Multitasking macht dumm.

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viciente
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Beitrag So., 22.03.2015, 16:17

Themis hat geschrieben:Ob das ohne Führung geht?
..ja, genau DANN:
mitplauderin hat geschrieben:Genau. Es braucht diese Erkenntnis.

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mitplauderin
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Beitrag So., 22.03.2015, 16:23

Führung?! - Braucht der Mensch Führung, wenn er seiner ureigenen Führung nicht mehr traut?

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viciente
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Beitrag So., 22.03.2015, 17:02

mitplauderin hat geschrieben:Führung?! - Braucht der Mensch Führung, wenn er seiner ureigenen Führung nicht mehr traut?
.. ja schon - bildet er sich zumindest speziell dann ein, das delegieren zu können - was aber bekanntlich genau und direkt ins desaster führt. spätetens dann ist aber nix mehr mit schwarmintelligenz, sondern nur noch kadavergehorsam.

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mitplauderin
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Beitrag So., 22.03.2015, 17:20

viciente hat geschrieben:sondern nur mehr kadavergehorsam.
Ich disdanziere mich ausdrücklich von Bezeichunungen dieser Art. So lange Unterscheidungen dieser Art in unserem Bewusstsein möglich sind, ist Ganz-heit unmöglich.

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Bumpam
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Beitrag So., 22.03.2015, 17:52

mitplauderin hat geschrieben:
viciente hat geschrieben:sondern nur mehr kadavergehorsam.
Ich disdanziere mich ausdrücklich von Bezeichunungen dieser Art. So lange Unterscheidungen dieser Art in unserem Bewusstsein möglich sind, ist Ganz-heit unmöglich.
Das würde mich jetzt interessieren - ich jedenfalls finde die Unterscheidung wichtig (und auch im hier diskutierten Kontext relevant). Wo kippt das Kollektive ins Gesteuerte? Wie sind die Mechanismen dahinter, wenn eine große Anzahl von Menschen bereit ist völlig entmenschlicht zu handeln, weil ihnen das jemand eingeredet hat,eben als wären sie gar nicht mehr am Leben, als wären sie bloße Kadaver? Leisten Möglichkeiten sich durch oberflächliches Reizüberflutungs-Konsum-Ablenkungsmanöver zu betäuben, dem Vorschub? In welchem Ausmass?
Oder habe ich da was falsch verstanden? Ich hatte es jedenfalls so aufgefasst, dass das die Bedrohung dahinter ist oder sein könnte....
Danke übrigens, viciente, für die ausführliche Antwort von Dir. Muss noch nachdenken.

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viciente
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Beitrag So., 22.03.2015, 18:05

Bumpam hat geschrieben:Oder habe ich da was falsch verstanden?
.. DU -aus meiner sicht - nicht!


Themis
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Beitrag So., 22.03.2015, 18:22

Das ist die Frage: Ist das Kollektiv dumm oder klug? Oder besser ausgedrückt: Warum ist das Kollektiv so dumm?

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viciente
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Beitrag So., 22.03.2015, 19:59

.. bzw. handelt es sich überhaupt um ein kollektiv - u.a im sinn von z.b. schwarmintelligenz bzw. kollektivem bewusst-sein, falls es "dumm" agieren sollt, oder ist das dann schon mehr "geführt"? oder gibt es gar einen "lemming-effekt" - nach dem motto "wenn genügend andere was tun, werden sie schon wissen, dass es "stimmt"?

psne: letzteres erscheint - zumindest kurzfristig einfacher, denn dann müsst man sich nicht selbst intensiv mit der frage beschäftigen und könnt auch noch die verantwortung scheinbar delegieren; am ende warens ja dann eh "die da", wenn was schief geht (sonst natürlich nicht).

.. fische z.b. scheinen nicht drüber nachzudenken sondern (intuitiv) zu spüren, dass sie alle insgesamt! in einem schwarm besser aufgehoben sind als einzeln, auch wenn einzelne dabei draufgehen sollten; die mehrheit der menschen denkt - aufgrund ihrer (zunehmenden) egozentrik - immer nur an sich, und damit gefährden einzelne alle und sich (meist unwissentlich) selbst - das scheint mir zumindest EIN wesentlicher unterschied zu sein.

