Hallo Selene,
ich werde diesen Punkt jetzt nur teilweise beantworten können:
Selene hat geschrieben:Ich, und das ist wohl mein Verständnisproblem, kann mir dieses Nichtidentifizieren nur denken als eine rationale "Ich habeein Gefühl, ich habe das unter Kontrolle, ich empfinde es sozusagen nur äußerlich, weil ich weiß, dass es flüchtig ist"-Haltung, und diese empfinde ich als zutiefst lebensfeindlich
Ich denke, genau das Gegenteil ist wichtig,
nämlich die Gefühle zu fühlen, sie zu Ende zu fühlen..... also sie eben gerade dasein lassen.... und sie dadurch nicht festhalten... sondern fließen und ziehen lassen.....
Oft jedoch wollen wir Gefühle festhalten.
Wenn jemand plötzlich arbeitslos wird.. vielleicht sogar auf irgendeine fiese Art aus der Firma hinausgeekelt, dann möchte die betroffene Person die dadurch entstehenden Gefühle oft nicht einfach nur "Zu Ende fühlen und gehen lassen".... nein, es gibt da etwas in ihr.... was glaubt, in solch einer Situation doch bedrückt und traurig sein zu müssen... oder was meint, in solch einer Situation wütend sein zu müssen....
Das Ganze ist eine tiefsitzende mentale und keine emotionale Geschichte....
Wenn wir derartige Gefühle haben, die nicht gehen wollen, dann liegen meiner Ansicht nach immer tiefsitzende innere Einstellungen vor, dass man in solch einer Situation unglücklich (= traurig, wütend, bedrückt) sein muss, weil, dass dies ganz normal und notwendig ist..... und das ist der einzige Grund, warum wir dann tatsächlich Unglücklich sind.... weil wir insgeheim einen Vorteil darin sehen, hier unglücklich zu sein....
Wenn ich unglücklich bin, dann meine ich dadurch motiviert zu sein, mir nicht alles gefallen zu lassen. (Dass Motivation durch Glücklichsein in Wirklichkeit effektiver ist, schrieb ich ja bereits.)
Wenn ich unglücklich über einen Verlust bin, dann kann ich mir selbst und anderen zeigen, dass das was ich verlor, wichtig für mich war... (Eigentlich verrückt, weiß ich dies nicht auch, wenn ich glücklich bin?)
Wenn ich unglücklich bin weil ein anderer unglücklich ist, dann kann ich hierdurch beweisen, dass ich ein liebevoller, mitfühlender Mensch bin.
...
Hoffen, was ich sagen will kommt einigermaßen rüber.
Liebe Grüße
Innere Freiheit