Kann ein Thread über 'Erfolgsberichte' funktionieren?

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mio
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Beitrag Mo., 25.05.2015, 23:21

Hallo Lynn,

ich glaub für meine Zahnarzt ist das vollkommen unerheblich, ob ich aufgrund einer Angstthematik oder aufgrund einer Erkältung einen Termin absage, nur für mich war es in dem Moment einfacher, da ich mich sonst wohl eher "hingeschleppt" hätte, als zu sagen was gerade los ist. Das ist für mich eine Frage der Verhältnismässigkeit. Und deshalb ist es für mich mittlerweile auch ok.

Nervig und "Thematisierungswürdig" fände der es wohl erst, wenn ich aus purer Lust an der Laune Termine wiederholt kurzfristig absagen würde. Und würde ich dies wiederholt aufgrund meiner Angstthematik tun müssen, dann würde ich es ihm auch irgendwann ehrlich sagen, damit er es verstehen kann. Differenzierung eben..

Lieben Gruss,

mio

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schneeweiß
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Beitrag So., 21.06.2015, 11:07

Ich habe nicht alles gelesen, bin aber ehrlich gesagt ziemlich erschrocken darüber, dass Menschen, die hier über ihre positiven Therapieerfahrungen und Auswirkungen berichten, unterstellt werden könnte, sie würden triumphieren wollen.

Ich erlebe das überhaupt nicht so und ich kenne den Menschen dahinter nicht, also wäre ich da mal äußerst vorsichtig mit Urteilen.

Im Gegenteil finde ich es sehr schön, wenn hier nicht ausschließlich problematische Situationen, sondern auch gelungene mitgeteilt werden. Und die Einschätzung obliegt demjenigen, der schreibt, zumindest ganz gewiss nicht mir, der ich den Menschen und seine Biographie, die Lebenssituation, den Verlauf der Therapie etc. Nicht kenne und daher nicht einschätzen KANN.

Das wäre in meinen Augen übergriffig.
Generell finde ich es traurig, dass auch hier und bezogen auf Therapie, die so individuell ist, anscheinend Konkurrenzdenken vorhanden ist.

Ich persönlich habe bereits einen längeren therapeutischen Weg hinter mir.. Und aus meiner (und der Sicht meines Therapeuten und der Ärzte im Kh, in dem ich mehrere Therapieaufenthalte hatte) habe ich mich sehr verändert.
Ich musste anfangs über mich und meine Probleme und meine Vergangenheit sprechen lernen (in der Kindheit von außen auferlegte Sprechverbot - würde zu weit führen, da jetzt drauf einzugehen und ist auch hier nicht wichtig), das hat Jahre gedauert.

Andere sind in der Lage, relativ schnell ihre Probleme etc. anzusprechen.. Aber wozu sollen hier Vergleiche dienlich sein??

Jeder hat seine Tempo, bringt seine Lebensgeschichte mit, seine Fertigkeiten, die er erlernen konnte und durfte u. v. m.

Wie gesagt, ich fände es wirklich traurig, wenn manche nun ein schlechtes Gefühl hätten hier zu schreiben, weil sie denken müssten, jemand anderer könnte das als Versuch des Triumphs über andere deuten.

Jemand hatte sinngemäß schon geschrieben: und wenn sich jemand abheben möchte durch seine Therapieerfolge, so sagt dies mehr aus über denjenigen, der dies schreibt. Ja nu, soll er dann machen, ist auch nicht mein Problem.

Ansonsten empfinde ich es als motivierend, positive Berichte lesen zu dürfen (und mal ehrlich: wer sollte bestimmen, wann eine Therapie gelungen und beendet ist?? Jeder, ob Therapie oder nicht, sieht sich Problemen konfrontiert, aber Ziel einer Therapie ist auch, das Werkzeug zu erwerben, um mit künftigen problematischen Situationen umgehen zu können - für sich selbst, mit Unterstützung von Freunden, Familie..-Ziel ist sicher nicht, lebensbegleitend und somit abhängig in Therapie zu bleiben).

Toleranz kann auch hier (wie in vielen anderen Bereichen) nicht schaden!!

LG, schneeweiß

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