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Bumpam
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Beitrag So., 22.03.2015, 22:58

viciente hat geschrieben: .. multitasking findet als solches ja - im zum denken vergleichsweise sehr schnellen - unterbewusstsein ständig statt, sonst könnten wir u.a. nicht mal atmen oder über die strasse gehen, ohne drüber nachzudenken; sämtliche körperfunktionen sowie auch "gewohnheiten" bzw. erlerntes laufen ja ständig in diesen hintergrundprozessen ab. grade deshalb TUN wir ja oft auch dinge, von denen wir WISSEN, dass sie nur begrenzt sinn machen.
Ich möchte die Frage aufwerfen, ob es sein könnte, dass diese Verhaltensweisen vom Multitasken auch beeinflusst sind. Die unbewusst ablaufenden Vorgänge sind doch im Regelfall wieder und wieder geübt, und müssen deshalb nicht mehr bewusst monitiert werden. Aber ist nicht das Einlernen von Routinen deutlich erschwert, wenn soviel parallel dazu läuft?
Weil man zu diesem Zeitpunkt das Bewusstsein noch braucht? Und sind koordinierte, unbewusst ablaufende Hintergrundprozesse Multitasking?
Und Lemminge sind Menschen meiner Ansicht nach schon immer wieder. Weil es ja prinzipiell Sinn macht, sich an der Mehrheit zu orientieren. Und Menschen soziale Lebewesen sind, die von ihrer Anlage her auch Verhaltensweisen an den Tag legen, die ihnen persönlich gar nichts nutzen (oder sogar schaden, so wie beim "altruistic punishment"), aber der "Gruppe".

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viciente
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Beitrag So., 22.03.2015, 23:38

Bumpam hat geschrieben:Ich möchte die Frage aufwerfen, ob es sein könnte, dass diese Verhaltensweisen vom Multitasken auch beeinflusst sind. Die unbewusst ablaufenden Vorgänge sind doch im Regelfall wieder und wieder geübt, und müssen deshalb nicht mehr bewusst monitiert werden. Aber ist nicht das Einlernen von Routinen deutlich erschwert, wenn soviel parallel dazu läuft?
.. ja, diese verhaltensweisen sind natürlich "eingeübt" bzw.indoktriniert, weshalb sie manchmal selbst dann weitergeführt werden wenn sie rein verstandesmässig längst als schädlich erkannt sind, weil die zugehörigen glaubenssätze nicht über nacht ver-lernbar - und ohne weiteres im handumdrehen durch andere ersetzbar - sind. die gefahr bei ständiger reizüberflutung besteht m.e. nach dabei vor allem eher darin, ohne aktives zutun zusätzlich hinderliche routinen einzulernen, statt erst mal die alten durch nützlichere zu ersetzen, bevor sich - auf basis der ohnehin schon hinderlichen - noch weiter störende muster einbauen bzw. eingebaut werden.

.. so betrachtet wäre also eine gewisse resistenz gegenüber der schleichenden übernahme von eventuell lebensfeindlichen mustern durch ständig überfordernde parallel-überflutung sogar eine äusserst erwünschte schutzfunktion.

.. sich an der mehrheit zu orientieren bzw. ihr zu folgen macht wohl bestenfalls dann sinn, wenn es der mehrheit - besser allen - auch insgesamt nützt; andernfalls es langfristig nicht bloss dieser mehrheit schaden dürfte, sondern in logischer konsequenz auch einem selbst - weil man ja u.a. teil - wenn schon nicht der mehrheit - des ganzen ist.

.. insofern seh zumindest ich für dich - um u.a. auf deine erste "frage" zurückzukommen - keinerlei grund dafür, etwas anderes spüren zu wollen, als es ohnehin schon erlebbar ist; solange du DICH - und alles damit verbundene und somit "passende" - fühlen kannst, ergibt es (aus meinem bisherigen verständnis) wenig sinn, etwas daran ändern zu wollen.

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Beitrag Mo., 23.03.2015, 09:47

den Schluss: Das Kippen in die Panik.
wäre der eigentlich natürlich zu erwartende Verlauf
finde ich hinterfragenswert.

Was wenn das der eigentlich fremd-gesteuerte Verlauf ist?

Und Schwarm-Intelligenz der eigentliche natürliche Verlauf wäre (ohne Kadaver und ohne Gehorsam) einfach natürlich die Ausrichtung am Richtigen, so wie Eisenfeilspäne im Magnetfeld oder Lachse beim Wandern. (ich weiß, Lachse verenden dann am Ende ihrer Reise, also hinkt dieser Vergleich, so wie jeder andere. Links-hemisphärische Bewusstseinskrücke)

Für Menschen müsste dann natürlich (hehe) die eigene individuelle Natur harmonisch in das Ganze passen und ich meine das würde es auch.

Nur, die linke Hemisphäre allein kann das ganz gewiss nicht (rechte Einigung, Buddhismus).
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Beitrag Mo., 23.03.2015, 10:02

je mehr Vielfalt der Informationen und je mehr Vernetzung

desto leiser!!!

(siehe Symphonieorchester; besser gesagt höre es)

dh im Weniger liegt das Meer.

spüre Dich selbst (ich meine spüre Dich wirklich) dann spürst Du auch die anderen.
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