Desinteresse an Discos/Party: wirklich so ungewöhnlich?

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Aprikosenmarmelade
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Desinteresse an Discos/Party: wirklich so ungewöhnlich?

Beitrag Mi., 23.01.2013, 10:26

Hi,

mir wird immer mal wieder von irgendwem zugetragen, dass es ja total unnormal sei, mit Mitte-Ende 20 nicht auf Party oder Disco zu gehen.
Ich habe dem ja noch nie wirklich was abgewinnen können bislang. Dazu hatte ich auch nie Kontakte bisher, die selbst überhaupt auf Party gegangen sind.
Was soll ich denn jetzt Sachen machen, wo man mir das dann anmerken wird, dass das nicht mein Ding ist?

Wie seht Ihr das so?

Ich habe auch, bevor ich in dieses Studentenwohnheim gezogen bin, gar nicht gedacht, dass das mit Mitte/Ende 20 und Anfang 30 mit dem Partymachen noch so krass ist. Die Leute hier gehen halt alle auf ne andere Uni als ich bzw. sind wohl auch anders sozial integriert.
Bei mir an der Uni kenne ich selbst kaum Leute mit 21, 22 usw., die auf Party gehen...

Das wäre meiner Meinung nach jetzt genauso, als wenn man jemanden, der nicht weiter liest und sich auch gar nicht für Literatur interessiert, in einen Literaturzirkel schicken würde.

LG
Apri

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candle.
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Beitrag Mi., 23.01.2013, 10:28

Ja mei, du bist halt nicht der Typ dafür. Was ärgert dich denn nun daran? Es gibt auch viele Menschen wie du, die keine Partyhengste sind.

VG candle
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Aprikosenmarmelade
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Beitrag Mi., 23.01.2013, 10:44

Hey Candle,

du bist ja auch immer noch da. :D

Na ja, fing ja selbst schon mein Therapeut damit an, dass ich so, wenn ich kaum weiter was mache, ja wenig Leute kennen lerne.

Die Frage ist nur, was ich mit Leuten soll, die ganz andere Freizeitvorstellungen haben? Ich war ja paar Mal auf Party und es gab einfach keine Gesprächsthemen.

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Lady Amalzia
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Beitrag Mi., 23.01.2013, 10:47

Hey Aprikosenmarmelade,

falls es Dich beruhigt. Hier gibt es noch jemanden, der dem ganzen Dauer-Party- und Disco-Gezappel im besagten Alter nicht wirklich was abgewinnen konnte ... nicht, dass die gute LA nie auf Partys oder in die Disco gegangen wäre, aber es musste -und muss heute auch noch- einfach passen. Wenn es wochen- oder monatelang eben nicht passt, ist das eben so.

BTW: Es gibt auch andere Freizeitaktivitäten, bei denen man andere leute kennenlernen kann.

LG
LA
Zuletzt geändert von Lady Amalzia am Mi., 23.01.2013, 10:49, insgesamt 1-mal geändert.

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ENA
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Beitrag Mi., 23.01.2013, 10:48

Liebe Aprikosenmarmelade,

(welch köstlicher Nick! )

Ich denke auch, wenn es nicht Dein Ding ist, Partys zu machen, dann lasse es. Vielleicht findest Du stattdessen etwas, was Dir viel mehr liegt (auch bei anderen Sachen kann man Leute kennenlernen, sogar beim Stammtisch für Briefmarkensammeln, Tauben züchten, Angeln und Schach-spielen,...).

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Aprikosenmarmelade
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Beitrag Mi., 23.01.2013, 12:31

Hi Ihr Zwei,

vielen Dank für eure netten Zeilen. Auch @ Candle.

Bei mir ist halt so das Ding, dass ich lange Zeit psych. Probleme hatte und auch nicht mehr so belastbar war. Mir isses ja bald schon zu viel gewesen zur Uni zu gehen, zu jobben etc. Könnt Ihr in meinem anderen Thread, den ich mal im Sommer gestartet habe, nachlesen. Allerdings geht es mir jetzt deutlich besser. Nur fühle ich nach wie vor kein Bedürfnis nach so extremem Aktionismus, wie ihn viele praktizieren. Ich meine, mir reicht das echt, dass ich meine Prüfungsvorbereitung habe, jobben gehe, mal Sport treibe. Bin auch irgendwie schnell so, dass ich meine Ruhe haben will...

