Was bleibt (lieber) ungeschrieben?

[Stöpsel]

Da meinte diese Kollegin, dass sie das aus reiner Aggression so mache. Wenn sie der Kollegin sagen würde, was sie stört, würde das ja für die nervige Kollegin die Chance beinhalten, dass sie schädliche Verhaltensmuster erkennen und ändern könnte. Sie gönne es der anderen aber, weiter ihren Beziehungskarren vor die Wand zu fahren

Krass. Und v.a. wie unsinnig: wenn sie ihr helfen würde, sich zu verändern, hätte sie doch auch was davon...

[Werbung]

[Mia Wallace]

Etikett ist ja auch "/Persönliches"! Das passt zum Faden hier. Wie ich finde.
Geplaudert wird in dieser Ecke jedenfalls nicht nur. Oder fandest du deinen Thread zur gewaltfreien Kommunikation geplaudert? Störte es dich, dass er in der Plauderecke steht/stand?

Ich glaube, das hat wirklich etwas mit mir zu tun...
(jemand erklärt mein Gesagtes für kindisch, nimmt mich an der Hand und führt die "Kleine" wohlwollend, gönnerhaft ins Spielzimmer ...das kenne ich von früher und wahrscheinlich hatte ich hier so ein Gefühl. Egal, das ist ja jetzt wirklich OT )

[hawi]

Das aggressive Schweigen , dass dem Vorenthalten von Informationen, die Chance auf kontruktive Auseinandersetzung beinhaltet, kenne ich von mir gar nicht und das finde ich auch ganz schlimm und fies.

Ja, sehe ich ähnlich!
Doch lässt sich diese Sicht, für mich vor allem eine real life Sicht, ganz auf dies Forum übertragen?
Grad in diesem Thread stehen jetzt eine Menge Gründe dafür, warum auch mal nicht Geschrieben wird. Zu sicher sollte sich hier keiner sein, dass das Schweigen anderer wirklich aggressives Schweigen ist.
Und vor allem, niemand hat hier ein Recht auf Antwort! Mag er noch so sehr einer bedürfen.
Und da ist dies Forum schon …. Auch ein wenig anonym, hat manches an Verbindlichkeit nicht, nicht in dem Maß, den es realer, persönlicher, mit mehr Bindung hätte.

Das dann womöglich ab und an die „negative“ Kehrseite, die die anonyme Ungebundenheit (relativ gesehen) hat. Mal unterstellt, das hier wäre Familie!
Dann sähe es hier aber arg anders aus. Einerseits wäre dann Schweigen auch ganz schnell mal aggressiv aber….. Näheres bitte selbst sich ausmalen!

Seh ich für mich daher schon insgesamt ganz positiv. Grad weil es hier eben ohne den Nähedruck, die Nähevorsicht, weitgehend ohne all das abläuft, was oft auch Kommunikation hemmt, wird hier - denke ich - auch vieles geschrieben - was bei mehr Nähe womöglich ungeschrieben bliebe.
Zum freien Schreiben gehört halt auch das freie Nichtschreiben.

LG hawi

[Mia Wallace]

Doch lässt sich diese Sicht, für mich vor allem eine real life Sicht, ganz auf dies Forum übertragen?

Ich weiß nicht. Immerhin gibt es nichts, was es nicht gibt.
Für mich war es damals eine verstörende Erkenntnis, dass vermeintlich lieb Gemeintes, reif und abgeklärt wirkendes, "Nettes" in Wirklichkeit eine Riesensauerei sein kann.

Theoretisch weiß man das ja
Aber das so mitzukriegen ist schon noch mal eine andere Nummer.

Vielleicht hast du doch recht @Tristezza...... ein gewisses Misstrauen ist seit dieser Sache bei mir insgesamt geblieben.

[Werbung]

[Mia Wallace]

Ja, da ist was wahres dran und ich bin froh, das wir das klären konnten.

Hey Tigi das ist jetzt sehr OT, aber kann es sein, dass du an deiner Art, zu kommunizieren netwas geändert hast. (oder hats nur geholfen, mal drüpber zu reden, was nervig war) Irgendwie find ichs jetzt sehr angenehm mit dir.

[candle.]

Wo gibt es denn im Forum Nähe? Irgendwo fiel mal das Wort "intim", da rätsele ich auch noch rum wie das gemeint ist.

candle

[Tristezza]

Ich weiß dann, dass das Ignoriertwerden denjenigen zur Weißglut bringt und genieße meine Rache.

Ach du bist das kleine Täterlein!

Heute Abend haben wir echt Spitzenbeiträge, ich muß mir erstmal die Lachtränen wegwischen.

???

Sorry für OT - aber ich musste das gerade mal loswerden, nachdem ich mich heute morgen schon über die vielen ???? von Mia amüsiert hatte. (Hoffe, dass dies nicht lieber ungeschrieben geblieben wäre...)

[Mia Wallace]

Sorry für OT - aber ich musste das gerade mal loswerden, nachdem ich mich heute morgen schon über die vielen ???? von Mia amüsiert hatte. (Hoffe, dass dies nicht lieber ungeschrieben geblieben wäre...)

Manches ist eben einfach räääääääääääääätselhaft

[Tristezza]

Hör auf, Mia, ich wisch mir gerade schon die Lachtränen weg ...

