Diskussion: Drogentote werden jünger / Substition / ??

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Eleven
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Beitrag Do., 22.01.2009, 20:37

Hallo Schneekugel!
Ja, vielleicht wird's einfach fallengelassen. Nach eingehender Überlegung meines Verbrechens gehe ich von einer Menge von 0,1g - 0,2g maximal 10%igen (miesen) Zeugs aus. Das ist schon recht wenig...dass mich der Polizist deswegen überhaupt angezeigt hat, ist ja schon ein Armutszeugnis, aber bitte...unsere Polizisten sind nicht die besten, weswegen sie wahrscheinlich auch Nachwuchsprobleme haben. Natürlich habe ich mich selbst zum Drogenkonsum entschieden (weil die zwanzig Antidepressiva davor nicht geholfen haben - wenn ich schon meinen Körper zugrunde richte, dann wird es wenigstens einen Sinn gehabt haben), und wenn du mir hier mit Drogenberatung & Amtsarzt und so weiter kommst ... das ist ganz genau die "Hilfe", von der ich gesprochen habe, die nichts bringt. Es geht ja gar nicht darum, dass sie nichts versuchen - es bringt eben nur nichts, und wenn man Leute dazu zu "zwingen" versucht - bringt noch weniger - wird nur Widerstand hervorrufen (Urintest bißchen abfälschen). Vielleicht sollte ich diese Leute bitten, dass sie mir nicht helfen - das kann ja nichts werden, weil ich jetzt nicht mehr will, weil ich schon mehrere sinnlose Therapien hinter mir habe. Es macht mich nur krank. Ich bin lieber high, als depressiv. Die paar Leute, die ich kenne, welche Entzug und Rehabilitation hinter sich haben, haben auch keine richtige Lebensqualität. Warum? Weil der Staat auf den Menschen grundsätzlich, aber auf solche Leute noch mehr schei...t. Ja, du hast Recht, wenn du sagst, dass sich jeder selbst dazu entscheidet Drogen zu nehmen (aber dann doch bitte auch inkl. dem 13-jährigen Typen, von dem hier berichtet wurde). Junge Leute sind nämlich nicht gehirnamputiert. Endlich ist der tot...der Idiot, der sich selbst dazu entschieden hat, was? Die meisten Leute denken so undifferenziert wie du, und ich als (psychischer) Drogensüchtiger (das ich zweifelsohne bin) denke mir dann:"...ganz schön herabwürdigend". Freut euch doch (du und die Leute, die so denken), wenn die Leute an den Drogen sterben. Genauso sarkastisch und herabwürdigend wie dein Beitrag ist, wird den Leuten im Alltag begegnet. Sie sind doch eh einfach selbst schuld, nicht wahr? Es gibt doch Drogenberatung & Amtsarzt. Toll Wird schon einen Grund haben, warum so viele Leute sich lieber am Karlsplatz die nächste Portion holen, anstatt das tolle Angebot zu nutzen, welches der Staat anbietet, aber bitte: genauso wie du würden die Eckpfeiler unserer Gesellschaft (inklusive dem Idioten, dem eingefallen ist, den Karlsplatz mit klassischer Musik zu beschallen) nicht einen Millimeter von ihrer Meinung abweichen...so ändert sich gar nichts und wir werden immer mehr Drogentote haben. (PS: die Beschallung hat nicht etwa den Sinn gehabt, die Leute zu weniger Drogenkonsum zu animieren, sondern das "Gesindel" zu vertreiben - aus den Augen, aus dem Sinn...). Der Staat ist unfehlbar, es ist so schön hier, dass sich immer mehr Leute zugrunde richten...ganz schön blind. Substitution ist meiner Meinung nach immer noch eine gute Idee. Mir selbst fällt keine bessere Lösung ein, dem Problem zu begegnen. Vielleicht sollte man diese Lösung optimieren, indem man die Abgabe von Substitol besser kontrolliert (nicht vor der lieben Apothekerin in den Mund nehmen, Schlucken simulieren und draußen die Pille wieder von unter der Zunge rausholen und verchecken...)
Ja, liebe anarchistin! Ich muss mich selbst ermahnen, weil es fast den Anschein hat, dass ich dich von irgendetwas überzeugen will. Ich glaube, dass du mit deiner speziellen Problematik schon genug zu tun hast, aber es freut mich, wenn ich (für eine Borderlinerin einfach urtypisch) einfach nur der Böse bin. Das war ich schön öfters (zu meinen Psychiatriezeiten), also schon gewohnt. Hoffentlich kommst du nicht in der Zwischenzeit (während du auf den Platz wartest) auf die Idee dir wieder etwas zu beschaffen - ist ja nur ein kleiner, politischer Fehler in unserem System, der dich aber ganz schön aufzuregen scheint. Also reg' dich bitte nicht so auf - du bist selbst daran schuld in diese Situation gekommen zu sein.
anarchistin hat geschrieben:wir haben keinen terror, keine kriege, keine tyrannen in der politik
Das alles brauchen wir auch gar nicht. Bei uns sterben die Leute an Suizid, Drogen und sozialer Vernachlässigung.
anarchistin hat geschrieben:ein paar kleinere troubles in unserer politik. nichts weltbewegendes...
Ca. 1500 Suizide im Jahr und ca. 200 Drogentote - nichts Weltbewegendes. Hoffentlich gehörst DU nicht eines Tages zu diesen Schwund, der wahrlich nichts Weltbewegendes ist, hmm?
Hail to the king, baby

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Schneekugel
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Beitrag Fr., 23.01.2009, 07:12

Hast du schon mal bedacht, dass kiffen Depressionen verstärkt? Schmeiss das Zeug doch mal testweise weg, die ersten 8 Wochen schläft dir zwar der Arsch ab vor Langeweile. Aber dann kommt die alte Power wieder und man hat wieder Tatendrang seinen Tag nach seinen Wünschen zu gestalten, anstatt einfach vom Kiffen runtergezogen vor dem Fernseher zu liegen. (Die Phrase: "Ich bin lieber stoned als depremiert." ging mir auch 1:1 durch den Kopf zur Extremzeit.)

