ich fand die OT-Diskussion in tristezza´s Thread ja ganz spannend und möchte noch etwas ergänzen.
Wer Lust hat, auf dies oder andere der Posts weiter einzugehen, kann dies hier tun.
Ich denke mal das ist ein Kreislauf, in dem Falle ein negativer.titus2 hat geschrieben: Also wäre nach meiner Vorstellung die 'Lösung', den Neid überflüssig zu machen. Dass er DA ist, das ist wohl menschlich. Aber die Frage wäre dann: Wo könnte man ansetzen, um den kleinen Menschen - bei den großen ist es wohl zu spät - zu zeigen, dass ein Leben in Liebe viel wertvoller ist als ein Streben nach Macht und Anerkennung? Und da fällt mir eigentlich nur die Mutter - natürlich - ein: die Mutter, die ihr Kind satt macht. Aber wo gibt es das schon: Mütter, die ihrem Kind eine sichere Bindung geben können? Wo sie doch alle selbst völlig verunsichert sind und ihre Kinder narzisstisch besetzen?
Denn die Mütter handeln je nachdem, welche Unterstützung, Anerkennung und Freiraum sie in ihrem eigenen grossen und kleinem Umfeld erfahren, z.b. wie soll denn eine Mutter fühlen, wenn sie mit einem Baby den ganzen Tag zu hause sitzt, bzw. sich eben immer empathisch um es kümmern muss, gleichzeitig Haushalt etc., und ich denke schon Wickeln und Stillen ist faktisch einseitig, auch wenn anderseits das Kind geliebt wird - und dann kommt der Vater nach der Arbeit nach Hause, in der er Anforderung, Abwechslung und Anerkennung bekommen hat, und dann möchte er aber nichts anspruchsvolles mehr reden und auch nur sein Essen gemacht bekommen? Leicht überzeichnet, aber so war und ist es doch oft.
Das ist in anderen gesellschaftlichen Kontexten sicher anders, wo alle insgesamt mehr in Gruppen zusammenleben etc.
Heutzutage besteht oft ja nicht mal mehr die kleine Großfamilie, d.h. die Großeltern wohnen auch so weit weg, dass sie nicht mit da sein können und obiges Szenario entspannen.
Und: Auch eine Mutter war mal ein Kind, d.h. dann wäre es ja so, dass das Problem im Kern des Mutterseins gibt: wenn diese immer selbst völlig verunsichert wären und ihre Kinder narzisstisch besetzen, wäre es ja logisch, dass Kinder sich so wie beschrieben entwickeln. Anderseits: Ohne mütter würde die Menschheit aussterben.
Ich denke schon, der Mensch ist nicht per se gut. das muss sich entwickeln und kommt auch auf die gesamtgesellschaftliche Erziehung an.
Und hier wird eher von der Gesellschaft der Egozentrismus und das Konkurrenzdenken gefördert, welches im Kern aber bei den Meisten schon vorhanden ist.
Es ist ja auch so, dass Geschwister oft mit Neid aufs nachrückende Baby reagieren etc. Das liegt m.E. schon mit daran, dass das Bedürfnis eines Kindes , einzigartig zu sein, nicht so gesellschaftskompatibel ist und erst durch die Sozialisation Toleranz etc. entsteht.