Ich glaube, mich würde das, wo ich ja noch nicht ganz wieder auf der Höhe bin, so wie ich es psychisch mal war, echt stressen, wenn ich jetzt jeden oder jeden 2. Tag die übelsten Sachen vor hätte... (also im Sinne von Quantität). Meistens brauche ich, wenn ich mal was vorhatte, sowieso erst mal wieder paar Tage, um drüber zu reflektieren oder es für mich zu genießen. :D Klingt vielleicht bescheuert.

Irgendwie wundert mich das mitunter auch, wie viel manche vorhaben. (ohne dass ich das jetzt bewerten will oder so). Käme ich nicht so mit klar. Genausowenig wie ich mir das vorstellen könnte, mehr als 5-10 Kontakte zu haben... und ich finde selbst mehr als 5 schon krass. Wenn man sich regelmäßig trifft z.B.
(also ich habe gegenwärtig noch nicht mal 2 Hände voll Leute)...

Habe das Gefühl, dass es für viele Leute irgendwie komisch anmutet, wenn man denen sagt, ja ich mache nicht so viel (wobei mir meine 17-20h Arbeiten die Woche auch reichen - neben der Examensvorbereitung)... oder wenn die auch mitbekommen, dass man nicht ganz so viele Leute hat.

Kommt mir so vor, als ob heute viele meinen, mit Quantität und Masse irgendwie was kompensieren zu müssen.
Kann mir auch schwer vorstellen, dass man wirklich mit sooo vielen Leuten intensiv befreundet sein kann. Hätte schon alleine keine Lust und keine Energie, mit so vielen meine Probleme zu erörtern.

Wie seht Ihr das so?

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ENA
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Beitrag Mi., 23.01.2013, 12:56

Ich finde, das hört sich alles sehr vernünftig, reflektiert und achtsam Deinen Bedürfnissen gegenüber an und kann wirklich nichts Schlimmes daran entdecken!!!
Du achtest auf Dich, Du weißt, was Dir gut tut und was Dich wohl eher noch mehr belasten würde. Du weißt, dass Du eine Zeit lang weniger leisten konntest und willst Dich jetzt nicht mehr soviel belasten. Also, was will man mehr???
Wenn Du jetzt total darunter leiden würdest, wäre das etwas Anderes, aber so erscheinst Du mir grade nicht.

Im Übrigen kenne ich solche Gedanken mit "früher habe ich doch mehr geschafft", auch. Noch vor ein paar Jahren habe ich jede Wochen zwei Freizeitkurse gehabt und selber einen Kurs gegeben. Plus so manche Veranstaltungen am Wochenende. Schaffe ich heute nicht mehr und ich frage mich langsam, ob das an meiner Arbeit, an meinem Alter oder an meinem Befinden liegt: d.h. da ist auch die Frage: Was ist normal und was nicht?

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candle.
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Beitrag Mi., 23.01.2013, 13:37

Ich verstehe schon, dass einen eine psychische Krankheit umhaut. Ich bin nie eine Rampensau gewesen, aber tanzen gehe ich immer noch gerne, allerdings wo ich betagter werde, muß es auch nicht gerade eine Discothek sein.

Wenn es Thema ist in deiner Therapie, dann überlege mal, ob du das Thema irgendwo mal aufgebracht hast, denn von allein kommen Therapeuten jetzt nicht unbedingt darauf zu bewerten wie dein soziales Wirken ist, es hängt von deinen Wünschen ab.

Wenn du bedauerst, dass du so nicht mitmachen kannst und gerne möchtest, dann kannst du es ja jederzeit ausprobieren. Wer weiß? Aber nicht vergessen, dass du dich nicht zu sehr verausgabst. Ich bin auch noch relativ zurückgezogen, aber es kommt schon wieder...

Vielleicht weißt du ja gar nicht genau was du für ein Typus bist, weil er von der Krankheit überlagert wurde?

candle (Die immer noch hier rumhängt)
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Ekel
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Beitrag Do., 24.01.2013, 17:09

naja, an irgendwas muss es ja liegen, dass du drau immer wieder angesprochen wirst und dir auch gedanken dazu machst.
Ich lese hier auch viel achtsamkeit und reflektiertheit raus, aber ic denke, du bewertest einige dinge über.
Man muss nicht dazu gehörenn um party machen zu können, sondern man muss spaß haben. Wenn es also nicht denem verständis von spaß entspricht, dich mit nem haufen unbekannter 20 jähriger jedes Wochenende in einem raum mit laute musik zu drängen, sich bis zur besinnungslosigkeit zu betrinken und nebenher noch zu tanzen bis man jemanden gefunden hat mit dem man die nacht verbringen kann, dann ist das eben so.
Nicht jeder ist ein "Partytyp" und nicht jeder auf einer Party hat als Hobby "auf parties gehen".
Es ist schlicht ein Ort an dem man nunmal gut leute treffen kann, die man bisher noch nicht kennt.
Mir persönlich lag schon immer mehr die Kneipe, auch wenn man dort selten neue Leute kennen lent, aber es ist ruhiger und nicht so beengt.
Wie gesagt, frage dich doch lieber nochmal wieso das Thema so präsent ist, denn nach deiner Aussage ist das ja ganz weit weg von deinen bedürfnissen.