[Tigerkind]

@Mia Wallace:Nein, ich habe an meiner Art zu kommunizieren nichts geändert, keine Ahnung, vielleicht war es generell mal gut drüber gesprochen zu haben.....


@hawi:

Und vor allem, niemand hat hier ein Recht auf Antwort!

Wo hat man denn üerhaupt ein Recht auf Antwort?

[hawi]

Ich weiß nicht. Immerhin gibt es nichts, was es nicht gibt.
Für mich war es damals eine verstörende Erkenntnis, dass vermeintlich lieb Gemeintes, reif und abgeklärt wirkendes, "Nettes" in Wirklichkeit eine Riesensauerei sein kann.

Jepp.
Dazu fallen mir eine Menge „Weisheiten“ ein, wovon die meisten hier im Forum auch immer wieder zu lesen sind.
Das wohl schwierigste, sie so zu formulieren, dass sie nicht „verstörend“ wirken oder genau das Gegenteil dessen bewirken, was sie beinhalten (sollten).
Nur mal mein Versuch dazu: die „Kunst“ ist, sich einerseits genau die Sicht, die aus deinem Schreiben grad spricht zu bewahren. Eine möglichst einfache unverstellte unbelastete sicht, eine, die dann oft auch naiv, unreif, idealistisch und und und genannt wird. Frei nach dem Motto „werd erwachsen“ . - Bloß nicht! Nicht diese Art Sicht wegwerfen! Sie als EINE Sicht bewahren, fähig sein, sie zu erhalten und zu pflegen.
Aber daneben, dazu kommen dann halt andere Sichten. Eine ganze Menge! Sehr verschiedene, sich oft widersprechende. Das alles für sich so zu verarbeiten, zu entwickeln, zu lernen, dass es passt, dass alte Sichten nicht verschwinden, obwohl immer wieder neue dazu kommen, nicht grad einfach.
Aber wenn es ein wenig gelingt, dann wird - wie ich finde - Leben bunt.
„Verstört“ einen auch nicht gar so sehr. Erstaunt und überrascht einen aber immer wieder. Mich jedenfalls. Denn immer wieder kommt was, das ist anders als gedacht. Im Guten wie Bösen.
Und oft ist es noch nicht mal mit einer Sicht getan, ändert sich die Wertung, Einordnung je nach Perspektive, Blickwinkel.

Und

Manches ist eben einfach räääääääääääääätselhaft

[hawi]

Wo hat man denn üerhaupt ein Recht auf Antwort?

„Recht“ nicht allzu „eng“ lesen, bitte!
Antworten ergibt sich ja aus Interaktion. Aus dem miteinander, auch aus den verschiedensten sozialen Rollen heraus, in den unterschiedlichsten Situationen.
Korrespondiert mit dem eigenen Gefühl, jemandem eine Antwort zu schulden.
Das meiste davon - jedenfalls bei mir - geschieht automatisch, unbewusst.
Und es gibt auch eher fließende Übergänge. Zudem noch diverse individuelle Muster, Prägungen.
Für mich gibt es schon eine Menge Berechtigungen anderer mir gegenüber.
Grad auch all denen gegenüber, wo ich so was bestimmt nicht so nennen würde. Recht!
Dennoch, die Wirkung ist die gleiche. Ohne Antwort kriegt der Fragende nicht das, was ihm aus meiner sicht zusteht. Was ihm zusteht und was nicht, das ergibt sich aus der sozialen Interaktion heraus, aus dem jeweiligen „Rollenspiel“.
Und da seh ich z.B. hier im Forum eher geringe „Rechte“, „Pflichten“, ein hohes Maß an Ungebundenheit, grad auch im Vergleich zu Familie, zu Freunde/Bekannte, zu „Geschäfts-/Berufsleben“. Bindung, Verbundenheit, oft mag da zwar keiner die Worte Rechte und Pflichten. Es wird verbal, schriftlich meist anders verpackt. Für mich wird es mit den Worten aber klarer. Dass ich mich immer auch als berechtigt/verpflichtet sehe, ist für mich eine Ebene, die durchgängig existiert, die ich sehe, wie ich finde, auch sehen muss, um mir meiner Freiheit/Unfreiheit bewusst zu sein, immer auch mal zu prüfen, ob die Mischung zwischen frei und unfrei da für mich richtig ist, hinhaut. Ob auch meine Sicht zu den Gegebenheiten passt.

LG hawi

[Tigerkind]

Ja, ich verstehe was Du meinst, beruflich geht nur freiwillig glaube ich nicht, allerdings im Familien-und Freundeskreis versuche ich gerade mich von sogenannnten Verpflichtungen zu befreien.

Was ich für mich persönlich bemerke, ist, je mehr ich mich innerlich von diesem Druck "ach, eigentlich müßte ich ja, dies und das" und je weniger meine Umbegung von mir fordert, desto mehr Freude habe ich daran vieles zu machen und auch freiwillig, weil das was ich für andere tue, tue ich sehr gerne.

Ist das nicht auch für das Gegenüber besser?

Hier im Forum versuche ich das auch zu praktizieren, verspüre aber auch manchmal einen gewissen Druck, vor allem wenn nachgehakt wird, wo die Antwort bleibt, hm, wenn dem nicht so ist, antworte ich lieber.

So gesehen stimme ich Dir zu, niemand hat das "Recht" auf eine Antwort, sollte sie freiwillig kommen umso schöner, oder ?

Liebe Grüße

Tigerkind

[Werbung]