogar.

Lieben Gruß
"Wenn der Mensch sich selbst kennenlernt, lernt er das Universum kennen."

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saffiatou
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Beitrag Mi., 08.10.2014, 12:38

Ich habe auch früh angefangen Tagebuch zu schreiben, dann aber mit 25 nicht mehr oder nur noch sporadisch.

Als ich durch die Therapie mal ein wenig nachlesen wollte, mich neu erinnern, holte ich meine Tagebücher
wieder hervor und las, irgendwann war ich irrtiert, weil da ein paar Dinge nicht standen, von denen ich wußte,
daß ich sie notiert hatte. Dann habe ich mir die Tagebücher ganz genau angesehen: ich habe sie irgenwann
ganz neu geschrieben, alles Schlimme (Misshandlung und Missbrauch und andere Verletzungen) rausgelassen.

Da stehen nun nur noch unpersönliche Dinge, manachmal nur aus den Nachrichten etwas (Erdbeben....),
kaum etwas mehr über mich. Ich erinnere mich nicht, daß ich das gemacht habe. Auch der Stil ist unpersönlich,
als ob jemand aus den Nachrichten vorliest. Ich bin immer noch schockiert, daß ich mich selbst so zensiert habe.
Auch mein Therapeut war beeindruckt, weil er so etwas noch nie gehört hat.

Ich habe jetzt wieder angefangen "richtig" Tagebuch zu schreiben, ohne Zensur.

Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

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Fairness
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Beiträge: 1695

Beitrag So., 11.06.2023, 13:15

Dieses Thema finde ich interessant. Ich möchte auch gern wieder das Tagebuchschreiben aufnehmen: Früher schrieb ich eher phasenweise und irgendwann hat sich das verlaufen.

Zur Zeit habe ich das Gefühl, dass ich gerade an einem Punkt bin, an welchem mir ein privates Tagebuch sehr gut tun würde und auch einen Sinn für und in die Zukunft darin sehe. Das aufzuschreiben, was ich vor allem für mich selbst festhalten brauche und eher weniger Austausch dazu suche.

Hatte eine Hemmung, da mein Papiertagebuch, als ich Kind war, von anderen Kindern gefunden und gelesen wurde. Sind eher wenig wohlwollend damit umgegangen. Doch diese war schon mal viel stärker, und unter anderem durch das Schreiben hier im Forum hat sie sich gemildert - das war und ist hier eine zusätzliche gute Erfahrung mit euch.

Ich habe mir also einen Papierheft bestellt, befindet sich auf dem Weg zu mir. Es wird ein linierter Heft, so ein ganz einfacher, mit Blumen drauf.

Ich überlege noch, wie ich das in meinen Alltag einbauen werde. Die erste Idee ist, es soll abends sein, und manchmal morgens auch, wenn ich einen Traum aufschreiben möchte. Ein paar Fragen habe ich noch offen. Sollte es an einem Fixpunkt im Tag sein, und möchte ich vorher noch etwas machen, was mich sozusagen in eine Schreibstimmung einleitet... ich würde das Schreiben so gern möglichst beibehalten, auch regelmäßiger, anders als bei früheren Einläufen.

Deswegen interessiert es mich und fände ich hilfreich: Schreibt ihr (noch) Papiertagebücher? Und wenn ja, wie habt ihr das in euren Alltag eingebaut?
Sometimes your heart needs more time to accept what your mind already knows.

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caduta
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Beiträge: 358

Beitrag So., 11.06.2023, 15:12

Hallo Fairness,

Ich schreibe seit drei Jahren. Angefangen hat es als Therapietagebuch.Ich habe mir angewöhnt alles aufzuschreiben was mich beschäftigt. Und ja, ich schreibe auf Papier. Am Computer würde es gar nicht gehen. Und ich schreibe immer wenn mir ein Gedanke kommt den ich festhalten möchte, oder wenn ich in einer Gedankenschleife bin und das für mich ordnen möchte. Also keine festen Zeiten, aber häufig morgens vor der Arbeit.

Inzwischen habe ich acht Hefte vollgeschrieben und vor zwei Wochen habe ich alle vollen Hefte geschreddert. Ab jetzt werde ich es immer so machen. Wenn ein Heft voll ist, wird es geschreddert. Ich möchte nicht dass es jemals jemand liest. Für mich hat es eher den Zweck meine Gedanken im Moment zu sortieren, nicht um etwas aufzuheben.

Was ist denn dein Ziel mit dem Tagebuch?

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