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Aprikosenmarmelade
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Beitrag Mo., 28.01.2013, 16:05

na ja, ich lebe halt seit 1,5 J. in einem Wohnheim und ich habe speziell mit den Männern hier beschissene Erfahrungen gemacht. Sorry für den Ausdruck.

Mittlerweile ist es ja soweit, dass ich mit kaum noch jmd überhaupt aus dem Whm Kontakt habe...

Für so gut wie alle Leute aus dem Whm ist es absolut normal, dauernd Party zu machen, ständig wen abzuschleppen usw.

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Tyrion
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Beitrag Mi., 30.01.2013, 17:20

Wie mühsam. Solche Leute hatte ich in meinem ersten Studienjahr auch im Haus - das Studentenheim bestand aus fünf Häusern und ich hab ausgerechnet das Partyhaus erwischt. Die haben mich zwar nicht blöd angequatscht von wegen "Mach mal Party", aber sehr seltsam dreingeschaut, wenn ich abends mit ein paar Büchern in die Heimbibliothek verschwunden bin, um zu lesen bzw. zu lernen. Haben die nicht verstanden, war mir aber auch wurscht, weil ich mit den Leuten sowieso kaum was zu tun hatte und ab dem zweiten Semester angefangen habe, mir einen Freundeskreis aufzubauen, der ähnliche Interessen hatte. Ich bin zwar schon auf die eine oder andere Party gegangen, aber Priorität hatte das nie. Wir feiern auch jetzt hin und wieder mal eine Party, das schaut dann aber so aus, dass wir uns bei Freunden treffen, mit denen zusammensitzen, laute Musik hören und über alles mögliche quatschen - also eh eine gemäßigte Form *g* Und selbst die lass ich mitunter aus, wenn mir nicht danach ist. Da sagt auch keiner was - wäre ja noch schöner.

Ich finde den Vergleich mit dem Literaturzirkel sehr gut. Letzten Endes geht es ja darum, dass andere dich dazu nötigen wollen, bei etwas mitzumachen, das dir keinen Spaß macht. Das ist, genau betrachtet, ziemlich rücksichtslos und auch unsensibel, weil die von sich auf andere schließen.

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Aprikosenmarmelade
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Beitrag Mi., 30.01.2013, 19:52

das tut gut zu lesen, dass es nicht nur bei mir so krass ist.

Ich gehe ja jetzt seit 2 Wochen zum Fitnesscenter. Damit ich eben mal was anderes mache.

Mehr fällt mir gegenwärtig ne ein...

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Tyrion
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Beitrag Do., 31.01.2013, 09:26

Fitnesscenter ist doch super Bringt langfristig (also aus gesundheitlicher Sicht) auch mehr als Dauerparty Wenn einem Party nicht liegt, ja meine Güte, davon geht jetzt auch nicht die Welt unter. Eine meiner Freundinnen hat ihr Studium bzw. überhaupt ihr bisheriges Leben "überstanden", ohne auf eine einzige Party zu gehen - liegt ihr halt einfach nicht. Lass dich nicht beirren

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Christine28
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Beitrag Sa., 02.02.2013, 16:48

Ich kann dich gut verstehen. Bei mir war es auch immer so. Wenn ich in Diskos gegangen bin, dann eher wegen Gruppenzwang und nicht weil es mir so sehr liegt. Früher war das schon recht krass, denn von einem Teenager oder jemandem Anfang zwanzig erwartet man ja praktisch ein Partyverhalten. Mir wäre eine private Grillparty mit einer paar Leuten viel lieber als das laute Bum-Bumm in einer Disko mit allem Drum und Dran. Ist doch hauptsächlich nur Sauferei und hormongesteuertes Geflirte.

Mit Ende zwanzig finde ich es gar nicht abwegig wenn man langsam ruhiger wird. Ich kenne viele, auch Leute, die es früher haben krachen lassen, die inzwischen einen gemütlichen Abend vorziehen. Man kann ja auch die Gaude haben wenn man ein paar Freunde zum Kartenspielen einlädt.

Vielleicht meint dein Therapeut ja auch, dass du generell etwas mehr unter Leute gehen sollst?

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