Und ja, ich war auch 13/14 (3. Klasse Unterstufe halt) als ich das erste mal was probiert, keine böse Drogenpolitik hat mich irgendwo angebunden und mich gezwungen, das ging auf meine Kappe. Nebenbei kann man ewig rumlamentieren was mit 13 hin oder her war. Es kommt keine 13-jährige Version von mir aus der Vergangenheit die mich oder dich zwingt was zu rauchen, wenn du was rauchst, dann nur weil sich dein jetztiges Ich dazu entschliesst. Nebenbei kann man den ganzen Dreck abseits weicher Drogen von mir aus gerne für immer im Klo runterspülen.

Ich würde mir nur wünschen, dass um jeden 13-jährigen der stirbt, weil wieder irgendein Arschloch so was ganz simples macht wie 20 kmh zu schnell zu fahren, auch so ein Aufhebens gemacht würde. Aber das ist heute wohl schon zu langweilig geworden um ne Schlagzeile damit zu füllen.

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anarchistin
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Beitrag Fr., 23.01.2009, 08:16

also vorweg- man nimmt drogen weil man drogen nehmen will. daran ist nichts zu rütteln. auch ein 13jähriger nimmt drogen weil er das in dem moment als "gute idee" ansieht. nur, das ein 13jähriger die drogen vielleicht noch nicht wirklich gut einschätzen kann bzw sich der risiken nicht so bewusst ist wie ein zb 25 jähriger. tja und dann passieren so schlimme dinge wie eine überdosis. sehr schade um ein so junges leben...ABER eigtl. kann niemand was dafür das er tot ist. nicht direkt zumindest. indirekt könnte man die schuld sicher bei andren stellen suchen (schule, prävention, politik, dealer...). aber das kann man eigtl. eh immer.
und bezügl
Drogenberatung & Amtsarzt und so weiter
es ist toll das es solche angebote gibt, nur, solange jemd nicht aufhören WILL hilft alles nix. ad könnte ich auch anbieten 5 tage lang nur mehr auf den händen zu laufen würde sich an der einstellung des süchtigen nix ändern...

und lieber eleven: ich bin hier nicht die einzige die deine aussagen negativ bewertet. auch wenn ich BL bin so denk ich doch schon das ich auch die fähigkeit besitze einsicht zu zeigen und andere meinungen zuzulassen. es gibt keinen "bösen". das brauch ich absolut nicht. gerade DU sagst doch das man nicht so pauschalisieren sollte, oder? was denkst du hast du mit deiner aussage (typisch borderliner) getan?
ich mag keine leute die rumraunzen aber nichts ändern. gefällt es mir hier nicht- dann gehe ich. will ich drogen nehmen, nehme ich sie. will ich etwas ändern dann fange ich mal AKTIV an!
Der Weg der Extreme führt zum Palast der Weisheit!

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Eleven
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Beitrag Di., 27.01.2009, 16:54

Schneekugel hat geschrieben:Hast du schon mal bedacht, dass kiffen Depressionen verstärkt?
Verstärkt? Ganz im Gegenteil, jedoch sobald es keinen Nachschub mehr gibt, kommt das tiefe Loch. Ob dieses Loch genauso tief wäre, wenn ich gar nicht kiffen würde, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass ich nicht mehr aus dem Bett kommen würde, wenn ich längere Zeit nichts rauchen würde, und dann wäre meine berufliche Rehabilitation (für mich) unmöglich gewesen, weil (meine) Substitution (Antidepressiva) nie etwas geholfen hat. Es ist eben keine gute Idee für ein Jahr 24h unter Drogeneinfluss zu stehen, und dann dem Körper plötzlich nichts mehr zu geben. Ich habe mich entschieden weniger zu rauchen, aber es fehlt mir der Wille ganz aufzuhören. Nun möchte ich die Menge nach und nach reduzieren. Das liegt ganz klar in meinem Verantwortungsbereich.
Schneekugel hat geschrieben:Nebenbei kann man den ganzen Dreck abseits weicher Drogen von mir aus gerne für immer im Klo runterspülen.
Ja, ich brauche das auch alles nicht.
anarchistin hat geschrieben:ich bin hier nicht die einzige die deine aussagen negativ bewertet.
Ja, das sehe ich, aber auch das bin ich schon gewohnt.
anarchistin hat geschrieben:was denkst du hast du mit deiner aussage (typisch borderliner) getan?
Dass jemand ein noch schlechteres Bild von mir hat, als ich von ihm/ihr vielleicht schon längst habe?
anarchistin hat geschrieben:ich mag keine leute die rumraunzen aber nichts ändern.
In deinem Fall könnte sich zumindest etwas zum Positiven verändern, was bei anderen nicht möglich ist.
anarchistin hat geschrieben:gefällt es mir hier nicht- dann gehe ich.
Das überlege ich mir doch schon. Na gut, ich habe geschrieben, was ich schreiben wollte. Viel Spaß noch beim Thema!
Hail to the king, baby

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